DE688871C - Verfahren zur Herstellung von mehrringigen aromatischen Aldehyden und Carbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von mehrringigen aromatischen Aldehyden und Carbonsaeuren

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DE688871C
DE688871C DE1936I0054304 DEI0054304D DE688871C DE 688871 C DE688871 C DE 688871C DE 1936I0054304 DE1936I0054304 DE 1936I0054304 DE I0054304 D DEI0054304 D DE I0054304D DE 688871 C DE688871 C DE 688871C
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Germany
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ozone
acid
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weight
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DE1936I0054304
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English (en)
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Dr Hans Becker
Dr Heinrich Vollmann
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C66/00Quinone carboxylic acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/34Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with ozone; by hydrolysis of ozonides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von mehrringigen aromatischen Aldehyden und Carbonsäuren Es wurde gefunden, daß bei der Einwirkung von Ozon auf aromatische polycyclische kondensierte Verbindungen mit vier kondensierten Ringen und anschließender oder gleichzeitiger Spaltung der entstandenen Ozonide, die nicht isoliert zu werden brauchen, wohldefinierte Abbauprodukte in befriedigender Ausbeute erhalten werden. Dies ist überraschend, da die Bildung undefinierbarer Gemische zu befürchten war.
  • Läßt man z. B. auf eine feine Suspension von Fluoranthen (Formel I) in Eisessig Ozon einwirken und arbeitet dann auf, wie im Beispiel 3 näher beschrieben, dann erhält man neben Fluorenon-r-carbonsäure (etwa 30'/o der Theorie) den bisher unbekannten Fluorenon-r-aldehyd (Formel II) in einer Ausbeute von etwa 30 %.
  • In analoger Weise wird aus Benzanthron (Formel III) neben Anthrachinon-r-carbonsäure mit etwa 30 bis 4.o °/o Ausbeute der sonst schwer zugängliche Anthrachinon-a-aldehyd (Formel IV) erhalten In den genannten beiden Fällen greift Ozon an denjenigen Stellen des Ausgangsproduktes an, an welchen bekanntermaßen auch die Chromsäure einwirkt, und als Resultat werden neben den auch durch ('hroansäureoxydation erhältlichen Säuren die entsprechenden Aldehyde erhalten.
  • In anderen Fällen wirkt Ozorf ganz anders auf die polycyclische Verbindung ein wie z. B. beim Pyren. Während Pyren durch Chromsäure bekanntlich zu Naphthalins # q. # 5 # 8-tetracarbonsäure abgebaut wird, der mittlere Naphthalinkomplex im Pyrenmolekül also erhalten bleibt, wird bei der Einwirkung von Ozon auf Pyren gerade dieser Naphthalinkomplex angegriffen, und das Phenanthren bzw. Diphenylgerüst innerhalb des Pyrenmoleküls bleibt erhalten. Je nach der Dauer der Ozoneinwirkung auf Pyren erhält man nämlich bei der Aufarbeitung eine Verbindung, welche als 4-PhenanthrenaIdehyd-5-carbonsäure (Formel V) betrachtet wird, oder Diphenyl - 2 # 2'- 6 # 6'- tetracarbonsäure (Formel VI) An Stelle der polycyclischen Kohlenwasserstoffe Ringketone oder Chinone selbst reagieren auch deren Substitutionsprodukte mit Ozon in analoger Weise, sofern die Substituenten gegen Ozon beständig sind wie bei Alkylresten, Halogen, NO., Aryl- und Carboxvlresten usw.
