DE68920472T2 - Verfahren zum Extrahieren von Lipiden aus Zuckerrohr. - Google Patents

Verfahren zum Extrahieren von Lipiden aus Zuckerrohr.

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    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
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Description

  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung/Gewinnung van in Rohrmolassen enthaltenen Zuckerrohrlipiden, durch Extraktion derselben mit einem niedermolekularen Alkohol.
  • Von Zuckerrohrlipid, das in der Rohrrinde als weißliche wachsartige Substanz vorhanden ist, wird angenommen, daß es ein Schutz für die Rindenoberfläche ist. Da der Verbrauch an natürlichen Wachsen, wie Carnaubawachs und Candidawachs in verschiedenen Gebieten, wie für die Schmierung von Arbeitsautomatisierungsmaschinen und -einrichtungen, als Autowachs und in der Kosmetikherstellung steigt, besteht eine Knappheit der Versorgung, da diese Substanzen in weit entfernten und isolierten Gegenden, wie den inneren Gebieten entlang des Amazonas oder den Wüsten in Mexico gesammelt werden. Das vorstehend erwähnte Zuckerrohrlipid (oder Zukkerrohrwachs) zog als Ersatzquelle für diese Wachse die Aufmerksamkeit auf sich.
  • Da Zuckerrohrlipid in der Oberfläche der Rohrrinde enthalten ist, wurden es bis jetzt aus der Rohrrinde (z.B. mit dem Verfahren von JP-A-5953427) oder aus dem Sediment von ausgedrücktem Zuckerrohr (nachstehend als "Bagasse" bezeichnet) extrahiert.
  • Zur Zeit des ersten Weltkriegs wurde in der Republik Südafrika und Java Zuckerrohrlipid aus Bagasse unter Verwendung von Lösungsmitteln, wie Benzol und Toluol, extrahiert. Jedoch soll diese Praxis nach dem Krieg aufgegeben worden sein, da das Rückgewinnungsverhältnis des Lösungsmittels gering war und es im wesentlichen keinen Weg für die Wiederverwendung der Bagasse nach der Extraktion gab.
  • Es wurde angenommen, daß durch die verbesserte Leistungsfähigkeit des Klärmittels das Zuckerrohrlipid im ausgedrückten Zuckerrohrsaft beim Schritt der Klärung des Zuckerrohrsaftes meist am Filterrückstand haften und kaum im geklärten Saft verbleiben würden. Daher wurde seit etwa 1960 in Kuba und Australien eine Extraktion von Zuckerrohrlipid aus dem Filterrückstand im industriellen Maßstab in die Praxis gebracht. Es wurde ebenfalls festgestellt, daß das Verfahren im Fall von Bagasse insofern nachteilig war, da das Zurückgewinnungsverhältnis an Lösungsmitteln, wie Benzol und Toluol, gering ist oder der Filterrückstand nach der Gewinnung des Lipids im wesentlichen keine Verwendbarkeit aufweist. Das Verfahren war zusätzlich hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit nachteilig, da der Filterrückstand leicht innerhalb eines Tages verdirbt und das Verfahren in der Dauer und Jahreszeit sehr eingeschränkt ist. Die Herstellung wurde daher etwa 1980 vollständig aufgegeben.
  • Es gab in der Vergangenheit bis jetzt keine Druckschrift weder in der Literatur noch in Berichten über aktuelle Praktiken, über die Idee oder den Versuch der Gewinnung von Zuckerrohrwachs aus Zuckerrohrsaft im Nachverfahren der Zuckerrohrraffinierung.
  • Die Verwendung von Bagasse oder Filterrückstand als Substanz, wie vorstehend erwähnt, zur Extraktion von Zuckerrohrlipid ist unwirtschaftlich, da das Arbeiten der Anlage durch die Saisonbedingtheit der Substanz eingeschränkt wäre und die großen Maschinen und Einrichtungen für einige Zeit unverwendet bleiben müßten. Leicht zu lagernde und billige Substanzen, die ungeachtet der Saison verwendet werden können, sind daher erforderlich.
  • Es ist erwünscht, daß eine weitere Verwendung für die Rohsubstanz nach der Extraktion des Zuckerrohrlipids besteht, und das entstandene Produkt sollte vorzugsweise auf erhöhten Wert hinauslaufen (da die Verunreinigung, d.h. Zuckerrohrlipide, entfernt werden).
  • Weiter sollte, da Zuckerrohrprodukte als Nahrungsmittel verwendet werden können, die Technologie für Zuckerrohr dem Menschen Sicherheit und verschmutzungsfreie Abfälle zu jeder Zeit garantieren.
