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Die Erfindung betrifft eine
Organopolysiloxanzusammensetzung zur Bildung eines Trennfilms und genauer betrifft sie eine
Zusammensetzung, die eine schnelle Härtungsrate bei niedrigen
Temperaturen aufweist (nicht mehr als 100ºC) und eine extrem gute
Trennleistung gegenüber klebrigen Substanzen entwickelt.
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Es ist wohlbekannt, daß solche Eigenschaften wie
Wasserabweisung, Glätte, Trennbarkeit von klebrigen Substanzen und dgl.
erzeugt werden können, indem ein gehärteter Film aus einer
Organopolysiloxanzusammensetzung auf der Oberfläche verschiedener
Substrate gebildet wird, z.B. verschiedener Arten von Papier,
kaschiertem Papier, synthetischen Filmen, Gewirke und Gewebe,
Metallfolien etc. Z.B. offenbart die japanische
Patentveröffentlichung Nr. 49-26798 (26798/74) eine
Organopolysiloxanzusammensetzung, die ein vinylgruppenhaltiges Organopolysiloxan, ein
Organohydrogenpolysiloxan und eine platinartige Verbindung umfaßt,
während die japanische offengelegte Patentanmeldung (Kokai) Nr.
62-86061 (86061/87) eine Organopolysiloxanzusammensetzung
offenbart, die eine platinartige Verbindung, ein
Organohydrogenpolysiloxan und ein Organopolysiloxan mit niedriger Viskosität mit
höheren Alkenylgruppen, wie der Hexenylgruppe, umfaßt.
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Jedoch hat die erstere Organopolysiloxanzusammensetzung
eine geringe Härtungsrate und es wird, um das Härten in einem
kurzen Zeitraum zu induzieren, notwendig, eine Behandlung bei
hoher Temperatur bei mindestens 140ºC durchzuführen. Dies
verursacht Probleme wie ein Schrumpfen durch Hitze und Blasenbildung
in dem Substrat ebenso wie eine Verminderung des Glanzes bei
Hochglanzoberflächen. Im Fall der letzteren
Organopolysiloxanzusaminensetzung ist die Zusammensetzung nicht vollständig
befriedigend, obwohl ihre Härtungsrate tatsächlich schnell ist, bei
Anwendungen, wegen der etwas schlechteren Trennleistung.
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Die vorliegenden Erfinder entwickelten die vorliegende
Erfindung als Ergebnis von Untersuchungen, die auf die Lösung der
oben erwähnten Probleme gerichtet waren.
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Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine einen
Trennfilm bildende Organopolysiloxanzusammensetzung einzuführen,
die vor dem Härten eine ausgezeichnete Lagerstabilität aufweist,
die schnell härtet und die beim Härten einen gehärteten Film
liefert mit einer besonders guten Trennleistung.
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Diese Aufgabe und weitere Aufgaben, die sich für den
Fachmann auf dem Gebiet der Organosilicone ergeben, wird gelöst
mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die kurz gesagt ein
Organopolysiloxan, das mindestens zwei höhere Alkenylgruppen
trägt, ein Organohydrogenpolysiloxan als Vernetzer, eine
metallhaltige Verbindung der Platingruppe, einen Inhibitor dafür und
ein Organopolysiloxan, das keine siliziumgebundenen
Alkenylgruppen oder siliziumgebundenen Wasserstoffatome enthält, umfaßt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Organopolysiloxanzusarnmensetzung zur Bildung eines gehärteten Trennfilms, wobei
die Zusammensetzung umfaßt
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(A) 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans, das in
jedem Molekül mindestens zwei Alkenylgruppen der allgemeinen
Formel H&sub2;C=CH(CH&sub2;-)a, worin der Index a einen Wert von 2 bis 8 hat,
enthält,
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(B) 0,3 bis 40 Gewichtsteile eines
Organohydrogenpolysiloxans mit mindestens zwei siliziumgebundenen Wasserstoffatomen
in jedem Molekül,
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(C) 4 bis 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans,
dessen Molekül keine siliziumgebundenen Alkenylgruppen oder
siliziumgebundenen Wasserstoffatome enthält,
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(D) einen Inhibitor für die metallhaltige Verbindung der
Platingruppe in einer wirksamen Menge und
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(E) eine metallhaltige Verbindung der Platingruppe in
einer katalytischen Menge.
