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Listendruckmaschine, bei der verschiedene nebeneinanderliegende Spalten
eines Bogens von Typenzeilengruppen bedruckt werden Die Erfindung betrifft Listendruckmaschinen,
bei denen verschiedene nebeneinanderliegende Spalten eines Bogens von Typenzeilengruppen
bedruckt werden, die in verschiedener Anzahl von schrittweise durch die Maschine
wandernden Druckplatten getragen und je in einem besonderen Druckvorgang abgedruckt
werden, wobei unter Druckplattensteuerung die jeweils zu bedruckende Spalte und
die der betreffenden Typengruppe entsprechende Stelle der Druckplatte durch Verschiebung
des Bogens und Verstellung des Druckkopfes zueinander ausgerichtet werden.
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Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Maschine ist
nun besonders dazu bestimmt, Listen von größeren Gruppen aufeinanderfolgender Druckplatten
zu drukken, bei denen gewöhnlich die erste Platte der Gruppe (Hauptdruckplatte)
einen Namensteil (z. B. bei Grundstücksteuerlisten) .und außerdem einen oder mehrere
Teile mit sachlichen Angaben, also etwa über die zu .dem Namen gehörigen Grundstücke,
enthält, während bei den darauffolgenden Platten derselben Gruppe (Nebendruckplatte)
der Namensteil fehlt. Die Namensteile der zu den einzelnen Gruppen gehörigen Hauptdruckplatten
werden in eine Spalte und die sachlichen Teile in danebenliegende Spalten gedruckt.
Wenn nun einer Hauptdruckplatte mehrere Nebendruckplatten folgen, beispielsweise
wenn ein Grundstückbesitzer mehrere Grundstücke zu versteuern hat, so bedeutet es
bei den bisher bekannten Maschinen dieser Art eine unerwünschte Belastung der Maschine,
wenn jedesmal bei Erscheinen einer ,neuen Platte, also auch bei Erscheinen einer
namensteillosen Nebendruckplatte, der Bogen eine seitliche Verschiebung und der
Druckkopf eine Verstellung erfährt, da ja der dem Namensteil vorbehaltene Raum der
Nebendruckplatte von Drucktypen frei ist, also ohnehin keinen Abdruck liefern kann.
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Um solche überflüssigen Arbeitsspiele auszuschalten, schlägt die Erfindung
vor, die Bogenverschiebung und den Druckkissenwechsel nur einmal bei jeder Plattengruppe
vorzunehmen und zu diesem Zweck diejenigen Druckplatten, die nur eine Typenzeilengruppe
tragen, mit einem besonderen Kennzeichen, z. B. Reiter, zu versehen, das zur Vermeidung
überflüssiger Arbeitsspiele die Vorrichtung zum seitlichen Verschieben des Bogens
und zum Verstellen des Druckkopfes nur während der Abdruckdauer der Druckplatte
mit nur einer Zeilengruppe abgeschaltet wird, worauf die abgeschalteten Vorrichtungen
am Ende dieses Druckvorganges selbsttätig wieder eingeschaltet werden.
Die
Steuerung der genannten Vorrichtungen unter Überwachung durch die Druckplattenmerkmale
kann zweckmäßig auf elektrischem Wege erfolgen. Da bei Unterdrükkung der seitlichen
Bogenverschiebung und der zugehörigen Druckkopfverstellung sowohl die Zeilenschaltung
des Listenschaltwerksak auch die Druckplattenförderung pausenlos weitergeht,. so
wird eine erhebliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit erreicht. Denn es ist
nunmehr jedes überflüssige Arbeitsspiel der Maschine ausgeschaltet: Die Zeilenschaltung
und die Druckplattenförderung erfahren nur dann eine Unterbrechung, wenn eine gekennzeichnete
Druckplatte mit mehreren Typenzeilengruppen erscheint, also z. B. eine Hauptdruckplatte
mit einem sachlichen Teil und einem Namensteil.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
beschrieben. In diesen stellt dar: Fig. i einen in Richtung des Druckplattenförderweges
verlaufenden Längsschnitt durch die Maschine mit dem oberhalb des Drucktisches gelegenen
Druckkopf mit verstellbarem Druckkissen und dem verschiebbaren Bogenhalter, Fig.
2 einen ähnlichen Teilschnitt in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 eine Teilaufsicht,
'bei der die obere Tischplatte fortgelassen ist, Fig. 4 einen der Fig. 2 ähnlichen,
in demselben Maßstab gehaltenen Teilschnitt in Richtung des Druckplattenförderweges,
Fig. 5 eine teilweise Aufsicht, bei der die Abdruckvorrichtung ausgelassen ist,
um den verschiebbaren Bogenhalter besser erkennen zu lassen, Fig. 6 ein Bild der
Maschine teilweise in Ansicht und teilweise im Längsschnitt durch das vordere' Ende
des Druckplattenführungsweges,' gesehen von der anderen Seite als die Fig. r, a
-und 4, und Fig.7 eine Teilansicht der Maschine von der Rückseite des Plattenförderweges
aus gesehen.