  • Durch umfassende Untersuchungen des vorstehenden haben die Erfinder der vorliegenden Anmeldung festgestellt, daß der Gehalt an Zuckerrohrlipid in den Abfallmolassen von Zuckerrohr, Abfallmolassen von Zuckerraffinerien oder Abfallfermentationsflüssigkeit, die aus solchen Melassen erhalten wird, nachdem sie in einer flüssigen Kultur verwendet wurden, hoch ist, insbesondere bei Abfallmolassen von Zukkerrohr, deren Gehalt ca. 6mal so hoch ist, wie der von dunkelbraunem Zucker, daß sie alle leicht gelagert werden können und daß sie billig und hoch wirtschaftlich sind.
  • Jedoch können, da sie alle Glucoside, Aminosäuren und organische Säuren enthalten, die wiederverwendet werden können, Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol und Chloroform, die vorteilhafterweise die Lipide aber nicht die Glucoside lösen, nicht verwendet werden, da sie für den Menschen giftig sind, und die Wiederverwendung der Abfallsubstanzen nach der Extraktion schwierig machen. Niedermolekulare Alkohole, insbesondere Ethanol, das bei Nahrungsmitteln verwendet wird, verdienen Aufmerksamkeit als voraussichtliches Lösungsmittel. Da jedoch niedermolekulare Alkohole sowohl Zuckerrohrlipid als auch Glucoside lösen, war es im wesentlichen unmöglich, mit dem Stand der Technik diese zwei Substanzen effektiv zu isolieren und zu gewinnen.
  • Die Erfinder haben wiederholte Untersuchungen zur Lösung der vorstehend erwähnten Probleme durchgeführt und folgendes festgestellt, wie im Einzelnen im Beispiel 2 beschrieben wird. Wenn eine mit Alkohol behandelte Lösung von Molassen so eingestellt wird, daß die Konzentration des Alkohols in den jeweiligen Stufen zwischen 90 Vol.-% und 15 Vol.-% im alkalischen Bereich beträgt, abgekühlt wird, auf 45ºC ± 10ºC erhitzt wird und bei 20ºC ± 15ºC stehengelassen wird,
  • (1) klumpt eine große Menge an Pigmenten (einschließlich schwarzen Melanoidinpigmenten, die nicht mit dem Aktivschlamm-Verfahren entfernt werden können) gut zusammen und scheidet sich ab, wenn die Alkoholkonzentration 90 - 60 Vol.-% beträgt,
  • (2) bildet eine große Menge an Salzen (Calciumsalz, Aconitsäuresalz usw.) einen Niederschlag und scheidet sich ab, wenn die Alkoholkonzentration 60 - 50 Vol.-% beträgt, und
  • (3) bildet Zuckerrohrlipid effektiv einen Niederschlag und scheidet sich ab, wenn die Alkoholkonzentration 50 - 15 Vol.-% beträgt.
  • Diese Feststellungen sind völlig neu und die Erfinder hatten bei der effektiven Extraktion von Zuckerrohrlipiden aus Abfallmolassen auf der Basis der vorstehenden Feststellungen Erfolg.
  • Die vorliegende Erfindung schließt folgende Verfahren ein.
  • (1) Verfahren zur Extraktion von Lipid (nachstehend als "Zuckerrohr-Lipid" bezeichnet) aus Zuckerrohr-Molassen, umfassend die folgenden Stufen, wobei:
  • (a) Alkali zu Zuckerrohr-Molassen zur Einstellung des pH-Wertes zwischen 8.0 und 12.5 zugesetzt wird;
  • (b) ein niederer Alkohol zu dem Gemisch zur Einstellung der Alkoholkonzentration zwischen 85 und 60 Volumenprozent zugesetzt wird, während das Gemisch auf 60ºC ± 10ºC erhitzt wird, und der aggregierte Niederschlag abfiltriert wird, so daß eine geklärte Flüssigkeit erhalten wird;
  • (c) Alkohol aus der geklärten Flüssigkeit entfernt wird, um ihre Alkohol-Konzentration auf 50 bis 15 Volumenprozent einzustellen;
  • (d) die Flüssigkeit auf 45ºC ± 10ºC erwärmt und dann bei 20ºC ± 15ºC stehengelassen wird, um die Zuckerrohr-Lipid auszufällen;
  • (e) das ausgefällte Zuckerrohr-Lipid durch Isolierung oder Filtration gewonnen wird.
  • (2) Zwischen den Stufen (b) und (c) des vorstehenden Verfahrens (1) kann eine zusätzliche Stufe eingefügt werden, in der Alkohol aus der in Stufe (b) erhaltenen geklärten Flüssigkeit entfernt wird, um die Alkoholkonzentration dieser Flüssigkeit auf 65 - 55 Vol.-% einzustellen, das Gemisch auf 45ºC ± 10ºC erwärmt und dann bei 20ºC ± 15ºC stehengelassen wird, um die Salze, wie Calciumsalze und Aconitsäuresalze, aus der Flüssigkeit auszufällen und zu entfernen.