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Um das Vorhergehende genauer zu erklären ist das
Organopolysiloxan, das die erfindungsgemäß verwendete Komponente (A)
bildet, die Hauptkomponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
und umfaßt ein Organopolysiloxan, das in jedem Molekül mindestens
zwei höhere Alkenylgruppen der allgemeinen Formel H&sub2;C=CH(CH&sub2;-)a
aufweist. Der Wert von a in dieser Formel muß 2 bis 8 sein und
der Bereich von 3 bis 8 ist bevorzugt. Wenn a kleiner als 2 ist,
wird die Rate der Bildung des gehärteten Films langsam. Es wird
schwierig oder unmöglich, dieses Organopolysiloxan herzustellen,
bei Werten von mehr als 8.
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Bezüglich dem Polymerisationsgrad (DP) des
Organopolysiloxans können Verbindungen verwendet werden mit niedrigem DP
entsprechend
0,1 Pa s (100 centipoise) bei 25ºC bis zu hohen DPs,
entsprechend einem Gummi.
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Jedoch sind Organopolysiloxangummis bevorzugt, wenn die
erfindungsgemäße Zusammensetzung in Anwendungen verwendet wird,
die von dem Trennfilm eine Verstärkungsleistung erfordern, z.B.
Zugfestigkeit, Dehnung, Reißfestigkeit, Abriebfestigkeit etc.
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Solche Organopolysiloxanguumis haben allgemein die gleiche
Plastizität und Fließfähigkeit wie die Organopolysiloxangummis,
die als Basiskomponenten für Siliconkautschuke verwendet werden.
Ein Organopolysiloxangummi ist ein langsam bis nicht fließendes
Material mit einer Viskosität von mindestens 1 kPa s (10&sup6;
centipoise) bei 25ºC. Für Polydimethylsiloxangummis entspricht dieser
Viskositätswert einer Plastizitätszahl von ungefähr 75. Eine
Plastizität von mindestens 100, wie in JIS C 2123 gefordert, ist
allgemein bevorzugt. JIS C 2123 ist im wesentlichen identisch zu
ASTM 926-67, wenn eine Testtemperatur von 23ºC und ein
Testintervall von 15 Minuten verwendet wird. ASTM 926-67 wird hier durch
Bezugnahme eingeschlossen, um zu zeigen, wie die Plastizität der
Komponente (A) gemessen wird.
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Dieses Organopolysiloxan (A) ist beispielsweise ein
Organopolysiloxan der folgenden durchschnittlichen Einheitsformel
RbSiO(4-b)/2 und hat auch in jedem Molekül mindestens zwei höhere
Alkenylgruppen der allgemeinen Formel H&sub2;C=CH(CH&sub2;-)a.
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Die Gruppe R in dieser Formel umfaßt substituierte und
unsubstituierte monovalente Kohlenwasserstoffgruppen, wie z.B.
Alkylgruppen, wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylgruppen;
höhere Alkenylgruppen der allgemeinen Formel H&sub2;C=CH(CH&sub2;-)a, worin a
2 bis 8 ist; Arylgruppen wie Phenyl-, Tolyl- und Xylylgruppen;
Aralkylgruppen wie 2-Phenylethyl- und 2-Phenylpropylgruppen; und
halogenierte Alkylgruppen wie 3,3,3-Trifluorpropylgruppen. Es ist
bevorzugt, daß mindestens 70 mol% der Reste R Methylreste sind,
wegen der erhaltenen Trenneigenschaften. Weiterhin hat der Index
b einen Wert von 1,9 bis 2,05. Schließlich können die in Betracht
kommenden Organopolysiloxane geringe Mengen Hydroxylgruppen oder
Alkoxygruppen enthalten.
