-
Bühnenstellwerk mit eingebauten Potentiometern Die bekannten Bühnenstellwerke
für die Regelung von Bühnenbeleuchtungsanlagen besitzen Regelhebel für eine praktisch
halbkreisförmige Bewegung, die durch Seilübertragung nach dem Regelschlitten eines
gesondert aufgestellten Regelgerätes übermittelt wird. Die Länge dieses Regelweges
ergibt sich notwendigerweise aus der Stufenzahl, ferner aus der Stärke der Metallamellen
und der Isolationsbeilagen der am Regelgerät befindlichen Kontaktstufenbahn.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei Bühnenstellwerken zur Speisung
der Motoren, die das Bühnenstellwerk antreiben, gittergesteuerte Strornrichter zu
verwenden und die für die Gittersteuerung erforderlichen Potentiorneter in das Bühnenstellwerk
einzubauen. Die mit den Potentiometern zusammenarbeitenden Abgreifkontakte sitzen
dabei an den Regelhebeln des Bühnenstellwerks.
-
Die Erfindung betrifft ein Bühnenstellwerk für die Regelung von Beleuchtungsanlagen,
die durch gittergesteuerte Stromrichter gespeist werden. Erfindungsgemäß beträgt
der Regelweg der schwenkbaren Regelhebel etwa 1/4 bis 1/6 des Kreisumfanges.
Diese Verkleinerung des Regelweges der mit den Potentiometern zusammenarbeitenden
Regelhebel gegenüber dem Regelweg der zur Seilsteuerung dienenden Regelhebel ist
dadurch möglich, daß zur Steuerung der Stromrichter nur Klein- oder sogar Kleinstspannungen
verwendet werden und die an den Potentiometern abzunehmenden Leistungen klein sind.
Infolge der Verkleinerung des Regelweges läßt sich das Bühnenstellwerk in bedeutend
kleineren Abmessungen als die bekannten Bühnenstellwerke herstellen. Weitere Vorzüge
des Bühnenstellwerkes gemäß der Erfindung sind bei der Erläuterung der Ausführungsbeispiele
hervorgehoben.
-
In den Fig. i bis 4 der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt.
-
Bei den in den Fig. i bis 4 dargestellten Bühnenstellwerken ist für
den Regelhebei erfindungsgemäß ein Regelweg von ungefähr 1/6 bis '/4 des Kreisumfanges,
also eine Winkelbewegung von etwa 6o bis go', vorgesehen. Die Regelhebel i besitzen
in bekannter Ausführung einen Kupplungsmechanismus 2 mit
FriktionsrOllen
3, der sie mit der mit der Welle 4 fest verkeilten Reibscheibe
5 verbindet, wenn der Hebel in die entsprechende-:,-Stellung gebracht wird.
Der Hebel i lei-'-sonst mit einer Seilscheibe vereinigt ist, trägt-'-# an deren
Stelle einen Arm i., an des##ill## freiem Ende der Abgreifkontakt 6 isoliert
be.# festigt ist und von dem eine nachgiebige Stromübertragung 7 zu einem
an dem festen Teil ii sitzenden Anschlußpunkt 8 führt. Dieser Abgreiferkontakt
6 streift bei der Hebelbewegung über die Wicklung 9 des kreissektorförmigen
Potentiometers io, das mit dem Stellwerk durch geeignete Konstruktionen vereinigt
ist. Das Potentiometer erhält durch seine zwei Anschlußpunkte 12 und 12, seine feste
Spannung. Es ist nicht notwendig, daß für jeden Regelhebel ein besonderes Potentiometer
vorgesehen ist. Die Potentiometer können an dem Bühnenstellwerk auch so ausgebildet
und angeordnet sein, daß sie von Abgreifkontakten mehrerer Regelhebel berührt werden.
Bei diesen Potentiometern liegen die Bewegungsbahnen der Abgreifkontakte nebeneinander.
