DE1577395C - Vorrichtung zum Hinterschleifen von Werkzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum Hinterschleifen von WerkzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Hinterschleifen von Werkzeugen mittels durch
eine Hinterschleifkurve gesteuerter Rollenhebel, bei der einer Abgriffrolle des einen Rollenhebels eine an
einem zweiten Rollenhebel gelagerte Gegendruckrolle an der von einer Werkstückdreheinrichtung angetriebenen
Hinterschleifkurve gegenübersteht, wobei die Hinterschleifbewegung einer Schleifscheibe relativ
zum Werkstück über einen an dem einen Rollenhebel angelenkten Zwischenhebel und ein mit ihm verbundenes
und am Schleifsupport angreifendes Gestänge erfolgt und beide Rollen der miteinander gekoppelten
Rollenhebel durch ein hydraulisches Verstellgetriebe an die Hinterschleifkurve andrückbar und im Eilrücklauf
des Schleifsupports von dieser abhebbar sind.
Es ist bereits eine derartige Vorrichtung bekannt, die wie ähnliche Vorrichtungen dieser Art dazu dient,
Abwälz- und Gewindefräser sowie Gewindebohrer, aber auch solche ohne schraubenförmigen Zahnverlauf,
wie beispielsweise Rollenwerkzeuge, zu hinterschleifen.
Das Hinterschleifen ist bei derartigen Werkstücken erforderlich, um den für die Schneidfähigkeit des
Werkzeuges erforderlichen Freiwinkel zu erzielen. Die Spanmenge, die beim Hinterschleifen abgehoben
wird, ist verhältnismäßig klein, so daß die Werkstücke zum Hinterschleifen bei hoher Werkstückgeschwindigkeit
und bei hoher Werkstückdrehzahl bearbeitet werden können. Die Zahl der Hinterschleifhübe ist
dann sehr groß, so daß sich die Massenkräfte bei der Bewegungsumkehr des Werkstückes oder des Schleifschlittens
störend bemerkbar machen können.
Üblicherweise wird die Abgriffrolle, welche die Radienänderung der Hinterschleifkurve auf die Hinterschleifbewegung
überträgt, durch Gewichte, hydraulische Kolben oder Federn gegen die Hinterschleifkurve
gedrückt. Der Ablauf der Hinterschleifbewegung bleibt so lange gleichmäßig, wie die bei der
Umkehr entstehenden Massenkräfte kleiner als die Andrückkräfte sind. Diese wirkt einseitig auf die Hinterschleifkurve
und ihre Lager. Ihre Größe ist demnach begrenzt, und die Zahl der Hinterschleifhübe je
Minute darf eine für jede Maschine und für jede Hubhöhe festgelegte Größe nicht überschreiten. Andernfalls
reichen die Andrückkräfte nicht mehr aus, um die Abgriffrolle dauernd an der Hinterschleifkurve zu
halten. Diese beginnt deutlich hörbar zu springen und erzeugt am Werkstück einen ungleichförmigen Hinterschleifablauf.
Es ist weiter ganz allgemein bekannt, das Springen der auf der Steuerkurve laufenden Rolle dadurch zu
verhindern, daß zwei Rollenhebel starr miteinander verbunden sind, deren Laufrollen auf zwei entsprechend
der Lage der Laufrollen gegeneinander versetzt angeordneten Steuerscheiben mit gleichbleibendem
Durchmesser geführt sind.
Beim Einwegschleifen wird ferner der Schleiftisch nach Beendigung eines Durchschliffes in Längsrichtung
des Werkstückes im Eilgang in die Ausgangsstellung zurückgeführt. Dabei ist der Eilrücklauf etwa
fünfmal schneller als der Arbeitsgang, und ebensoviel schneller läuft die Hinterschleifkurve um, deren
Steuerwelle getriebemäßig mit der Leitspindel starr verbunden ist. Bei diesem schnellen Rücklauf können
auch mittels der vorerwähnten zwangläufigen Rollensteuerung Schläge oder Prellungen an den Rollenhebeln
auftreten.
