DE683179C - Dichtungspfropfen aus Faserstoffen - Google Patents

Dichtungspfropfen aus Faserstoffen

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DE683179C
DE683179C DEH149027D DEH0149027D DE683179C DE 683179 C DE683179 C DE 683179C DE H149027 D DEH149027 D DE H149027D DE H0149027 D DEH0149027 D DE H0149027D DE 683179 C DE683179 C DE 683179C
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DEH149027D
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Otto Herdey
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B7/00Shotgun ammunition
    • F42B7/02Cartridges, i.e. cases with propellant charge and missile
    • F42B7/08Wads, i.e. projectile or shot carrying devices, therefor

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Dichtungspfropfen aus Faserstoffen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Dichtungspfropfen in kalibergenauer Gestalt nur durch Formung der flüssigen Rohmasse ohne nachherige Bearbeitung. Verwendung finden dieselben hauptsächlich in der Schießtechnik als Patronenpfropfen und zur absoluten, jedoch lösbaren Abdichtung von Gefäßöffnungen als Verschlußpfropfen.
  • Patronenpfropfen werden bisher aus einer dicken, beiderseits mit Papier beklebten Haarfilzplatte gestanzt. Das Papier macht die Pfropfen gasdicht und schützt die Kanten vor Verletzungen. Beim Stanzen drückt der Stempel den Haarfilz zusammen, der erst wieder nach dem Verlassen des Schneidstockes annähernd auf seine ursprüngliche Stärke zurückatmet: Die Pfropfenform ist nicht genau zylindrisch, die Mantelfläche bleibt rauh und erhält in der Mitte meistens eine Einschnürung. Außerdem stehen die beiden Kreisflächen selten parallel zueinander, sondern schief zur Mantelfläche. Derartige Pfropfen dichten im Gewehrlauf nicht einwandfrei ab. Durch die ungenaue Form kommt der Propfen schon in der Patrone zum schiefen Sitz und treibt beim Schuß, die Schrotladung abgelenkt, aus dem Lauf. Man spricht dann. von einer schlechten Streuung. Ein weiterer Nachteil der gestanzten Pfropfen liegt im Materialabfall, dessen Wiederverwendung große Schwierigkeiten bereitet, wodurch die Herstellung eine wesentliche Verteuerung erfährt.
  • Auch der Versuch, formgenauere Pfropfen aus dicken, hartgearbeiteten Pappen zu stanzen oder zu fräsen, schlug fehl, weil die Pfropfen infolge ihrer Härte wenig elastisch sind und nur bei Vorhandensein eines leichten Paßsitzes verwendbar bleiben. Ein leichter Paßsitz hat aber eine verminderte Abdichtung sowie eine schlechte Führung im Gewehrlauf zur Folge und verursacht ein Flattern des Pfropfens, was das Schußbild ungünstig beeinflußt. Ein strenger Paßsitz verbraucht für die Fortbewegung des Pfropfens zum Großteil die Treibkraft der Pulverladung und verliert damit seine Eignung.
  • Pfropfen aus weicheren Pappen spalten bereits beim Stanzen und werden dadurch unbrauchbar. Aus diesen Gründen glaubte man verwendungsfähige Pfropfen aus Faserstoffen, wie Holzstoff, Cellulose, Altpapier und anderen,. durch Gießen in Formen, nachherigem Auspressen und Trocknen zu erhalten. Es ist da- bei ganz gleich, ob bei der Herstellung der Pfropfen das Auspressen mechanisch mit Preßstempeln oder pneumatisch mit Druckluft erfolgt. Ausschlaggebend bleibt immer die Art der Faserimprägnierung, die beschrittenen Wege der Faserverfilzung bei der Entwässerung und die Art des Trockners der Formlinge.
  • Die bekannten Vorschläge benutzen für die Imprägnierung der Fasern Aufschwemmungen oder Lösungen von Kautschuk, Leim, Gummi, Wachs, pflanzlichem und tierischem Fett oder Öl, Lack, Stearin, Paraffin, Gelatine, Seife, Guttapercha, Harz, Gummilack, Teer und ähnliches. Alle diese Mittel müssen für ein Gießen in Formen, den Fasern in großer Verdünnung zugeteilt werden und verlieren hauptsächlich dadurch ihre Wirkung, weil sie bei der Entwässerung von den Abwässern fortgespült- werden.