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Konkrete Beispiele für die vorliegende
Organopolysiloxankomponente sind Dimethylsiloxanpolymere mit
Triorganosiloxyendgruppen, wie z.B. Dimethylpolysiloxane mit
Dimethylbutenylsiloxyendgruppen,
Dimethylpolysiloxane mit
Dimethylpentylensiloxyendgruppen, Dimethylpolysiloxane mit
Dimethylhexenylsiloxyendgruppen, Dimethylpolysiloxane mit Dimethylheptenylsiloxyendgruppen,
Dimethylpolysiloxane mit Dimethyloctenylsiloxyendgruppen,
Methylbutenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere mit
Trimethylsiloxyendgruppen, Methylpentenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere mit
Trimethylsiloxyendgruppen, Methylhexenylsiloxan-dimethylsiloxan-
Copolymere mit Trimethylsiloxyendgruppen, Methylheptenylsiloxan-
dimethylsiloxan-Copolymere mit Trimethylsiloxyendgruppen,
Methyloctenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere mit
Trimethylsiloxyendgruppen, Methylphenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere
mit Dimethylpentenylsiloxyendgruppen,
Methylhexenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere mit Dimethylhexenylsiloxyendgruppen und
Diphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Copolymere mit
Dimethylhexenylsiloxyendgruppen und Dimethylsiloxanpolymere mit
Silanolendgruppen, z.B. Methylbutenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere mit
Silanolendgruppen, Methylhexenylsiloxan-dimethylsiloxan-Copolymere
mit Silanolendgruppen und Methylpentenylsiloxan-dimethylsiloxan-
Copolymere mit Silanolendgruppen.
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Das erfindungsgemäß für die Komponente (B) verwendete
Organohydrogenpolysiloxan ist ein Vernetzer für Komponente (A). Um
als Vernetzer zu dienen, ist es notwendig, daß mindestens zwei
siliziumgebundene Wasserstoffatome in jedem Molekül vorhanden
sind. Solche Organohydrogenpolysiloxane sind beispielsweise die
folgenden: Dimethylsiloxan-methylhydrogensiloxan-Copolymere mit
Dimethylhydrogensiloxyendgruppen,
Dimethylsiloxan-methylhydrogensiloxan-Copolymere mit Triinethylsiloxyendgruppen,
Dimethylsiloxan-methylhydrogensiloxan-Copolymere mit
Dimethylphenylsiloxyendgruppen, Methylhydrogenpolysiloxane mit
Trimethylsiloxyendgruppen, cyclische Methylhydrogenpolysiloxane,
Hydrogenpolysilsesquioxane und Copolymere, die sich aus
Dimethylhydrogensiloxaneinneiten und SiO&sub2;-Einheiten zusammensetzen.
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Diese Organohydrogenpolysiloxankomponente sollte in einem
Anteil von 0,3 bis 40 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
Komponente (A) verwendet werden. Eine geringe Rate der Bildung des
gehärteten Films liegt vor bei weniger als 0,3 Gewichtsteilen,
während die Trennleistung des gehärteten Films sich bei mehr als 40
Gewichtsteilen verschlechtert.
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Das die erfindungsgemäß verwendete Komponente (C)
umfassende Organopolysiloxan ist unerläßlich für die Verbesserung der
Trennfähigkeiten des gehärteten Films und das Molekül darf keine
siliziumgebundenen Alkenylgruppen oder siliziumgebundenen
Wasserstoffatome enthalten. Dieses Organopolysiloxan ist beispielsweise
ein Organopolysiloxan der folgenden durchschnittlichen
Einheitsformel R¹dSiO(4-d)/2.
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Die Gruppe R¹ in der obigen Formel umfaßt substituierte
und unsubstituierte monovalente Kohlenwasserstoffgruppen, die
keinen Alkenylrest enthalten und diese Gruppe ist beispielsweise
wie oben für R für Komponente (A) ausgeführt unter Ausschluß der
für letztere angegebenen Alkenylgruppen. Wegen der Trennleistung
ist es bevorzugt, daß mindestens 70 mol% dieser Gruppe
Methylreste sind. Weiterhin hat der Index d einen Wert von 1,95 bis 2,05.
Das in Betracht kommende Organopolysiloxan kann auch kleine
Mengen von Hydroxylgruppen oder Alkoxygruppen enthalten.