-
Der Regelhebel selbst kann in seinem Aufbau alle bisher bekannten
Bedienungsmöglichkeiten beibehalten. Steht z. B. sein Stift 13
waagerecht,
so ist der Hebel frei von der Reibscheibe5 und kann von Hand einzeln und unabhängig
von anderen Hebeln auf gemeinsamer Welle bewegt werden. Zeigt sein Stift mit der
Spitze nach oben, so bewegt er sich bei Drehung der Welle4-im Uhrzeigersinne nach
oben. Ist die Spitze des Stiftes nach unten gerichtet, so führt der Regelhebel trotz
gleichbleibender Wellendrehung eine Bewegung nach unten aus. Dies wird bekanntlich
durch ein Umschaltgetriebe erreicht, dessen Räder 14 und 15 und die dazugehörigen
Wellen:16 und 17 der Vollständigkeit halber nur angedeutet sind. Auf diese Räder
des Getriebes, welche mit den Reibscheiben 5 verbunden sind, wird nur durch
die punktierten Kreise hingewiesen. Auch verstellbare Entkupplungsanschläge 18,
und 18, für die Begrenzung des Hebelweges nach oben oder unten an beliebiger Stelle
sind vorhanden und in der gewohnten Weise zu gebrauchen. Die Abdeckung ig der Hebelzwischenräume
erfolgt entweder durch einzelne Blechstreifen oder durch einen oder mehrere zusammenhängende
Skalenkörbe mit Gradeinstellungen in üblicher Weise neben dem Regelhebel.
-
Der in dieser Weise ausgebildete Regelhebel kann in verschiedenen
Arten zum Auf-' bau eines Bühnenstellwerkes herangezogen werden.
-
- Die Fig. i und 2, zeigen ein Bühnenstellwerk, bei dem zwei
Reihen von Regelhebeln untereinander angeordnet sind. Die Regelhebel befinden sich
an den zueinander parallelen Wellen 4 und 4,. An diesem Bühnenstellwerk können die
Regelhebel von einer "'-eiwa waagerechten Stellung innerhalb eines Aereiches von
'/4 bis 116 des Kreisumfanges eine andere Stellung bewegt werden. Das 'Bühnenstellwerlz
ist in an sich bekannter Weise mit einer Umkehrgetrieheanordnung versehen, deren
Räder mit 14, und 15, und deren Wellen mit 16, und 17" bezeichnet s ind. Die Wellen,
Kupplungsmechanismen, Umkehrgetriebe und Potentiometer befinden sich unter einer
Abdeckung, die aus der ebenen Platte ig" und den beiden gekrümmten Platten ig besteht.
-
Wegen der geringen Kräfte, die zur Bewegung eines Regelhebels i notwendig
sind, weil ja nur der Kontaktdruck des Abgreifkontaktes 6 auf der Wicklung
9 des Potentiometers io zu überwinden ist, kö nnen die mechanischen Abmessungen
sämtlicher Einzelteile viel kleiner und schwächer gehalten werden, als dies bei
den Regelhebeln für Seilübertiagung üblich ist. Dies führt dazu, daß auch die Mittenabstände
von Hebel zu Hebel in einer waagerechten Reihe bis auf ungefähr die Hälfte der jetzigen
Bauweise herabgesetzt werden können. Da die verkürzte Bewegung nach Fig. i außerdem
auch noch ein erheblich näheres Zusammenrücken der Wellen 4 und 4, gestattet, so
fällt ein Bühnenstellwerl, mit den beschriebenen Regelhebeln bedeutend kleiner aus
als die bekannten Konstruktionen, was für seine Unterbringung im Bühnen-oder Zuschauerraum
wesentlich ist und dadurch einen großen Vorteil bietet. Beispielsweise verringert
sich bei einem Bühnenstellwerk für vierfarbige Beleuchtung, also mit vier Hebelreihen,
die Bauhöhe und Baulänge beinahe bis auf die Hälfte. Ferner fallen durch die Verwendung
der eingebauten Potentiometer io alle jene Rollen, deren Trag wellen und Gegengewichte
nebst deren Führungen und Schutzvorrichtungen fort, die die üblichen Bühnenstellwerke
für Seilstenerung mit aufnehmen müssen. Es ist also klar, daß dadurch auch ein geringeres
Gewicht eintritt und der Rohstoffverbrauch herabgesetzt wird.