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Bei der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Maschine ist angenommen,
daß von jeder Hauptplatte zweiAbdrucke in nebeneinanderliegende Kolonnen der Liste
gesetzt werden, der eine vom Namens- und Anschriftenteil und der andere vom beschreibenden
Teil der Platte. Zwischen diesen Abdrucken muß ein Listenhalter in Querrichtung
verschoben werden. Die Verschiebung erfolgt jedoch nicht, wenn Nebendruckplatten
abgedruckt werden, die nur einen beschreibenden Textteil enthalten. In diesem Fall
wird die Verschiebung des Listenhalters durch die Erregung eines Elektromagneten
verhindert, der von Druckplattenmerkmalen überwacht wird. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß bei der für die Hauptdruckplatten notwendigen Verschiebung des
Listenhalters dieser erstens durch einen Nocken über ein Gestänge die Druckkopfverstellung
bewirkt. Zweitens wird durch die Verstellung eines von demselben Nocken betätigten
weiteren Gestänges die Druckplattenförderung während des zweiten Druckvorganges
ausgeschaltet, und drittens wird durch ein weiteres abgeleitetes Gestänge auch die
Zeilenschaltung für diesen Druckvorgang unterbrochen. Wird dagegen der Nocken des
unter Druckplattensteuerung stehenden Kolonnünschaltwerks nicht betätigt (also bei
Erscheinen von Nebendruckplatten mit nur einer Typengruppe), so geht sowohl die
Druckplattenförderung als auch die mit dieser im Gleichtakt arbeitende Zeilenschaltung
ohne Unterbrechung weiter.
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Druckplattenförderung Die Maschine arbeitet mit Druckstöcken oder
Druckplatten D (Fig. 3 und 6), die in einen Behälter M (links in Fig. i) gesetzt
werden, der hinten an der Maschine ist. Von dort aus werden die Druckplatten längs
eines Führungsweges 14 durch Förderklinken 15 (Fig.6) vorwärtsgeschoben, die schwenkbar
an Förderstangen oder -schienen 16 sitzen. Die Klinken greifen federnd hinter die
Hinterkanten der Druckplatten und schieben bei der Hinundherbewegung der Förderstangen
die Platten weiter, wobei die Klinken während des Rückhubes der Stangen unwirksam
unter der vorher vorwärtsgeschobenen Platte entlang zu streichen, um die nächstfolgende
Platte zu erfassen. Auf diese Weise führen also die Druckplatten eine schrittweise
Bewegung längs ihrer Förderbahn aus (in bezug a:uf Fig. -i bis 5 von links nach
rechts und in bezug auf Fig.6 von rechts nach links).
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Der Antrieb der Förderstangen erfolgt in an sich bekannter Weise über
Zwischenhebel und -lenker 25, 26, 27, 28, 29, 31 und 32 von einem Hauptschwinghebel
17 aus (Fig. 6), der drehbar auf einer Achse 18 sitzt. Dieser Hauptantriebshebel
wird betätigt durch einen Lenker i9, der an einer Kurbel 20 der Triebwelle 21 (Fig.
i) sitzt, die somit den Förderschienen 16 ihre Hinundherbewegung erteilt, durch
die die Druckstöcke über den Führungsweg i4 von dem Vorratsbehälter oder Magazin
M zum Amboß A (Fig. 6) gelangen, wo sie abgedruckt werden. Danach wandern sie über
die Führungsbahn 33 zum Ablegebehälter. Hier werden sie wieder aufgestapelt, und
zwar in derselben Reihenfolge, in der sie in das Magazin 117 eingesetzt worden sind.
Bauart
des Druckkopfes Oberhalb der Druckstelle ist ein Druckkopf mit einem Gehäuse 34.
Dieses Gehäuse sitzt am Ende eines sich horizontal erstrekkenden Armes 35, dessen
anderes Ende an einem Ständer 36 sitzt, der vom Maschinengestell 3o getragen wird.