Um dies zu verhindern, hat man bei der Vorrichtung der eingangs erwähnten Art die beiden Abgriffrollen,
deren Rollenhebel starr miteinander verbunden sind, während des Eilrücklaufes von ihren Hinterschleifkurven
abgehoben und hierzu den einen Rollenhebel starr und den anderen verstellbar gelagert,
so daß bei der Verstellung dieses Rollenhebels beide Abgriffrollen von ihren Steuerkurven abgehoben werden.
Ein Zwangslauf dieser Hinterschleifeinrichtung wird jedoch nur bei einem exakt genauen Gleichdick
erreicht. Schon bei verhältnismäßig geringfügigen Abweichungen der Kurvenform ist ein ungleichmäßiger
Ablauf der Hinterschleifkurve bei springender Abgriffrolle möglich. Ferner ist nachteilig, daß die Abgriffrollen nicht gleichzeitig, sondern nacheinander
abheben, so daß es vorkommen kann, daß durch die Verzögerung der Abhebbewegung die Hinterschleifkurve
beim Eilrücklauf die zweite Abgriffrolle beaufschlagt. Auch bleiben die Massenkräfte als solche bestehen
und wirken sich bei dem zwangläufig geführten System auf die Übertragungselemente nachteilig aus.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Gleichmäßigkeit des Hinterschleifens dadurch zu
erhöhen, daß ein Springen der Abgriffrollen an den Hinterschleifkurven vermieden und die Gleichzeitigkeit
des Abhebens der beiden Rollen gewährleistet wird, so daß auch eine bessere Beherrschung der auftretenden
Massenkräfte ermöglicht ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art darin, daß die
Rollen mit je einem Kolben zweier Arbeitszylinder verbunden sind, deren durch zwei voneinander unabhängige
parallele Druckmittelleitungen miteinander gekoppelte äußere bzw. innere Zylinderseiten wahlweise
je nach Stellung eines Umschaltventils über eine Leitung mit einem Druckmittel beaufschlagbar
oder mit je einer Abflußleitung verbindbar sind, wobei die Abflußleitung der inneren Zylinderseiten ein
Druckhalteventil aufweist und daß der an dem einen Rollenhebel angelenkte Zwischenhebel mit einem das
Maschinenbett durchgreifenden Ansatz des Schleifsupports durch eine parallel zu dessen Schlittenführung
angeordnete Schubstange verbunden ist. Durch die offene hydraulische Kupplung der Abgriffrolle
und ihrer gegenüberliegenden Gegendruckrolle wird ein gleichförmiger Hinterschleifablauf und ein sauberes
Schliffbild erreicht. Die Massenkräfte treten nicht mehr störend in Erscheinung. Die Abgriffrolle
und die Gegendruckrolle können auf Kurvenformen mit gleichbleibendem Durchmesser laufen, wobei es
aber auf die exakte Genauigkeit dieser Kurven nicht mehr ankommt, da beide Rollen unabhängig voneinander
gegen die Kurven gedrückt werden. Durch die Erfindung wird ein ruhigerer Ablauf der Hinterschleifkurve
an den beiden Rollenhebeln und das völlig gleichzeitige schnelle Abheben der beiden Rollen von
der Hinterschleifkurve beim Eilrücklauf erzielt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Anpreßdruck der beiden Rollen an
die Hinterschleifkurve durch ein an der Druckmittelleiitung
liegendes Überdruckventil regelbar ist. Hierdurch wird eine noch bessere Beherrschung der auftretenden
Massenkräfte möglich. Es ist deshalb auch nicht notwendig, die beim Hinterschleifen bewegten
Massen, wie man es bisher tat, so klein wie möglich zu halten. Um einen gleichmäßigeren Ablauf der
Hinterschleifkurve zu erzielen, können durch die Erfindung größere Massen durchaus vorteilhaft sein.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigt
F i g. 1 die Hinterschleifvorrichtung in schematischer Darstellung in Arbeitsstellung und
F i g. 2 die Hinterschleifvorrichtung nach F i g. 1 im abgehobenen Zustand von der Hinterschleifkurve
beim Eilrücklauf.