  • (3) Die Verfahren (1) und (2), bei denen das durch Zugabe von Kohlendioxid bis zur Sättigung zum Gemisch der in Stufe (b) des Verfahrens (1) erhaltenen geklärten Flüssigkeit und der aufgearbeiteten Lösung des in Stufe (b) des gleichen Verfahrens hergestellten Schlamms (klare Flüssigkeit, erhalten durch Lösen des im Verfahren (1) herstellten zusammengeklumpten Niederschlags in Alkohol und Filtration desselben) zur Einstellung ihres pH-Werts auf einen neutralen bis schwach saueren Bereich und Filtrieren desselben erhaltene Filtrat in Stufe (c) des Verfahrens (1) verwendet wird.
  • (4) Die Verfahren (1) bis (3), in denen der durch Ultrafiltration von flüssigem Fermentations-Abfall, der Abfallmolassen aus Zuckerraffinerien oder Zuckerrohr-Molassen enthält, und aus gepreßtem Zuckerrohrsaft erhaltene konzentrierte Rückstand statt Zuckerrohr-Molassen verwendet wird.
  • Geeignetes Alkali schließtn ohne Einschränkung Calciumhydroxid und Natriumhydroxid ein. Methanol, Ethanol, Propanol und Butanol werden als niedermolekularer Alkohol bevorzugt, aber die vorliegende Erfindung ist in keiner Weise auf sie beschränkt. Ethanol ist vom Gesichtspunkt der Toxizität optimal.
  • Zur Einstellung der Alkoholkonzentration in Stufe (c) und danach kann ein Teil des Alkohols in der Ziellösung entfernt werden, oder der Alkohol kann zuerst vollständig entfernt und dann eine geeignete Menge Alkohol erneut zugegeben werden.
  • Bei der Einstellung des pH-Werts der Molassen auf einen alkalischen Wert in Stufe (a) der vorliegenden Erfindung ist ein pH-Wert um 12 am stärksten erwünscht, wie später im einzelnen beschrieben wird. Wenn eine große Menge Alkohol unter Erhitzen zu diesen Molassen gegeben wird, sodaß die Alkoholkonzentration 90 - 60 Vol.-% beträgt, klumpt eine große Menge der Pigmente in der Flüssigkeit zusammen und fällt aus, was die Reinheit und Raffination des Zuckers erhöht. Diese Pigmente schließen Melanoidinpigmente ein, die nicht mit dem Aktivschlamm-Verfahren oder einem anderen Raffinationsverfahren entfernt werden können. Da diese hauptsächlich entfernt werden, unterstützt die Durchführung dieser Erfindung eine Verhinderung von Verschmutzung und dient so doppelten Zwecken.
  • Die Stufen (c) und (d) sind der Kern der vorliegenden Erfindung. Wenn die Alkoholkonzentration auf 50 - 15 Vol.-% eingestellt wird, fällt das meiste Zuckerrohrlipid aus und bildet einen Niederschlag. Der Rest bleibt in der Flüssigkeit als feine Teilchen, die unter Verwendung von Pulpenfiltermatten oder adsorbierenden Polypropylenfolien gewonnen werden.
  • Das ausgefallene Zuckerrohrlipid wird mit Scheidetrichtern isoliert oder durch Filtration gewonnen, die wie gewöhnlich durchgeführt werden kann.
  • Als Abwandlung der Erfindung der vorliegenden Anmeldung ist es nützlich, einen Entsalzungsschritt nach der Entfärbung durch Ändern der Alkoholkonzentration in zwei Schritten, d.h. 90 - 65 Vol.-% und 65 - 55 Vol.-% einzufügen. Effektiverweise wird der Entsalzungsschritt zwischen den Stufen (b) und (c) durchgeführt.
  • Um eine kleine Menge des in den in Stufe (b) gebildeten zusammengeklumpten Niederschlägen (Schlamm) enthaltenen Zukkerrohrlipids zu erhalten, ist es nützlich, den Schlamm vor der Filtration in Alkohol zu lösen und die erhaltene wiederverarbeitete Lösung mit der anfänglich geklärten Flüssigkeit zu mischen. Es ist wünschenswert, Kohlensäure zum geklärten Flüssigkeitsgemisch zu geben und den pH-Wert vor der Filtration auf neutralen oder schwach basischen Bereich einzustellen.