-
In den Fig. 3 und 4 ist ein Bühnenstellwerk dargestellt, bei
dem die Regelhebel i nebeneinander auf einer gemeinsamen Welle 4 angeordnet sind.
Das Bühnenstellwerk hat eine halbkreiszylinderförmige Abdeckung, durch die die Regelhebel
hindurchgreifen. Die Regelhebel können zum Teil in einem oberen Regelweg von etwa
'/4 oder '/6 des Kreisumfanges, zum Teil in einem unteren Regelweg von etwa
11 t 4 oder 1/6 des Kreisumfanges bewegt werden. Die dazugehörigen Reibscheiben
5 nebst Rädersätzen 14, 15 der Umschaltgetriebe bleiben einzeln für jeden
Hebel,
während die Wellen 16 und 17 wieder gemeinsam für die Getriebe aller Hebel der Welle
4 sind.
-
Bei einem nach Fig. 3 und 4 zusammengesetzten Stellwerk tritt
der Vorteil der geringst möglichen Bauhöhe ein, wenn immer die Hebel für zwei Farben
auf eine Welle gereiht werden. Die Bauhöhe bleibt hierbei trotz doppelter Hebelzahl
unverändert gegenüber der bekannten Bauart.
-
Die Bühnenstellwerke nach den Fig. i und 2 oder Fig. 3 und
4 ermöglichen nun ferner noch, unberücksichtigt ihrer Eignung für die Bedienungsweise
der Farbenregulierung innerhalb eines Bühnenbildes, auch eine einfache gleichzeitige
und stromlose Vorbereitung für die Lichteinstellung einer an und für sich beliebigen
Zahl aufeinanderfolgender Bühnenbilder.
-
Die hierfür notwendigen elektrischen Schaltungen sind in der Art bekannt,
daß von den Spannungsabgreifern auf den Potentiometern jeder für eine bestimmte
Beleuchtung eines Bühnenbildes eingestellt ist. Die Umschaltung von einem zum anderen
Bilde geschieht durch geeignete Kleinschalter von einem zum anderen Abgreifer und
damit -#on einer Beleuchtung zur anderen.
-
Bei Bühnenstellwerken für Seilübertragung war eine solche Vorbereitungsschaltung
nicht durchführbar. Deshalb ergibt sich'bei Stellwerken gemäß der Erfindung erst
die brauchbare Lösung des Gedankens der Mehrfachbilderschaltungen in Verbindung
mit allen mechanischen Bewegungs- und Kupplungsmöglichkeiten, motorischen Antrieben
für Grob- und Feinregulierung und mit den bisher bekannten übergeordneten Kommandostellenschaltungen.
-
Bei dem Bühnenstellwerk gemäß der Erfindung kann, nachdem das erste
Bild zu Ende ist und während das zweite Bild spielt, das dritte Bild mit dem Regelhebel
des ersten Bildes wieder vorbereitet werden. Soll nun die Vorbereitung für vier
oder sechs Bilder gleichzeitig erfolgen, so können zwei oder drei nebeneinandersitzende
Hebel jeder Reihe hierfür bestimmt werden. Zwischen je zwei Gruppen zusammengehöriger
Hebel kann zur Kenntlichmachung ein Zwischenraum durch etwas größeren Abstand oder
einen Trennsteg, eine Kennmarke o. dgl. eingefügt werden. Signallampen geben über
den jeweilig in Betrieb befindlichen Regelhebel Aufschluß.
-
Die zu einer mehrfarbigen Beleuchtungsgruppe von Rampen, Oberlichtern,
Vorsätzen in ähnliche Stromkreise für die einzelnen Farben gehörigen Regelhebel
würden nach wie vor auf entsprechende waagerechte drei oder vier Reihen verteilt
untereinanderliegen. ,7 Die an dem Bühnenstellwerk befindlichen Potentiometer
können, wie in der Zeichnung dargestellt ist, von Ohmschen Widerständen gebildet
sein. statt dessen lassen sich als Potentiometer auch Transformatoren in Sparschaltung
verwenden, die ebenfalls an das Bühnenstellwerk angebaut werden. Diese Transformatoren
besitzen Kontaktbahnen, an denen sich der Abgreifkontakt der Regelhebel entlang
bewegt.