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Diese Komponente kann irgendein Organopolysiloxan sein,
dessen Molekül keine siliziumgebundenen Alkenylgruppen und
siliziumgebundenen Wasserstoffatome aufweist. Seine Molekülstruktur
ist nicht kritisch und kann geradkettig, verzweigtkettig oder
verzweigt sein. Auch die Viskosität ist nicht kritisch, aber
Viskositäten von mindestens 1 10&supmin;³ m²/s (1000 Centistokes) bei 25ºC
sind bevorzugt und sogar Gummis können verwendet werden.
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Konkrete Beispiele für diese Komponente sind die
folgenden: Dimethylpolysiloxane mit Trimethylsiloxyendgruppen,
Dimethylpolysiloxane mit Dimethylphenylsiloxyendgruppen,
Dimethylsiloxan-diphenylsiloxan-Copolymere mit
Dimethylphenylsiloxyendgruppen, Dimethylpolysiloxane mit Silanolendgruppen,
Dimethylpolysiloxane mit Methoxyendgruppen,
Dimethylsiloxan-methylphenylsiloxan-Copolymere mit Silanolendgruppen und
Dimethylsiloxanmethyl(3,3,3-trifluorpropyl)siloxan-Copolymere mit
Silanolendgruppen. Diese können einzeln oder in Kombination von zweien oder
mehreren verwendet werden.
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Diese Komponente wird in einem Anteil von 4 bis 100
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Komponente (A) zugegeben. Die
Trennleistung ist unbefriedigend bei weniger als 4
Gewichtsteilen, während die verbleibende Haftung auf unbrauchbare Werte
sinkt bei mehr als 100 Gewichtsteilen.
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Der die erfindungsgemäß verwendete Komponente (D)
bildende Inhibitor der Additionsreaktion ist erforderlich, um der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei Raumtemperatur eine
Lagerstabilität zu verleihen und kann irgendeiner der wohlbekannten
Inhibitoren sein, die im Stand der Technik betreffend
platinkatalysierte Siliconzusammensetzungen offenbart werden. Beispiele sind
Alkinylalkohole, z.B. 3-Methyl-1-butin-3-ol, 3,5-Dimethyl-1-
hexin-3-ol, Phenylbutinol etc. ebenso wie 3-Methyl-3-penten-1-in,
3,5-Dimethyl-3-hexen-1-in, cyclische Tetramethylvinylsiloxane,
cyclische Tetramethylhexenylsiloxane, Benzotriazol etc.
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Diese Inhibitorkomponente sollte in einer Menge zugegeben
werden, die eine praktische Topfzeit liefert. Die die Reaktion
heinmende Leistung variiert mit der Molekül struktur und der
Zugabemenge und kann daher nicht genau angegeben werden; jedoch liegt
die Zugabemenge allgemein in einem Bereich von 0,001 bis 5
Gewichtsteilen und vorzugsweise im Bereich von 0,03 bis 4
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Komponente (A).
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Die erfindungsgemäß als Komponente (E) verwendete ein
Metall der Platingruppe enthaltende Verbindung ist ein Katalysator,
der die Härtung durch die Vernetzung von Komponente (A) mit
Komponente (B) fördert. Beispiele für diese Komponente sind
Chlorplatinsäure, alkoholmodifizierte Chlorplatinsäure, Olefinkomplexe
von Chlorplatinsäure,
Chlorplatinsäure/Vinylsiloxankoordinationsverbindungen, mikroteilchenförmiges Platin adsorbiert an
einem teilchenförmigen Kohlenstoffträger, Platinschwarz,
Palladiumkatalysatoren und Rhodiumkatalysatoren.
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Obwohl die Verwendungsmenge dieser Komponente nicht genau
angegeben werden kann, da sie mit der Molekülart des Katalysators
variiert, liegt sie allgemein in einem Bereich von 30 bis 600
ppm, bezogen auf das vereinigte Gewicht der Komponenten (A), (B)
und (C) als Metall der Platingruppe, um eine vollständige Härtung
zu fördern, indem die erfindungsgemäße Zusammensetzung über einen
kurzen Zeitraum bei nicht mehr als 100ºC behandelt wird.
