DE674448C - Verfahren zur Reinigung von Fresken, Caseinmalereien und Mosaiken sowie zur Entfernung von UEbermalungen auf diesen Gemaelden - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Fresken, Caseinmalereien und Mosaiken sowie zur Entfernung von UEbermalungen auf diesen GemaeldenInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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-
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Description
- Verfahren zur Reinigung von Fresken, Caseinmalereien und Mosaiken sowie zur Entfernung von Übermalungen auf diesen Gemälden Zur Reinigung von Freskomalereien sind schon Verfahren chemischer oder mechanischer Natur bekannt. Zu den mechanischen Verfahren ist die Behandlung der Fresken mittels Bürsten, Schabern, Kratzern, Brot, Gummi u. dgl. zu zählen. Chemischer Natur sind die Verfahren, die sich als Behandlungsmittel der Schmierseife, verdünnter Säuren und Basen bedienen. Alle diese Verfahren haben entweder schädigende Wirkungen für das Freskogemälde, oder das Ergebnis der Reinigung läßt zu wünschen übrig.
- Durch mechanische Verfahren, z. B. durch Waschung der Fresken o. dgl. mit Schwämmen, Abbürsten, Abreiben mit Brot, ist bisher eine Beseitigung fettiger Schmutzschichten oder festhaftender Bindemittel und von Farbstoffen, die über der freskalen Abbindung liegen, nicht möglich gewesen, ohne daß eine Beschädigung des Originals eintrat. Außerdem können bei Abreibungen mit Brot Krumen in den Poren des Gemäldes zurückbleiben, die durch die nachfolgende Waschung aufgequollen und verschmiert, in den Poren oder Rissen Keimzellen bilden, von welchen aus zerstörende oder verschmutzende Bakterien und Pilze sich verbreiten.
- Bei dem chemischen Verfahren tritt gewöhnlich der übelstand ein, da.ß die Verwendung der Chemikalien, z. B. von Basen oder Säuren, eine Bleichurig der Farben hervorruft, in anderen Fällen wieder eine lebhafte Aufpeitschung der Farbwirkung bringt, die jedoch nach kurzer Zeit verlorengeht. Andererseits dringen die Chemikalien immer in den Mörtel ein, und zwar je nach der Porenbeschaffenheit verschieden tief und in ,ganz verschiedenen Mengen, die keiner Kontrollmöglichkeit unterliegen. Dabei zerstören gerade die Chemikalien, welche die fettigen und harzigen Verschmutzungen und übermalungen lösen, auch die glasartige freskale Oberflächenabbindun.,g und die darin gesicherte Farbschicht. Sie können auch nicht, einmal in die Tiefe eingedrungen, zur restlosen Verdunstung gebracht oder dem Fresko wieder entzogen werden. Sie gehen auch sehr leicht mit dem Mörtel und den verschiedenartigsten Farben Verbindungen ein, oder sie verursachen späterhin Ausblühungen und können gegebenenfalls zur völligen Zerstörung der gereinigten Gemälde führen.
- Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Reinigung von Fresken, Caseinmalereien und Mosaiken sowie zur Entfernung von übermalung en auf diesem. Gemälden. Gemäß der Erfindung werden,die zu behandelnden Oberflächen zunächst vom Oberflächenstaub mechanisch befreit, alsdann mit Wasser befeuchtet und gleichzeitig oder kurz nachher in feuchtem Zustande mit Radiergummi abgerieben. Das Verfahren ist bis in die kleinsten Einzelheiten anpassungsfähig und hebt die übermalungen in sorgsamster Weise ab, ohne die Ober$ächenabhind[ung oder den Mörtelkern des Freskengemäldes irgendwie zu schädigen. An Stelle von Ra-" diergummi können auch Stoffe mit verwand- . ten Eigenschaften, z. B. Viscoseschwamm, Verwendung finden.
- Der Radiergummi wirkt vermittels seiner Elastizität und seines feinporigen Gefüges auf die Freskooberfläche wie Saugnäpfchen. Die Beschaffenheit der Radiermasse kann sich je nach der Art des Grundes, (der Verschmutzung rund der vorhandenen übermalüngen richten. Die Wirkung von Radiergummi auf feuchte Oberflächen ist kräftiger, kontrollierbarer und gleichmäßiger als diejenige von Brot, Bürsten und Lappen auf trockene Flächen. Auf die fett- und harzhaltigen Bestandteile rußiger Verschmutzungen wie auf Bindemittel, die zu übermalungszwecken benutzt werden, wirkt der Radiergurnzni besonders lockernd und lösend. Die Verwendung von Wasser hat gegebenenfalls nicht nur eine nässende, sondern auch eine aufweichende Wirkung auf Schmutz und Übermalüngen der Gemälde.
- In diesem Falle entsteht zwischen der Oberfläche des: Radiergummis und :der Bildfläche ein gleitender; neutraler Schleim, gewissermaßen ein Film, der für das Bild unschädlich ist. Dieser zwischen dem Radiergummi und der Bildfläche liegende Film vermindert -die Scheuerwirkung, die Reibungsintensität Lund Reibungswärme; er erteilt dem Gummi eine Art Saug- und Spülwirkung, derzufolge der Schmutz aus den Poren und Rissen entfernt wird. Die leichte Formungsmöglichkeit und Hands@ämkeit des Radiergummis läßt die Reinigung sowohl über große Flächen in breitester Form zu als auch in feinsten Haarstrichen und punktierend.
- Nach dem Verfahren ;gemäß der Erfindung ist es auch möglich, die bekannten dunklen Ringbildungen, die sich bei fast allen beschmutzten und falsch ;gereinigten alten Fresken zeigen, vollständig zu beseitigen.
Claims (1)
- PA:TRNTANSPRÜCfi Verfahren zur Reinigung von Fresken, Caseinmalereien und Mosaiken sowie zur Entfernung von übermalungen auf diesen Gemälden, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Oberflächen nach mechanischer Entfernung des Oberflächenstaubes mit Wasser befeuchtet und ;gleichzeitig oder kurz nachher in feuchtem Zustande reit Radiergummi abgerieben werden.
Priority Applications (1)
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DEH141977D DE674448C (de) | 1934-11-27 | 1934-11-27 | Verfahren zur Reinigung von Fresken, Caseinmalereien und Mosaiken sowie zur Entfernung von UEbermalungen auf diesen Gemaelden |
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Publications (1)
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DE674448C true DE674448C (de) | 1939-07-26 |
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