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Vorrichtung zum Schneiden von Knollenfrüchten, Obst u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneider von Knollenfrüchten, Obst u. dgl. nach einer Schraubenfläche, insbesondere auf einen Rettichschneider mit einem Schneidmesser, das mit einem
Ende starr mit einem senkrecht zum Klingenblatt stehenden Gewindedorn versehen ist, während das ande- re Klingenende eine Öffnung für das Einstecken des die Klinge drehenden Fingers aufweist.
Bei dem bekannten Rettichschneider dieser Art wird die Gewindeführung für den Dorn durch die Knol- lenfrucht bzw. den Rettich selbst gebildet, was den Nachteil hat, dass diese Führung oft recht mangelhaft ist. Besonders bei Rettichen mit hohem Wassergehalt, holzigem oder schwammigem Kern kann das Ret- tichfleisch keine sichere Führung für den Gewindedorn bilden, selbst dann nicht, wenn die Gewindegänge des Dorns eine grosse Höhe aufweisen. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass der Rettich von Hand gehalten werden muss, was zu Verletzungen führen kann. Im übrigen ist es nicht möglich, den Rettich vollständig aufzuschneiden.
Gemäss der Erfindung ist der Gewindedorn in dem Gewinde einer als Halter der Schneidvorrichtung ausgebildeten, in an sich bekannter Weise teilbaren Mutter geführt, die mit bekannten, in die Knollen eindrückbaren, als Drehsicherung wirkenden Vorsprüngen wie Laschen, Schneiden, Spitzen od. dgl. ausgestattet ist.
Soweit man bereits für eine solche Schneidvorrichtung einen Gewindedorn benutzt hat, der in eine teilbare Mutter eingreift, handelt es sich um Bauarten, bei denen sich die Spindel mit der auf diese aufgespiessten Frucht dreht und das feststehende Messer den schraubenförmigen Schnitt ausführt. Bei diesen Geräten muss das Messer über einen Ausleger mit dem Spindellager verbunden sein, wodurch sich eine verhältnismässig schwerfällige Bauart eines an der Tischplatte zu befestigenden Gerätes ergibt. Einfachere bekannte Geräte mit einem Griff besitzen durchwegs eine mit demselben starr verbundene Spindel, auf welche zunächst die Frucht aufgespiesst werden muss, worauf das Messer auf die Spindel aufgeschraubt werden kann, bis beim Auftreffen des Messers auf die Frucht der Schneidvorgang beginnt.
Nachteilig ist hiebei die schlechte Gewindeführung des Messers, da man dieses auf einer möglichst kurzen Mutter lagern möchte, um den Schneidvorgang wenig zu stören. Abgesehen von der schlechten Gewindeführung ist aber das vor jedem erneuten Schnitt notwendige Abschrauben des Messers von der Spindel unpraktisch. Dies gilt auch von einer weiteren bekannten Ausführung, bei welcher die Gewindestange nach Einstecken in den Griff- in demselben mittels einer Stellschraube arretiert werden muss. Hiebei ergibt sich die Gefahr der Verstümmelung des Gewindes und es bleibt nach wie vor die Notwendigkeit des Abschraubens des Messers nach jedem Schnitt, wenn auch dieses Abschrauben in zwei verschiedenen Richtungen erfolgen kann.
Die Erfindung ergibt demgegenüber den Vorteil, dass nach dem Schneiden einer Frucht nur der Haltegriff, der zugleich die geteilte Mutter bildet, geöffnet zu werden braucht, worauf der Dorn in sehr einfacher Weise nach Aufspiessen der nächsten Knolle in einer günstigen Stelle, d. h. unter Anlage der Frucht an dem Griff in das Gewinde der zweiteiligen Mutter durch Schliessen des Griffes eingesetzt werden kann. Es kann also sofort mit dem Schneiden begonnen werden, ohne dass erst ein mehr oder weniger grosser Leerlauf der Gewindestange durch die Mutter hindurch notwendig wäre.