Das Druckkopfgehäuse 34 wird dabei am Vorderende des Armes 35 durch eine Brücke
37 getragen, wie es in Fig. i, a und 6 dargestellt ist. Die Druckkissenteile P und
P' ragen aus dem unteren Ende des Gehäuses 34 heraus, und zwar ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel das Druckkissen P' doppelt so breit wie das Druckkissen P. Die
Druckkissen werden in an sich bekannter Weise unter Federwirkung in verriegelter
Stellung festgehalten. Wenn sie losgelassen werden, gehen sie auf den Amboß herab
und drucken in der üblichen Weise die unter ihnen befindlichen Druckplattenteile
mittels eines Farbbandes ab. Zur Druckkopfverstellung bzw. selbsttätigen Freigabe
derDruckkissen ist folgende Einrichtung getroffen: An dem einen Ende des Schwingers
17 ist ein Arm 40 (Fig. 4) angebracht, von dessen äußerem Ende ein Lenker 41 ausgeht.
Dessen oberes Ende ist wieder drehbar mit einem Arm 4-2 verbunden, dessen eines
Ende auf einer Welle 43 sitzt, die durch den Arin 35 hindurchgeht. Am entgegengesetzten
Ende trägt diese Welle 43 eine Klinke 44 (Fig. r und 2) mit einem Lappen 45 am äußersten
Ende. Dieser Lappen 45 kann von dem einen Ende einer unter Federdruck stehenden
Platte 46 erfaßt werden, die schwenkbar auf dem Arm 47 eines Winkelhebels 48 sitzt.
Der andere Arm 49 dieses Winkelhebels trägt einen Stift 5o, der entweder mit einer
Stange 5z oder mit einer Stange 52 zusammenwirken kann, die je mit den Steuerorganen
für die Druckkissen P' und P verbunden sind. Der Schwinger 17 bewegt sich
zusammen mit dem Arm 40, dem Lenker 41 und dem Arm 42, weiter mit der Welle43 und
deren Klinke 44, die die Platte 46 berührt und den Winkelhebel 48 so verschwenkt,
daß sein Stift 5o mit dem Ende einer der beiden Stangen 51 oder 52 in Berührung
kommt, je nachdem zu welcher dieser Stangen der Stift ausgerichtet ist. Dadurch
erfolgt die Freigabe des durch die betreffende Stange überwachten Druckkissens zur
Herbeiführung eines Druckvorganges. Die Klinke 44 trägt eine Rolle 53, die mit einem
Finger 54 zusammenwirken kann, der drehbar gelagert ist und mit einem Arm verbunden
ist, der sich in das Druckkopfgehäuse erstreckt. Wenn die Klinke-14 ihre Bewegung
fortsetzt, nachdem ihr Lappen 45 von dem Ende der Platte 46 freigekommen ist, so
kommt die Rolle 53 mit dem Ende des Fingers 54 in Berührung und bringt das vorher
gelöste Druckkissen wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Die vorstehend erläuterten
Bewegungsspiele finden statt, wenn sich der Schwinghebel 17 .in der einen
Richtung bewegt. Wenn er sich in entgegengesetzter Richtung bewegt, so geht der
Lappen 45 an der Platte 46 vorbei, die federnd nachgibt. Auf diese Weise kann der
Lappen 45 wieder in seine Grundstellung oberhalb der Platte 46 zurückkehren, um
entweder das Kissen P oder das Kissen P' zu betätigen. Um entweder die eine oder
die andre der Stangen 5 i und 52 mit dem Stift 5o ausrichten zu können, sind die
Enden dieser beiden Stangen in dem Fußteil eines Armes 55 geführt, der so bewegt
werden kann, daß er die betreffende Ausrichtung besorgt.
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Listenhalter, allgemeine Anordnung und Zeilenschaltung Der zu bedruckende
Bogen wird in einen verschiebbaren, auf dem Maschinentisch 58 äelageYten Listenhalter
56 eingespannt, der eine Klemmvorrichtung 57 (Fig. 5) enthält, die den Bogen aufnimmt,
der in Längsrichtung schrittweise an dein Gehäuse 34 vorbeigeführt wird, um Aufdrucke
zu empfangen die in bestimmtem Abstand voneinander zu liegen kommen (Zeilenschaltung).
DerListenhalter kann zu diesem Zweck längs einer Stange 59 verschoben werden, deren
entgegengesetzte Enden in Haltern 6o und 61 ruhen. Eine in dem Halter 6o drehbar
gelagerte Welle 62' (Fig. 5 und 7) steht über ein von einer Schätzhaube 62 verdecktes
Zahnrad in Eingriff mit einer Zahnstange 63 auf dem Maschinentisch. Am anderen Ende
der Welle 62' sitzt in der Nähe des Halters 61 ein Ritzel 64, das mit einer Zahnstange
65 auf dem Maschinentisch in Eingriff steht. Durch diese Zahnräder und -stargen
wird die Bewegung des Listenhalters quer zur Zeilenschaltung, also parallel mit
einer rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Druckplatten verlaufenden Linie, sichergestellt
(Kolonnenschaltung).