  • Wie im vorstehenden beschrieben, ermöglicht die vorliegende Erfindung, bei der Zuckerrohrlipide aus Abfallmelassen mit Alkohol extrahiert werden, eine Extraktion von Zuckerrohrlipid aus Zuckerrohr im Industriemaßstab, was bis jetzt Schwierigkeiten verursachte. Außerdem ist das Verfahren hoch wirtschaftlich, da billige Alkohole unter 90 Vol.-% verwendet werden können. Die Erfindung ist insofern ganz außerordentlich, da sie nicht nur verhindert, daß Abfallwasser von Molassen verarbeitenden Anlagen die Umwelt verschmutzen, sondern auch eine Wiederverwendung der rohen Molassen ermöglichen, wobei ihre Verunreinigung, das Zuckerrohrlipid, entfernt wird, und so dem Menschen Sicherheit gewährt.
  • Fig. 1 ist eine Grafik, die das Entfärbungsverhältnis und die Erhöhung an reinem Zucker bei verschiedenen Höhen des pH-Werts bei der im Beispiel 1 beschriebenen Alkalisierung der Abfallmolassen zeigt. In der Zeichnung zeigt die unterbrochene Linie das Entfärbungsverhältnis und die durchgezogene Linie die Erhöhung an reinem Zucker.
  • Fig. 2 zeigt die Niederschlagsbildung, Zusammenklumpung und Abscheidung bei verschiedenen Alkoholkonzentrationen des im Beispiel 2 beschriebenen Ethanol/Zucker-Gemisches.
  • Die Erfindung wird nachstehend durch die Beispiele beschrieben.
  • Beispiel 1
  • Zu 580 ml (824.5 g) Abfallmolassen aus der Rohrzuckerherstellung wurden 511 ml Wasser gegeben, um 1091 ml einer verdünnten Lösung zu erhalten. 500 ml (378 g) der Lösung wurden abgetrennt, Calciumhydroxid wurde zugegeben, um ihren pH-Wert auf 12.0 einzustellen und das Gemisch auf 60ºC erhitzt, mit 6mal der vorstehenden Menge 80 %igem Ethanol (3000 ml) gemischt und gerührt. Die entstandenen zusammengeballten Niederschläge wurde unter reduziertem Druck mit Nr. 2 Filterpapier filtriert, um eine geklärte Flüssigkeit zu erhalten.
  • 320 g des erhaltenen Schlamms wurden weiter mit zweimal der vorstehenden Menge 60 Vol.-% Ethanol gemischt, gerührt und unter reduziertem Druck filtriert, um die aufgearbeitete Lösung des Schlamms zu erhalten. Diese wurde mit dem Filtrat gemischt, Kohlendioxid wurde bis zur Sättigung zugegeben, um den pH-Wert auf 8.0 einzustellen und mit Nr. 2 Filterpapier filtriert, um das hergestellte Calciumcarbonat zu entfernen. Der Alkohol wurde vom so erhaltenen Filtrat unter Verwendung eines Rotationsverdampfers vollständig entfernt, und 194.5 g eines entfärbten klaren Sirups mit einem Brix-Grad von 53.8 wurden erhalten. 134 ml (167.3 g) des Sirups wurden abgetrennt, 250 ml 80 Vol.-% Ethanol zugegeben und weiter 116 ml Wasser zugegeben, um 500 ml einer Gemischlösung mit genau 40 Vol.-% Ethanol/Zucker zu erhalten. Die Gemischlösung wurde auf 50ºC erhitzt, in einen 500 ml Meßzylinder gegeben und 4 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen, wobei sich 70 ml Niederschlag am Boden des Zylinders bildeten. 400 ml des Überstands wurden vorsichtig durch Absaugen unter Verwendung eines Kautschukrohrs entfernt und die verbliebenen 100 ml der Lösung und der Niederschlag mit einem Filterpapier Nr. 131 filtriert und im Vakuum getrocknet. Er wog 1.93 g, was 2.1 % Gesamtfeststoffgehalt oder 0.51 % der 378 g der Ansatzmolassen entspricht. Beim Lösen in Chloroform löste sich die getrocknete Substanz leicht auf, und es bestätigte sich, daß es sich um Zuckerrohrlipid handelte.
  • Weiter wurden, nachdem das Chloroform abdestilliert wurde, 100 ml Aceton zugegeben und gelöst. Die unlösliche Substanz wurde mit einem Filterpapier Nr. 2 filtriert. Wenn das Aceton vom Filtrat unter Erhitzen entfernt wurde, wurden 0.444 g weiße Kristalle erhalten, die 23 % der Gesamtmenge an vorher gewonnenem trockenem Zuckerrohrlipid entsprachen.
