DE335610C - Verfahren zum Verwandeln von Teeroel in neutrale, fuer Schmierzwecke geeignete OEle - Google Patents
Verfahren zum Verwandeln von Teeroel in neutrale, fuer Schmierzwecke geeignete OEleInfo
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Description
- Verfahren zum Verwandeln von Teeröl in neutrale, für Schmierzwecke geeignete Öle. Es ist bekannt, d-aß bei der Destillation von Teeren, besonders aber von Teeren aus Generatoren, die bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen erhalten sind und deswegen Tieftemperaturteer oder Urteer heißen, Öle entstehen, die ihrer physikalischen Beschaffenheit nach von beachtlichem Schmierwert sind und die sich chemisch. in erheblichem Maße von normalen Teeren, bei denen aromatischer oder dünnflüssiger Paraffinöicharakter vorwiegt, unterscheiden. Sie haben die Eigenschaft von mehr 'oder weniger viskosen Mineralölen. Auch chemisch sind sie den Schmierölen ähnlicher und sind zusammengesetzt aus naphthenischen und paraffinischen Produkten, ganz gleichgültig; welcher -Herkunft sie in bezug auf die Kohle, die verwendet worden ist, sind.
- Diese Produkte enthalten nun neben den vorher genannten wichtigen Trägern der Schmierwirkung in jedem Falle Säuren und phenolartige oder alkoholartige Stoffe. Es ist ja bekannt, daß aus diesen- Produkten schon beispielsweise Fettsäuren und Phenole verschiedener Art isoliert worden sind. In den Zeiten der Schmiermittelnot war es naturgemäß nicht erforderlich, diese sanerstoffhaltigen Produkte aus den Schmierölen herauszunehmen, jedoch war es erkannt, daß sie nachteilig wirken, indem sie die Hauptursache für die Verharzungen, also Verdikkung und Verklebung der Teerschmieröle, sind.
- Die chemische Bearbeitung zur Entfernung dieser Stoffe aus den Teerölen bedingt aber einen großen Materialverlust und erhebliche Aufwendungen an Chemikalien und Arbeit.
- Die Erfindung bezweckt nun, die die Schmierwirkung beeinträchtigenden Stoffe im Öl selbst nicht nur unschädlich, sondern sie zu hoch-,vertigen Bestandteilen der Schanieröle zu machen. Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gelungen, daß man diese Körper finit Alkohol- und Säurecharakter in solche von anscheinend äther- und osterartiger Natur umzuwandeln vermochte, die sehr beständig sind, nicht mehr zur Harzbildung neigen und gute Schmierwirkung haben.
- Das Verfahren beruht auf der Beobachtung; daß aromatische, wasserfreie Sulfosäu.ren, wie z. B. wasserfreie f-Naphthalinsulfosäure, derart auf die genannten sauerstoffhaltigen (schädlichen) Produkte der Teeröle einwirken, daß diese sich sowohl untereinander, wie auch mit etwa zugesetztem Alkohol zu anscheinend ester- und ätherartiger Verbindung kondensieren.
- Man erzielt auf diese Weise einen nicht vorauszusehenden wichtigen technischen Effekt, der darin zu erblicken ist, daß im Gegensatz zu allen vorher bekannten Äther-, Ester- usw. Bildungen Gemische komplizierter Art verwendet werden können, daß die Reaktion in Gegenwart der viskosen, an der Reaktion nicht teilnehmendenKörper vor sich geht, daß durch die Kondensatoren eine Veränderung der Kohlenwasserstoffe, auch der naphthenischen, im nachteiligenSinnenichtbedingt ist, sowie endlich, daß wegen des hohen Molekulargewichtes der zur Reaktion kommenden Stoffe im -Bedarfsfalle nur wenig Alkohole aufzuwenden sind.
- zweckmäßig verwendet man zur Durchführung der Reaktion- Methyl- oder Äthylalkohol. Es kann aber auch.-jeder beliebige andere Alkohol benutzt Zierden.
- Das Verfahren kann beispielsweise derart vorgenommen werden, daß einer Mischung ; von Teerölen und Sülfosäuren unter Bewegung und Erwärmung Alkohol zugesetzt wird, oder es wird durch einen Reaktionsturin, auf dessen Füllung Naphthalinsulfosäure verteilt ist, im Gegenstrom 01 und Alkoholdampf durchgeleitet.
- An der Zunahme des spezifischen Gewichtes des Alkoholes kann die abgespaltene Wassermenge als das Fortschreiten der Z erätherung verfolgt werden. Der einanal durchgegangene Alkohol kann wieder zugesetzt -werden. Das neutrale 0l wird durch das Waschen mit Wasser leicht von der Naphthalinsulfosäure getrennt, die durch Eindampfen und Entwässern bei i2o° regeneriert werden kann. Diie Naphthalinsulfosäur e kann im Reaktionsgefäß vor Beginn der .Reaktion entwässert werden. Ausführungsbeispiele: r. ioo kg Tieftemperaturteeröl aus der Schmierölfraktion zwischen 35o bis q.50° C tverden mit io Prozent wasserfreier ß-Naplithalinsulfosäure in einem mit einem Rührwerk versehenen Gefäß auf etwa i5o° C erhitzt: tind mit der Menge Alkohol vermischt, die nötig ist, um die Säure zu verestern. Die er-'3 Menge an Alkohol wird durch Vörversuche festgesetzt.
- Man erhält bei einem Säuregehalt von 30 Prozent des Teers etwa 35 kg eines so gut wie neutralen rötlichen, viskosen öles, das für Schmierzwecke vorzüglich verwendbar ist.
- 2. Auf die Füllung eines Reaktionsturnier werden etwa iokgß-Naphthalinsulfosäureverteilt und alsdann im Gegenstrom ioo kg Tiefteinperatttröl aus der Schmierölfraktion zivi -schen 350 bis d.50° C und Alkoholdampf durchgeleitet. Die erforderliche Menge an Alkohol wird durch Vorversuche festgestellt.
- Diese Ausführungsform liefert etwa die gleichen -Ausbeuten wie das AusführunKsbeispiel i, indessen. geht die Reaktion etwas schneller vor sich.
Claims (2)
- PATEISIT-AN5PRÜciiE: i. Verfahren zum Umwandeln von Teeröl in neutrale, für Schmierzwecke geeignete 151e, gekennzeichnet durch Erhitzen der Teeröle mit aromatischen, wasserfreien Sulfosäuren bei Gegenwart von Alkohol, zweckmäßig- unter Bewegung. . .
- 2. Ausführungsform d-,s Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß durch einen - Reaktionsturm, auf dessen Füllung die Stilfosäure verteilt ist, im Gegenstrom Z)1 und Alkoholdampf durchgeleitet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE335610T | 1919-03-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE335610C true DE335610C (de) | 1921-04-05 |
Family
ID=6219491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919335610D Expired DE335610C (de) | 1919-03-12 | 1919-03-12 | Verfahren zum Verwandeln von Teeroel in neutrale, fuer Schmierzwecke geeignete OEle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE335610C (de) |
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1919
- 1919-03-12 DE DE1919335610D patent/DE335610C/de not_active Expired
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