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Maschine zum Bedrucken gekrümmter Werkstücke mittels einer Übertragungswalze
Die Erfindung bezieht sich auf das Auftragen von Mustern, Bildern usw. auf Werkstücke
verschiedener Art. Es ist jetzt üblich, Hohlkörper, wie Behälter, Schachteln und
insbesondere Fensterleisten für Kraftwagenfenster, mittels einer Maschine zu bemustern,
die aufrecht stehende Walzen und einen waagerechten Tisch besitzt. Das zu behandelnde
Werkstück wird auf eine Walze oä-er einen Satz von Walzen aufgestülpt und ruht auf
dem Tisch. Soll das Arbeitsstück auf der Innenseite bemustert werden, so muß, es
über einen Walzensatz geschoben werden, der aus einer Bildwalze und einer übertragungswalze
besteht. Soll aber die Außenseite des Gegenstandes bemustert werden, .so wird derselbe
auf die Druckwalze aufgestülpt. Soweit bekannt, werden derartige Aufdrücke bisher
immer mittels, glatter; zylindrischer Übertragungswalzen ausgeführt. Wenn derartige
Walzen benutzt werden, ist es aber mit Schwierigkeiten verbunden, das Muster oder
Bild in befriedigender Weise auf ,abgerundete abstehende Flächen, beispielsweise
auf die nach innen gebogenen Flächen der Fensterleisten, aufzutragen. Drückt der
Arbeiter die abgerundete Fläche tief in die übiertragungswalze hinein, :so wird
das Muster verzerrt.
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Um diese Schwierigkeit zu überwinden, hat man bei der Bemus.terung
der abgerundeten Randteile von Fensterleisten die Ränder und die Mittelfläche der
Leiste einzeln bemustert,-so däß. die Leiste dreimal an einer übertragungswalze
vorbeibewegt werden müßte. Eine andere Behandlungsweise besteht darin,
die
Mittelzone mittels der üblichen aufrecht stehenden Walzen zu bemustern und die Ränder
mit einem dunklen Lack zu bespritzen, so daß es nicht bemerkt wird, daß die Ränder
kein. Muster tragen.
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Die Erfindung betrifft nun eine Maschine, die es ermöglichen soll;
eine abgerundete: Fläche und insbesondere die sichtbaren runden Flächen von Fensterleisten
für Kraftwagen mit unverzerrten Mustern mittels einer Übertragungswalze zu versehen,
die das Bild von einem Bildzylinder abnimmt. Die Leistenränder werden dabei gleichzeitig
mit der Mittelzone der Leiste bemustert. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin,
daß der elastische Mantel der Übertragungswalze an dem einen Walzenstirnende den
harten Walzenkern ein Stück überragt und dieses freie Mantelende gegen die abstehenden
Teile des an die Übertragungswalze durch die Druckwalze angedrückten Werkstückes
mittels,, einer entsprechend schräg stehenden, an die Innenseite des frei stehenden
Mantelendes sich anlegenden Hiffsdruckwalze ,angedrückt wird.
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Eine derartige Maschine ist :auf den Zeichnungen beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Fig. i eine Druckmaschine gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,
zum Teil im Schnitt, Fig. z die Maschine im Grundriß, Fig. 3 schematisch den Durchgang
des Werkstückes durch die DrucInverkswalzen, Fig.4 einen senkrechten Schnitt durch
die Druckwerkswalzen, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 4, Fig. 6
die in Fig:4 dargestellten Teile im Grundriß und Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie
7-7 in Fig. q..
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In die Formwalze i ist ein nach einem Photogravüreverfahren hergestelltes.
Bild in üblicher Weise eingeätzt.
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Mit der geätzten Formwalze i arbeitet eine weiche elastische Übertragungswalze
2 zusammen, die beispielsweise aus Gelatine hergestellt werden kann.
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Das Arbeitsstück W wird von einer Druckwalze 3 gegen die übertragungsw
atze 2 gepreßt. Zum An- und Abstellen der Druckwalze 3 wird ein Tritt 4 benutzt,
der durch ein entsprechendes Gestänge mit der Druckwalze 3 in Verbindung steht (Fig.
i). Die Fig. 3 zeigt, wie die Bildwalze i, die - Übertragungswalze 2 und die Druckwalze
3 zueinander angeordnet sind und wie das Arbeitsstück W von der Übertragungswalze
2 bedruckt wird. ' Die bisher beschriebenen Maschinenteile sind bekannter Art. Die
Erfindung besteht in der eigentümlichen Form des einen Stirnendes der Übertragungswalze
2 und in gewissen neuen Vorrichtungen, welche die übertragungswalze 2 zur Bildwalze
i richtig einstellen und steuern.
