DE2329547C3 - Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Bauxit nach dem Bayer-Verfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Bauxit nach dem Bayer-VerfahrenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/02—Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
- C01F7/04—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
- C01F7/06—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom by treating aluminous minerals or waste-like raw materials with alkali hydroxide, e.g. leaching of bauxite according to the Bayer process
- C01F7/0646—Separation of the insoluble residue, e.g. of red mud
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Tonerdehydrat
nach dem Bayer-Verfahren, insbesondere Abtrennung des Rotschlammes von der Aufschlußlauge.
Die Abtrennung der Aufschlußlauge von den ungelösten Bestandteilen des Bauxits, nachfolgend als
Rotschlamm bezeichnet, spielt bekanntlich bei dem Bayer-Verfahren eine wesentliche Rolle. Bei diesem
Verfahren wird der Bauxit mit einer im Kreislauf geführten, Natriumhydroxid und Natriumaluminat enthaltenden
Lauge im Autoklav erhitzt, wobei Tonerde in Lösung geht und Rotschlamm in ungelöster Form
zurückbleibt Anschließend wird die aus dem Autoklav kommende Aufschlußlauge mit Waschlauge und/oder
ausgerührter Nalriumaluminatlauge verdünnt und der Rotschlamm durch Absitzenlassen, Dekantieren und
Waschen in mehreren hintereinandergeschalteten Eindickern von der Lauge getrennt Aus der abgetrennten
Lauge wird nach Abkühlung in Ausriihrern das
Tonerdehydrat abgeschieden. Der aus den Eindickern abgezogene Rotschlamm wird auf Vakuum-Trommelfiltern
von der Begleitlauge abgetrennt, mit heißem Wasser mehrmals gründlich gewaschen und entweder
zur Halde befördert oder einer Verwertung, beispielsweise
Ziegelherstellung, zugeführt. Das Waschwasser wird im Gegenstrom durch die Eindicker geführt und
schließlich zum Verdünnen der Aufschlußlauge eingesetzt.
Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht vor allem darin, daß die zum Bauxitaufschltiß benötigte konzentrierte
Natriumaluminatlauge zur Abscheidung des Tonerdehydrates verdünnt und die verdünnte Lauge vor
der Verwendung zu einem neuen Aufschluß in der Eindampferstation wieder aufkonzentriert werden muß.
Es hat deshalb auch nicht an Versuchen gefehlt, Verfahren zu entwickeln, bei denen die Konzentration
der Aufschlußlauge derjenigen der Ausrührlauge möglichst weit angeglichen ist und die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens somit erhöht wird. Diese Versuche haben jedoch nur bei leicht aufschließbaren Bauxiten zu
einem Erfolg geführt, also bei Bauxiten, die mit verdünnten Laugen aufgeschlossen werden können.
Die eben als nachteilig bezeichnete Verdünnung der konzentrierten Natriumaluminatlauge ist aber auch für
die Abtrennung des Rotschlammes, die einen langwierigen und raumbeanspruchenden Prozeß darstellt, erforderlich.
So werden für die Führung der Aufschlußlauge vom Verdünner bis zum Rotschlammfilter — je nach der
Anzahl der dazwischengeschalteten Wascheindicker — 20 bis 40 Stunden benötigt Während dieser Zeit steht
der Rotschlamm mit der Natriumaluininatlauge in
Berührung, deren Konzentration vom Autoklav über den Verdünner und alle Eindickerstufen bis zum Filter
abnimmt Das hat zur Folge, daß die Lauge mit Tonerde allmählich übersättigt wird und damit zur Ausscheidung
von Tonerde neigt Begünstigt wird die Ausscheidung
ίο weiterhin durch vorhandene Impfkeime oder stärkerer
Abkühlung der Lauge, z. B. eine Abkühlung aufgrund von Betriebsstörungen.
Es wurde schon vorgeschlagen, das Ausfallen von Tonerde in den Wascheindickern durch Zugabe von
ausgerührter Lauge in die Wascheindicker zu verhindern, also durch Erhöhung des Molverhältnisses .
Diese Methode ist aber sehr unsicher, da die ausgerührte Lauge oft noch Reste von ausgerührtem
Hydrat enthält die dann als Impfkeim wirken, also das Gegenteil von Stabilisierung bewirken können.
Das beschriebene vorzeitige Ausfallen der Tonerde kann zu beträchtlichen Tonerdeverlusten (3—5%)
führen, so daß bisher ein Kompromiß hinsichtlich Bauxitausbeute einerseits und Lösefähigkeit der Lauge
andererseits getroffen werden mußte.
Aus konzentrierten Natriumaluminatlaugen setzt sich Rotschlamm nur sehr langsam ab, eine Eindickung auf
diesem Wege ist also schwer möglich. Eine Vakuum-Filtration ist wiederum wegen der hohen Viskosität der
Lauge und der geringen Feststoffkonzentration ohne jede praktische Bedeutung.
