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Ein- und Feststellvorrichtung für Zeichenköpfe für Zeichenmaschinen
Die bekannten Zeichenmaschinen gestatten das Ein- und Feststellen von beliebigen
Stellungen der Zeichenlineale. Die gewünschte Schräglage derselben muß dabei jedesmal
auf dem Winkelmeßbogen eingestellt und dann der die Lineale tragende Teil des Zeichenkopfes
festgestellt werden. Nur .bestimmte, durch die Bauart der Zeichenmaschine gegebene
Schrägstellungen, wie z. B. Neigungen zur Waagerechten bzw. Senkrechten unter den
Winkeln r5°, 30°, 45° usw. ergeben sich von selbst. Dies wird dadurch erreicht,
daß entweder ein auf dem Grundteil des Zeichenkopfes angeordneter Pastenspierrzahn
in Rasten einer die Lineale tragenden beweg= lichen Rastenscheibe eingreift oder
umgekehrt eine auf dem Linealträger sitzende Schaltklinke mit Daumenhebel in Rasten
einer mit dem Grundteil des Zeichenkopfes fest verbundenen Rastenscheibe einfällt.
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Wird nur ein Gegenstand gezeichnet, dessen Achsensystem mit der Waagerechten
oder Senkrechten des Zeichenbrettes zusammenfällt, so genügen solche Zeichenmaschinen
den Anforderungen. Wird jedoch ein Gegenstand dargestellt, von dem ein Hauptteil
ein beliebig geneigt liegendes Achsensystem hat, so muß wiederholt auf dem Winkelmeßbogen
aus der Normallage heraus die Neigung dieses Achsensystems eingestellt werden, was
sehr zeitraubend ist und unmöglich immer mit genügender Genauigkeit geschieht.
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Es sind nun Zeichenmaschinen bekannt, bei denen die Neigung des schräg
liegenden Achsensystems auf andere Weise erhalten wird: Es wird dabei nicht allein
der die Lineale tragende Teil des Zeichenkopfes in die Schräglage gedreht, sondern
der Zeichenkopf wird als Ganzes, also einschließlich seines Grundteiles, in die
gewünschte Schräglage gebracht. Dieser Grundteil trägt einen zusätzlichen Winkelmeßbogen,
nach welchem die Schräglage jedesmal eingestellt und durch irgendeine Klemmvorrichtung
gesichert werden muß. Bleibt der Grundteil in diesem Zustand, so können Abweichungen
gegenüber dieser Schräglage, z. B. im Betrage von i5°. 30°, 45° usw. sowie diese
Schräglage selbst, selbsttätig erhalten werden. Sobald aber wieder
in
der Normallage die Vorteile des Zeichenkopfes ausgenützt werden sollen, so ist man
gezwungen, die Einstellung des Grundteiles wieder aufzugeben. Dabei tritt als besonders
unangenehm die Notwendigkeit in Erscheinung, nun auch die Normallage auf dem Winkelmeßbogen
des Grundteiles einzustellen und durch eine Klemmvorrichtung zu sichern. Wenn man
berücksichtigt, daß oft schon nach wenigen Strichen im jeweilig anderen Achsensystem
gezeichnet werden muß, so erkennt man die hierbei auftretenden großen Nachteile.
Bei Zeichenmaschinen letztgenannter Art kann man also entsprechend der jeweiligen
Einstellung des zusätzlichen Winkelmeßbogens entweder nur in der Normallage oder
nur in der in Frage kommenden Schräglage die Hauptvorteile des Zeichenkopfes - nämlich
das selbsttätige Schalten in die durch die Rasten gegebene Stellungen -erreichen.
Als besonderer Nachteil macht sich geltend, daß beim wechselnden Zeichnen von der
Normallage in die gewünschte Schräglage bzw. umgekehrt von der Schräglage in die
Normallage, jedesmal die Linealstellung am Winkelmeßbogen des Grundteiles eingestellt
und durch eine Klemmvorrichtung festgestellt werden muß. Als weiterer Nachteil muß
es schließlich empfunden werden, daß die Neigung der Lineale gegen die Normallage
nur durch Rechnung gefunden werden kann, sobald der Zeichenkopf einschließlich seines
Grundteiles durch den zusätzlichen Winkelmeßbogen auf eine Sch @äglage eingestellt
ist. Es ist eine bekannte Tatsache, daß bei ausgeführten Gegenständen im Maschinenbau,
Apparatebau usw. oft nur deshalb Winkel von 15°, 30°, 45° usw. erscheinen, weil
in anderen Winkeln, welche für den Einzelfall oft zweckmäßiger gewählt worden wären,
das Zeichnen auf die genannten Schwierigkeiten stößt.