  • Da besonders Patronenpfropfen eine nach allen Richtungen wirksame Elastizität auf--weisen sollen, ist für die Herstellung vorgeschlagen worden, Cellulosefasern zu verwenden und deren Aufbereitung so. zu gestalten, daß dieselben möglichst weitgehend erhalten bleiben oder auch körnige Stoffe, wie Sägespäne u. dgl., zuzuteilen, um das Gefüge locker zu erhalten und die Fasern besser zu verfilzen. Weiter ist festgestellt worden, daß ein Mahlvorgang die Faser zerstört und verschleimt, die Entwässerung stört oder - gar unmöglich macht, als .auch die Verfilzung und Bindung der Fasern untereinander mindert. Außerdem erhöht der Anteil an Faserschleim die Härte der fertigen Pfropfen und vernichtet die Elastizität, wodurch die Pfropfen unbrauchbar werden. Dagegen klumpen nur lange Fasern infolge der leichten Wasserabgabe zusammen, bringen bei der Entwässerung verschieden dichte Nester und gestalten den Formling ungleich in seiner Verfilzung und Form. Alle mit langen Fasern hergestellten Formlinge atmen nach Freigabe des Entwässerungsdruckes zurück. Es ist dabei gleichgültig, ob derselbe mechanisch mit einem Preßstempel oder pneumatisch mit Druckluft ausgeübt wird. Eine Veränderung der Form ist immer vorhanden. Weniger tritt dies bei Verwendung gemahlener Stoffe auf.
  • Werden so erzeugte Formlinge an der Luft getrocknet, dann behalten sie bei langfaserigen Rohstoffen die zurückgeatmete -Form in ihrer Willkürlichkeit, oder sie schrumpfen bei Verwendung von gemahlenen Rohstoffen zusammen: Auch eine gänzliche Befreiung von Wasser und Feuchtigkeit aus langfaserigen Pfropfen in der Form durch Einwirken eines :.luftstrom.es von 4 atü mit einer Temperatur _,b- aoo bis 3oo° bringt keine Maßgenauig-"- eit. Denn der Druck bleibt einseitig in Rich-%°-:ttttig des Luftstromes und drückt weniger dichte Körper mehr und umgekehrt dichtere Körper weniger zusammen. Fasernester wirken sich an den Oberflächen nachteilig aus. Maßgenauigkeit und gleichmäßige Dichte weisen solche Pfropfen ebenfalls nicht auf. Außerdem bringt die Verwendung der überaus heißen Trockenluft die Gefahr einer Faserzerstörung (Verkohlung), wenn der Trockenprozeß nicht rechtzeitig unterbrochen wird.
  • Da die fortgeschrittene Technik an die Elastizität, Formgenauigkeit und Festigkeit der Patronenpfropfen erhöhte Ansprüche stellt, müssen andere Wege beschritten werden.
  • Um ein stets gleichbleibendes und hochwertiges Schußbild zu erzielen, muß der Patronenpfropfen außer einer bestimmten Elastizität und Festigkeit eine kalibergenaue und glatte Mantelfläche erhalten. Die beiden Kreisflächen müssen parallel und absolut senkrecht zur Mantelfläche liegen. Der Pfropfen muß also mathematisch genau zylindrisch sein und während des Schusses auch so bleiben. Der Pfropfen darf nicht nur einwandfrei abdichten, sondern er muß die Schrotfüllung geordnet vor sich her treiben und darf diese beim Verlassen des Laufes nicht ablenken. Die Mantelfläche des Pfropfens muß außerdem gefettet sein, um die Reibungswiderstände auf ein Tiefstmaß herabzudrücken, den Lauf von Rückständen zu reinigen und vor dem Angriff von Gasen, Metallablagerungen und Oxydationen zu schützen.
  • Patronenpfropfen, hergestellt nach den Verfahren und mit der Vorrichtung der Erfindung, erfüllen in allen Teilen die geschilderten Erfordernisse und machen sie zu ihren Merkmalen. Im nachstehenden sind alle Einzelheiten beschrieben.
