DE679206C - Verfahren zur Entfernung des aus Calciumcarbonat bestehenden UEberzuges auf Fresken und Malereien - Google Patents

Verfahren zur Entfernung des aus Calciumcarbonat bestehenden UEberzuges auf Fresken und Malereien

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DE679206C
DE679206C DEK134393D DEK0134393D DE679206C DE 679206 C DE679206 C DE 679206C DE K134393 D DEK134393 D DE K134393D DE K0134393 D DEK0134393 D DE K0134393D DE 679206 C DE679206 C DE 679206C
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vinegar
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frescoes
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GUSTAV KUTTRUFF
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D1/00Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent
    • C11D2111/24

Description

  • Verfahren zur Entfernung des aus Calciumcarbonat bestehenden Überzuges auf Fresken und Malereien Es ist bereits bekannt, aus Calciumcarbonat bestehende Überzüge auf Fresken und Malereien durch Säure zu entfernen. Die verwendeten Säuren, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, haben durchweg den Nachteil, daß sie das Bild selbst schädlich beeinflussen. Erfindungsgemäß wird zur Entfernung der Überzüge auf Fresken und Malereien Essigsäure, insbesondere Eisessig verwendet und dabei derart verfahren, daß man den Überzug bis zur Erzielung einer dünnen, durchsichtigen Schicht mit Essigsäure behandelt, die unverbrauchte Essigsäure durch gegebenenfalls überschüssiges Kaliumhydroxyd unschädlich macht und die Behandlungsfläche mit Wasser reinigt. Auf diese Weise gelingt eine einwandfreie Entfernung des Überzugs auf Fresken und Malereien ohne zerstörende Einwirkung der Lösungsmittel auf das farbige Bild. Finden sich über dem Fresko oder der Malerei noch andere Überzüge oder Zwischenschichten, z. B. öl-, Lack-, Caseinfarbanstriche, so werden diese in an sich bekannter Weise durch Kaliumhydroxyd und anschließende Säuberung der Behandlungsfläche mit Wasser entfernt.
  • Die praktische Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gestaltet sich wie folgt: Eine kleine Fläche, z. B. 5o cm im Quadrat, des freizulegenden Gemäldes, wird mit Eisessig durch rasche Pinselstriche r- bis 3mal bestrichen, so daß die Fläche genügend feucht ist. Die Ränder der Fläche werden scharf begrenzt. Der Essig beginnt leicht zu brausen und Bläschen zu werfen; das Bläschenwerfen braucht nicht abgewartet zu werden. Mit einer groben Waschbürste wird die Fläche gleichmäßig gebürstet. Die entstandene Calciumverbindung bleibt in der Bürste hängen; ist die Bürste mit der Calciumverbindung gesättigt, so wird sie mit Wasser ausgeschwenkt, und das überschüssige Wasser wird aus der Bürste abgespritzt. Nach der Behandlung durch die Bürste wird die Fläche noch mit einem nassen Schwamm von der anhaftenden Calciumverbindung gereinigt; in diesem Zeitpunkt hat die Wirkung des Essigs nachgelassen. Es wird daher erneut Essig aufgestrichen und der beschriebene Vorgang wiederholt; dies kann je nach der Stärke der Kalkschicht mehrmals geschehen. Das Bürsten hat den Zweck, die Entfernung des Kalküberzuges zu beschleunigen und zu bewirken, daß die Auflösung gleichmäßig vor sich geht; der Essig findet dann keine Zeit, auf die Malerei selbst einzuwirken. Meistens ist die Kalkschicht nicht gleichmäßig dick; es wird daher nach .einiger Zeit die beschriebene Bearbeitung an den von vornherein dünneren. Stellen der Kalkschicht die Malerei durchzuscheinen beginnen. Von diesen Stellen wird der Essig mit einem nassen Schwamm entfernt; die dickeren Stellen werden weiter mit Essig behandelt und stärker gebürstet, bis schließlich eine gleichmäßig dünne und durchsichtige Schicht bleibt. Diese wird ein letztes Mal mit Essig bestrichen und mit einer weichen Waschbürste gebürstet. Man kann aber die Bürste zwischendurch in Wasser tauchen, um den Essig etwas zu schwächen. Sobald man merkt, daß sich der Kalk vollends von der Malerei zu trennen beginnt, wird sofort mit etwa 6oo/oigem Ätzkali neutralisiert und weitergebürstet, bis der Kalk verschwunden ist. Mit einem nassen Schwamm wird dann die Fläche gereinigt, erneut mit Ätzkali bestrichen und so lange leicht gebürstet, bis etwaiger Schmutz aufgelöst ist und die Farben frisch erscheinen. Dieser letzte Überstrich mit Ätzkali ist: die Überneutralisierung, um etwaige