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Hydraulische Prägepresse Die Erfindung betrifft eine hydraulische
Prägepresse, deren vom Prägekolben getragene und mit diesem heb- und senkbare zwei
Arbeitstische hydraulisch längs bewegt werden.
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Bei einer dieser bekannten Prägepressen wird die Längsbewegung des
Arbeitstisches unter Zuhilfenahme eines Drei- oder Vierwegehahnes nur von Hand gesteuert.
Bei einer anderen bekannten Bauart wird der Arbeitstisch mittels Handsteuerung in
Bewegung gesetzt, während das Stillnetzen dadurch selbsttätig geschieht, daß der
Arbeitstisch in seiner Endstellung auf einen schwenkbaren Anschlag des Hahnschiebers
auftrifft. Bei' diesen Maschinen besteht die Möglichkeit willkürlicher Arbeitspausen
nach jedem Arbeitsgang und ist die Dauer eines ArbeitszanL,es von Zufällen abhänaia.
Diese Nachteile sind bei den z. B. zum Prägen von Futterkuchen bekannten hydraulischen
Prägepressen vermieden, bei denen der Prägekolben mit einer Preßkammer zusammenarbeitet
und die Steuerung der-Ventile für die Prägekolbenbewegung ununterbrochen selbsttätig
durch eine mechanisch, beispielsweise durch einen Elektromotor angetriebene Nockenwelle
erfolgt. Hierbei ist zwar ein ununterbrochen fortlaufender Betrieb der Prägepresse
gewährleistet, aber das Fehlen von längs bewegten Arbeitstischen macht diese Pressen
ungeeignet als Hochleistungsmaschinen zum Prägen von flächigen Arbeitsstücken, wie
Papier, Karton, Pappe, Galalith, Leder usw. Bei einer anderen hydraulischen Prägepresse
wird ein Rahmen, der den Preßkeil und einen daneben angeordneten Füllkasten für
die Preßform umfaßt,-selbsttätig ununterbrochen derart
längs bewegt,
daß das eine Mal der Füllkasten und das andere Mal der Preßkeil über dem Prägekolben
bzw. der Preßform liegt.. Die Längsbewegung des Rahmens erfolgt hierbei mittels
Kurbelgetriebe. Diese bedingen eine sehr ungleichförmige Bewegung':des.. Rahmens.
Die Verwendung ähnlicher Mittefi . zum Antrieb der Arbeitstische beim Prägen von
Papier, Leder, Pappe u. dgl. würde zu dem gefürchteten Verschieben des flächigen
Preßgutes führen. Auch die unvermeidliche vorzeitige Abnutzung ähnlicher Getriebe
macht ein sauberes und registerhaltendes Arbeiten mehr oder weniger unmöglich.
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Diese Nachteile werden bei einer hydraulischen Prägepresse mit hydraulisch
längs bewegten Arbeitstischen unter Verwendung einer mechanisch angetriebenen Nockenwelle
für die ununterbrochen selbsttätige Ventilsteuerung der Presse erfindungsgemäß dadurch
vermieden, daß die Nockenwelle für den Antrieb der Pressensteuerung zugleich mit
einer weiteren Nockenscheibe zum Antrieb der selbsttätigen hydraulischen Steuerung
der beiden Arbeitstische versehen ist. Hierbei kann die Dauer der Arbeitsgänge in
an sich bekannter Weise durch Regelung der Drehzahl der Nockenwelle entsprechend
den Eigenschaften des Preßgutes bestimmt werden.
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Diese Einrichtung gewährleistet infolge der Unmöglichkeit einer willkürlichen
Dauer der Arbeitsgänge eine große Leistungsfähigkeit der Maschine. Diese ist insbesondere
für ein rasches und registerhaltendes Verarbeiten von flächigen Arbeitsstücken aus
Leder, Karton, Pappe u. dgl. geeignet. Der flotte, ruhige Gang der Maschine ist
in zuverlässiger Weise auch durch die unempfindlichen Getriebe gesichert.
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Eine beispielsweise Anordnung der Erfindung ist in der Zeichnung in
einem Längsschnitt durch die Maschine dargestellt.
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Die Prägepresse besteht aus dem Maschinengestell mit dem Preßzylinder
i, der zur Führung des Kolbens :2 dient, und dem Pressenkopf 9 mit der Patrize B.