Das Maschinenbett 1 trägt den Werkstückschlitten 2 und den Schleifsupport 3. Der Werkstückschlitten
2 hat Längsführungen 4 und 5 für eine translatorische hin- und hergehende Bewegung des Werkstückes
6 gegenüber der Schleifscheibe 7. Die Hinterschleifbewegung erfolgt senkrecht zum Werkstück in
Richtung des Doppelpfeiles 8. Der Schleifsupport 3 hat dementspredhend eine senkrecht zur Längsführung
4, 5 stehende Querführung 9. Die Lagerung der Schleifscheibe 7 und ihr Antrieb sind nicht näher
dargestellt.
Der Schleifsupport 3 durchgreift eine öffnung 10 im Bett 1 mit einem Ansatz 11, in dem eine Schubstange
12 befestigt ist, die zu der jetzt zu beschreibenden Hinterschleifeinridhtung führt und an einem
Zwischenhebel 121 angelenkt ist. Die Hinterschleifkurve 13 erfüllt die Forderungen eines Gleichdicks
und ist aus zwei aus archimedischen Umfangslinien bestehenden Kurvenformen zusammengesetzt, die. auf
einer Welle 14 sitzen und erhält ihren Antrieb von dem Antrieb des Werkstückes 6. Die getriebliche Verbindung,
die nicht näher dargestellt ist, ist durch die strichpunktierte Linie 15 angedeutet. Das Drehzahlverhältnis
der Hinterschleifkurve ist veränderlich und abhängig von der Zahl der Schleifhübe, die durch die
Zähnezahl des Werkstückes bestimmt ist. An der Hinterschleifkurve 13, die aus den beiden Scheiben
131 und 132 zusammengesetzt ist, liegt die Abgriffrolle 16 an, die an dem freien Ende eines Rollenhebels
17 lagert, der um die Achse 18 schwenkbar ist. Die Gegendruckrolle 19 liegt an der zweiten Hinterschleifkurve
132 an und lagert an dem freien Ende des zweiten Rollenhebels 20, der um die Achse 21
schwenkbar ist. An jedem Rollerihebel sitzt ein Rollenbolzen 22 und 23, dear je mit einer Kolbenstange
24 und 25 verbunden ist. Die.Kolbenstangen haben Kolben 26 und 27, die in den Arbeitszylindern 28
und 29 laufen. Diese Arbeitszylinder befinden sich unterhalb der Längsführungen 4 und 5 im Maschinenbett
1.
Die inneren bzw. äußeren Zylinderseiten der beiden Arbeitszylinder 28 und 29 sind durch Druckmittelleitungen
30 bzw. 31 miteinander verbunden. Diese Druckmittelkreise sind voneinander unabhängig und
als offene Druckmittelkreise ausgelegt. Sie stehen mit den Zuleitungen 32 und 33 in Verbindung. Die Zuleitungen
32 und 33 führen zu einem Umschaltventil 34, das als Magnetventil ausgebildet ist und einen Schaltmagneten
35 aufweist, der entgegen einer Rückstellfeder 36 arbeitet. Zu dem Umschaltventil 34 führt
eine Druckmittelleitung 37, die von der Druckmittelpumpe 38 kommt, die aus einem Behälter 39 öl ansaugt
und zu den Arbeitszylindern 28 und 29 führt, deren korrespondierende Seiten jeweils an die Druckmittel
führende Leitung angeschlossen sind. Das Umschaltventil hat zwei Abflußleitungen 40 und 41, die
in den Behälter 39 zurückfördern. Die Abflußleitung 40 enthält eine Rücklaufdlrossel oder ein Spannventil
42. Die Abflußleitung 41 weist den vollen Öffnungsquerschnitt
auf. Die Zuleitung 37 ist mit einem einstellbaren Überdruckventil 43 versehen, oder aber
an Stelle dieses Ventils ist die Pumpe 38 als Regelpumpe ausgebildet.