  • Beispiele i. Zoo Gewichtsteile Fluoranthen werden zwecks feiner Verteilung in 2ooo Gewichtsteilen Eisessig heiß gelöst und die Lösung rasch abgekühlt. Durch die entstandene fein kristalline Suspension wird nun ein Strom von ozonhaltigem Sauerstoff oder ozonhaltiger Luft bei Raumtemperatur in feiner Verteilung etwa durch einen Glasfritteboden hindurchgeleitet. Das Fluoranthen geht hierbei allmählich mit gelboranger Farbe in Lösung. Die Dauer, der Ozonisierung ist abhängig vom Ozongehalt des benutzten Gases, von dessen Strömungsgeschwindigkeit und von der Verteilung des Gases in der Flüssigkeit. Die Ozonisierung kann dann als beendet angesehen werden, wenn eine Probe des Ansatzes nach vorherigem Aufkochen beim Verdünnen keine_harzigen Produkte mehr, sondern ein festes Kristallisat abscheidet. Man verdünnt dann den Ansatz mit 6ooo Gewichtsteilen Wasser, kocht auf-und läßt die Lösung erkalten. Es scheiden sich 125 bis 130 Gewichtsteile hellbräunlichgelbe Kriställchen ab. Dieses Rohprodukt ist, obwohl es bei wiederholtem Umkristallisieren aus Eisessig.konstant bei 181' schmilzt und in kalter Sodalösung unlöslich ist, ein Gemisch (Molekülverbindung?) von Fluorenon-i-carbonsäure und Fluorenon-i-aldehyd. Zur Trennung löst man das Rohprodukt in 55o Gewichtsteilen konzentrierter Bisulfitlösung bei Siedetemperatur. Die Lösung verdünnt man dann mit Eis und Wasser auf etwa 25oo Gewichtsteile, filtriert und säuert das klare Filtrat in der Kälte mit verdünnter Salzsäure an. Hierbei scheiden sich in ockerfarbenen mikroskopischen Kriställchen 55 g praktisch reine Fluorenon-i-carbonsäure ab, aus Eisessig umkristallisiert, orange Nadeln vom F. i97°, in verdünnter Soda- und Ammoniaklösung in der Kälte klar löslich.
  • Das klare, kalte Bisulfitfiltrat, welches auch bei stärkerem Ansäuern in der Kälte klar bleibt, wird nun allmählich zum Sieden erhitzt. Dabei erfolgt eine dickbreiige Abscheidung citrongelber Nädelchen, welche nach einiger Zeit abgesaugt, gewaschen und getrocknet werden. Ausbeute: 4.5 Gewichtsteile praktisch reiner Fluorenon-i-aldehyd. Aus Eisessig kristallisiert dieser in langen hellgelben glänzenden Prismen vom F. 193 bis 19q.°.
  • z. Behandelt man, wie im vorigen Beispiel beschrieben, eine Suspension von ioo. Gewichtsteilen Benzanthron in iooo Gewichtsteilen Eisessig mit Ozon, dann geht das Ausgangsprodukt allmählich in Lösung. -Noch bevor alles Benzanthron umgesetzt ist, d. h. wenn eine Probe in konzentrierter Schwefelsäure noch orange Fluoreszenz zeigt, wird durch Zusatz von Wasser das Reaktionsprodukt ausgefällt und abgesaugt. Durch kurzes Aufkochen in 3°/oiger Sodalösung wird vorhandene Anthrachinon-i-carbonsäure herausgelöst. Der Rückstand besteht aus einem Gemisch von unverändertem Benzanthron mit Anthrachinon-i-aldehyd, dessen Trennung leicht durch Ausküpen erfolgen kann. Aus der filtrierten, nicht über 8o° erwärmten rotbraunen Küpe fällt beim Rühren an der Luft der Anthrachinon-i-aldehyd in fast farblosen mikroskopischen Nädelchen aus. Ausbeute etwa 3o bis ¢o Gewichtsteile. Den bekannten Eigenschaften des Anthrachinon-i-aldehyds ist hinzuzufügen, daß Wolle aus der farblosen Bisulfitlösung des Aldehyds auffallendcrweise kräftig karminrot gefärbt wird, während das Bad farblos- bleibt. Beim Erhitzen des Aldehyds mit etwas Bisulfit und Aminoessigsäure in Wasser wird eine tiefrote Lösung erhalten.
  • Leitet man in die Benzanthron-Eisessig-Suspension überschüssiges Ozon ein, so tritt schließlich völlige Aufhellung ein, und es scheidet sich praktisch reine Anthrachinoni-carbonsäure in guter Ausbeute ab.
