DE682199C - Vorrichtung zur Einzelverstellung der Joche an Verseilmaschinen - Google Patents

Description

Die bei der 'Herstellung von vorgedrehten Sektoradern nicht vermeidbaren Abweichungen in der Steigung verursachen, bei der Verseilung zum Kabel eine Verdrehung des Kabels und damit eine Verdrehung der Aderisolation. Infolge derartiger mechanischer Beanspruchungen der Aderisolation können später an gewissen Stellen Kabelfehler und Durchschläge auftreten. Um die Verdrehungen der Aderisolation bei der Verseilung von vorgedrehten Sektoradern zum Kabel zu vermeiden, muß man die Schlaglänge der Verseilmaschine der jeweiligen Steigung der Adern anpassen, was auf zwei an sich bekannte Weisen erreichbar ist.

1. Man hält die Schlaglänge der Verseilmaschine konstant und beeinflußt mittels Jochverstellung die Adersteigung durch Verdrehen der Jochrahmen, was mit Hilfe eines Geschwindigkeitsreguliergetriebes (auch Differentialgetriebes) im Antrieb der Rückdrehung erfolgt.

2. Man läßt im Gegensatz zu 1 die Rückdrehung der Joche μnberührt, paßt dagegen durch die Änderung der Schlaglänge der Verseilmaschine die Abzugslänge des Kabels der Adersteigung an, was mittels eines Geschwindigkeitsreguliergetriebes im Antrieb zur Abzugsscheibe oder im Antrieb zum Verseilkorb erfolgen kann.

Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß das Angleichen der Sektorsteigung an die Schlaglänge der Verseilmaschine oder umgekehrt stets nur gleichzeitig für alle Sektoradern geschehen kann. Es ist aber offenbar, daß die Abweichungen in den Steigungen der drei oder mehr miteinander zu verseilenden Sektoradern nicht übereinstimmen, d. h. nicht gleicher Art und Größe sind. Die Steigung der Sektoradern kann gegenüber dem Sollwert länger oder kürzer sein, d. h. eine zusätzliche Links- oder Rechtsdrehung besitzen. Treffen an der Verseilstelle z. B. bei drei Adern zwei fehlerfreie mit der dritten, eine Abweichung in der Steigung aufweisenden Ader zusammen, was sich in der unerwünschten Kabel- bzw. Isolationsverdrehung auswirkt, 'und wird 'diese Verdrehung nun mit Hilfe der bekannten Einrichtungen zur gleichzeitigen Verstellung der drei Joche

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Ludwig Maurer in Berlin-Karlshorst.

kompensiert, so zwingt man offensichtlich durch, die Mitverdrehung der an sich die richtige Steigung besitzenden Adern diesen jetzt eine fehlerhafte Verdrehung auf. Die Erkenntnis dieses Nachteiles hat dazu geführt, daß man notgedrungen zur Hand einstellung der einzelnen Joche zurückgriff, was bisher vermittels verstellbarer Einstellkupplungen der Jochwelle mit der Welle des ίο ihre Rückdrehung bewirkenden Planetenrades geschehen konnte. Diese Kupplungen können auch als selbstsperrende Schneebentriebe ausgebildet sein. Derartige, von Hand vorzunehmende Einzeleinstellungen von Jochen haben aber den Nachteil, daß die Verstellung nicht während des Laufens der Verseilmaschine erfolgen kann, wie es zur völligen Beseitigung "bzw. Kompensierung der Abweichungen in den Steigungen der Sektoradern unbedingt erforderlich ist; denn die Abweichungen von den Sollwerten der Steigung treten ja nicht absatzweise bzw. plötzlich an einzelnen Stellen der Ader auf, sondern weisen einen sich kontinuierlich verändernden Verlauf auf, so daß auch die Kompensation der Abweichungen nicht absatzweise nach Stillsetzen der Verseilmaschine und Veränderung der Einstellung der Joche, sondern ebenfalls kontinuierlich, d. h. während des Laufens der Verseilmaschine, vollzogen werden muß.

Es ist schon vorgeschlagen worden, die geschilderten Mängel beim- Verseilen" von Sektoradern dadurch zu vermeiden, daß eine Einzelverstellung der Joche ohne Anhalten der Maschine ermöglicht wird. Nach diesem Vorschlag erhält jedes der Joche eine elektrisch angetriebene Verstellvorrichtung in Gestalt eines mit Motor angetriebenen Vorgeleges. Der Motor wird von einer Konsole getragen, die auf dem äußeren Jochachsenteil festsitzt, und treibt über ein Ketten- oder Zahnradvorgelege eine Schnecke. Die erforderliche Rückdrehungsbewegung wird durch eine Kurbel über das selbsthemmende Schneckengetriebe auf das Joch übertragen. Bei Anlauf des Motors kann dann die Rückdrehungsbewegung je nach dem Drehsinn des Motors vergrößert oder verkleinert werden.