Mit dem Kolben ist die Gleitbahn 3 für die Arbeitstische und 5 mit den Formen (Nfatrizen)
6, 7 verbunden. Für die Tischbewegung dient ein hydraulischer Zylinder io mit dem
Kolben 11, dessen Kolbenstange 12 durch den Werkzeugträger 13 mit den Arbeitstischen
6, 7 verbunden ist. Die Steuerung sämtlicher Tisch-@und Prägekolbenbewegungen geschieht
mittels Steuerkopf 14 und je drei Steuerhebeln 21 und Steuerscheiben 37, deren Betätigung
durch die je Arbeitsgang der Presse eine Umdrehung machende Welle 15 erfolgt. Diese
wird durch Schneckenrad 16, Schnecke 17 und Riemenscheiben 18, i9 von einem besonderen
Motor 2o aus gleichmäßig umlaufend angetrieben. Der Steuerkopf 14 steht durch die
Druckölleitung 24 über das Sicherheitsventil 23 mit der Steuerölpumpe 22 in Verbindung;
die Druckölleitungen 28, 29 führen zum Zy-Iider io und die Druckölleitung
30 zum Steuerzylinder 31, Steuerkolben 32, Ablaß-.v entil 33 der Druckölleitung
34 des Preßzylinders i, dessen Preßölpumpe 35 durch einen direkt gekuppelten Motor
36 angetrieben wird.
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Die Anlaßsteuerung für die Presse ist so ausgebildet, daß zuerst die
Steuerölpumpe 22 anläuft und, nachdem ein gewisser Druck in der Leitung erreicht
ist, die Preßölpumpe 35 und der Steuermotor 2o eingeschaltet werden. Unabhängig
von diesen Schaltungen ist es möglich, den Steuermotor 20 stillzusetzen. Auf der
durch den Steuermotor 2o angetriebenen Welle 15 sitzen fest verkeilt drei Steuerscheiben
37. Diese wirken auf drei schwenkbare Hebel 21 ein, welche an Kolbenschiebern, die
im Steuerkopf 14 axial verschiebbar sind, angelenkt sind. Die eine Steuerscheibe
37 beeinflußt den ülein- und -austritt durch die Rohrleitung 28 hinter dem Kolben
i i, während die zweite Steuerscheibe 37 den Ölein- und -austritt in den Raum vor
dem "Kolben i i steuert. Die dritte Steuerscheibe 37 ermöglicht das Heben und Senken
des in die Druckölleitung 34 eingebauten Ablaßventils 33 durch den Kolben 32 des
Zylinders 31. Von der Steuerwelle 15 aus werden sowohl die Tischbewegung als auch
der Preßvorgang selbst in bestimmter Reihenfolge und bestimmten Zeitabständen gesteuert.
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Der Arbeitsvorgang ist nun folgender: Nachdem durch vorbenannte Steuerung
die Motoren 20 und 36 sowie der Motor für die Steuerölpumpe 22 eingeschaltet sind,
legt der Arbeiter, der auf der linken Seite der Presse steht, das Preßgut auf die
Matrize 6 auf. Es tritt nun ohne dessen Zutun durch die Leitung 29 Öl vor den Kolben
i i. Dadurch bewegen sich die Tische 4 und 5 um ein bestimmtes Maß nach rechts.
Jetzt ist die Matrize 7 für den rechts stehenden Arbeiter zum Abnehmen der Prägung
und Auflegen neuen Prägegutes bereit, während die Matrize 6 und der Tisch 4 sich
unter dem Prägehaupt 9 befinden. Sobald die Tische ihre äußerste rechte Stellung
erreicht haben, wird vom Steuerkopf 14 aus der Steuerkolben 32, der sich in dem
Zylinder 31 bewegt, zurückgezogen und damit das Ablaßventil33 geschlossen. Es fließt
dadurch das Drucköl der Pumpe 35 nicht mehr durch das Ablaßventil 33 ab, sondern
tritt durch die Rohrleitung 34 unter den Kolben 2, der sich imPreßzylinder i nach
oben bewegt. Hierdurch wird die vom Kolben 2 getragene Gleitbahn 3 mit den Tischen
4 und 5 ebenfalls gehoben und das über der Matrize 6 liegende Preßgut zwischen
Matrize
6 und Patrize 8 geprägt. Nach vollendeter Prägung erhält der Zylinder 31 vom Steuerkopf
14 aus wieder Drucköl und hebt mittels Kolben 32 .das Ablaßventil 33 von seinem
Sitz ab, so daß der Druck unter den Kolben 2 fällt und Kolben 2 mit Gleitbahn 3
und den Tischen 4 und 5 in die Ausgangsstellung zurückkehren. Nunmehr führt das
vom Steuerkopf 14 aus durch die Leitung 28 fließende Drucköl den Kolben i i und
die Tische 4 und 5 mit den Matrizen G und 7 in die gezeichnete Stellung zurück.
Jetzt kann der links stehende Arbeiter die Prägung von der Matrize 6 abnehmen und
neues Prägegut auflegen. Der beschriebene Arbeitsgang wiederholt sich ununterbrochen
in der besehriebenen Folge. Zur Veränderung der Arbeitszeit bzw. zur Veränderung
der Umdrehungszahl der Welle 15 ist eine gesonderte .Regelung für den Steuermotor
20 vorgesehen. So ist es möglich, verschieden geartetem Preßgut Rechnung zu tragen.