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Klebefolien Es sind bereits durchsichtige Klebestreifen mit einseitig
aufgetragener Klebeschicht bekannt. bei den-an der Träger eine farblose durchsichtige
Cellulosehydratfolie ist. Bei diesen bekannten Klebestreifen besteht die Klebeschicht
entweder aus einer getrockneten Leimmasse, die beim Anfeuchten klebt, oder aus einer
plastischen, dauernd klebrig bleibenden hasse, die gewöhnlich Kautschuk und Harze
enthält. Es sind auch bereits farbige undurchsichtige Klebestreifen dieser Art unter
Verwendung .einer plastischen Klebemasse hergestellt worden in der Weise, da,ß man
der Klebemasse ein Pigmenteinverleibte. Solche farbigen Klebestreifen haben .aber
verschiedene Nachteile. So verschwindet z. B. ein hauptsächlicher Effekt des farblosen
Klebestreifens, seine vollkommen glatte, , ebene Oberfläche, weil die in der plastischen
Klebemasse enthaltenen Pigmentkörnchen sich bei dem aufgeklebten Streifen als kleine
Erhöhungen an der Oberfläche bemerkbar machen. Weiter wirkt es störend, daß die
gefärbte Klebemasse leicht verletzlich ist. Wenn solche Verletzungen ,am Rande des
Klebestreifens auftreten, so erscheint der Rand -unsauber und ausgefranst. Wird
ein derartiger Klebestreifen zum Verschluß von Dosen u. dgl. verwendet, so können
beim. Abziehen des Streifens Reste der ,gefärbten Klebemasse zurückbleiben und ein
unschönes Aussehen der geöffneten Packung bewirken. Erfindungsgemäß wird nun ein
Klebestreifen, der diese Nachteile nicht zeigt, hergestellt, indem man eine an sich
bekannte Klebemasse, welche vorteilhaft durchsichtig und farblos ist, .auf einen
Träger aufbringt, der aus mehreren durch Leimschichten miteinander verbundenen idünnen
Cellulosehydratfolien besteht. Wesentlich ist dabei daß die der Klabestoffschi,cht
abgekehrte äußere Cellulosehydratschicht durchsichtig und gegebenenfalls gefärbt
ist, und andererseits, daß die ,zwischen dieser durchsichtigen Cellulosehydratschicht
und der Klebestoffschicht befindlichen weiteren Gellulosehydrat- b-zw. Leimschichten
alle oder zum Teil durch Füllstoffe, wie z. B. Titanoxyd, ;getrübt sind.
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Das neue Material bringt folgende Vorteile: Durch die Verwendung einer
transparenten oder völlig durchsichtigen Klebeschicht wird erreicht, daß bei Verletzung
der Klebeschicht das saubere Aussehen des Streifens nicht beeinflußt wird. Durch
die durchsichtige Oberschicht erhält' der Klebestreifen einen hohen Glanz. Die Verwendung
von gefärbten Folien ergibt gegenüber der Verwendung von farbigen, der Klebemasse
@ einverleibten. Pigmenten eine größere Gleichmäßigkeit und höhere Reinheit der
Färbung. Die darunterliegelnden, Füllstoffe enthaltenden Schichten bewirken neben
der Abdeckung ;auch noch eine Erhöhung der Brillanz der Färbung. Beide Maßnahmen
zusammen geben dem Klebestreifen
ein emailleartiges Aussehen. Die
Oberfläche des Klebestreifens ist völlig glatt und eben. Ein solches emailleartiges
Aussehen des Klebestreifens läßt sieh nicht erzielen, wenn man als Träger eine Cellulosehydratfolie
benutzt; die beispielsweise nur aus einer einzigen Schicht besteht und gleichzeitig
Farbstoff und Trübungsmittel enthält, denn solche Folien lassen sich nicht mit der
erforderlichen Oberfiächenheschaffenheit herstellen. Außerdem ist die Festigkeit
eines derartigen Trägers aus Cellulosehydrat viel zu gering, um für Klebestreifen
brauchbar zu sein. Dagegen besitzt das neuartige Klebematerial, trotzdem es den
Vorteil,einer sehr geringen Dicke zeigt, eine sehr gute Festigkeit und kann in der
für die Verwendung als Verschlußstreifen usw. erforderlichen Biegsamkeit und Weichheit
erhalten werden. Diese Eigenschaften beruhen darauf, daß ein Teil des Trägers aus
füllstofffreier Cellulosehydrathäut besteht, die bei außerordentlich geringer Dicke
eine sehr hohe Festigkeit und Zähigkeit zeigt, und weiter darauf, daß die füllstöffhaltigen
Schichten, die gewöhnlich eine unerwünschte Steifheit und Brüchigkeit besitzen,
nur einen verhältnismäßig geringen Anteil des Materials ausmachen. iTrotzdem ergibt
ein derart zusammengesetztes dünnes Material überraschenderwetise eine genügende
Abdeckung.