  • Die notwendige Elastizität, die absolute Formgenauigkeit, die gewünschte Festigkeit und Gasdichtheit sichert nur eine geformte Menge sperriger, untereinander gut verfilzter Fasern, die nur an der Oberfläche verkittet sind. Es handelt sich also um Schaffung eines elastischen Faserkernes, der mit einem dünnen, starren Mantel umgeben ist. Diese Maßnahme bildet die Erfindungsgrundlage.
  • Es genügt noch nicht, Faserstoffe mit Flüssigkeiten zu einem Brei zu verrühren, in Formen zu gießen, und darin die Verdünnungsflüssigkeit abzupressen, die Formlinge aus der Form zu entfernen und an dei# Luft bzw. im Heißluftstrom zu trocknen oder in der Form die Feuchtigkeit durch einen hochgespannten Heißluftstrom zu beseitigen, um die Oberfläche eines elastischen Kernes verkitten zu können. Im Gegenteil, Kern und Oberfläche erhalten gleiche Eigenschaften. Das Raummaß des Formlings wechselt mit der Stärke der Auspressung. Schwache Pressung bringt ein Schwinden., starke Pressung jedoch ein Quellen während der Trocknung. Die Formlinge weichen stets von der zylindrischen Form ab. Das Gefüge ist porös, ungleichmäßig und wenig fest. Wird die Mantelfläche mit Ölen, Fetten, Paraffin o. dgl. getränkt, dann saugt der Formling diese Stoffe ein, ohne sie bei Verwendung des Formlings wirksam-werden zu lassen. Der Verbrauch an Fettungsmitteln wird groß und die Fettung selbst sehr teuer.
  • Erst durch bedingte Trocknung in heißen Formen bildet sich der erfindungsgemäße dünne, starre Mantel um den elastischen Faserkern. In der Form sind alle Fasern gespannt und wollen voneinander. Unterstützt wird dieser Zustand durch die entwickelnden Dämpfe. Dadurch werden die an der Mantelfläche des Formlings liegenden Fasern fest an die Wände der Form gedrückt, verkrusten und bilden ein festes, dünnes Fasergefüge, während die im Innern liegenden Fasern gedämpft, ihrer Starrheit beraubt werden und elastisch bleiben. Formveränderungen sind dadurch ausgeschlossen, weil die Fasern nicht mehr in der Lage sind, zurücka:tmen zu können. Die Trockentemperatur muß dabei über der Verdampfungstemperatur der Verdünnungsflüssigkeit liegen, darf aber die Verkohlungstemperatur der Fasern wegen Zerstörungsmöglichkeit nicht erreichen. Zur Schonung des Fasermaterials kann die Verdampfungstemperatur durch Trocknen im Vakuum herabgesetzt werden. Eine zusätzliche Imprägnierung der Fasern in der Masse begünstigt die Festigkeit und Glätte der Oberfläche, ohne dem Kern die Elastizität zu nehmen. Die Fettung wird sparsam, billig und wirksam. Die Art des Faserstoffes und die Imprägnierungsweise ist für die Erreichung eines vollen Erfolges von ausschlaggebender Bedeutung. Entsprechende Richtlinien sind in der Folge zusammengestellt.
  • Die verwendeten Fasern müssen sperrig und frei von Kittstoffen sein. Sperrig wegen einer gleichmäßigen Verfilzung und Erreichung einer vorzüglichen, Elastizität, frei von Kittstoffen für eine rasche Entwässerung bzw. Abpressung der Verdünnungsflüssigkeit, eine schnelle Trocknung und eine gute Imprägnierung. Dabei spielt die Fasermenge keine ausschlaggebende Rolle. Die festesten Formlinge bei ganz gleichmäßiger Dichte und Elastizität ergeben ein Gemisch von langen und kurzen Fasern. Die gemahlenen Fasern müssen vor Gebrauch durch Waschen vom Faserschleim (Kittstoff) befreit worden sein. Demnach eignet sich als Rohstoff ganz besonders aus mechanisch aufgeschlossenem Holz hergestellter Holzfaserstoff, der durch Auswaschen von dem Faserschleim und feinsten Fasertrümmern befreit ist und ohne jede Pressung lediglich durch Entziehung des bei seiner Herstellung ihn umgebenden Wassers getrocknet ist.