  • Inzwischen wurde Calciumhydroxid zu 500 ml (378 g) der verbliebenen Lösung mit eingestelltem Brix-Wert gegeben, um ihren pH-Wert auf 9.0 einzustellen, auf 50ºC erhitzt und ähnlich mit 6mal der vorstehenden Menge an 80 Vol.-% Ethanol gemischt. Die entstandenen Niederschläge an dunkelbraunem Melanoidin wurden mit einem Filterpapier Nr. 2 filtriert. Zum Filtrat wurde 1 n H&sub2;SO&sub4; gegeben, um seinen pH-Wert auf 7.0 einzustellen, und das Gemisch mit Filterpapier Nr. 2 filtriert. Der Alkohol wurde von der Alkohol/Zucker-Lösung unter Verwendung eines Rotationsverdampfers entfernt, wobei insgesamt 330 g Sirup mit einem Brix-Wert von 50.4 erhalten wurden.
  • 250 ml 80 Vol.-% Ethanol und 105.3 ml Wasser wurden zu 144.7 ml des vorstehenden Sirups gegeben, um ein Gesamtvolumen von 500 ml zu erhalten. Diese Lösung wurde ähnlich auf eine Ethanolkonzentration von 40 Vol.-% eingestellt, auf 50ºC erhitzt und 4 Stunden bei Raumtemperatur (23ºC) in einem 500 ml Zylinder stehengelassen. Ein Niederschlag wurde am Boden des Zylinders erhalten, der ähnlich wie im Fall der Lösung mit pH-Wert 12 entfernt und im Vakuum getrocknet wurde. Er wog 1.7 g.
  • Das entspricht 1.9 % Feststoffgehalt oder 0.45 % von 378 g der Ansatzmolassen. Zusätzlich wurden Lösungen mit pH- Wert 6.0 und pH-Wert 7.5 getrennt hergestellt und ähnlich wie im Fall der Lösung mit pH-Wert 9 behandelt. Es bestätigte sich, daß das Gewinnungsverhältnis etwas größer war, wenn die Lösung basischer war.
  • Obwohl der Unterschied gering ist, ist die Extraktion in einem stark alkalischen Bereich erwünscht, da die erhaltene geklärte Zuckerlösung gründlicher entfärbt ist, wenn die Lösung alkalischer ist, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
  • Beispiel 2
  • Um die Ethanolkonzentration der Gemischlösung Ethanol/Zucker zu bestimmen, bei der das Zuckerrohrlipid am schnellsten ausgefällt wird, wurde folgender Vergleichstest durchgeführt. Zuerst wurden etwa 1000 ml des geklärten Sirups (67.0 Bx) gemäß Beispiel 1 hergestellt, nämlich wurde zur Lösung Calciumhydroxid gegeben, um ihren pH-Wert auf 12.5 einzustellen, 6mal die vorstehende Menge der Lösung an 80 Vol.-% Ethanol wurden weiter zugegeben und das Gemisch zur Klärung filtriert.
  • Sechs Proben mit jeweils einem Gewicht von 134 g wurden abgetrennt (Feststoffgehalt = 134 x 0.67 = 90 g) und mit Ethanol und Wasser gemischt, sodaß die Ethanolkonzentrationen 8 Vol.-%, 16 Vol.-%, 32 Vol.-%, 40 Vol.-%, 50 Vol.-% bzw. 64 Vol.-% betrugen. Jede wurde wieder auf 50ºC erhitzt, in einen 500 ml Zylinder gegeben und 6 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Die in Fig. 2 gezeigten Ergebnisse wurden erhalten.
  • Wie in Fig. 2 angegeben, setzten sich die Lösungen in der zeitlichen Reihenfolge von 64 % > 50 % > 40 % > 32 % > 16 % > 8 % ab. Die Lösung mit 64 Vol.-% bildete am schnellsten einen Niederschlag innerhalb 15 Minuten, während die Lösung mit 8 % überhaupt keinen Niederschlag bildete.
  • Jedoch waren, wenn die Filtrationsgeschwindigkeiten in bezug auf 400 ml jedes Überstands über der 100 ml-Linie des Meßzylinders unter Verwendung von Filterpapier Nr. 131 verglichen wurden, sie in der Reihenfolge 32 % > 40 % > 16 % > 50 % > 64 % > 8 %.
  • Da die Lösung mit 64 Vol.-% vorherrschend schnell gegenüber den anderen Lösungen einen Niederschlag bildete, wurde vermutet, daß ihr Niederschlag von unterschiedlicher Art zu den Niederschlägen der anderen Lösungen war, die 50 % oder weniger Ethanol enthielten. Der Niederschlag wurde zu Chloroform gegeben, löste sich aber überhaupt nicht.