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Zweck der Erfindung ist es nun, die geschilderten Mängel zu beseitigen
und eine Zeichenmaschine zu schaffen, welche nach einmaliger. Einstellung auf einem
Winkelmeßbogen aus allen möglichen Lagen des Zeichenkopfes, also auch aus der absoluten
Normallage, es ohne weiteres ermöglicht, beliebig oft die Lineale in die Schräglage
eines Teilbildes selbsttätig zu schalten und festzuhalten. Das Achsenkreuz dieses
Teilbildes kann beliebig schräg sein, braucht also nicht unter 15°, 300, 45° usw.
zur NTormallage geneigt zu sein. Dabei sollen von. dieser ohne wiederholtes Einstellen
selbsttätig zu erhaltenden Schräglage aus Abweichungen der Lineale von z. B. i5°,
30°, 45° usw. sich ebenfalls selbsttätig ergeben. Dadurch darf jedoch das. selbsttätige
Schalten im Winkel van z. B. 15°, 30°, 45' usw. gegenüber der Normallage nicht in
Wegfall kommen. Darüber hinaus sollen in jeder beliebigen Stellung der Zeichenlineale
gleichzeitig sowohl die Winkelabweichungen gegen die Normallage wie auch gegen die
in Frage kämmende Schräglage abgelesen werden können.
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Um dem Zweck der Erfindung gerecht zu werden, ist esr notwendig; die
starre Verbindung des Grundteiles des Zeichenkopfes mit dem Gestänge beizubehalten
und zusätzlich einen ein- und feststellbaren Rasterring anzubringen, welcher in
Verbindung mit einem Winkelmeßbogen innerhalb eines gewissen Meßbereiches auf jede
gewünschte beliebige Schräglage ein- und festgestellt werden kann.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß auf der Rasterscheibe ein mit
einer Rast versehener Rasterring lose drehbar angeordnet ist, der mit einer Marke
gegenüber einem zweiten konzentrisch mit denn üblichen Winkelmeßbogen verbundenen
Winkelmeßbogen einstellbar und mit der "Rasterscheibe kuppelbar ist und daß am Linealträger
eine besondere, unter der Wirkung einer Feder stehende Schaltklinke vorgesehen ist,
die beim Einfallen in die Rast den Linealträger auf dem gewählten Winkelgrad feststellt.
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Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß an dem Rasterring
mehrere, beispielsweise unter Winkeln von 15 zu 15° zudinander stehende Rasten,
vorgesehen sind, und daß die zu dem Rasterring gehörige Schaltklinke mit der üblichen
Schaltklinke durch einen gemeinsamen Schalthebel bedienbar und in ausgeklinkter
Stellung verriegelbar ist.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Es zeigen Abb. i einen Zeichenkopf in zwei Arbeitsstellungen, Abb.
2 den Zeichenkopf in Ansicht, Abb. 3 die kückseite dieses Zeichenkopfes, Abb.4 einen
Schnitt durch die Mitte des Zeichenkopfes nach Linie A-A der Abb. 2, Ab. 5 eine
Ansicht des Rasterringes und Abb. 6 einen Schnitt nach Linie B-B der Abb. 2.
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Der Winkelmeßbogen a- ist starr mit dem Linealträger c verbunden und
mittels einer Lagerhülse t auf einem Zapfen m des Linealträgers gelagert.
An der Lagerhülse t ist auch die Rasterscheibe d befestigt, die fest mit der :Brücke
e des Gestänges der Zeichenmaschine verbunden ist. Der Winkelmeßbogen a gibt mit
Hilfe des auf der Rasterscheibe d befestigten Zeigers f an, in welcher Schrägstellung
sich die Zeichenstäbe befinden.
