DE742068C

DE742068C - Verfahren zur Herstellung eines Heiz- bzw. Treiboeles aus einem Gemisch eines vorwiegend aromatischen asphalthaltigen und eines vorwiegend aliphatischen OEles

Info

Publication number: DE742068C
Application number: DEK154819D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Bodo Asbach; Dr-Ing Hermann Borchers; Dr Phil Walter Demann; Dr Hans Stinzendoerfer
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1939-06-20
Filing date: 1939-06-20
Publication date: 1943-11-23

Description

Verfahren zur Herstellung eines Heiz- bzw. Treiböles aus einem Gemisch eines vorwiegend aromatischen asphalthaltigen und eines vorwiegend aliphatischen Öles Beim Vermischen von vorwiegend aromatischen hartasphalthaltigen Ölen mit Ölen von vorwiegend aliphatischer Zusammensetzung treten je nach dem Mischungsverhältnis mehr oder weniger starke Ausflockungen von Hartasphalten auf, die die Verwendung dieser Ölgemische sehr erschweren oder sogar unmöglich machen. Es ist bereits bekannt, Asphaltausfällungen aus solchen Ölgemischen durch den Zusatz solcher Mengen asphaltlösender Phenole zu verhindern. daß die Phenole und die in ihnen gelösten Asphalte mit dem Ölgemisch eine homogene Lösung bilden. Für diesen Zweck werden Phenolmengen bis zu 30 °/a benötigt. Das Zusetzen so großer Phenolmengen ist jedoch sehr nachteilig und bringt noch den weiteren Mangel mit sich, daß der Heizwert des Gemisches dadurch nicht unbeträchtlich vermindert wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Heiz- bzw. Treiböles aus einem Gemisch eines vorwiegend aromatischen Öles unter Zusatz von asphaltlösenden Kohlenwasserstoffderivaten. Erfindungsgemäß werden dem Gemisch oder dem vorwiegend aromatischen Öl vor dessen Vermischung init dem aliphatischen Öl solche asphaltlösenden Kohlenwasserstoffderivate, wie Phenole, Kresole, Kylenole, Phenylhydrazin, tenzylalkohol, Toluidin, vorzugsweise jedoch Anilin, in solchen Mengen bis zu etwa @5 °% zugesetzt, daß die zugesetzten Kohlenw asserstoffde@iv ate mit den in ihnen gelösten Asphalten sich als besondere Schicht von dem Ölgemisch absondern. Besonders vorteilhaft ist aus wirtschaftlichen Gründen die Verwendung des preiswerten Anilins als asphaltlösendes Mittel. Ein auf diese Weise hergestelltes Öl, das auch bei längerer Lagerung keine Ausflockungen zeigt, ist, da es nur geringer Zusätze bedarf und infolgedessen einen höheren Heizwert besitzt als das bekannte Öl, dem bis zu 30,°1o Phenole beigemischt sind, wesentlich vorteilhafter und wirtschaftlicher herstellbar und daher für Heiz- und Treibzwecke besser geeignet. Da die beispielsweise vorerwähnten ebenso wie alle übrigen noch in Frage kommenden asphaltlösenden Kohlenwasserstoffderivate nicht bei allen Ölgemischen aus einem vorwiegend aromatischen asphalthaltigen und einem vorwiegend aliphatischen Öl (oder aus nie jireren solcher Öle) wegen der sehr verschiedenen `Zusammensetzung dieser Ölgemische zweischichtenbildend wirken, wird vor dem betriebsmäßigen Zusatz des asphaltlösenden Stoffes zu dem Ölgemisch an Hand eines mit geringen Mengen durchzuführenden Vorversuchs festgestellt, ob der Zusatzstoff bei dem Ölgemisch zweischichtenbildend wirkt. Ist dies nicht der Fall, so wird aus den vorstehend angegebenen oder dem Fachmann sonst noch bekannten asphaltlösenden Kohlenwasserstoffderivaten ein anderer Zusatzstoff gewählt.
Es ist bereits bekannt, aliphatischen paraffinhaltigen Erdölen Amine in Menge>> von weniger als 0,5 % zuzusetzen, um die bei diesen Ölen auftretende Erscheinung der sprunghaften Erhöhung des Erstarrungspunktes zu bekämpfen. Dabei handelt es sich also nicht, wie bei dem Erfindungsgegenstand, um die Verhinderung der Ausfällung von Hartasphalten aus einem Gemisch eines vorwiegend aromatischen asphalthaltigen und eines vorwiegend aliphatischen Öles durch Zusatz asphaltlösender Kohlenwasserstoffderivate in solchen '.Mengen bis zu etwa 5 °1o, daß die zugesetzten Kohlenwasserstoffderivate mit den in ihnen gelösten Asphalten sich als besondere Schicht von dein Ölgemisch absondern. Die asphaltlösenden Stoffe können unter Umständen außer den Hartasphalten auch noch andere Kohlenwasserstoffe aus dem Ölgemisch aufnehmen und in Lösung halten. Dieses aus zwei Schichten bestehende Öl kann ohne weiteres für Heiz-, oder Treibzwecke verwendet werden, da es feste Bestandteile nicht enthält. Es kann gegebenenfalls vor der Verwendung mechanisch gerührt werden, damit die beiden Ölschichten sich vermischen.
In der geschilderten Weise kann man z. B. ein Gemisch aus 6o Teilen Schwelteer und .Io Teilen eines Gasöles, das starke :Iusflockungen von Hartasphalten zeigen würde, durch Zusatz von etwa 3,4 Teilen Anilin gegen das Entstehen solcher Au-sflockungen schützen. Von den dabei entstehenden zwei Schichten enthält die untere die Lösung der Hartasphalte in dem Anilin. Es ist bemerkenswert, daß diese untere Schicht die verhältnismäßig niedrige Viscosität von nur 7,07 Centipoisen/2o° hat.
Die asphaltlösenden Stoffe können auch bereits dem asphalthaltigen Schwelteer zugesetzt werden, wenn damit zu rechnen ist, daß dieses Öl vor seiner Verwendung mit anderen Ölen, die aliphatische Bestandteile besitzen, gemischt wird. Dies empfiehlt sich dann, «renn das Öl vor der Verwendung in Vorratsbehältern aufbewahrt wird und die Möglichkeit besteht, daß der Vorrat durch Öle anderer Herkunft ergänzt wird, also insbesondere auf Schiffen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Heiz-bzw. Treiböles aus einem Gemisch eines vorwiegend aromatischen asphalthaltigen und eines vorwiegend aliphatischen Öles unter Zusatz von asphaltlösenden Kohlenwasserstoff derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch oder dem vorwiegend aromatischen Öl vor dessen Vermischung mit dem aliphatischen Öl solche asphaltlösenden Kohlenwasserstoffderivate, wie Phenole, Kresole, lvlenole, Phenylhydrazin, Benzylalkohol, Toluidin. vorzugsweise jedoch Anilin, in solchen Mengen bis zu etwa 5 % zugesetzt werden, daß die zugesetzten Kohlenwasserstoffderivate mit den in ihnen gelösten Asphalten sich als besondere Schicht von dem Ölgemisch absondern.