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Bezüglich des Verfahrens zum Auftragen auf die Oberfläche
eines folienförmigen Substrats können die einen Trennfilm
bildenden Organopolysiloxanzusammensetzungen, die erfindungsgemäß
hergestellt wurden, entweder direkt oder nach Verdünnung mit einem
organischen Lösungsmittel, das die erfindungsgemäße
Zusammensetzung lösen kann, verwendet werden.
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Organische Lösungsmittel in dieser Hinsicht sind
beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol,
Xylol etc.; aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Heptan, Hexan,
Pentan etc.; halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Trichlorethylen
und Perchlorethylen etc. ebenso wie Ethylacetat, Methylethylketon
und dgl.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann leicht
hergestellt werden einfach durch Vermischen der vorher erwähnten
Komponenten (A) bis (E) bis zur Homogenität.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung, wie oben
beschrieben, bildet, wenn sie auf die Oberfläche irgendeiner Art von
Substrat aufgetragen wird, z.B. Papier, synthetische Harzfilme,
Fasern etc. und dann 10 bis 20 Sekunden auf 80 bis 90ºC erhitzt
wird, einen gehärteten Film, der eine extrem stabile
Trennleistung für klebrige Substanzen liefert (z.B. Haftkleber und dgl.),
während sie gleichzeitig eine ausgezeichnete Haftung zum Substrat
selbst hat. Somit kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung unter
anderem für synthetische Harzfilme, die leicht durch Hitze
verformt werden und mit schlecht wärmetolerantem Papier verwendet
werden. Außerdem ist es möglich, die Verwendung auf das Trennen
von Substraten auszudehnen, bei denen der gehärtete Film zäh und
fest sein muß.
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Die vorliegende Erfindung wird genauer in den folgenden
erläuternden Beispielen erklärt, die nicht die beanspruchte
Erfindung beschränken sollen. In den Beispielen sind Teile =
Gewichtsteile und die Viskosität ist der bei 25ºC gemessene Wert.
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Außerdem wurden die verschiedenen Meßwerte, auf die in
den Beispielen Bezug genommen wird, mit den folgenden Methoden
bestimmt.
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Die Topfzeit wurde bestimmt, indem 450 ml der
Organopolysiloxanzusammensetzung in einen 600 ml Glaskolben gegeben wurden,
der mit einem Kühler ausgestattet war. Die Zusammensetzung wurde
unter Rühren bei 25ºC stehengelassen und die Viskosität wurde zur
vorgeschriebenen Zeit gemessen.
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Der Härtungsindex wurde bestimmt, indem die
vorgeschriebene Menge der Organopolysiloxanzusammensetzung auf die
Oberfläche
eines Film- oder Foliensubstrats aufgetragen wurde. Dies
wurde dann in einem Umluftofen bei der angegebenen Temperatur
erhitzt und die Zeit bis zur Bildung eines vollständig gehärteten
Films wurde bestimmt.
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Der Schälwiderstand wurde bestimmt, indem die
vorgeschriebene Menge der Organopolysiloxanzusammensetzung auf die
Oberfläche eines Film- oder Foliensubstrats aufgetragen wurde.
Ein gehärteter Film wurde hergestellt durch Erhitzen in einem
Umluftofen auf eine vorgeschriebene Temperatur über einen
vorgeschriebenen Zeitraum. Dann wurde ein Acrylhaftkleber auf
Lösungsmittelbasis (Oribine BPS 5127 von Toyo Ink. Mfg.Co., Limited),
ein Acrylhaftkleber auf Emulsionsbasis (Oribine BPW-311OH von
Toyo Ink Mfg. Co., Limited) oder ein Kautschukhaftkleber auf
Lösungsmittelbasis (Oribine BPS 2411 von Toyo Ink Mfg. Co.,
Limited) auf der Oberfläche dieses gehärteten Films 2 Minuten auf
100ºC erhitzt. Das rückseitige Papier (Basisgewicht = 55 g/m²)
haftete an dieser behandelten Oberfläche und eine Meßprobe wurde
hergestellt, indem bei 25ºC über den angegebenen Zeitraum unter
einer Belastung von 20 g/cm² gealtert wurde. Eine Testprobe wurde
hergestellt, indem diese Meßprobe auf eine Breite von 5 cm
geschnitten wurde. Unter Verwendung einer
Zugfestigkeitstestvorrichtung wurde das rückseitige Papier in einem Winkel von 180º
mit einer Abschälrate von 0,3 m/min abgeschält und die für die
Abtrennung erforderliche Kraft (g) wurde gemessen.
