DE677310C - Strassenbaustoff - Google Patents

Description

• Straßenbaustoff Als Straßenbaustoff wird im großen Umfange ein Straßenteer, d. h. ein Gemisch aus Steillkohlenteeröl, z. B. Anthr,acenöl, und Pech verwendet.
• Ein solcher Straßenteer, bei dem das Verhältnis von Pech und 01 je nach den Erfor-,dernissen gewählt wird, ist in bestimmter Richtung verbesserungsfähig, und es sind schon die verschiedensten Vorschläge zur Verbesserung eines solchen Straßenteers gemacht worden. Z. B. ist vorgeschlagen worden, dem Teer eine größere Stabilität zu verleihen durch Zusatz von Asphaltbituinen oder besonderen chemischen Stoffen. Auch hat man einen Zusatz von Kohlenstaub oder Gesteinsstaub vorgeschlagen, oder man hat versucht, die Stabilisierung zu fördern durch Zusatz von Stoffen, die dem Straßenteer die Eigenschaft des Fadenzieh#ens in erhöhtem Maße verleihen.
• Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun vorgeschlagen, den Straßenteer dadurch zu verbessern, insbesondere die klebende, fadenziehende Eigenschaft zu erhöhen, daß dein Straßenteer aus Teer herrührende Stoffe zugesetzt werden, die frei sind von unlöslichen organischen oder anorganischen Bestandteilen und ebenfalls frei sind von spröden Teerharzen, die dagegen aus weichen Teerharzen bestehen bzw. sie enthalten, Diese Zusatzstoffe können auf an sich bekannte Weise dadurch hergestellt werden, daß Teere mit Ace - ton oder anderen Lösungsmitteln im Überschuß in innige Berührung gebracht werden. Dabei gehen die weichen Teerharze in Lösung, während die unlöslichen Stoff e ungelöst bleiben und die spröden Teerharze ausgefällt werden. Nach Abziehen von den ungelösten Stoffen wird ein Extrakt erhalten, der die weichen Teerharze gelöst enthält, der aber frei ist von spröden Teerharzen und unlöslichen Stoffen. Nach Abtrennen des benutzten selektiven Lösungsmittels, z. B. Aceton, liegt dann ein Steinkohlenteerextrakt vor, der gemäß der Erfindung bei Steinkohlenteerstraßenbaustoffen mit Vorteil benutzt werden kann.
• Die bei Zusatz solcher Stoffe zu Straßenteeren erhaltenen Teere unterscheiden sich äußerlich von den bisherigen Norm#enteeren durch eine beträchtliche Verstärkung des Fadenziehens. Diese Teere sind bei Tagestemperatur zäher als die Norm#enteere, haben jedoch bei der üblichen Einbautemperatur den gleichen Flüssigkeitsgrad wie jene. Bei Benutzung dieser Stoffe gemäß der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß die Abbindegeschwindigkeit besser ist als die bei gewöhnlichen Teeren, wobei die E, rstarrungspunkte durchaus günstig liegen. Statt eines Extraktes, der die Teeröle und die weichen Teerharze enthält, können auch die weichen Teerharze als solche benutzt werden, z. B. solche, die erhalten werden durch Extraktion von Steinkohlenteerpech mit se-# Jektiven Lösungsmitteln, wie Aceton. Bei der Herstellung der Zusatzstoffe ist stets darauf zu achten, daß das selektive Lösungsmittel im Überschuß vorliegt. Man kann dann mit einem von spröden Teerharzen freien Erzeugnis rechnen, wenn ungefähr 15 '/() des Ausgangsstoff es in ungelöster Form vorlieg-,-n.
• Die Anreicherung des Straßenteeres mit den weichen Pechharz#en führt in jedem Falle die Verbesserung herbei, daß die #-,lebenden, fadenziehenden Eigenschaften des Straßenbaubindemittels erhöht werden.
• Beispiel Ein vom Wasser, Leichtöl und dem Hauptteil, des Naphth-al'ns befreiter Teer mit folgenden EigenschaLen wird als Ausgangsstoff benutzt:

  Spezifisches Gewicht bei 2o' .. ij98

  Siedebeginn ................. 235'

  Siedeverlauf ............. bis ->7o' 819 11 0

  .......... 270 - 30do 512 () 1)

  ') 2o oo

  .......... 300 - 36o' 0

  Pechrückstand ..................... 65,4

  umgerechnet auf 67Erw.-P.