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Man hat zwar schon vorgeschlagen, Verhundkörper durch Zusammenkleben
herzustellen, welche mehrere Cellulösehydratfolien als Bestandteile enthalten. Die
betreffenden Materialien sind aber im allgemeinen zur Herstellung von Klebestreifen
nicht geeignet. Zum Teil ist die Abdeckung skra°ft bzw. das Aussehen der Materialien
unbefriedigend, zum Teil genügen die mechanischen Eigenschaften nicht den praktischen
Anforderungen. Man hat auch schon vorgeschlagen, als Träger für Klebestreifen ein
Material zu verwenden; das aus zwei Cellulosehydratfolien und einer dazwischengeklebten
Metallfolie besteht. Ein solches Material hat aber denselben Charakter wieein reiner
Metallklebestreifen. Ein Emailleeffekt, wie er erfindungsgemäß erreicht wird, wird
durch das bekannte Material nicht erzielt. Der Klebestreifen nach der Erfindung
stellt ein Produkt dar, welches von dem bekannten Klebestreifen hinsichtlich seiner
Wirkung vollkommen verschieden ist. Beispiele i. Eine mit einem substantiven Farbstoff
gefärbte, o,oi5 mm dicke Folie aus Cellulosehydrat wird mit Hilfe einer 25%igen
wäßrigen Gclatinelösung, in welcher 25% Titandioxyd suspendiert sind, mit einer
o,o2 mm dicken Cellulosehydratfolie verklebt. Die zweite Folie enthält 15 % Titandioxyd
als Trübungsmittel. Nach dem Trocknen der Leimurig bringt man auf die Ti OB-haltige
Folie eine Lösung eines wasserlöslichem.Klebestoffes auf#und trocknet. An- Stelle
des wasserlöslichen Klebestoffes kann auch eine Kautschuk und geringe Menge Harz
enthaltende Klebemasse aufgetragen werden; welche die Eigenschaft hat, durch Andrücken
auf Gegenständen unmittelbar zu haften. Auf diese Weise erhält man einen Klebestreifen
von großer Festigkeit und emaillelackartigem Aussehen, der auch in heller Färbung
den Untergrund gut abdeckt.
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ä. Man verfährt wie in Beispiel i mit dem Unterschied, däß die zum
Verbinden der Cellulosehydratfolien benutzte Leimlösung kein Trübungsmittel enthält.
Der Klebestreifen ist ähnlich dem nach Beispiel i erhaltenen.
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3. An Stelle der Ti O.-haltigen Folie des Beispiels i -wird eine durchsichtige
farblose Cellulosehydratfolie benutzt. Man erhält ebenfalls einen glänzenden, genügend
abdeckenden Klebestreifen von sehr großer Festigkeit: 4. Eine mit einem basischen
Farbstoff angefärbte Cellulösehydratfole von 0;015 mm Dicke wird mit einer o,oä
mm dicken, i 5 TiOJ, enthaltenden Cellulosehydratfolie und einer 0,045. nun dicken
farblosen, durchsichtigen Cellulosehydratfolie derart verklebt, daß die Ti 02 haltige
Folie sich zwischen der gefärbten und der farblosen Folie befindet. Zum Verkleben
benützt man eine 25%ige wäßrige Gelatinelösung, die 25% Ti O. enthält. Nach dem
Trocknen wird die klebemasse auf die farblose Cellulosehydratfolie aufgetragen.
Man erhält ,auf diese Weise ein Klebematerial von vorzüglicher Abdeckung und außerordentlicher
Festigkeit.
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An Stelle des in den Beispielen genannten Trübemittels Titandioxyd
können auch andere Mittel, wie z. B. Bariumsulfat, Musivgold, Paraffinöl, Trikresylphösphät
u. dgl., die in bekannter Weise in den Schichten gleichmäßig verteilt sind, angewandt
werden.