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Um für die Zeilenschaltung den Listenhalterschlitten längs der Stange
59 zu verschieben, sind in an sich bekannter Weise eine Sperrstange 66' und eine
Schaltstange 66 vorgesehen, und es sind Einrichtungen getroffen, um das eine Ende
der Schaltstange in verriegelter Stellung festhalten und es wieder lösen zu können.
Wenn die Stange losgelassen ist, so geht sie aus der verriegelten Stellung weiter,
um den Listenhalterschlitten und den von ihm getragenen Bogen in Längsrichtung über
das Druckkopfgehäuse 34 hinauszuschieben.
Wenn der Listenhalter
in bezug auf seine Querrichtung so auf dem Drucktisch 58 liegt, daß diejenigen Teile
der Druckplatten, insbesondere also aller Nebendruckplatten, die die beschreibenden
Angaben enthalten, in die betreffenden Spalten des eingespannten Bogens gelangen,
so rückt die Schalt- oder Abstandsstange nach Vollendung jedes Arbeitskreislaufs
vorwärts. Wenn dagegen der Listenhalter so eingestellt ist, daß der Bogen die Abdrucke
an denjenigen Stellen erhält, die für den (nur auf den Hauptplatten befindlichen)
Namen und die Anschrift des Grundstückbesitzers vorgesehen sind, also auf denjenigen
Teil, der in Querrichtung nicht zu dem die beschreibenden Angaben tragenden Teil
ausgerichtet äst, so wird die Schalt- oder Abstandstange nicht betätigt, da die
sie steuernden Einrichtungen unwirksam sind. Der Bogen schreitet also nicht vorwärts.
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Kolonnenschaltung Für gewöhnlich befindet sich der Listenhalter in
solcher Stellung in bezug auf die Querrichtung, daß derjenige Teil des Bogens, der
die beschreibenden Angaben erhalten soll, mit der Druckplatte auf dem Amboß und
infolgedessen mit dem Druckkopfgehäuse 34. ausgerichtet liegt. Wenn jedoch eine
Hauptdruckplatte in die Druckstellung kommt, so muß der Listenhalter verschoben
werden, um einen anderen Teil des Bogens mit der auf dem Amboß befindlichen Druckplatte
auszurichten. Die dazu dienenden Einrichtungen bestehen aus einem Halter 67 (Fig.
i und 2) am vorderen Ende des Maschinenrahmens. DieserHalter enthält Lager für eine
vertikale Welle 70, die in ihnen drehbar ist. EinRingflansch 75 umgibt die Welle
(Fig. 3) und ist fest mit einem Zahnrad 71 verbunden. Dieses steht in Eingriff mit
einer Zahnstange 72, die verschiebbar in der Führung 73 des Halters 67 angebracht
ist. Das eine Ende eines Lenkers 7.4 ist schwenkbar mit der Stange 72
verbunden,
während das andere Ende zu dem Hauptantriebsschwinghebel 17 führt. Jedesmal, wenn
:dieser Hebel Beine Bewegung in einer Richtung ausführt, so macht die Zahnstange
72 eine Bewegung in ihrer Führungsbahn 73 und erteilt dem Zahnrad71 eine Dre-. hung
von etwas mehr als iSo°. Da die Zahnstange ihre Bewegung durch den Lenker 74 von
dem Antriebsschwinghebel ableitet, so erhält also das Zahnrad eine hin und her gehende
Bewegung. Auf dem Flansch 75" sitzt ein Arm 76 (Fig. 3) mit einer drehbar an ihm
sitzenden Klinke 77. Am oberen Ende der Welle 70 ist eine Scheibe 78 mit
einander gegenüberliegenden Kerben 79 und 8o. Eine Feder 77' drückt die Spitze der
Klinke 77 gegen den Umfang der Scheibe 78, und auf diese Weise fällt die Klinke
entweder in die eine oder in die andere der Kerben 79 oder 8o ein, wenn die Teile
miteinander ausgerichtet sind, es sei denn, daß dieses Einfallen besonders verhütet
wird, wie es im folgenden zu beschreiben ist: Wenn der Hauptantriebsschwinghebel
nach hinten geht, so werden die Förderstangen ebenso bewegt, und ein Paar der von
ihnen getragenen Klinken greift hinter die Hinterkante der Hauptdruckplatte, die
sich einen Förderschritt vor der Druckstelle befindet. Wenn der Hauptantriebsschwinghebel
zurückgeht, so bewegen sich der Arm 76 und seine Klinke 77 in Uhrzeigerrichtung
(mit Bezug auf Fig.3), und wenn beispielsweise die Klinke 77 vorher in der Kerbe
8o war, so geht sie nunmehr zur Kerbe 79, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Wenn
jetzt der Hauptantriebshebel vorwärts geht, so schieben die Förderstangen die Hauptdruckplatte
auf den Amboß, und die Klinke 77 bewegt sich entgegen der Uhrzeigerrichtung. Da
zu dieser Zeit gleichzeitig die Spitze der Klinke in der Kerbe 79 sitzt, so wird
die Scheibe 78 mitgenommen und dreht dadurch eine Scheibe 81, die über der Scheibe
78 sitzt und fest mit. der Welle 70 verbunden ist. Auf ihrer oberen Fläche
besitzt diese Scheibe einen in Richtung des Durchmessers verlaufenden Einschnitt
82, und in diesem ist einstellbar ein Schieber 83' gelagert, an dem ein Lenker 83
drehbar sitzt. Das andere Ende dieses Lenkers ist mit einem Schieber 84 verbunden,
der in einem Führungsweg 85 des Rahmens 30 gelagert ist. An dem Schieber
84 ist an einem Zapfen 86 (Fig. 5) der Listenhalter 6o befestigt.