Spuren von Essig zu vernichten und auch den Schmutz von der Malerei zu lösen. Die vorzeitige INTcutralisierung hat den Zweck, zu verhüten, daß der Essig mit der Malerei in Berührung kommt. Die vollständige Auflösung des zu entfernenden überzuges wird dadurch nicht behindert. Der letzte Aufstrich von Ätzkali wird durch reines Wasser mit Hilfe eines immer wieder zu reinigenden Schwammes 5- bis 6mal abgewaschen. Abschließend wird die Fläche noch mit Wasser unter Zuhilfenahme eines Zer-. stäubers bespritzt und das Wasser mit Hilfe eines Schwammes entfernt. Eine 5-bis 6malige Bespritzung mit frischem Wasser ist ausreichend, um alle Spuren von Ätzkali zu beseitigen: In derselben Weise werden die übrigen Flächen zu je 5o cm im Quadrat behandelt, bis die ganze Bildfläche freigelegt ist; dabei ist darauf zu achten, daß die Ränder der bereits bloßgelegten Fläche nicht mit Eisessig in Berührung kommen; man braucht zu diesem Zweck diese Ränder lediglich mit Ätzkali zu bestreichen.
  • Es kommt vor, daß zwischen den Kalkschichten eine Zwischenschicht liegt, die durch Essig nicht gelöst wird: Meist handelt es sich hier um Schichten, die mit Milch, Casein oder Ochsenblut gebunden sind. Auch als oberste Schicht sind diese Farben oder Ö1-farben möglich.
  • Derartige Schichten sind sofort daran zu erkennen, daß der Essig sich ruhig verhält, d. h. nicht braust. Sind derartige Schichten sehr hart und mit Wagner nicht löslich, so erfolgt ihre Auflösung mit 6o bis 8o%igem Ätzkali. Die Fläche wird mit Ätzkali einige Male bestrichen und gebürstet, bis der letzte Rest aufgelöst ist. Anschließend wird die Fläche durch reines Wasser mit einem Schwamm bzw. durch Bespritzen von dem Ätzkali befreit, worauf in der oben beschriebenen Weise mit Essig weitergearbeitet wird.
  • Die Fresken wurden vielfach mit Überzügen, wie Öl, Lack, Casein, Caseinfarbe; Ülfarbe, überzogen, um ihnen ein frisches Aussehen zu geben. Die darauf lagernde Staub-Schicht wurde nicht entfernt, da man hierfür keine wirksamen Mittel kannte. Alle derartige Überzüge auf kohlensaurem Kalk wirken sich früher oder später nachteilig aus; die °Farben .erscheinen trüb, und häufig liegt ein grauer Schleier auf dem Bild.
  • Der jahrzehntelang aufliegende Staub bzw. Ruß sitzt so--fest, daß seine Entfernung mit Wasser und Bürste nur teilweise möglich ist. Oft sind die Bilder auch dicht mit kleinen ,Pilzen besetzt, die ebenfalls mit Wasser allein nicht zu entfernen sind.
  • Alle diese Überzüge bringt Ätzkali zum Quellen bzw. zur Auflösung. Die Konzentration des Ätzkalis richtet sich dabei nach der Art und Haftfestigkeit der zu entfernenden Stoffe; durchschnittlich ist eine Konzentration von 5o bis 8o% eiförderlich. Die Auflösung mit Ätzkali geschieht durch wiederhöltes Bestreichen und Bürsten; die Entfernung aller Spuren von Ätzkali durch Abwaschen bzw. Bespritzen mit Wässer.
  • Die bloßgelegten und von Überzügen befreiten Malereien benötigen zum Trocknen je nach Jahreszeit B Tage bis q. Wochen. Nach der Trocknung prüft man noch einmal, ob Spüren von Ätzkali einen Schleier gebildet haben; der Schleier wäre alsdann mit' einem nassen Schwamm zu entfernen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Entfernung des aus Calciümcarbonat bestehenden überzuges auf Fresken und Malereien durch Säure, dadurch gekennzeichnet,, daß der überzug, gegebenenfalls nach Entfernung. anderer Über- bzw. Zwischenschichten, z. B. Öl-, Lack-, Caseinfarbanstrichen, in an sich bekannter Weise durch Kaliumhydröxyd und anschließende Säuberung der Behandlungsfläche mit Wasser, mit Essigsäure, insbesondere Eisessig, bis zur Erzielung einer dünnen; durchsichtigen Schicht behandelt, die unverbrauchte Essigsäure durch gegebenenfalls überschüssiges Kaliumhydroxyd unschädlich gemacht und die Behandlungsflache mit Wasser gereinigt wird. 2. . Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stellen, an welchen die Malerei vorzeitig. erscheint, die Essigbehandlung abbricht und den Essig mit Wasser entfernt, an den übrigen Stellen hingegen, die Essigbehandlung fortsetzt, bis eine gleichmäßig dünne und durchsichtige Schicht über dem Bild erhalten ist.
DEK134393D 1934-06-14 1934-06-14 Verfahren zur Entfernung des aus Calciumcarbonat bestehenden UEberzuges auf Fresken und Malereien Expired DE679206C (de)

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