  • Wird bei der Herstellung der flüssigen Rohmasse, wie bereits erwähnt, ein hoher Verdünnungsgrad angewendet, so ist eine gute Verteilung der Einzelfaser in der Masse und ein leichtes -Abpressen in der Form gesichert, auch eine brauchbare Verfilzung gegeben. Aber die Imprägnierung der Fasern verschlechtert sich bis zur Unwirksamkeit, da die Imprägniermittel an den Fasern nicht haftenbleiben, sondern. zum Großteil abgespült werden und mit den Flüssigkeiten abgehen. Weiter bedingen hohe Verdünnungsgrade teure, räumlich große und langsam arbeitende Vorrichtungen, welche wenig wirtschaftlich sind.
  • Kommt ein niedriger Verdünnungsgrad zur Verwendung, dann .ist eine schlechte Faserverteilung und als Folgerung eine klumpenhafte, somit eine unbrauchbare Verfilzung vorhanden. Die Formen füllen sich ungleichmäßig, das Auspressen der Masse bleibt schwierig, und die Formlinge erhalten Lunkerstellen, die den Gebrauch in Frage stellen. Dagegen ist eine gute Imprägnierung möglich, weil der Faserfilz die Imprägniermittel in jedem gewünschten Maße behält.
  • Erfährt aber die Dichte der Verd..ünnungsflüssigkeit beispielsweise durch Zusatz von Stärkekleister oder Leim eine solche Veränderung, daß alle physikalischen Kräfte aufgehoben werden, welche ein Absinken oder Steigen der Fasern in der Flüssigkeit hervorrufen und nur den Schwebezustand erreichen lassen, dann lagern die einzelnen Fasern in der Verdünnungsflüssigkeit nicht nur in einer Richtung, sondern liegen wirr durcheinander. Dadurch wird mit geringen Mengen von Verdünnungsflüssigkeit eine vorzügliche Faserverteilung, eine gleichmäßige Füllung der Form, eine rasche Flüssigkeitsabgabe und infolge Verketten der Fasern während des Abpressens eine einwandfreie Verfilzung erhalten. Auch jeder gewünschte Imprägnierungsgrad der Fasern wird möglich.
  • Die Bildung eines besonders widerstandsfähigen Mantels tun den Formling unter Beibehaltung eines elastischen Kernes geschieht in der Weise, daß der Rohmasse pulverförmige, in kaltem Wasser unlösliche Stoffe, wie beispielsweise rohe Stärke, pulverisiertes Kunstharz (Bakelite) o. dgl., zugeteilt werden, die erst während des Trockenvorganges durch Temperaturzufuhr verkleistern, sich lösen oder verflüssigen, sich nur an den Flächen der heißen Form verdichten, verkrusten oder ausfällen und im Innern des Formlings die bindende Wirkung durch Auskochen und Ausdämpfen ganz oder teilweise verlieren. Zum Regeln der Härte und Starrheit des verkrusteten Mantels können bekannte Mittel, wie Glycerin, Öl, Fett u. dgl., der Rohmasse beigegeben werden. Beim Füllen und Entwässern muß die Form kalt sein und darf erst während des Trockenvorganges Wärmezufuhr erhalten.
  • Die auf diese Weise hergestellten Patronenpfropfen erfüllen alle Bedingungen, welche der heutige Stand der Schießtechnik fordert.
  • Es sei noch besonders erwähnt, daß die Pfropfen als Treibspiegel auch jeder Geschoßform angepaßt werden können. Diese Möglichkeit erfüllt den Wunsch, einerseits zwischen Geschoß und Pulverladung eine zuverläßlicheAbdichtung zu schaffen und damit die Treibwirkung der Gase zu erhöhen, andernteils dem Geschoß eine gute Führung zu geben als auch den Lauf bei jedem Schuß zu reinigen und zu fetten.
