DE68380C - Selbsttätige Feststellvorrichtung für Korkzieher mit steilgängiger Schraube - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Bringt man in einer oben den gewöhnlichen Querarm oder Handgriff eines Korkziehers tragenden Metallhülse am unteren Ende ein kurzes mehrgängiges Gewinde an und führt durch letzteres in die Hülse einen Kern, der seiner' ganzen Länge nach ein entsprechendes mehrgängiges Aufsengewinde trägt und am unteren Ende in die gewöhnliche Ko.rkzieherspirale ausläuft, so hat man das in Fig. 1 dargestellte Instrument, welches man »Schnellkorkzieher« nennen kann, und welches die Eigenschaft hat, dafs man es, wenn der Kern bis zum Ende aus der Hülse gezogen ist, auf den Kork einer zu öffnenden Flasche stellen und durch Druck nach unten zwingen kann, sich den Gewindegängen folgend in einander zu schieben und bei der dadurch veranlafsten Umdrehung die Spirale in den Kork einzubohren. Würde man jetzt am Handgriff ziehen, so würde allerdings dieselbe Bewegung wieder rückläufig gemacht und damit ein Herausziehen des Korkes unmöglich. Um letzteres zu ermöglichen, bedarf es einer Vorrichtung, welche den Kern, wenn er sich beim Niederdrücken ganz in die Hülse hineingezogen hat, in dieser Stellung festhält. - Eine etwa mit der Hand niederzudrückende oder festzustellende Arretirung würde zeitraubend und unpraktisch sein, da zunächst für das Handhaben der Arretirvorrichtung stets eine oder mehrere Arm- und Handbewegungen nothwendig wären, welche einen, wenn auch im einzelnen Falle nur geringen Zeitverlust verursachen und den im Namen »Schnellkorkzieher« angedeuteten Zweck nur höchst unvollkommen erreichen lassen würden, während es weiter sehr schwierig wäre, mit der Hand genau im rechten Moment einzugreifen und die Vorrichtung wirken zu lassen, was also zu einem gewissen Tasten und Probiren und damit zu vermehrtem Zeitverlust führen würde. ·

Die Arretirvorrichtüng mufs also, um in der Praxis brauchbar zu werden, eine selbstthätige sein, und ist eine solche der Gegenstand dieser Erfindung, und zwar in nachstehend beschriebener Form, welche den Mechanismus der Arretirvorrichtüng ganz in den Korkzieher hineinverlegt. Fig. 1 zeigt den ganzen Korkzieher, Fig. 2 die Arretirvorrichtüng im Schnitt.

Der obere, in der Hülse A befindliche Theil des Kernes B ist als ein mit glatter, abgerundeter Spitze versehener Kopf e ausgebildet, der durch eine halsförmige Eindrehung f von dem übrigen Kern abgesetzt ist. Der eine Schenkel c des Querarmes oder Handgriffes an der Hülse enthält in einer etwa zur Hälfte engeren (g), zur anderen Hälfte weiteren (h) Längsbohrung einen Stift i, der am inneren Ende in eine weitere kolbenartige Verdickung k ausläuft und vor letzterer mit einer Spiralfeder / umwunden ist, während das äufsere, aus dem Schenkel des Querarmes herausstehende Ende mit Gewinde versehen ist, auf welches ein als äufsere Handhabe dienender Knopf m aufgeschraubt wird. Die weite Bohrung geht auch durch den anderen Schenkel D des Querarmes hindurch, dient jedoch nur dazu, den Stift i sammt Feder / von hier hereinzuführen. In der Endstellung würde der Kern zur Hülse des Korkziehers die Lage einnehmen, wie sie in Fig. 3 im Schnitt' dargestellt ist, wobei also

der Kopf des Kernes in die eine Verlängerung der Hülse bildende Bohrung η des Handgriffes eintritt, während der zunächst durch den Kopf beim Heraufsteigen des Kernes fortgedrängte Stift i mit seinem Ende k in die kragenartige Einschnürung/ schnappt und damit den Kern arretirt und am selbsttätigen Zurückgehen aus der Hülse hindert.

Man kann also nun in gewöhnlicher Weise den Kork ,aus der Flasche ziehen, hierauf aber zum Lösen des Korkes von der Korkzieherspirale sich wieder der Wirkung des Gewindes bedienen, indem man durch Zurückziehen des Knopfes m mit dem Daumen die Arretirung aufhebt, den Kork mit einer Hand hält und mit der anderen am Handgriff zieht, so dafs der Korkzieherkern die rückläufige Bewegung macht und sich gleichzeitig aus der Hülse und dem Kork herausdreht, worauf der Korkzieher gleich wieder in der zur Anwendung bei einer zweiten Flasche geeigneten Stellung sich befindet.

Auf diese Weise lassen sich bequem etwa 15 bis 20 Flaschen in der Minute entkorken. Die Handhabung des Korkziehers ist aus den Fig. 4 bis 8 zu ersehen.

Um das Instrument in die Tasche stecken zu können, kann über die Spitze desselben eine federnde Hülse geschoben werden, wie in Fig. 9 und io dargestellt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .
   An Korkziehern, bei denen die zum Ein- und Ausschrauben der Spirale in und aus dem Kork erforderliche Drehbewegung durch eine steilgängige Schraube bewirkt wird, eine selbstthätige Feststellvorrichtung, gekennzeichnet durch den im Handgriff des Korkziehers in einer Ausbohrung g und h verschiebbaren, durch eine Spiralfeder / beeinflufsten und durch Ziehen oder Schieben an einem äufseren Knopf m auslösbaren Stift z, der in die halsartige Ausdrehung f hinter dem das Spindelende bildenden Kopf e einschnappt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.