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Wenn die Teile die in Fig. 3 dargestellte Lage haben und die Scheibe
78 gedreht wird, so wird auch die Scheibe 81 gedreht, und dadurch wird über den
Lenker 83 dein Schieber 84 eine Bewegung erteilt, so daß sich dieser längs des Führungsweges
85 verschiebt. Der an dem Schieber 84 befestigte Listenhalter 56, 6o wird quer zum
Gehäuse 6.4 derart verschoben, daß er den zu bedruckenden Bogen zu der Spalte ausrichtet,
die den Namen und die Anschrift des Grundstückbesitzers aufnehmen soll. Benn nächsten
Arbeitsspiel des Hauptantriebsschwinghebels wird während der Rückbewegung dieses
Teils das Druckkissen P freigegeben zum Abdruck des Anschriftenteils auf den Bogen.
Zu dieser Zeit sind aber die Förderstangen, wie näher erläutert werden wird, von
dem Hauptantriebsschwinghebel gelöst. Trotzdem bewegt dieser Hebel, wenn er eine
Bewegung in dieser Richtung ausführt, die Klinke 77 derart, daß sie in die Kerbe
8o einfallen kann, die in
diesem Augenblick eine Stellung einnimmt,
die der in Fig.3 dargestellten gerade entgegengesetzt ist.
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Nun sind Einrichtungen getroffen um das Einfallen der Klinke 77 in
eine Kerbe, -die die Lage der Kerbe 8o in diesem Augenblick einnimmt, zu verhindern.
Ein Ansatz 8o' (Fig. 3) der Scheibe 78 greift jedoch an einem Teil dieser-Ausrückeinrichtung
an und macht sie unwirksam, so daß die Klinke 77 in diesem Fall in dieKerbe8ö einfallen
kann. DieserAnsatz8o' sorgt dafür, daß derListenhalter nicht länger als während
eines Druckvorganges in der Stellung stehenbleibt, in der der Anschriftenteil auf
den Bogen gedruckt wird. Nachdem die Klinke 77 in die Kerbe 8o eingefallen ist,
geht der Hauptantriebsschwinghebel wieder nach vorn, und in diesem Augenblick wird
die Scheibe 81 wieder gedreht. Infolge der exzentrischen Verbindung des Lenkers
83 mit dieser Scheibe durch den einstellbaren Schieber 83' wird der Listenhalter
nunmehr in seine Ausgangslage zurückgeschoben. Beim nächsten Arbeitsspiel des Hauptantriebsschwinghebels.
wird das Druckkissen P' ausgelöst, um den beschreibenden Teil der Hauptdruckplatte
zum Abdruck zu bringen. Gleichzeitig werden die Förderstangen wieder mit dem Hauptantriebsglied
verbunden, so daß sie sich zusammen mit diesem bewegen, und infolgedessen greifen
die an ihnen sitzenden Klinken hinter die Hinterkanten der Druckplatten im Führungsweg
und schieben sie einen Schritt vorwärts. Unterdrückung der Kolonnenschaltung bei
Nebendruckplatten Nunmehr kommt die der Hauptdruckplatte folgende Platte an die
Druckstelle. Diese Platte kann entweder eine andere Hauptdruckplatte oder eine Nebendruckplatte
sein. In dem ersten Fall wiederholen sich die eben beschriebenen Arbeitsspiele.