  • 3. Eine durch Lösen von ioo Gewichtsteilen Pyren.in iooo Gewichtsteilen Eisessig in der Wärme und darauffolgendes rasches Abkühlen erhaltene Suspension wird mit einem fein verteilten Strom eines etwa ,:2 bis 8 volumprozentigen Ozon-Sauerstoff-Gemisches bei etwa 2o° behandelt. Das anfangs suspendierte Pyren geht allmählich in Lösung. Wenn die Reaktion so weit fortgeschritten ist, daß der Ansatz als braune, nur wenig getrübte Lösung vorliegt, wird das Reaktionsprodukt durch Eingießen in 3ooo GewichtsteileWasser in Form hellgraubrauner Flocken ausgefällt. Man erwärmt nun, bis das abgeschiedene Produkt zusammenzubacken beginnt, und saugt über ein Tuchfilter ab. Der Rückstand wird nun zweimal mit je i5oo Gewichtsteilen 311oiger Natronlauge einige Minuten ausgekocht. Der nach dem zweiten Auszug hinterbleibende, bei richtiger Ozondosierung geringfügige Rückstand besteht vorwiegend aus unverändertem Pyren. Die vereinigten braunen alkalischen Filtrate werden bei Wasserbadtemperatur mit 35o Gewichtsteilen Hypochloritlösung (etwa 14 °% aktives Chlor) versetzt, wobei die braune Farbe der Lösung sich nach schwach Rötlichgelb aufhellt. Die Lösung wird nun nochmals durch Filtration geklärt. Nach Zusatz von 6oo Gewichtsteilen etwa 4ooloiger Natronlauge beginnt bereits in der Wärme die Abscheidung farbloser glänzender Blättchen eines Natronsalzes. Nach dem Erkalten über Nacht wird das abgeschiedene Natronsalz abgesaugt, einm;l mit gesättigter Kochsalzlösung gedeckt und dann mit verdünnter Salzsäure verrührt. Die freie Carbonsäure wird warm abgesaugt, gut mit Wasser gewaschen und getrocknet. Ausbeute bei richtiger Ozondosierung 40 bis 45 Gewichtsteile an praktisch reinem Produkt.
  • Aus Trichlorbenzol oder Eisessig kristallisiert die so erhaltene Carbonsäure, welcher auf Grund einer Reihe von Analysen die Zusammensetzung C1O Hlo O3 zukommt, in farblosen feinen Nadeln vom F.272°. Da beim trocknen Destillieren einer Mischung mit Natronkalk in reichlicher Menge Phenanthren entsteht (identifiziert als solches sowie durch Überführung in das Chinon), kommt dem Produkt wahrscheinlich die Struktur einer 4-Phen,anthrenaldehyd-5-carbonsäure zu (Formel V). Nicht völlig ausgeschlossen ist aber auch eine etwas andere Struktur, etwa entsprechend Formel Va oder V b. Die alkalische Oxydation der 4-Phenanthrenaldehyd-5-carbonsäure mit einem geringen Überschuß an Permanganat führt glatt zur bekannten Diphenyl-2 # ä # 6 # 6'-tetracarbonsäure, während man durch vorsichtige Oxydation mit Chromsäure in Eisessig die bisher unbekannte Phenanthrenchinon-4#5-dicarbonsäure (gelbe Nadeln aus Nitrobenzol F. 298° unter Zersetzung) erhält.
  • Läßt man Ozon auf die Pyrensuspension länger einwirken, als oben beschrieben, dann hellt sich die braune Lösung wieder völlig auf. Beim Aufarbeiten'wird nun überwiegend direkt die Diphenyl-2 # 2'# 6 # 6'-tetracarbonsäure erhalten, dagegen keine PhenanthrenaldehydcarbonSäure mehr.
  • An Stelle des Pyrens selbst können auch gewisse Pyrenderivate in analoger Weise mit Ozon in Reaktion gebracht werden. Als Lösungsmittel sind auch andere als Eisessig verwendbar, sofern diese wie Tetrachlorkohlenstoff oder Nitrobenzol gegen Ozon praktisch beständig sind. Die entstandenen Ozonide bzw. deren Spaltprodukte werden in diesem Falle nach Abtreiben des Lösungsmittels mit Wasserdampf in der gleichen Weise aufgearbeitet, wie in den obigen Beispielen erläutert ist.

Claims (1)

  1. PATGNTANSPIZUCH: Verfahren zur Herstellung von mehrringigen aromatischen Aldehyden und Carbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man auf aromatische polycyclisch kondensierte Verbindungen mit vier kondensierten Ringen Ozon einwirken läßt und die entstandenen Ozonide spaltet.
DE1936I0054304 1936-02-12 1936-02-12 Verfahren zur Herstellung von mehrringigen aromatischen Aldehyden und Carbonsaeuren Expired DE688871C (de)

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