Nach Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, 8. Aufl., Nr. 35, Teil B, Seiten 25 und 26, ist zwar schon
15, der Vorschlag gemacht worden, die Abtrennung des
Flutschlamms von der Natriumaluminatlösung in Filterpressen vorzunehmen, jedoch hat dieser Vorschlag in
der Praxis keine Bedeutung erlangt. Wie a.a.O. hierzu erläuternd ausgeführt wird, kann nämlich eine derartige
Filtration, wenn überhaupt, nur unter sehr großen Schwierigkeiten durchgeführt werden, da das feinverteilte
Eisenoxid im Rotschlamm und das während der Berührung mit dem Rotschlamm aus der Aluminatlauge
ausgeschiedene AI(OH)1 die Filter verstopfen. Dies wird
4s auch von H.Ginsberg und Fr. W. Wrigge in »Die
Tonerde — Aluminiumoxid«, 1964, Walter de Gruyler
8c Co., Berlin, Seite 44, Absatz 2, bestätigt. Demnach hat man zwar in den Anfangszeiten des tJayer-Verfahrens
versucht, das aufgezeigte Problem — Abtrennung
so des Kotschlamms — durch Filtration mittels Filterpressen
zu lösen, die Fiitertücher und Papiereinlagen hätten sich jedoch sehr schnell verstopft Eine große Anzahl
von Pressen und Hilfspersonal wäre erforderlich gewesen; außerdem seien die ersten Filtrate nicht
ss einwandfrei gewesen. Erst durch die Anwendung des
sei eine Lösung für das aufgezeigte Problem gefunden worden.
jedoch viele Jahre hindurch ein ganz anderer Weg (Schwerkraft-Eindicker) beschritten, offenbar deshalb,
weil zu große Tonerdeverluste bei der Filtration auftraten.
fts Verbesserungen des Bayer-Verfahrens zur Gewinnung
von Tonerde aus Bauxit zu finden, durch die die vorerwähnten Nachteile bei der Abtrennung des
R.ilschlamms in den Schwerkraft-Eindickern behoben
und vor allem das vorzeitige Ausfallen der Tonerde verhindert werden kann.
Die Lösung der gestellten Aufgabe basiert auf der Erkenntnis, daß das vorzeitige Ausfallen dann nicht
eintritt, wenn die Zeit vom Austritt aus dem Autoklav
bis zur endgültigen Trennung des Rotschlammes von der Lauge drastisch herabgesetzt wird, beispielsweise
von 20 bis 40 Stunden auf einige Minuten.
Nach der vorliegenden Erfindung, bei der die aus dem
Autoklav kommende Aufschlußlauge, gegebenenfalls unter Zusatz von Verdünnerlauge, unmittelbar in ein
Druckfilter geleitet und filtriert wird, geschieht das in der Weise, daß man die Aufschlußlauge in einem
Drucktrommeldrehfilter kontinuierlich filtriert, wobei die Zeit vom Austritt der Lauge aus dem Autoklav bis
zur endgültigen Trennung des Rotschlammes von der Lauge einige Minuten beträgt. Die Oberdrücke liegen
bei der Filtration zwischen 0,5 und 5 at, jedoch kann auch bei höheren Drücken gearbeitet werden. Dies kann
z. B. dann von Vorteil sein, wenn der Bauxitaufschluß im
Autoklav oberhalb 5 at Überdruck erfolgt und die Aufschlußlauge unmittelbar aus dem Autoklav auf das
Riter geführt wird.
Durch die erfindungsgemäße Druckfiltration der Aufschlußlauge wird die bei Vakuumfikration zwangsläufig
eintretende Abkühlung auf etwa 70° C verhindert, so daß die Rotschlammabtrennung bei höheren
Temperaturen vorgenommen werden kann; bei einer Aufschlußlauge mit einem Na2O-Gehalt von
150—200 g/l und einein Überdruck von 5 at beispielsweise bei einer Temperatur vocv 1500C vor dem Filter
und 1070C nach dem Filter (1 ata) Wie sich gezeigt hat,
sind derartige Laugen unter den angeg "benen Filtrationsbedingungen
noch so dünnflüssig, daß die zur technischen Durchführung erforderlichen hohen Filterleistungen
ohne weiteres erbracht werden können. So konnten bei Verwendung von sehr dicht gewebten
Poly-propylengeweben als Filtertuch Leistungen von 1000 l/h · m2 erzielt werden, wobei der Durchschlag an
Feststoff im Filtrat weniger als 0,2 g/l betrug.
Dieses Ergebnis muß als überraschend angesehen werden und konnte ohne erfinderisches Zutun auf
keinen Fall aus dem Stand der Technik hergeleitet werden. Es mußte aufgrund der vorherrschenden
Meinung im Gegenteil erwartet werden, daß die gefürchteten Betriebsstörungen auch auf einem Druck·
trommeldrehfilter auftreten würden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens wird darin gesehen, daß der abfiltrierte Rotschlamm
mit Druckwasser von 1000C ausgewaschen werden kann. Durch die im Vergleich zur Vakuumfiltration
erhöhte Waschtemperatur kann nämlich gleichzeitig die Waschleistung derart erhöht werden, daß der
Rotschlamm nur noch 1% freies NaOH enthält (bei Auswaschen im Vakuumfilter Vh-2%). Außerdem
liegt die Restfeuchte bei dem aus dem Drucktrommelfilter ausgetragenen Rotschlamm um etwa 10—12%
niedriger als bei solchem aus Vakuumtrommelfiltern.