In dem zweiten Fall dagegen wird die obenerwähnte Einrichtung zum Verhindern des
Einfallens der Klinke 77 in eine der Kerben für das Verschieben des Listenhalters
wirksam. Diese Einrichtung enthält einen in der weiter unten erläuterten Weise von
Druckplattenmerkmalen überwachten Elektromagneten 87 (Fig. 3) mit einem Anker 88,
der bei Erregung des Elektromagneten das eine Ende eines Hebels 89 beeinflußt, der
an einem Drehzapfen 9o drehbar gelagert ist. Dadurch kommt eine am anderen Ende
dieses Hebels sitzende Rolle 9r gegen eine hintere Verlängerung der Klinke 77 und
verhindert die Berührung dieser Klinke mit dem Umfang der Scheibe 78. Nur wenn der
Ansatz 8o' in der oben beschriebenen Weise arbeitet, oder wenn der Elektromagnet
87 stromlos wird, so fällt die Klinke 77 ein und bewegt die Scheibe 78.
Der
Ansatz 8ö sitzt auf dem Umfang der Scheibe 8z' und befindet sich in derselben Ebene
wie der Arm 89. Wenn der Ansatz sich also in einer der Lage nach Fig. 3 entgegengesetzten
Lage befindet so schwenkt er den Arm 89 etwas im Sinne des Uhrzeigers. Die Klinke
77 kann dann also in die Kerbe einfallen und betätigt das Listenschaltwerk zur Zurückführung
des Listenhalters in seine Ausgangslage. Nur bei dem darauf folgenden Arbeitsspiel
hebt der Arm 89 die Klinke 77 aus und .verhindert dann ihr Einfallen in die Kerbe
der Kurbelscheibe.
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Der Elektromagnet 87 wird gegen Anfang jedes Arbeitskreislaufs wirksam,
und der Ansatz 8o' verzögert das Ansprechen der von dem Elektromagneten gesteuerten
Teile so lange, bis der Listenhalter in seine rechte Lage in bezug auf Fig. 3 zurückgekehrt
ist. Um die Scheibe in der einen oder der anderen von ihr eingenommenen Stellung
festzuhalten, sind einander gegenüberliegende Einbuchtungen 92 im Scheibenumfang
vorgesehen, in die die Nase 93 eines Armes des Winkelhebels 94 einfallen kann. Eine
an dem anderen Arm dieses Hebels angreifende Feder 94' sorgt für dieses Einfallen.
Die Nase 93 trägt einen Vorsprung 93', der mit dem Ansatz 76' des Armes 76 zusammenwirkt,
wenn sich dieser so bewegt, daß er dieKlinke in eine dem Antrieb der Scheibe 78
dienende Kerbe einfallen läßt.
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Der Elektromagnet 87 wird nur aberregt, wenn eine Hauptplatte in die
Druckstellung vorrückt. Sonst ist er während des ganzen Arbeitens der Maschine erregt.
Der Magnet wird durch Druckplattenmerkmale in folgender Weise gesteuert: Der Elektromagnet
87 liegt in einem Stromkreis mit einem Schalter 21.2 (Fig. t und 2). Von ihm aus
erstreckt sich eine Abfühlstange 214 nach oben an eine in der Druckplattenförderbahn
liegende Stelle, wo die Druckplatten in an sich bekannter Weise auf Kennzeichnungs-
und Steuermerkmale abgetastet werden. Die Abfühlstange hat an ihrem unteren Ende
einen isolierten Teil 215, der für gewöhnlich auf dem Schalterkontakt 212 aufliegt.
Wenn nun beispielsweise die Hauptdruckplatten Reiter 165 tragen, während die Nebendruckplatten
unbereitert sind, so wird das Abfühlorgan 2r4 auf die Stelle, wo ein Reiter 165
erscheinen kann, ausgerichtet. Der Fühler wird infolgedessen jedesmal nach unten
gedrückt, sobald sich eine Hauptdruckplatte in die Abfühlstellung bewegt. Bei Erscheinen
einer #Nebendruckplatte erfolgt keine Betätigung des Fühlers. Die Abwärtsbewegung
des Fühlers 214 trennt den Kontakt des Schalters 2i2 und öffnet damit
einen
den Elektromagneten 87 enthaltenden Stromkreis. Durch die Aberregung des Elektromagneten
87 kann der Hebel 89 seine oben beschriebene Funktion ausüben.