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Die restliche Haftung wurde gemessen, indem ein
gehärteter Film der Organopolysiloxanzusammensetzung auf der Oberfläche
einer Substratfolie mit derselben Methode wie für den
Schälwiderstand hergestellt wurde. Polyesterband (Nitto Electric Industrial
Co., Limited, Polyester Tape 31B) wurde dann auf diese Oberfläche
geklebt und anschließend 20 Stunden auf 70ºC unter einer
Belastung von 20 g/cm² erhitzt. Das Band wurde dann abgeschält und
auf einer Platte aus rostfreiem Stahl befestigt. Die Kraft (g),
die erforderlich war, um dieses Band in einem Winkel von 180º und
mit einer Abschälrate von 0,3 m/min abzuschälen, wurde gemessen
und der angegebene Wert ist der Prozentwert bezogen auf die
Kraft, die erforderlich ist, um das Referenz-(unbehandelte)-Band
abzuschälen.
Beispiel 1
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Die folgenden Bestandteile wurden in 1786 Teilen Toluol
gelöst: 100 Teile
Dimethylsiloxan-methylhexenylsiloxan-Copolymergummi mit Trimethylsiloxyendgruppen (Hexenylgruppengehalt = 2,0
mol%), 4 Teile Methylhydrogenpolysiloxan mit
Trimethylsiloxyendgruppen (Viskosität = 0,005 Pass (5 centipoise), Gehalt an
siliziumgebundenen Wasserstoffatomen = 1,5 Gew.-%), 10 Teile
Dimethylpolysiloxangummi mit Silanolendgruppen und 0,9 Teile
3,5-Dimethyl-3-hexen-1-in. Eine einen Trennfilm bildende
Organopolysiloxanzusammensetzung wurde dann hergestellt durch Zugabe eines
Chlorplatinsäure/Divinyltetramethylsiloxankomplexes mit 130 ppm
Platin bezogen auf das Gesamtgewicht von Organopolysiloxan. Diese
Zusammensetzung wurde dann mit 0,7 g/m² auf die Oberfläche eines
mit Polyethylen kaschierten Kraft-Papiers mit Hochglanz
aufgetragen und der Härtungsindex wurde bei 90ºC gemessen. Der
Schälwiderstand und die verbleibende Haftung wurden an dem gehärteten
Film gemessen durch Erhitzen 20 Sekunden lang auf 90ºC. Diese
Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben.
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Zum Vergleich wurde eine einen Trennfilm bildende
Organopolysiloxanzusaminensetzung wie oben hergestellt, aber ohne
Verwendung des Dimethylpolysiloxans wie oben. Der Härtungsindex, der
Schälwiderstand und die restliche Haftung wurden bei dieser
Organopolysiloxanzusammensetzung wie oben gemessen und diese
Meßergebnisse sind auch in den Tabellen 1 und 2 angegeben.
Tabelle 1
Zusammensetzung
Härtungsindex (Sekunden) 90ºC
vorliegende Erfindung
Vergleichsbeispiel
Tabelle 2
Zusammensetzung
Schälwiderstand (g/5 cm)
Restliche Haftung (%)
Tag
vorliegende Erfindung
Vergleichsbeispiel
Beispiel 2
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Die folgenden Bestandteile wurden in 1647 Teilen Toluol
gelöst: 100 Teile
Dimethylsiloxan-methylbutenylsiloxan-Copolymergummi mit Silanolendgruppen (Gehalt an Butenylgruppen = 1,8
mol%), 4 Teile Methylhydrogenpolysiloxan mit
Trimethylsiloxyendgruppen (Viskosität = 0,02 Pass (20 centipoise)), 20 Teile
Dimethylsiloxan-methylphenylsiloxan-Copolymergummi mit
Trimethylsiloxyendgruppen (Gehalt an Phenylgruppen = 6 mol%) und 0,7 Teile
3-Methyl-1-butin-3-ol. Eine einen Trennfilm bildende
Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 4) wurde dann hergestellt durch
Zugabe von Chlorplatinsäure/Tetramethyldivinylsiloxankomplex mit
120 ppm Platin bezogen auf die Gesamtmenge des
Organopolysiloxans.