  • Das große Gebiet der Verschlußpfropfen erfährt durch die Erfindung insofern einen bedeutungsvollen Fortschritt, als dem Pfropfen jede erforderliche genaue Gestalt und durch bekannte Imprägniermittel jede ge-s -wünschte Eigenschaft, ob hart oder -weich,' starr oder elastisch, saugfähig oder Flüssigkeiten abweisend, dicht - oder durchlässig, säure- oder basenfest, leitend oder isolierend, brennbar oder flamm- bzw. glimmsicher u. dgl., gegeben werden kann. Für- diese Zwecke kommen pflanzliche, tierische, künstliche und mineralische Stoffe in Betracht, die für die Eigenschaften der Pfropfen mitbestimmend sind. Darunter fallen beispielsweise: Holzfaserstoff, Holzstoff, Cellulose, Altpapier, Textilabfälle der Baumvoll-, Leinen-, Jute- und Sisalindustrie, Abfälle der Schafwollspinnereien und Tuchfabriken, Abfälle der Kunstseidenindustrie, Abfallasbest u. a. Wichtig bleibt dabei die Beseitigung des Faserschleimes für eine leichte Entwässerung bzw. Abpressung der Verdünnungsflüssigkeiten und für eine einwandfreie Imprägnierung.
  • Das Verfahren kann auch auf andere Gegenstände jeder Form und Größe ausgedehnt werden, welche gleichen oder ähnlichen Bedingungen unterworfen sind.
  • Die Vorrichtung zur Erfüllung des vorstehenden Verfahrens ist beispielsweise auf beiliegender Zeichnung schematisch dargestellt und weist folgende Eigenschaften auf.
  • Die in einem Holländer aufgeschlagenen Faserstoffe, die von Kittstoffen befreit sind, gelangen in die Rührbütten i und 2, welche zum wechselseitigen Ansatz der Masse, bestehend aus Fasern, Verdünnungsflüssigkeit' und Imprägniermitteln, dienen; Kolbenpumpe3 mit gesteuerten Saug- und Druckventilen befördert die Masse aus einer der beiden Rührbütten in zeitlich bemessenen Unterbrechungen und stets gleichen Mengen, die dem Arbeitsgang der Formmaschine und der Größe des Formlings entsprechen, in das kippbare Rührwerk q.. Dasselbe schüttet die Masse unmittelbar durch den E:inguß 5 bei geöffnetem Schieber 6 in den Aufsatz 7 und Form 8, welche die flüssige Masse restlos aufnehmen. Die Mantelfläche des Aufsatzes 7 ist für eine rasche Abgabe der Verdünnungsflüssigkeit mit feinen Löchern versehen, die so klein gewählt sind, daß keine Fasern hindurchgehen können. Form 8 besitzt einen ebenso gelochten Boden. Schieber 6 schließt nach der Füllung die obere Öffnung des Aufsatzes 7 und läßt Druckluft eintreten. Diese beschleunigt die Abgabe der Verdünnungsflüssigkeit und sorgt für eine ständige Reinigung des Aufsatzes 7 und deren Mantellöcher. Hierauf geht Schieber 6 in die Urstellung zurück. Aufsatz 7 und Form 8 wandern unter den Preßstempel9, der bei seiner Absatzbewegung die Masse -weiterentwässert und in die Form 8 drückt. Die ausgepreßte Verdünnungsflüssigkeit wird in Rinnen i i aufgefangen und für einen neuen Masseansatz gesammelt. Verbrauchte Imprägniermittel werden ergänzt. Aufsatz 7 geht in die Füllstellung zurück. Eine leere Form 8- wird unter Aufsatz 7 geschoben. Die Vorrichtung ist dann wieder füllbereit, und der Vorgang wiederholt sich von neuem. Die gefüllte Form 8 wird mit einem Deckel 9 verschlossen und einer Trockenvorrichtung i2, die eine Trokkenkammer oder eine Heizplattenpresse sein kann, zugeführt. Die Dämpfe entweichen durch den gelochten Boden der geschlossenen Form B. Dabei ist es aber gleichgültig, ob der gelochte Boden nach unten, oben oder seitwärts gerichtet ist. Der gelochte Boden kann auch wegfallen, wenn keine Siebmarkierung gestattet ist. Dann entweichen die Dämpfe in Überdruck durch die Zwischenräume von Form 8 und Deckel io. Nach vollendeter Trocknung werden die Formen 8 entleert und zur Einführung in die Maschine zum Fetten bereitgestellt. Das Fetten der getrockneten Formlinge erfolgt in einem Rohr 13, das zur Aufnahme der Formlinge einen Aufsatz 1q. besitzt. Der durch Kurbelbetrieb bewegte Stempel 15 drückt jeweils einen Formling in das Rohr 13. Beim Durchwandern passieren die Formlinge die gelochte Stelle 16 mit Fettkammer 17 und erhalten eine gleichmäßige, fettbenetzte Mantelfläche,. Nach. Verlassen des Rohres 13 fallen die fertigen Formlinge auf das Transportband i&, um nach der Verpackungsstelle befördert zu werden.