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Mit Hilfe der Klemmvorrichtung g kann in bekannter Weise jeder beliebige
eingestellte Winkel festgehalten werden. Die Schaltklinke
h, welche
um einen Punkt des Linealträgers c drehbar angeordnet ist, ermöglicht in üblicher
Art das selbsttätige Ein- und Feststellen der Winkel o°, i5°, 30°, d.5°, 6o° usw.
t'in nun (las selbsttätige Ein- und Feststellen von beliebigen Winkeln, also von
Winkeln, die von den genannten Winkeln o°, i5°, 30° usw. abweichen, zu erhalten,
wird der in Abb. 5 gesondert dargestellte Kastenring i sowie ein zweiter Winkelmeßbogen
b verwendet, der konzentrisch zu dem Winkelmeßbogen a angeordnet und mit ihm fest
verbunden ist. Dieser Kastenring i hat eine Rast r und. ist auf der Kastenscheibe
d drehbar angeordnet. Die Marke k des Kastenringes i muß auf denjenigen
Winkelgrad des Winkelmeßbogens b eingestellt werden, der der gewünschten Schräglage
entsprechen soll. In Bild A der Abb. i ist die Marke k des Kastenringes
i auf den. Winkel y = 22° eingestellt. Mit Hilfe der Klemmvorrichtung
L wird der Kastenring i in seiner eingestellten Lage festgehalten,
indem er gegen die Kastenscheibe d gezogen und mit derselben verklemmt wird. Im
Bedarfsfalle läßt sich alsdann beim Schalten der Zeichenmaschine dieser gewünschte
Winkel selbsttätig einstellen. In Bild B der Abb. i ist dies der Winkel x (Winkel
_x =,v). Diese Einstellung erfolgt mit Hilfe einer zweiten Schaltklinke n, welche
in die Rast Y . des Kastenringes i einfällt. Die auf- solche Weise sich ergebende
Stellung der Zeichenlineale wird durch die Schaltklinke n festgehalten. Die Schaltklinke
n ist neben der Schaltldinke lt in gleicher Weise auf dem Linealträger c
angeordnet. N Die Schaltklinken h und n können gleichzeitig mit Hilfe eines Schalthebels
o außer Eingriff gebracht werden. Befindet sich nur eine der Schaltklinken in einer
Rast, so wird nur diese durch den Schalthebel o in Tätigkeit gesetzt. Die Schaltklinken
h und n stehen getrennt voneinander unter dem Einfluß je einer Feder p und
q.
Dadurch ist es auch ermöglicht, daß die Schaltklinken h und n unabhängig
voneinander in eine freie Rast einfallen können. Der Kastenring i ist in
Abb. 5 nur mit einer Rast r
gezeichnet, nämlich derjenigen, bei welcher bei
eingefallener Schaltklinke n stets auch von den Zeichenstäben der auf dem Winkelmeßbogen
b eingestellt gewesene Winkel eingenommen wird. Auf beiden Seiten der Rast r können
selbstverständlich ebenfalls 15 zu i5° zusätzliche Rasten s angebracht werden (gestrichelt
gezeichnet) und damit aus der gewünschten Schräglage (Bild B der Abb. i) heraus
unter i5°, 30°, 45° usw. zu dieser Schräglage geneigt gezeichnet werden, also mit
den gleichen Vorteilen gearbeitet werden wie in der Normallage (BildA der Abb. i).
Man sieht aus Bild B der Abb. i, daß jede Abweichung der Lineale von dem neuen Achsensystem
in ihrem absoluten Wert auf dem Winkelmeßbogen b abgelesen werden kann und zu gleicher
Zeit auf dem Winkelmeßbogen a. die Abweichung gegenüber der normalen Nullage.
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Durch Anbringung einer nicht gezeichneten Sperrvorrichtung kann die
Schaltklinke n in ,ausgeklinkter Stellung verriegelt werden; damit ist die Möglichkeit
gegeben, die Zeichenmaschine auch ohne die neue Vorrichtung - des selbsttätigen
Ein- und Feststehens beliebiger Winkel - zu verwenden.
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Werden mehrere Kastenringe i und Schaltklinken n eingebaut, so kann
in mehr als einem beliebigen, sich selbsttätig enn- und feststellenden Achsensystem
gearbeitet werden.
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Abb.6 zeigt noch, wie die; Winkelmeßbogen a, b einzeln zur Wirkung
kommen.