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Überwachung der Druckkopfverst.ellung durch das Kolonnenschaltwerk
Die Hauptdruckplatten sind so eingeteilt, daß der den Namen und die Anschrift tragende
Teil nur einen verhältnismäßig kleinen Raum einnimmt, während der übrige Platz von
beschreibenden Angaben erfüllt ist. Auf den Nebendruckplatten sind die beschreibenden
Angab-en auf demselben Teil der Druckplatte wie auf den Hauptdruckplatten. Infolge
des geringen Raumbedarfs des Anschriftenteils und des größeren für beschreibende
Angaben vorgesehenen Raumes ist für den Anschriftenteil ein schmales und für den
übrigen Teil ein breites Druckkissen vorgesehen. Wenn sich also der Listenhalter
in der Grundstellung, in bezug auf die Querrichtung der Maschine, befindet, wenn
also. der zu bedruckende Bogen für den Aufdruck der beschreibenden Teile ausgerichtet
ist, so wird das breitere Druckkissen P' betätigt, und im umgekehrten Fall (las
schmalere Druckkissen P.
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Zu diesem Zweck ist an der Hinterkante der Maschine eine Rolle 95
(Fig. 4 und 5) auf einem Arm 96 angebracht, der fest auf einer quer durch die Maschine
gehenden Welle 97 sitzt. Auf dem Listenlialterteil 61 ist ein Anlaufstück 98 (Fig.
5 und 7), das gegen die Rolle 95 läuft und die Welle 97 verschwenkt, sobald der
Listenhalter aus der Grundstellung her ausgeht, d. h. eine in Zeilenrichtung erfolgende
Querverschiebung, in bezug auf Fig.5 nach oben und in bezug auf Fig. 7 nach links,
ausgeführt. An dem einen Ende der Welle sitzt ein Arm 99, an dessen freiem Ende
ein Lenker ioo angreift. Dieser führt zu einem drehbar an ihm befestigten Arm eines
Winkelhebels 102 (Fig. 4), der an einem Zapfen io3 des Gestells 104 schwenkbar gelagert
ist. An dein anderen Arm dieses Winkelhebels ist ein Lenker io5 drehbar befestigt.
Er führt zu einem Arm io6, der fest an dem einen Ende einer Welle 107 sitzt.
Diese Welle ist drehbar in dem Gestell 36
und im Gehäuse 34 gelagert und erstreckt
sich unterhalb des Armes 35 quer durch die Maschine. Wie oben dargelegt wurde, ruhen
die Stangen 51 und 52 (Fig. i und 2) in dem Fußteil eines Armes 55. Dieser Arm sitzt
aber auf der Welle 107, die sich durch die Hohlwelle erstreckt, von der der
Finger 54 getragen wird.
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Wenn daher das Anlaufstück 98 die Rolle 95 betätigt, so wird die Welle
107 geschwenkt and bewegt den Arm 55 derart, daß die Stange 52 zu dem Stift 5o ausgerichtet
wird. Wenn jetzt der Winkelhebel 48 bewegt wird, so wird also das Druckkissen P
freigegeben, Das findet statt, wenn der Schlitten sich nicht in seiner Grundstellung
befindet, und infolgedessen wird derAnschriftenteil an die richtige Stelle auf das
Blatt abgedruckt. Sobald der Listenhalter in seine Grundstellung zurückgeht, so
läßt der Nocken 98 die Rolle 95 ebenfalls in ihre Anfangslage zurückgehen, und die
Teile nehmen daher die in Fig.,J2 dargestellte Grundstellung ein. In dieser befindet
sich die Stange 51 zu dem Stift So ausgerichtet. Bei jeder Betätigung des Winkelhebels
48 wird also das Druckkissen P' wirksam und druckt den beschreibenden Teil auf den
Bogen, der zu dem betreffenden Druckkissen ausgerichtet liegt.
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Überwachung der Druckp1attenförderung durch das Kolonnenschaltwerk
Da, wie dargelegt wurde, die Förderschienen 16 nicht zum Auswechseln von Druckplatten
zurückgehen dürfen, wenn der Anschriftenteil gedruckt wird, so ist folgende Einrichtung
getroffen: An demjenigen Ende der bei Verschieben des Listenhalters v erschwenkten
Welle 97, das dem mit dem Arm 99 verbundenen Ende gegenüberliegt, ist ein Arm i
o8 befestigt (Fig. i und 5). Am freien Ende dieses Armes io8 sitzt ein Lenker io9,
und dieser führt wieder zu einem Arm des Winkelhebels i io, der an einem Zapfen
i i i drehbar gelagert ist. Der Winkelhebel i io wird an seinem einen Arm von einer
Feder 112 erfaßt, die zu einem am Rahmen sitzenden Halter führt. Diese Feder hält
also über den Winkelhebel iio, den Lenker iog und den Arm io8 die Welle io7 in der
Grundstellung, aus der sie nur durch das Anlaufen des Bogenhalteransatzes98 an die
Rolle 95 herausbewegt wird. Der Winkelhebel i io hat einen nach unten ragenden
Arm 113 (vgl. besonders Fig.6), der die Tätigkeit des vom Hauptantriebsschwinghebel
17 aus gesteuerten Gestänges für das Dtruckplattenförderwerk überwacht. Dieses Gestänge
enthält unter anderem einen Schwingliebe127, der eine Klinke 114 (Fig. i und 6)
finit einem Stift 115 trägt. Gegen diesen stößt der Arm 113, wenn sich der Arm io8
zusammen mit der Welle 97 bewegt. Durch dieses Anstoßen wird die kinematische Kette
des Druckplattenfördergestänges unterbrochen,Aadurch, daß.eine Nase 116 der Klinke
114 von dem Block 117 des Armes 31 gelöst wird. Wenn also der Schwinghebel 27 bewegt
wird, so überträgt dieKlinke 114 keine Bewegung auf die Arrne 3 i, und infolgedessen
bleiben die Förderstangen in Ruhe. Für gewöhnlich steht die Nase 116 der Klinke
114 mit dem Block 117 in Eingriff,
so daß bei jedem Arbeitsspiel
des Schwinghebels :27 zusammen mit dem Hauptantriebshebel i 17 auch die Arme 31
bewegt werden und die Förderstangen antreiben.