  • Ein Teil davon wurde einer Veraschung unterzogen, wobei sich ergab, daß 75 % davon eine anorganische Substanz war. Weiter wurde das Ethanol vollständig aus dem Überstand über der 100 ml-Linie aus dem Zylinder, der die Lösung mit 64 Vol.-% enthielt, durch Destillation unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde erneut mit Ethanol und Wasser gemischt, um die Ethanolkonzentration auf 35 Vol.-% einzustellen. Die Lösung wurde auf 50ºC erhitzt und bei Raumtemperatur stehengelassen. Wieder setzte sich ein gelblich grüner oder weißer breiiger Niederschlag in der Menge ab, die im wesentlichen mit denen von anderen Lösungen, die 40 Vol.-% Ethanol oder weniger enthielten, vergleichbar war.
  • CaO mg/Bx wurde gemessen und in bezug auf die Zuckerlösung, von der das Ethanol entfernt wurde und die aus dem bei 40 Vol.-% allein verarbeiteten Überstand erhalten wurde, und die Zuckerlösung, von der das Ethanol entfernt wurde und die aus Verarbeiten der Lösung bei zwei Konzentrationen, d.h. 64 Vol.-% und 35 Vol.-%, erhalten wurde, verglichen. Der Wert für die erstere betrug 6100 mg/Bx während der für die letztere 880 mg/Bx betrug, was ergab, daß der restliche Calciumgehalt unterschiedlich war. Es wurde bestätigt, daß die Gewinnung durch Niederschlagsbildung in zwei Stufen bei 60 Vol.-% und 30 - 40 Vol.-% erwünscht ist.
  • Beispiel 3
  • 270 ml (384.5 g) Rohrzuckermolassen wurden hergestellt, mit 242.3 ml Wasser gemischt, wobei 512.3 ml einer Lösung mit Bx 50 erhalten wurden, die mit Kalkmilch mit Bx 14 gemischt wurde, um ihren pH-Wert auf 12.0 einzustellen. Die entstandene Lösung wurde auf 55ºC erhitzt und mit 6mal der vorstehenden Menge (3073.8 ml) 80 Vol.-% Ethanol gemischt und gerührt. Eine große Menge an Niederschlag bildete sich unmittelbar, die mit einem Filterpapier Nr. 2 filtriert wurde, und 330 g Schlamm wurden erhalten. Um den restlichen Zucker im Schlamm auszuwaschen, wurden 500 ml 60 Vol.-% Ethanol zugegeben, und 254 g Schlamm wurden erhalten.
  • Das anfänglich erhaltene Filtrat und das durch die zweite Filtration des Schlamms erhaltene Filtrat wurden gemischt, Kohlendioxid wurde bis zur Sättigung zugegeben, um den pH-Wert auf 7.5 einzustellen, und filtriert. 2800 ml Ethanol wurden von der entstandenen geklärten Lösung (Ethanolkonzentration 75 vol.-%) unter Verwendung eines Rotationsverdampfers entfernt, um die restliche Ethanolkonzentration auf 35 Vol.-% einzustellen, das Gemisch wurde in einen 2000 ml Becher gegeben, auf 50ºC erhitzt, mit Wasser auf 20ºC abgekühlt und stehengelassen. Zuckerrohrwachs begann auszufallen und innerhalb etwa 4 Stunden am Boden des Bechers einen Niederschlag zu bilden. Der Überstand wurde vorsichtig durch Saugen mit einem Kautschukrohr entfernt und der Niederschlag am Boden mit einem Filterpapier Nr. 131 filtriert und im Vakuum getrocknet, wobei 2.11 g Trockensubstanz erhalten wurden, die 0.55 % der Ansatzmolassen entsprach.
  • Beispiel 4
  • 1010 g Abfallmolassen wurden von einer Zuckerraffinierie gesammelt und mit 280.5 ml Wasser gemischt, um sie auf Bx 50 bei 1000 ml zu verdünnen. Kalkmilch wurde weiter zugegeben, um den pH-Wert auf 12.0 einzustellen, und das Gemisch wurde auf 55ºC erhitzt, mit 6000 ml 80 Vol.-% Ethanol gemischt und gerührt. Der unmittelbar gebildete Niederschlag wurde mit Filterpapier Nr. 2 filtriert und 852 ml des erhaltenen Schlamms mit 60 Vol.-% Ethanol in der zweifachen Menge des Schlamms gemischt, gerührt und filtriert. Das Filtrat wurde mit dem anfänglichen Filtrat gemischt und Kohlendioxid zum Gemisch bis zur Sättigung gegeben, um den pH-Wert auf 7.5 einzustellen und mit Filterpapier Nr. 2 filtriert, um eine geklärte Lösung zu erhalten. Ein Teil des enthaltenen Alkohols, 4000 ml (Ethanolkonzentration 75 %), wurde unter Verwendung eines Rotationsverdampfers abdestilliert, um die restliche Ethanolkonzentration auf 60 Vol.-% einzustellen. Die entstandene Lösung wurde abgekühlt, wieder auf 50ºC erhitzt und 30 Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen. Weiß Kristalle fielen aus und bildeten einen Niederschlag.