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Die Winkelmeßbogen a., b können selbstverständlich, sofern es für
die praktische Ausführung von Zweckmäßigkeit ist, über einen größeren Umfangsbereich
gezogen werden, als es in den Abbildungen gezeichnet wurde.
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In diesem bisher dargelegten Ausführungsbeispiel haben die Winkelmeßbogen
a und b
gleiche Teilung, aber verschiedene Nullpunktlage. Läßt man die Nullpunkte
zusammenfallen, so kommt man mit einem einfachen Meßbogen aus, welcher nur mehr
eine Beschriftungsreihe erhält und dadurch an Übersichtlichkeit gewinnt. Durch diese
Maßnahme wird allerdings der Stehbereich des Kastenringes i etwas verkleinert, was
jedoch für das praktische Arbeiten mit der Zeichenmaschine ohne Bedeutung ist.
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Die Wirkungsweise der neuen Zeichenmaschine ist folgende: Abb. i zeigt
einen Zeichenkopf in zwei Arbeitsstellungen. Das auf derselben Abbildung dargestellte
Zeichenobjekt macht es erforderlich, abwechselnd die Zeichenmaschine in der Normallage
Bild A und in der an sich beliebigen Schräglage Bild B des dargestellten Zeichengegenstandes
zu benützen. Unter Beibehaltung der starren Verbindung des Grundteiles, also der
Kastenscheibe d und der Brücke e bleiben die Vorteile des Zeichenkopfes für die
Normallage erhalten. An dieser starren Verbindung ist grundgedanklich nichts geändert,
wenn z. B. Justierschrauben, Mikrometerschrauben usw. zum Zwecke der Feinstellung
dazwischengeschaltet sind. Der Kastenring i wird nach Bild A auf den Winkel y einmalig
mittels der Klemmvorrichtung Z ein- und festgestellt. Der Winkel y entspricht
dem Winkel x, um den das obere Teilbild schräg liegt. Diese Schräglage kann
nun in beliebiger Reihenfolge aus allen möglichen Stellungen jederzeit erhalten
werden, und zwar durch Einfallen der Schaltklinke
n in die Rast
r des Rastenringes i,, ohne daß also nochmals eine Einstellung am Winkelrrießbogen
notwendig wird und ohne daß die Vorteile des Zeichenkopfes in bezug auf das Zeichnen
in der Normallage beeinflußt ist. Dadurch, daß der Rastenring i vbn 15 zu 15° weitere
Rasten s erhält, können auch Abweichungen der Lineale von z. B. 15°, 30°, 45° usw.
zu dieser Schräglage erhalten werden. Schließlich zeigt für jede beliebige Linealstellung
der Zeiger f auf dem Winkelmeßbogen a die Abweichung gegenüber der Normallage und
die Marke k des Kastenringes i die absolute Abweichung gegenüber der gewählten Schräglage
an. Von besonderer Bedeutung ist, daß, abgesehen von dem einmaligen Feststellen
des Kastenringes i, die großen Vorteile ohne das Anbringen zusätzlicher Bedienungsgriffe
erreicht werden.
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Der in vorliegender Erfindung zur Geltung kommende Gedanke kann auch
in anderer Weise als bisher ausführlich geschildert verwirklicht werden: i. Der
Zeichenkopf ist nicht .fest mit dem Gestänge verbunden, sondern als Einheit drehbar
um einen beliebigen Punkt einer zusätzlichen Rastenschaltvo.rrichtung angeordnet.
An Stelle einer einfachen Feststellvorrichtung tritt also ein Schaltwerk, welches
nach einmaliger Einstellung eines beliebigen Winkels das selbsttätige Ein- und Feststellen
der Lineale auf diesen Winkel auf sich nimmt. Dadurch kann also auch aus allen möglichen
Stellungen der Zeichenlineale, besonders auch aus der absoluten Normallage, in die
gewünschte Schräglage selbsttätig geschaltet werden.
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z. Bei der Zeichenmaschine bekannter Ausführung sind die beiden'Zeichenlineale
nicht fest mit dem Zeichenkopf -verbunden, sondern derart drehbar um einen beliebigen
Punkt einer zusätzlichen Rastenschaltvorrichtung angeordnet, daß nach einmaliger.
Einstellung auf einen beliebigen Winkel das selbsttätige Eih-und Feststellen dieses
Winkels vorgenommen werden kann.