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Die folgenden Zusammensetzungen wurden auch hergestellt:
Eine Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 5), bei der ein
Dimethylsiloxan-methylpentenyl-siloxan-Copolymergummi mit
Silanolendgruppen (Gehalt an Pentenylgruppen = 1,8 mol%) anstelle des
Dimethylsiloxan-methylbutenyl-siloxan-Copolymergummis von Probe 4
verwendet wurde; eine Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 6),
bei der ein Dimethylsiloxan-methylheptenylsiloxan-Copolymergummi
mit Silanolendgruppen (Gehalt an Heptenylgruppen = 1,8 mol%)
anstelle des Dimethylsiloxan-methylbutenylsiloxan-Copolymergummis
von Probe 4 verwendet wurde und eine
Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 7), bei der ein
Dimethylsiloxan-methyloctenylsiloxangummi mit Silanolendgruppen (Gehalt an Octenylgruppen =
1,8 mol%) anstelle des
Dimethylsiloxan-methylbutenylsiloxan-Copolymergummis von Probe 4 verwendet wurde. Es wurde auch eine
Organopolysiloxanzusammensetzung wie oben hergestellt, aber unter
Verwendung eines
Dimethylsiloxan-methylvinylsiloxan-Copolymergummis mit Silanolendgruppen (Gehalt an Vinylgruppen = 1,8 mol%)
anstelle des Dimethylsiloxan-methylbutenylsiloxan-Copolymergummis
von Probe 4 (Vergleichsbeispiel).
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Jede Zusammensetzung wurde dann mit 0,3 g/m² Feststoffen
auf einen Corona-behandelten Polypropylenfilm aufgetragen: Die
Härtungszeit bei 90ºC wurde gemessen ebenso wie der
Schälwiderstand und die restliche Haftung auf gehärteten Filmen, die durch
20 Sekunden langes Erhitzen auf 90ºC erhalten wurde. Diese
Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Es gab nach einem Tag für
keine der Proben 4, 5, 6 oder 7 einen Anstieg der Viskosität und
die Topf zeit war somit ausgezeichnet.
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Die erfindungsgemäßen Proben 4 bis 7 zeigten alle eine
bemerkenswert gute Härtbarkeit bei niedriger Temperatur, einen
geringen Schälwiderstand und eine hohe restliche Haftung.
Tabelle 3
Zusammensetzung
Härtungszeit bei 90ºC (Sekunden)
Schälwiderstand, g/5 cm
Restliche Häftung (%)
Tag
Probe
Vergleichsbeispiel
Beispiel 3
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Die folgenden Bestandteile wurden in 2192 Teilen Toluol
gelöst: 100 Teile
Dimethylsiloxan-methylhexenylsiloxan-methylphenylsiloxan-Copolymergummi mit Dimethylhexenylsiloxyendgruppen
(Gehalt an Hexenylgruppen = 2,1 mol%, Gehalt an Phenylgruppen = 5
mol%), 20 Teile Methylhydrogensiloxan-dimethylsiloxan-Copolymer
mit Trimethylsiloxyendgruppen (Viskosität = 0,09 Pass (90
centipoise), Gehalt an siliziumgebundenen Wasserstoffatomen = 25
mol%), 40 Teile
Dimethylsiloxan-Methylphenylsiloxan-Copolymergummi mit Silanolendgruppen (Gehalt an Phenylgruppen = 5 mol%) und
0,7 Teile 3-Methyl-1-butin-3-ol. Eine
Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 8) wurde dann hergestellt durch Zugabe von
alkoholmodifizierter Chlorplatinsäure mit 150 ppm Platin.
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Eine Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 9) wurde
auch hergestellt, indem die Zugabemenge des
Methylhydrogensiloxan-dimethylsiloxan-Copolymers in Probe 8 auf 30 Teile geändert
wurde.