Die als Drehsicherung wirkenden Vorsprünge, wie Laschen, Schneiden oder Spitzen. sind im übrigen vorteilhafter als die bei einer bekannten Bauart verwendete, am Griff befindliche gezackte Greifzange, die einen nur sehr schwer zu reinigenden Schmutzfänger bildet, da die Zange im unteren Teil unmittelbar am Griff anliegt.
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Bei einer besonderen Ausführungsform sind die Gewindebacken der teilbaren Mutter zur Aufnahme des
Dornes an den Innenseiten der scharnierartig miteinander verbundenen Griffhälften angeordnet und diese
Gewindebacken nur an oder nahe den aufklappbaren Schenkelenden des Griffes vorgesehen. Im Scharnier- teil des Griffes ist eine Öffnung für den freien Durchtritt des Gewindedorns während des Schneidvorganges vorhanden. Zweckmässigerweise werden die Teile der Führungsmutter einstückig, d. h. die Gewindebacken mit den Teilen des Halters aus geeignetem Werkstoff, z. B. Kunststoff, hergestellt. Die Gewindebacken der als Halter ausgebildeten Führungsmutter können jedoch auch aus anderem Werkstoff, z. B. aus Metall, bestehen. Diese Gewindebacken werden dann in den aus einem andern geeigneten Werkstoff, z. B. Holz oder Kunststoff, bestehenden Halter eingesetzt.
Zweckmässigerweise ist die Schneidvorrichtung mit einer bekannten Haltevorrichtung für die geschnittenen Windungen der Knollenfrucht ausgestattet. Diese Halte- vorrichtung kann aus einem in die Längsachse des Gewindedorns einsteckbaren Stift bestehen, dessen an- deres Ende eine als Griff ausgebildete Verdickung aufweist, die ein Herunterrutschen der geschnittenen
Frucht verhindert.
Weiterhin kann das zum Einstecken des Fingers vorgesehene Loch in der Messerschneide in bekannter
Weise mit einem glatten Futter aus einem Stoff mit geringem Reibwert versehen werden. Dieses Futter erspart eine komplizierte Bearbeitung des Lochinnenrandes und verhindert eine Verletzung des Fingers bei der Führung des Messers.
Der Rettich oder eine andere Knollenfrucht kann mit der Schneidvorrichtung ohne Verletzungsgefahr bis zum Ende aufgeschnitten werden. Damit das Messer nicht gegen die als Drehsicherung für die Knollenfrucht wirkenden Vorsprünge des Halters trifft, ist zweckmässigerweise am Gewindedo-n ein Anschlag vorgesehen, der verhindert, dass der Dorn bis zur Berührung der Vorsprünge des Halters durch die Messerschneide eingedreht wird. Dies kann auch durch einen gewindefreien Teil des Dornes in der Nähe der Messerschneide erreicht werden.
Nach dem vollständigen Aufschneiden des Rettichs wird der Stift mit der aufgeschnittenen Frucht aus dem Dorn herausgezogen und der Dorn durch Auseinanderklappen der die Gewindebacken des Halters, tragenden Schenkel aus dem Halter entfernt. Die Öffnung der teilbaren Führungsmutter kann auch auf andere Weise erfolgen, z. B. durch Ausrücken einer Gewindebacke im Halter, wobei eine Feder die Gewindebacke in Wirkstellung bringt.
Der Anwendungsbereich dieser Schneidvorrichtung beschränkt sich nicht auf Rettiche. Sie kann auch bei allen anderen Knollengewächsen sowie bei geeignetem Obst wirkungsvoll verwendet werden. So ergibt sich beispielsweise beim Schneiden von Kartoffeln ein dünnwandiges, schraubenförmiges Gebilde, das sich zum Ausbacken in schwimmendem Fett eignet.