  • Nachdem sie mit einem Scheidetrichter isoliert wurden, wurde der Rückstand mit einem Filterpapier Nr. 131 filtriert und im Vakuum getrocknet, wobei 5.89 g einer trockenen Substanz erhalten wurden, was einem Feststoffgehalt von 3.36 % entspricht. 2940 ml Ethanol wurden vom Überstand entfernt und das Filtrat unter Verwendung eines Rotationsverdampfers auf eine Alkoholkonzentration von 35 Vol.-% eingestellt, abgekühlt, auf 50ºC erhitzt und 5 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Das Zuckerrohrlipid fiel anschließend aus und bildete einen Niederschlag, der filtriert und im Vakuum getrocknet wurde. Es wog 1.82 g. Das entspricht 2.02 % Feststoffgehalt oder 0.5 % der Ansatzmolassen, berechnet aus der Analysenprobe.
  • Der bei 60 Vol.-% erhaltene weiße Niederschlag wurde untersucht, und es wurde festgestellt, daß der Niederschlag aus den Abfallmolassen von raffiniertem Zucker kein Calciumsalz, sondern ein Aconitsäuresalz war.
  • Beispiel 5
  • 3083 ml von einer Hefefabrik erhaltene Abfallfermentationsflüssigkeit (Bx 6) wurde auf insgesamt 310 ml (381.3 g) kondensiert, um den Bx-Wert auf 50 einzustellen, und mit Kalkmilch gemischt, um den pH-Wert auf 12.0 einzustellen, auf 6000 erhitzt, mit 1860 ml 80 Vol.-% Ethanol gemischt und gerührt. Der entstandene Niederschlag wurde mit Filterpapier Nr. 2 filtriert.
  • Gemäß Beispiel 3 wurde durch Zugeben von Kohlensäure bis zur Sättigung und Filtrieren eine klare Flüssigkeit erhalten. Das Ethanol wurde durch Destillation unter Verwendung eines Rotationsverdampfers entfernt und das Gemisch auf Bx 48.4 kondensiert. Es betrug insgesamt 76.7 ml (93.8 g). Es wurde mit 189.2 ml 80 Vol.-% Ethanol zu einem Gesamtvolumen von 265.9 ml und zur Einstellung der Ethanolkonzentration auf 90 Vol.-% gemischt, auf 50ºC erhitzt und bei Raumtemperatur stehengelassen. Zu diesem Zeitpunkt wurde kein Niederschlag gebildet, aber es wurde ein auf der Flussigkeitsoberfläche treibender Schaum beobachtet, der mit einem Filterpapier Nr. 131 filtriert und im Vakuum getrocknet wurde; 3.93 g trockene Substanz wurden erhalten. Das entsprach 8.66 % des Feststoffgehalts.
  • Wenn das Filtrat weiter auf Bx 62.8 kondensiert wurde, betrug es 40.6 ml (53.7 g). Es wurden 51.9 ml Wasser und 92.5 ml 80 Vol.-% Ethanol zu einem Gesamtvolumen von 185 ml und zur Einstellung der Ethanolkonzentration auf 40 Vol.-% zugegeben, auf 50ºC erhitzt und bei Raumtemperatur stehengelassen.
  • Wieder wurde kein Niederschlag gebildet, aber ein auf der Flüssigkeitsoberfläche treibender Schaum beobachtet (die untere Schicht war schwarz gefärbt und transparent) . Der Schaum wurde mit einem Filterpapier Nr. 131 filtriert und im Vakuum getrocknet. Er wog 1.57 g. Das entsprach 4.71 % des Feststoffgehalts, was bedeutet, daß 0.051 % Zuckerrohrlipid in den gesamten 3083 ml Ansatzlösung mit Bx 6 enthalten waren.
  • Beispiel 6
  • 35 l eines mit einer Mühle gepreßten gemischten Safts wurden von einer Zuckerrohranlage abgetrennt, mit einem Drahtnetz filtriert, um enthaltene Kleinteile zu entfernen, und weiter mit einem Filtertuch filtriert, um suspendierte Teilchen zu entfernen. Eine Probe mit 20 l wurde unter Verwendung einer NTU-3000 Membran (MG 20000) von Nitto Electric Industrial Co. auf die 4-fache Konzentration kondensiert und 13.8 l Permeat und 5.2 l Konzentrat wurden erhalten.