  Rührt man diesen Teer bei Tagestemperatur in die 31/,fache Menge Aceton ein, so werden 84 Gewichtsprozent gelöst, und nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhält man einen Extrakt mit folgenden Eigenschaften. Äußere Beschaffenheit Dunkelbraunes, dickflüssiges Öl, das in kaltem Zustande verhältnismäßig'wenig kristallinische Bestandteile aufweist.

  Spezifisches Gewicht bei 2o` . . 1,18

  Viscosität bei 50 ........... 24 Englergrade

  - - 8o ........... 3,34

  -Siedeverlauf i7o bis :z7o' 8,7 0,1f 0

  270 - 3000 7, 1 " o

  300 - 36o' 2,1,6"

  Rückstand der Destillation 61:,9 '

  Destillationsverhist ......... 0,70,0

  Stockpunkt ............... + io?

  Flammpunkt .............. iig'

  Benzolunlösliches ........... o,90 0.

  Als Rückstand der Extraktion verbleiben 16 Gewichtsprazent Unlösliches, das nach vollständiger Entfernung des Lösungsmittels ein staubförmiges Pulver darstellt, Der so erhaltene Extrakt wird im Verhältnis von i : i mit Anthracenöl gemischt, und es ergibt sich ein Öl von folgender Beschaffenheit:

  Spezifisches Gewicht bei 2o' 1,132

  Viscosität bei 50 ......... 2,6 Englergrade

  - - 20P ........ 17,5

  Unterer Heizwert .... etwa 9050 WE

  Tupfprobe ............... klar.

  . Kältebeständigkeit Das Olextraktgemisch ist, obwohl dem Extrakt seine kristallihischen Bestandteile nicht entzogen waren, kältebeständiger als das angewandte Anthracenöl für sich allein. Während das reine öl die Abkühlungsprobe bei 15' ',', Stunde gerade noch aushält und bei längerem Verweilen auf dieser Temperatur reichlich Ausscheidungen zeigt, hält die Mischung der Abkühlungsprobe bei 8' noch gut stand.
• Werden aus diesein Extraktölgemisch und Pech Mischungen hergestellt, so werden beispielsweise Straßenteere folgende Eigenschaften erhalten:

  Zusammensetzung

  500i'o Pech 6oO.'O Pech 65 #'O Pech

  50""', Extrakt- 4o% Extrakt- 35 l',' Extrakt-

  ölgemisch ölgemisch öigoemisch

  Destillationsbeginn ........................... 222 213' 223'

  Destillationsverlauf , .......... . ....... bis 27o' 6,81 0 5,51", 4,98 0

  ............... 270 - 300' 5,5o"o 4,I2,# 3' 54

  ............... 300 - 356' 1424 12,24 11,85'), 1)

  Destillationsrückstand ........................ . 72:65 /o 7747 78,920 0

  Destillationsverlust ................... ....... o , 8o o:66 0, 0 OJI o

  Erw.-P. des Rückstandes ..................... 51,3' 57,8D 58,6"

  Errechneter Pechgehalt bezogen auf 67' Erw.-P. 65,050,0 72,72 7450

  Naphthalin .................... . .............. 0,29 0 0 0:281

  0,45 ', 0

  Anthracen ................................... 1,810, 0 1 1,22 0 1

  Saure Öle ........................... 0,590.0 0, 72 o'; 00 0:50 0

  Tropfpunkt . :****'*******''*'*'***1* ......... 23 0 32 0 . 37,5'

  Viscosität bei ................................ 30" 49" 4CP 87" 40' 257"

  Erstarrungspunkt nach Hoepfner-Metzger ....... - 23,2' 16,5' 12,5'

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Steinkohlenteerstraßenbaustoff, ge-Z, kennzeichnet durch ' den Zusatz von weichen Peebharzen, die frei sind von unlöslichen Bcstandteilen und spröden Pechharzen.
2. 2. Steinkohlenteerstraßenbaustolff gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die weichen Pechharze in Teeröllösuncy zugefügt werden, z. B. in Form eines ans Steinkohlenteer nach Abdampfen des selektiven Lösungsmittels - erhaltenen Extraktes.