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Die Zusammensetzungen wurden mit 0,9 g/m² Feststoff auf
Semipergaminpapier aufgetragen: Die Härtungszeit bei 90ºC wurde
gemessen ebenso wie der Schälwiderstand und die restliche Haftung
auf dem gehärteten Film, die bei einem 20 Sekunden langen
Erhitzen auf 90ºC erhalten wurde. Diese Ergebnisse sind in Tabelle 4
angegeben.
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Die Topfzeit der Proben 8 und 9 war in jedem Fall
ausgezeichnet: Nach einem Tag wurde fast kein Anstieg der Viskosität
beobachtet. Weiterhin war der Schälwiderstand einerseits gering
und unterlag andererseits keiner zeitabhängigen Veränderung,
während die restliche Haftung hoch war.
Tabelle 4
Zusammensetzung
Härtzungszeit bei 90ºC (Sekunden)
Schälwiderstand, g/5 cm
Restliche Haftung (%)
Tag
Probe
Beispiel 4
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Die folgenden Bestandteile wurden vermischt, um eine
einen Trennfilm bildende Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe
10) zu erhalten: 100 Teile Dimethylsiloxan-methylhexenylsiloxan-
Copolymer mit Dimethylhexenylsiloxyendgruppen (Viskosität = 0,8
Pa s (800 centipoise), Gehalt an Hexenylgruppen = 2,6 mol%), 5
Teile Methylhydrogenpolysiloxan mit Trimethylsiloxyendgruppen
(Viskosität = 0,02 Pa s (20 centipoise)), 20 Teile
Dimethylpolysiloxan mit Silanolendgruppen (Viskosität = 12 Pa s (12000
centipoise)), 0,7 Teile 3-Methyl-1-butin-3-ol und
Chlorplatinsäure/Tetramethyldivinylsiloxankomplex mit 120 ppm Platin.
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Eine weitere Organopolysiloxanzusammensetzung (Probe 11)
wurde hergestellt wie oben, wobei aber die zuzumischende Menge
des Dimethylpolysiloxans von Probe 10 auf 40 Teile geändert
wurde.
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Zum Vergleich wurde eine Organopolysiloxanzusammensetzung
(Vergleich 8) wie oben hergestellt, wobei die zuzumischende Menge
des Dimethylpolysiloxans in Probe 10 auf 1 Teil verändert wurde.
Eine Organopolysiloxanzusammensetzung (Vergleich 9) wurde ebenso
hergestellt, indem in ähnlicher Weise die zuzumischende Menge des
Dimethylpolysiloxans auf 150 Teile verändert wurde. Schließlich
wurde eine Organopolysiloxanzusammensetzung (Vergleich 10) wie
oben hergestellt, aber unter Verwendung eines
Dimethylsiloxan-methylvinylsiloxan-Copolymers mit Dimethylvinylsiloxyendgruppen
(Viskosität = 0,8 Pa s (800 centipoise), Gehalt an Vinylgruppen =
2,6 mol%) anstelle des
Dimethylsiloxan-methylhexenylsiloxan-Copolymers von Probe 10.
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Die so erhaltenen Zusammensetzungen wurden jeweils auf
ein mit Polyethylen kaschiertes Kraftpapier mit Hochglanz mit 0,9
g/m² aufgetragen. Der Härtungsindex bei 90ºC wurde gemessen
ebenso wie der Schälwiderstand und die restliche Haftung an den
gehärteten Filmen, die erhalten wurde, indem 20 Sekunden lang auf
90ºC erhitzt wurde. Diese Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben.
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Die Topfzeit der Zusammensetzungen war ausgezeichnet in
jedem Fall: Nach einem Tag wurde fast kein Anstieg der Viskosität
beobachtet.
Tabelle 5
Zusammensetzung
Härtungszeit bei 90ºC (Sekunden)
Schälwiderstand, g/5 cm
Restliche Haftung (%)
Tag
Probe
Vergleich
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Die Trennfilme bildende Organopolysiloxanzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist gekennzeichnet durch eine schnelle
Härtungsrate bei niedrigen Temperaturen von nicht mehr als 100ºC
und die Entwicklung eines Trennfilms beim Härten mit besonders
guten Trenneigenschaften.