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Überwachung des Zeilenschaltwerks Es ist beschrieben worden, wie die
Druckkissen mittels des Lenkers 4.i betätigt werden, der drehbar mit dein Arm zE2
verbunden ist, dessen eines Ende an der Welle 43 befestigt ist. Der Lenker 4.1 und
der Arm 42 sind an einem Zapfen 118 drehbar miteinander verbunden, und außerdem
ist an diesem Zapfen auch das eine Ende eines Lenkers i ig befestigt (Fig. 1, 2
und 4.). Das andere Ende dieses Lenkers ist drehbar mit einem Arm i-2o verbunden
(Fig. 1, -.4 und 7), der frei drehbar auf der Welle 121 sitzt und von dieser aus
herabragt. Die Welle wiederum ist drehbar in den voin Rahmen 3o getragenen Lagern
122 gehalten. In der Nähe des Armes i2o sitzt ein fest mit der Welle 121 verbundener
Arm 123 (Fig. q.), der einen rechteckigen Block 124 (Fig. 7) trägt, der mit einem
Kissen des Arines 122 zusainilienwirken kann, um diesen Arm in die Grundstellung
zurückzuführen. Auf dem Arm 120 sitzt eine Klinke 125 mit einer Kerbe 126 (Fig.
q.), die für gewöhnlich durch eine Feder 127 an den Block 12:I herangezogen wird,
so daß also die Arme i2o und 123 als eine Einheit zusamnienwirken. Die Klinke 125
trägt einen Stift 128 (Fig. 4.), der von dem abgeschrägten Ende des fest auf der
Welle 97 sitzenden Armes 129 angestoßen werden kann.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Wenn die Welle 97 durch das Anlaufen
des Listenhalteransatzes 98 an die Rolle 95 geschwenkt wird, so kommt der Arm 129
in eine Stellung, in der er den Stift 1-28 abhebt und so die Klinke 125 verschwenkt.
Ihre Kerbe 126 wird auf diese Weise von dem Block 124 abgehoben, so daß der Arm
123 von dem Arm 12o abgekuppelt wird. Beim Hinundhergehen des Lenkers i i9 wird
also der das Zeilenschaltwerk überwachenden Welle 121 keine Bewegung erteilt. Das
ist jedoch nur der Fall, wenn sich der Listenhalter in der zum Abdruck des (nur
auf Hauptdruckplatten befindlichen) Anschriftteils bestimmten Lage befindet. Denn
da in diesem Fall ja wenigstens zwei Spalten in derselben Zeilenhöhe bedruckt werden,
so muß die Zeilenschaltung so lange unterbleiben. Wenn der Listenhalter dagegen
in derjenigen Stellung ist, in der derbeschreibende Teil abgedruckt wird, so bewirkt
die Betätigung des Lenkers iig auch eine Bewegteig der Welle 121 und damit des Zeilenschaltwerks.
Von dieser Welle ragt nämlich ein Bügel 130 (Fig. 4. und 7) herab, dessen
Steg mit einer Rolle 131 zusammenwirken kann, die am Ende der Abstands-oder Schaltstange
der Listenschaltvorrichtun sitzt und in an sich bekannter Weise das Zeilenschaltwerk
überwacht. In der einen Stellung der Rolle 131 geht die selbsttätige Zeilenschaltung
nach jedem Druckvorgang weiter, und in der anderen Stellung der Rolle unterbleibt
sie. Alle Zeilen haben infolgedessen auf dem Bogen denselben vertikalen Abstand
voneinander, gleichgültig ob sie ein-oder mehrspaltig sind.