In der Stellung des Umschaltventils 34 gemäß F i g. 1 liegt die Druckmittelleitung 37 an der Zuleitung
33 und dem äußeren Druckmittelkreis 31. Der innere Druckmittelkreie 30 und dessen Zuleitung 32
sind auf Abfluß geschaltet, wobei das in der Abflußleitung 40 befindliche Spannventil 42 oder aber die
entsprechende Drossel einen geringen Gegendruck aufrechterhält, so daß die beiden Rollen 16 und 19
sich nicht schlagartig gegen die Umfangsflächen ihrer Hinterschleifkurven 131 und 132 anlegen. Der hydraulische Anpreßdruck bewirkt, daß die beiden Kolben
26 und 27 sich auf die Hinterschleifkurve zu bewegen und beide Rollen 16, 19 zur Anlage an sie bringen.
Die Größe dieses Anpreßdruckes ist regelbar. Hierzu dient das an der Druckmittelleitung liegende Überdruckventil
43. Der Anpreßdruck der beiden Rollen 16 und 19 bewirkt bei der sich drehenden Hinterschleifkurve
die Hinterschleifhübe des Schleifsupports 3.
Beim Eilrücklauf wird das Umschaltventil 34 in die Stellung der F i g. 2 umgeschaltet, in der die
Druckmittelleitung 37 nunmehr mit der Zuleitung 32 und dem inneren Druckmittelkreis 30 in Verbindung
steht. Der äußere Druckmittelkreis 31 und dessen Zuleitung 33 sind über das Umschaltventil 34 und
die Abflußleitung 41 auf freien Ablauf geschaltet. Beide Rollen 16 und 19 heben sich gleichzeitig von
der doppelten Hinterschleifkurve 13 ab. Ihre Wege sind durch die die Zylinderendflächen beaufschlagenden
Kolbenanschläge begrenzt. Die Schleifscheibe 7 steht, wenn sie von dem Werkstück 6 abgehoben ist,
immer an der gleichen Stelle und kann in dieser Stellung abgerichtet werden.
Nach erfolgtem Eilrücklauf wird das Umschaltventil 34 wieder in die Stellung gemäß F i g. 1 umgeschaltet,
und der Vorgang wiederholt sich.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Hinterschleifen von Werkzeugen mittels durch eine Hinterschleifkurve gesteuerter
Rollerihebel, bei der einer Abgriffrolle des einen Rollenhebels eine an einem zweiten
Rollenhebel gelagerte Gegendruckrolle an der von einer Werkstückdreheinrichtung angetriebenen
Hintersdhleifkurve gegenübersteht, wobei die Hinterschleifbewegung einer Schleifscheibe relativ
zum Werkstück über einen an dem einen Rollenhebel angelenkten Zwischenhebel und ein mit
ihm verbundenes und am Schleifsupport angreifendes Gestänge erfolgt und beide Rollen der
miteinander gekoppelten Rollerihebel durch ein hydraulisches Verstellgetriebe an die Hinterschleifkurve
andrückbar und im Eilrücklauf des Schleifsupports von dieser abhebbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rollen (16, 19) mit je einem Kolben (26, 27) zweier Arbeitszylinder (28, 29) verbunden sind, deren
durch zwei voneinander unabhängige parallele Druckmittelleitungen (30, 31) miteinander gekoppelte
äußere bzw. innere Zylinderseiten wahlweise je naCh Stellung eines Umschaltventils (34)
über eine Leitung (37) mit einem Druckmittel
beaufschlagbar oder mit je einer Abflußleitung (40, 41) verbindbar sind, wobei die Abflußleitung
(40) der inneren Zylinderseiten (30) ein Druckhalteventil (42) aufweist und daß der an
dem einen Rollenhebel (17) angelenkte Zwischenhebel (12') mit einem das Maschinenbett (1)
durchgreifenden Ansatz (11) des Schleifsupports
(3) durch eine parallel zu dessen Schlittenführung (9) angeordnete Schubstange (12) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßdruck der beiden
Rollen (16, 19) an die Hinterschleifkurve (13) durch ein an der Druckmittelleitung (37) liegendes
Überdruckventil (43) regelbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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