Die Menge an vorzeitig ausgefallenem AI2O3 beträgt auf dem Wege vom Autoklav bis zur Auswaschung des Rotschlamms nur 0,4—0,8 Gew.-%, bezogen auf getrockneten Rotschlamm, liegt also im Vergleich zum bekannten Verfahren mit Eindickerbetrieb um etwa eine Zenerpotenz niedriger. Eine Eindickerstation ist bei dem neuen Verfahren nicht erforderlich, so daß die Zeit-Raum-Ausnutzung wesentlich verbessert wird. Anhand des nachstehenden Beispiels wird nun das erfindungsgemäße Verfahren noch näher erläutert
Die Menge an vorzeitig ausgefallenem AI2O3 beträgt auf dem Wege vom Autoklav bis zur Auswaschung des Rotschlamms nur 0,4—0,8 Gew.-%, bezogen auf getrockneten Rotschlamm, liegt also im Vergleich zum bekannten Verfahren mit Eindickerbetrieb um etwa eine Zenerpotenz niedriger. Eine Eindickerstation ist bei dem neuen Verfahren nicht erforderlich, so daß die Zeit-Raum-Ausnutzung wesentlich verbessert wird. Anhand des nachstehenden Beispiels wird nun das erfindungsgemäße Verfahren noch näher erläutert
Eine Aufschlußlauge mit einem Na2O-Gehalt von ca. 150 g/I, einem ~£Π5~ -Verhältnis von 1,5 bis 1,8 und
einem Feststoffgehalt von 40—80 g/l wurde kontinuierlich
einem Druck-Drehfilter zugeführt Die Filterfläche betrug 0,75 m2 und bestand aus einem Nadelfilztuch aus
Polytetrafluoräthyien. Die Aufschlußlauge war bereits 5 min nach Verlassen des Verdünners vom Rotschlamm
befreit Die erzielte Filterleistung lag bei einem Filterdruck von 2,5 at zwischen 600 und 1000 l/m2 · h
und der Durchschlag unterhalb 0,1 g/l.
Die Abnahme des Kuchens von der Filtertrommel erfolgte mittels Walze und die Belüftung der Abnahmezone
mit Wasserdampf, wobei der Druck in der
jedoch auch bereits Drücke aus, die 0,2 at hoher liegen.
Druckerzeugung im Filter vorzugsweise mit Niederdruckdampf erfolgt, z. B. mit Brüdendampf aus Entspannern.
Es können beispielsweise auch andere Filtertücher verwendet werden, wie solche aus Polypropylen u. a.
Polyolefinen und Polytetrafluorethylen, wobei es sich um monofile oder multifile Gewebe oder Nadelfilze
handeln kann. Voraussetzung für ihre Eignung ist lediglich, daß sie gegen Alkalien beständig sind, somit
eine ausreichende Dichte und Temperaturbeständigkeit aufweisen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Bauxit nach dem Bayer-Varfahren, bei dem man die
aus dem Autoklav kommende Aufschlußlauge, gegebenenfalls unter Zusatz von Verdünnerlauge,
unmittelbar in ein Druckfilter leitet und filtriert, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Aufschlußlauge in einem Drucktrommeldrehftlter kontinuierlich filtriert, wobei die Zeit vom Austritt
der Lauge aus dem Autoklav bis zur endgültigen Trennung des Rotschlammes von der Lauge einige
Minuten beträgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Filtration Überdrücke
zwischen 0,5 und 5 at anwendet
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2329547A DE2329547C3 (de) | 1973-06-09 | 1973-06-09 | Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Bauxit nach dem Bayer-Verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2329547A DE2329547C3 (de) | 1973-06-09 | 1973-06-09 | Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Bauxit nach dem Bayer-Verfahren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2329547A1 DE2329547A1 (de) | 1975-01-02 |
DE2329547B2 DE2329547B2 (de) | 1977-05-05 |
DE2329547C3 true DE2329547C3 (de) | 1980-04-17 |
Family
ID=5883585
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2329547A Expired DE2329547C3 (de) | 1973-06-09 | 1973-06-09 | Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Bauxit nach dem Bayer-Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2329547C3 (de) |
Families Citing this family (3)
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IT1109426B (it) * | 1978-07-31 | 1985-12-16 | Eurallumina Spa | Procedimento per lo smaltimento dei residui di lavorazione della bauxite e loro contenimento in bacini di colmata |
CN106315646B (zh) * | 2015-07-03 | 2019-01-22 | 北京华索科技股份有限公司 | 一种氧化铝生产过程中的拜耳法赤泥洗涤方法及其系统 |
CN106315638B (zh) * | 2015-07-03 | 2019-01-22 | 北京华索科技股份有限公司 | 一种氧化铝生产过程中的烧结法赤泥洗涤方法及其系统 |
-
1973
- 1973-06-09 DE DE2329547A patent/DE2329547C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2329547B2 (de) | 1977-05-05 |
DE2329547A1 (de) | 1975-01-02 |
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