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Aus der Fig.4 ist zu ersehen, daß das eine Ende der elastischen Übertragungswalze
2 im Gegensatz zu den üblichen übertragungswalzen sich über ihren Kern 5 hinaus
erstreckt. Die Wand dieser nicht gestützten Endverlängerung der übertragungsWalze
2 verjüngt sich nach ,außen; in die Verlängerung ragt eine kegelförmige Führungswalze
6 hinein, die das verjüngte Ende der .elastischen Übertragungswalze 2 gegen die
Bildwalze i preßt. Segmentförmige Einlagen 3o verhindern, daß die elastische Endverlängerung
der Übertragungswalze durch Dehnung zu stark verzerrt wird. Gegenüber der Führungswalze
6 ist eine Hilfsdruckwalze 7 angeordnet, die derart geformt ist, daß die Endverlängerung
der Übertragungswalze 2 gegen den krummen Rand des Arbeitsstückes W preßt und die
Endverlängerung über diesen Rand führt (Fig. 4). Die Walze 7 sitzt in einem auf
und :ab beweglichen Träger 8, der in einer feststehenden Führung 9 auf und nieder
bewegt werden kann. Wie die Fig.6 zeigt; ist die Führung 9 für den Träger 8 scbwalbenschwanzförmig`
gestaltet. Eine Schwinge i i verbindet den Träger 8 mit einer auf und nieder beweglichen
Stange 12, die durch die in Fig. i dargestellten Winkelhebel und Arme derart mit
dem Fußtritt 4 verbunden ist, daß, sooft durch den Fußtritt 4 die Druckwalze gegen
das Arbeitsstück W gepreßt wird, der Fußtritt 4 gleichzeitig die zur Hilfsdruckwalze
7 führenden Gestängeglieder bewegt. Beide Walzen 3 und 7 treten somit gleichzeitig
in Tätigkeit, und zwar die Hauptdruckwalze 3, um das Arbeitsstück W, z. B. die Fensterleiste,
in die übertragungswalze hineinzupressen, und die Hilfsdruckwalze 7, um die Endverlängerung
der Übertragungswalze über den krummen Randteil der Leiste zu biegen oder zu falten.
Hierdurch -,wird das auf der Walze 2 sitzende Muster mit einer nur geringen Verzerrung,
im übrigen aber klar gegen die gekrümmte Leistenfläche gepreßt; so daß diese genau
bemustert wird.
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Der Fußtritt ¢ wird nur von den freien Enden der Hebel 13 und 14 (Fig.
2) gestützt. Wenn er zwischen diesen Stützpunkten niedergetreten wird; bewegen sich
beide Stützpunkte abwärts, die anderen Endpunkte der Hebel 13 und 14 also aufwärts
und ebenso die Stangen 3 i und i-- (Fig. i) aufwärts. Dadurch wird die Hauptdruckw:alze
3 unter Vermittlung der Teile32, 34 und 35 im Sinne des Andrückens gegen das Arbeitsstück
W und die Hilfsdruckwalze 7 im Sinne des Umlegens des
freien Randes
der Übertragungswalze 2 gesteuert. Das Auftragen des Musters auf das Arbeitsstück
erfolgt ordnungsmäßig.
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Wird dagegen der Fußtritt q. in der Darstellung der Fig: i am rechten
Ende niedergetreten, dann dreht er sich um eine zwischen den Stützpunkten der Hebel
13 und 1q. liegende ideelle Drehachse, d. h. der am Fußtritt q. befindliche Stützpunkt
des Hebels 13
geht wiederum abwärts, und die Hauptdruckwalze 2 wird wiederum
gegen das Arbeitsstück W gedrückt; der am Fußtritt befindliche Stützpunkt des Hebels
1q. wird dagegen freigegeben, so daß die Stange 12 von der Feder a (Fig.' i) abwärts
gezogen werden kann.. Infolgedessen wird der Hebel i i entgegen dem Uhrzeigersinne
,gedreht, und die Hilfsdruckwalze 7 gibt den Rand der Übertragungswalze 2 frei.
Der Walzenrand nimmt also wieder seine ursprüngliche zylindrische Form an. Dies
ist wünschenswert, wenn das Arbeitsstück vorübergehend eine unregel-' mäßige Form
annimmt, z. B. eine abgeflachte oder überdeckte Stelle aufweist, wie @es oft bei
dem unteren Rahmenteil einer Fensterleiste der Fall ist. Wenn die am Arb,eits'-stück
W vorhandene unregelmäßige Stelle die Übertragungswalze 2 erreicht, braucht der
Arbeiter nur seinen Fuß auf die rechte Seite des Fußtrittes q. (Fig. i) hinüberzuschieben,
um die Hilfsdruckwalze 7 freizugeben.
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Der an der Stange 3 i angelenkte Hebel 32 (Fig. i) hat einen nockenähnlichen
Teil 33, der gegen einen Anschlagkörper 34 auf dem die Druckwalze 3 steuernden Hebel
35 anliegt. Hierdurch wird die Druckwalze 3 fest gegen das Arbeitsstück-W gepreßt,
wenn die Stange 3 1 nach oben bewegt wird.