Gegenstand der Erfindung· ist eine Vorrichtung zur Einzelverstelhing der Joche an Verseilmaschinen mit durch -Planetengetriebe erfolgender Rückdrehung, bei der jedes Joch mit einem Elektromotor und Vorgelege ausgerüstetist. Der Motor mit Schnecke und Ritzel ist jeweils auf dem lose auf der Jochachse •gelagerten, die Rückdrehung vermittelnden Planetenrad fest montiert und arbeitet auf ein auf der Jochachse befestigtes Zahnrad, wodurch die Verstellung der Joche während der Verseilung vorgenommen wird. Die Steuerung der Verstellvorrichtungen kann durch von Hand vom Führerstand der Maschine zu betätigende Druckknöpfe oder auch automatisch mittels an der Verseilstelle eingebauter Relais, die auf eine Überdrehung der Ader ansprechen, erfolgen. Es kann also jedes Joch einzeln während des Betriebes vor- oder nacheilend verstellt werden. Es ist jedoch auch möglich, durch eine besondere Steuerung alle Joche gleichzeitig zu verstellen, z. B. durch gleichzeitige Betätigung aller Druckknöpfe. Die selbsttätige Steuerung der Motoren kann in der Weise erfolgen, daß auf den Adern je eine Anzeigevorrichtung für die Aderstellung angebracht wird, durch welche bei Abweichungen aus der Sollage ein Stromkreis geschlossen wird, welcher den betreffenden Motor für Links- oder Rechtslauf einschaltet. Als Anzeigevorrichtung kann eine Einrichtung benutzt werden, bei der zwischen Adertrommel ^s° und Verseilnippel der Verseilmaschine für jede Ader ein drehbar gelagerter Führungsnippel mit einer die Lage der Ader in bezug auf die Kabelachse anzeigenden Vorrichtung vorgesehen ist, so daß die Beobachtung der Lage der Ader auch während der Drehbewegung des Verseilkorbes möglich ist.

In der Zeichnung .ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Rückdrehung des Jochrahmens 1 erfolgt in be- 9" kannter Weise durch besonderen Antrieb der Planetenräder 2, 3 von der Antriebswelle 4 aus über die Zwischenzahnräder 5, 6 und 7, 8. Jede der drei pder auch mehr Jochwellen weist eine elektrisch angetriebene Verstellvofrichtung auf, die aus dem Motor 10, dem Vorgelege mit dem Schneckentrieb 11 und den Zahnrädern 12, 13 besteht. Der Motor sowie die Schnecke und die Ritzeln 10₃11, 12 sind auf dem Jochrad 2 fest montiert, während das Jochrad 2 lose auf der Jochwelle 9 gelagert und das Vorgelegerad 13 auf der Jochwelle 9 fest aufgekeilt ist.

Das Jochrad 2 trägt außerdem die Schleif- , ringe 14 für die zwei- oder mehrphasig© Stromzuführung 15, deren Zuleitung 16 durch meist bereits für den Beilauf vorhandene Bohrungen zentral nach außen über Schleifringe zu den Stromzuführungen 17 geführt wird.

Die Steuerung der Motoren 10 erfolgt von dem in der Zeichnung nicht dargestellten Führerstand aus durch Einschalten des Stromes mittels Druckknöpfen für Links- oder Rechtslauf, je nach dem gewünschten Dreh- , sinn der Jochverstellung. Auch, kann die elektrische Druckknopfschaltung so ,eingerichtet werden, daß eine gleichzeitige Verstellung der drei oder möhr Motoren bzw. Jochrahmen bei Betätigung eines einzigen, besonderen Dxuckknopfes erfolgt oder die Steuerung der Motoren von der Verseilstelle aus selbsttätig unter Vermittlung geeigneter Relais bewirkt wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur Einzelverstellung ,der Joche an Verseilmaschinen mit durch Planetengetriebe· erfolgender Rückdrehung, bei der jedes Joch, mit einem durch Elektromotor, dessen Stromzuführung über Schleifringe erfolgt, angetriebenen Vorgelege ausgerüstet ist, ,dadurch gekennzeichnet, daß der ,Elektromotor mit Schnecke und Ritzel auf dem lose auf der Jochachse gelagerten Planetenrad sitzt, auf ein auf der Jochachse befestigtes Zahnrad arbeitet und dadurch die Verstellung der Joche während der Verseilung ermöglicht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen