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Gürtel aus Webstoff
Die Erfindung bezieht sich. auf einen Gürtel aus Webstoff, der mittels Klebstoff mit einer steifen Papiereinlage versehen ist. Derartige Gürtel werden in grossen Mengen, besonders in der Konfektion, verwendet und dort als Montage-Gürtel bezeichnet.
Bei den bisher üblichen Gürteln dieser Art besteht die Versteifungseinlage aus einem Streifen aus steifem Papier oder Kartonpapier, der beidseitig. mit einem Klebstoff versehen ist und mittels dieses Klebstoffes mit der aus Webstoff be- stehenden. Hülle des Gürtels verbunden ist. Die Herstellung erfolgt gewöhnlich in der Weise, dass man auf den entsprechend zugeschnittenen Webstoffstreifen den mit Klebstoff versehenen Pa-
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Webstoffstreifens umschlägt und. den so gebildeten Gürtel mit einem Metallineal beschwert, bis der Klebstoff getrocknet ist.
Solche Gürtel haben zwar anfangs eine ausreichende Steifigkeit, die sie jedoch im Gebrauch bald verlieren, weil die üblichen Klebstoffe zur Wasseraufnahme und zur Quellung neigen, so dass die Gürtel unter dem Einfluss von Feuchtigkeit bzw. Schweiss bald ihre ursprüngliche glatte Form verlieren, sich verziehen und faltig und unansehnlich werden. Diese Nachteile können auch durch Verwendung wasserunlöslicher Klebstoffe nicht vollständig behoben werden, weil Klebstoffe aller Art von den die Versteifungseinlage umhüllenden Web- stoffen leicht, aufgesaugt werden, was zu Flecken und unerwünschten Musterungen der Webstoff- hülle führt, insbesondere wenn diese aus dünnen, porösen oder empfindlichen Geweben besteht.
Ferner ist vorgeschlagen worden, Einlagen aus einer siebartig gelochten Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff oder aus Guttapercha oder aus einem mit Guttapercha imprägnier- ten Websroff (Awfbügelstoff) zu verwenden. Einlagen aus Guttapercha und aus Auflbügelstoff haben aber keine oder nur eine geringe Steifigkeit. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Bindung mit der Webstoffhülle nur geringe Festigkeit aufweist und wärmeempfindlich ist. Besteht aber die Versteifungseinlage ganz aus einer Folie aus thermoplastischem Material ohne Trä- gerkörper, so verteuert sich hiedurch der Gürtel erheblich, wenn man die Folie so stark macht, dass eine ausreichende Steifigkeit gewährleistet wird.
Gegenüber dem bekannten unterscheidet sich der Gürtel gemäss der Erfindung dadurch, dass die Oberzugsschicht ifür die Papiereinlage aus einem beidseitig mit einem bei normaler Temperatur festen thermoplastischen Kunststoff belegt ist, welcher in an sich bekannter Weise durch Wärmeeinwirkung. bei gleichzeitiger Pressung mit der Papiereinlage und dem Webstoff fest verbunden wird.
An und für sich ist es bekannt, auf Papier thermoplastische Klebstoffe aufzubringen und das Papier mit einem andern Papier unter Anwendung von Wärme und Druck zu verbinden.
Bei dem vorliegenden Gürtel aus Webstoff jedoch handelt es sich um einen gänzlich andern Artikel, bei dem zufolge der erfindungsgemässen Ausbildung besondere Vorteile hinsichtlich Haltbarkeit, Waschbarkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Druck, Feuchtigkeit und Schweiss erzielt werden.
Diese Ausbildung des Gürtels bietet mehrere Vorteile. Das steife Papier stellt eine billige Einlage dar, die je nach Stärke des Papiers jeden Grad von Steifigkeit und eine exakte Kantenausbildung des Gürtels gewährleistet. Dabei ist die Steifigkeit des Papiers durch den beiderseitigen Kunststoffbelag noch erhöht. Der beiderseitige Belag durch einen gegen Feuchtigkeit un- empfindlichen, wasserundurchlässigen Kunststoff bietet ferner den Vorteil, dass die Versteifungseinlage aus Papier gegen die abträgliche Einwirkungen von Feuchtigkeit geschützt ist. Die Steifigkeit des Gürtels bleibt daher auch bei Einwirkung von Wasser, Schweiss und den beim Tragen eines Gürtels auftretenden Temperaturen praktisch unverändert.
Es ist sogar ohne weiteres möglich, die nach der Erfindung ausgebildeten Gürtel mit kaltem oder warmem Wasser unter Anwendung von Seife zu reinigen.
Auch die Verbindung der Versteifungseinlage mit dem umhüllenden Webstoff ist bei den nach der Erfindung ausgebildeten Gürteln wesentlich fester als bei Anwendung der üblichen Klebstoffe. Unter Anwendung von Wärme und Druck erfolgt eine als Versiegelung zu bezeichnende feste Verbindung zwischen der Innenschicht des
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Webstoffes und dem thermoplastischen überzug der Versteifungseinlage aus Papier, ohne dass dabei der verhältnismässig dünne Überzug tiefer in den Webstoff eindringt oder gar durch diesen nach aussen durchschlägt. Es können daher auch grob oder porös gewebte Stoffe für die Gürtelhülle Verwendung finden.
Die beiden Längskanten der Webstoffhülle sind so fest mit der Einlage verbunden, dass die Gürtel auch ohne eine Abdeckung der Naht auf der Innenseite einen sauberen Eindruck machen und daher ohne sol-
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Nach der Erfindung können sowohl besonders schmale,. als auch breite Gürtel, sogenannte Formgürtel, hergestellt werden, bei welchen eine ausreichende dauernde Steifigkeit von besonderer Bedeutung ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Erfindung eine rein maschinelle Herstellung von Gürteln im Durchlaufverfahren ermöglicht, indem die beidseitig mit thermoplastischem Material'beschichtete Versteifungseinlage von einer Rolle abgenommen und kontinuierlich mit dem von einer andern Rolle laufend abgewickelten Webstoffstreifen zusammengeführt wird. Dieser Webstoffstreifen wird unter Längsfaltung laufend um die Einlage gelegt und die beiden Streifen unter Anwendung von Hitze und Druck bei einer Tem- peratur von beispielsweise 1200 C fest miteinander verbunden.
Die Versteifungseinlage kann aus bekannten steifen Papieren oder Kartonpapieren bestehen. Für den beidseitigen Oberzug eignen sich die bei Normaltemperatur formfesten Thermoplaste, z.
B. Polyvinyle, Zellulosederivate, Polyvinylchlorid, Ultramide, Polystyrol, Polyamide, Polyäthylene
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Zwecke der Verbindung der Versteifungseinlage mit der Webstoffhülle wird durch die an sich bekannte Anwendung von Hitze und Druck so-
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als auchtung des Gürtels in einem einzigen Arbeitsgang erzielt, so dass die entsprechend hergestellten Gürtel oder Bänder sich durch ein schönes, faltenloses Aussehen auszeichnen, welches dem Gürtel ständig erhalten bleibt.