  • Liegt eine pulverförmige und wasserunlösliche Imprägnierung vor, dann sind die Formlinge auf der geschilderten Formmaschine abzupressen und im Bedarfsfalle auch zu trocknen. Nach dem Abpressen bzw. Trocknen werden die Formen nicht entleert, sondern in eine Imprägniermaschine eingeführt, die aus einem kippbaren Rührwerk 4., einem Einlauf 5, einem Schieber 6, einem Aufsatz 7, dessen Mantel jedoch ungelocht ist, besteht. Das in das kippbare Rührwerk .4 gegebene Lösungsmittel in flüssiger Form wird bei geöffnetem Schieber 6 in den Aufsatz 7 geschüttet und bei geschlossenem Schieber mittels Druckluft durch den Formling gepreßt. Form 8 verläßt die Imprägniermaschine, wird mit Deckel g geschlossen und nochmals der . Trockenvorrichtung 1z- zugeführt. Nach vollendeter Trocknung -wird Form 8 entleert und der Formling erforderlichenfalls, wie bereits beschrieben, gefettet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dichtungspfropfen aus Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet; daß ein elastischer Kern an seiner Oberfläche mit einem starren Mantel umgeben ist, der Kern als auch der Mantel aus derselben Masse bestehen uud der starre Mantel während der Herstellung durch Verkrusten oder Verkitten .der Fasern nur an der Oberfläche gebildet wird. z. Dichtungspfropfen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß seine Oberfläche ganz oder teilweise gefettet ist. 3. Verfahren zur Herstellung von Dichtungspfropfen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der entwässerteFormlin,g in einer allseitig verschlossenen, jedoch teilweise dampfdurchlässigen Form erhitzt und getrocknet wird, wobei die die Form berührenden Fasern verkrusten oder verkitten, während die Fasern im Innern des Formlings gedämpft werden und somit geschmeidig als auch elastisch bleiben. q.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formtemperatur über der Verdampfungstemperatur der Verdünnungsflüssigkeit der Masse, jedoch unter der Verkohlungstemperatur der Fasern liegt. 5. Verfahren nach Anspruch 3, .dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsfaserstoff vor Gebrauch durch Waschen vom Faserschleim befreit :ist, und für eine einwandfreie Faserverfilzung die Dichte der Verdünnungsflüssigkeit in der Rohmasse so weit künstlich erhöht wird, bis der Schwebezustand der Fasern erreicht ist. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohmasse Imprägnierungsmittel beigegeben werden, die erst während der Erhitzung der Form im Formling verkleistern, schmelzen oder sich lösen und an der Oberfläche des Formlings verdichten oder verkrusten, jedoch im Innern des Formlings die bindende Wirkung durch Auskochen oder Ausdämpfen ganz oder teilweise verlieren. 7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 3 und q., dadurch gekennzeichnet, daß eine Paßform durch einen entsprechenden Deckel den entwässerten Formling auf das kalibergenaue Maß bringt und erst dann den Formling in diesem Zustande durch Zufuhr von Wärme trocknet. B. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Paßform dampfdurchlässig ist. 9. Vorrichtung zur Herstellung von Pfropfen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kalibergenauen Formlinge zur Fettung der Oberfläche ein Rohr durchlaufen, welches in etwa seiner Mitte gelocht und von einer Fettkammer umgeben ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944230C (de) * 1953-02-14 1956-06-07 Olin Mathieson Aus Faserbrei hergestellter Formkoerper, besonders Patronenpfropfen, und Verfahren zu seiner Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944230C (de) * 1953-02-14 1956-06-07 Olin Mathieson Aus Faserbrei hergestellter Formkoerper, besonders Patronenpfropfen, und Verfahren zu seiner Herstellung

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