Weitere Merkmale und Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der Zeichnung. Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 stellt den Gewindedorn mit Schneidmesser dar. Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer teilbaren Führungsmutter in geöffnetem Zustand. Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2. Fig. 4 zeigt die Haltevorrichtung für die geschnittenen Windungen der Knollenfrucht. Fig. 5 zeigt die Spitze und einige Gewindegänge des in Fig. 1 dargestellten Gewindedorns in vergrössertem Massstab. Fig. 6 zeigt die Vorrichtung in Arbeitsstellung mit einem Rettich zu Beginn des Schneidvorganges. Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht eines teilweise geschnittenen andern Ausfilh- rungsbeispiels der Führungsmutter mit eingesetztem Gewindebacken.
Das Schneidmesser l ist an seinem einen Ende auf dem Gewindedorn 2 befestigt. Der Gewindedorn trägt eine Spitze 3, die das Eindringen des Dornes in die Frucht erleichtert. Zur weiteren Erleichterung des Durchstossens der Knollenfrucht sind die Gewindegänge, wie aus Fig. 5 ersichtlich, abgeflacht. Am andern Ende des Schneidmessers 1 befindet sich die mit Kunststoff ausgekleidete kreisförmige Öffnung 4 zur Führung des Messers durch den Zeigefinger. Die beiden Schenkel 5 und 6 der teilbaren Führungsmutter in Fig. 2 sind als Handgriff ausgebildet und an ihrem unteren Ende durch einen Scharnierstift 7 drehbar miteinander verbunden. Die Y-förmig aufgeklappten Schenkel 5 und 6 zeigen eine Gewindebacke 8 zur Aufnahme des Dornes 2. Die zweigeteilte Oberseite des Halters, die an den Rettich anliegt (vgl.
Fig. 6) < trägt je ein Schneidenpaar 9,9a und 10, loua, welches eine Drehung der Knolle beim Schneidvorgang verhindern soll. Da die Gesamtlänge des Halters kürzer als die Dornlänge ist, muss der Halter an seinem unteren Ende eine Öffnung 11 Zum Durchlass des Dornes aufweisen. Diese Öffnung ist in Fig. 3 gut erkennbar.
Um den Halter sicherer mit der Hand erfassen zu können, sind die beiden Schenkel 5 und 6 desselben mit Riefen 12 oder ähnlichen, die Griffigkeit der Oberfläche erhöhenden Erhebungen versehen, die ein Verdrehen des Halters in der Hand beim Schneiden der Frucht verhindern sollen. Die in Fig. 4 dargestellte Haltevorrichtung besteht aus einem dünnen, stumpfen, metallischen Stift 13, der an seinem einen
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Ende eine als Griff ausgebildete Verdickung 14 aus geeignetem Material, z. B. Kunststoff, trägt, die das
Abrutschen der geschnittenen Frucht verhindert.
In Fig. 6 ist die gesamte Vorrichtung mit abgebrochenem Stift 13 zu Beginn des Schneidvorganges dargestellt. Der Dorn 2 ist durch den Rettich 15 bis zum Anschlag der Messerschneide 1 hindurchgestochen.
Man kann erkennen, dass sich das Schneidenpaar 10, 10a beim Schliessen der beiden Schenkel des Halters in den Rettich eingegraben haben.
In Fig. 7 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Führungsmutter dargestellt. Dabei ist die Gewindebacke 16, welche beispielsweise aus nichtrostendem Stahl gearbeitet sein kann, mittels vier Schrauben 17 in den Halter, der aus anderem Material, z. B. Holz, besteht, eingesetzt.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Schneiden von Knollenfrüchten, Obst u. dgl. nach einer Schraubenfläche, insbesondere Rettichschneider, mit einem Schneidmesser, das mit einem Ende starr mit einem senkrecht zum Klingenblatt stehenden Gewindedorn verbunden ist, während das andere Klingenende eine Öffnung für das Einstecken des die Klinge drehenden Fingers aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindedorn (2) in dem Gewinde (8) einer als Halter der Schneidvorrichtung ausgebildeten, in an sich bekannter Weise teilbaren Mutter (5,6) geführt ist, die mit bekannten, in die Knolle eindrtickbaren, als Drehsicherung wirkenden Vorsprüngen, wie Laschen, Schneiden, Spitzen od. dgl. (9,9a, 10, 10a), ausgestattet ist.