  • 900 ml der durch Kondensieren des vorstehenden Konzentrats (Bx 14.84) erhaltenen Lösung mit Bx 50 wurden hergestellt, mit Kalkmilch gemischt, um ihren pH-Wert auf 12.0 einzustellen, mit 5400 ml 80 Vol.-% Ethanol gemischt und gerührt. Das Gemisch wurde einer Behandlung wie im Beispiel 3 unterzogen, wobei ein geklärtes Konzentrat (Bx 59) erhalten wurde, das kein Ethanol enthielt (Probenlösung). Ein Teil der Probe mit 97.4 ml wurde abgetrennt, mit 5.1 ml Wasser und 307.5 ml 80 vol.-% Ethanol gemischt, um ihre Ethanolkonzentration auf 60 Vol.-% einzustellen, auf 50ºC erhitzt und bei Raumtemperatur stehengelassen. Ein grünlich-gelber Niederschlag schied sich ab, der mit einem Filterpapier Nr. 131 filtriert und im Vakuum getrocknet wurde; 6.24 g trockene Substanz wurden erhalten.
  • Das entspricht 8.46 % des Feststoffgehalts oder 1.38 % der Ansatzlösung. Weiter wurden erneut 99.2 ml von der anfänglich erhaltenen Probenlösung mit Bx 59 abgetrennt, mit 109.4 ml Wasser und 208.6 ml 80 Vol.-% Ethanol zu einem Gesamtvolumen von 417.2 ml und zur Einstellung der Ethanolkonzentration auf 40 Vol.-% gemischt, auf 50ºC erhitzt und bei Raumtemperatur stehengelassen. Wenn der Niederschlag mit einer PTFE-Membran filtriert und im Vakuum getrocknet wurde, wurde 0.8 g Zuckerrohrlipid erhalten. Das entspricht 1.07 % des Feststoffgehalts oder 0.17 % der mit der Membran kondensierten Ansatzlösung.

Claims (4)

1. Verfahren zur Extraktion von Lipid (nachstehend als "Zuckerrohr-Lipid" bezeichnet) aus Zuckerrohr-Molassen, umfassend die folgenden Stufen, wobei:
(a) Alkali zu Zuckerrohr-Molassen zur Einstellung des pH- Wertes zwischen 8,0 und 12,5 zugesetzt wird;
(b) ein niederer Alkohol zu dem Gemisch zur Einstellung der Alkohol-Konzentration im Bereich zwischen 85 und 60 Volumenprozent zugesetzt wird, während das Gemisch auf 60 ± 10ºC erhitzt wird, und der aggregierte Niederschlag abfiltriert wird, so daß eine geklärte Flüssigkeit erhalten wird;
(c) Alkohol aus der geklärten Flüssigkeit entfernt wird, um ihre Alkohol-Konzentration auf 50 bis 15 Volumenprozent einzustellen;
(d) die Flüssigkeit auf 45 ± 10ºC erwärmt und dann bei 20 ± 15ºC stehengelassen wird, um Zuckerrohr-Lipid auszufällen;
(e) das ausgefällte Zuckerrohr-Lipid durch Isolierung oder Filtration gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, welches eine zusätzliche Stufe zwischen den Stufen (b) und (c) einschließt, in der Alkohol von der in Stufe (b) erhaltenen geklärten Flüssigkeit entfernt wird, um die Alkohol-Konzentration auf 65 bis 55 Volumenprozent einzustellen, das Gemisch auf 45 ± 10ºC erwärmt und dann bei 20 ± 15ºC stehengelassen wird, um Salze, wie Calciumsalze und Aconitsäuresalze aus der Flüssigkeit auszufällen und zu entfernen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei Kohlensäure bis zur Sättigung zu einem Gemisch zugesetzt wird, das die in Stufe (b) von Anspruch 1 erhaltene geklärte Lösung und die aufgearbeitete Lösung des in Stufe (b) erzeugten Schlamms enthält (geklärte Flüssigkeit, die durch Lösen des in dieser Stufe erzeugten aggregierten Niederschlags in Alkohol und Filtration derselben erhalten wird), um ihren pH-Wert im neutralen oder schwach alkalischen Bereich einzustellen und das Gemisch filtriert wird, um ein Filtrat zu erhalten, das in Stufe (c) von Anspruch 1 verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, wobei das anstelle von Zuckerrohr-Molassen verwendete Ausgangsmaterial den eingedickten Rückstand umfaßt, der durch Ultrafiltration von flüssigem Fermentations-Abfall, von Abfall-Molassen oder Zuckerrohr-Molassen aus Zucker-Raffinerien oder von ausgepreßtem Zuckerrohr-Saft erhalten wird.
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