DE678788C

DE678788C - Aufschliessen von Bauxit und anderen tonerdehaltigen Stoffen durch Laugung

Info

Publication number: DE678788C
Application number: DESCH109930D
Authority: DE
Original assignee: RUDOLF SCHOLDER DR
Current assignee: RUDOLF SCHOLDER DR
Priority date: 1936-05-12
Filing date: 1936-05-12
Publication date: 1941-04-16
Also published as: US2181669A; FR821298A; GB486255A

Description

Aufschließen von Bauxit und anderen tonerdehaltigen Stoffen durch Laugung Bei den bekannten alkalischen Tonerdeverfa,hren spielen die Alkali- und Eindampfkosten im Verhältnis zur Tonerdeausbeute bekanntlich eine ausschlaggebende Rolle. Es ist daher erstrebenswert, diese herabzusetzen, doch ist dies nur möglich, indem man entweder die Tonerdekonzentration steigert oder das Alkali durch andere billigere Stoffe ersetzt. Der Steigerung der Tonerdekonzentration ist aber dadurch eine Grenze gesetzt, daß bei zu knapper Zugabe von Alkali viel Metaaluminat entsteht, das nicht beständig ist und sich wieder in Tonerdehydrat und Ätznatron zurückbildet, was beträchtliche Verluste an Tonerde bedingen kann. Um .daher hauptsächlich beständiges Aluminat in der Lauge zu erhalten, darf :eine bestimmte Menge von Alkali nicht unterschritten werden, und zwar wendet man praktisch das Verhältnis von etwa 1,8 Mol Nag O auf i Mol Ale Ö3 an.
Der andere Weg zur Kostenverminderung, der Ersatz des Alkalis durch billigere Stoffe, ist bisher bekanntlich insofern schon beschritten worden, als man vor dem Aufschluß etwas Kalk zusetzte und so die Kieselsäure wenigstens zum Teil an Kalk (unlösliches Calciumsilicat) statt an Natron und Tonerde gebunden hat.
Es wurde nun gefunden, daß ein Teil des Ätzalkalis durch neutrale Alkalisalze, vorzugsweise Alkalihalogenide, ersetzt werden kann. Derartig zusammengesetzte Laugen lösen überraschenderweise Tonerde bis zu einem Molverhältnis von i, i Nag O auf i Ah 03 unter Bildung von gemischt komplexen Hydroxoaluminaten, z. B. Halogeno-Hydroxo-Aluminaten, die in der Lauge beständig sind.
Man erreicht durch die erfindungsgemäße Maßnahme nicht nur einen Ersatz des Ätzalkalis durch billigere Stoffe, sondern auch noch eine wesentliche Steigerung der Tonerdekonzentration. Dies hat weiter eine beachtliche Kostensenkung der Tonerdeherstellung durch Erhöhung der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Anlage zur Folge.
Ferner hat sich ergehen, daß beim Ausrühren der verdünnten Laugen, die zusätzlich neutrale Alkalisalze, vorzugsweise Alkalihalogenide, enthalten, ein höherer Ausrühreffekt gegenüber dem Ausrühren der normalen Tonerde nach dem Bayerverfahren erreicht wird.
Endlich hat sich gezeigt, daß die Trennung des sog. Rotschlammes von der Lauge unter den Verhältnissen des neuen Verfahrens ohne die bekannten Schwierigkeiten durchführbar ist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im übrigen genau so im Kreislauf durchgeführt, wie es bei den bisher bekannten alkalischen Verfahren üblich ist. Die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist natärlich nicht nur auf den ausschließlich nassen Bauxitaufschluß beschränkt, sondern überall da möglich, wo Alkalialuminatlaugen unter Anwendung von Druck oder auch ohne Druck für die Erzeugung reiner Tonerde hergestellt werden müssen. Z. B. zeigen sich die Vorteile der Erfindung auch beim Auslaugen von tonerdehaltigen Verbindungen und Stoffen, die nach dem trocknen oder pyrogenen Verfahren aufgeschlossen wurden.
Beispiel Es wurde beim Aufschluß von Bauxit mit natriumbromidhaltiger Natronlauge eine Endlauge erzielt, die im Liter enthielt zgog NaOH, 450- NaBr, 350g A1203.
Dies entspricht einem Molverhältnis von A1203: Na. 0 : NaBr wie i : r,o6 : 1,2.
Nach Verdünnung dieser Dicklauge auf einen Gehalt von ioa g A1203/1 wurden innerhalb 4811 bei einer Temperatur von etwa 3 5° C 8 5 g A12 03 ausgerührt, das .entspricht einer Ausbeute von 83 0/0.
Es ist nun schon ein Verfahren bekanntgeworden, Bauxit im Autoklaven mit Kalk unter Verwendung von Wasser aufzuschließen, dem etwas Natriumchlorid oder Calciumchlorid zugesetzt werden kann. Dadurch entsteht aber ein unlösliches Calciumaluminat, das erst auf umständlichem Wege in Na-:triumaluminat umgewandelt werden muß, wähsend beim Verfahren gemäß der Erfindung mit Alkalilauge in Gegenwart von Alkalihalogeniden gearbeitet wird, so daß ein Natrium-Halogeno-Hydroxo Aluminat entsteht, das sofort auf eine reine Tonerde verarbeitet werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufschließen von Bauxit und anderen tonerdehaltigen Stoffen durch Laugung mit Ätzalkalilösungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauge Neutralsalze der Alkalien, vorzugsweise Alkalihalogenide, zugesetzt werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Lauge ein Verhältnis von weniger als 1,8 Mol Na20 auf i Mol A1203, vorzugsweise bis zu i,i Mol Na20 auf i Mol A1203 aufrechterhalten wird. 3. Die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i auf die Auslaugung von tonerdehaltigen Verbindungen und Stoffen, wie z. B. solche, die durch Soda, Natriumsulfat u. dgl., zu Aluminaten aufgeschlossen wurden, und auf die Umfällung unreiner Tonerde.