DE2197C - Verfahren zur Nachahmung von Eichenholsmaser - Google Patents
Verfahren zur Nachahmung von EichenholsmaserInfo
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Description
1878.
Klasse 8.
WILHELM ANTONY in OBERWINTER a. Rh. Verfahren zur Nachahmung von Eichenholzmas
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Januar 1878 ab.
Die Herstellung des Eichenholzmasers nach dieser neuen Methode ist folgende:
Der zum Masern bestimmte Gegenstand wird nach der bekannten Weise 2 bis 4 mal mit
passender Eichengrundfarbe sauber angestrichen, vor jedem Anstrich gehörig mit feinem Glaspapier
abgeschliffen, sodann wird die sogen. Maserfarbe aufgestrichen und mit geeigneten
Kämmen durchgekämmt. Auf diese gekämmte Maserung wird nun mittelst eines kleinen Haarpinsels
und der neuen Masertinctur der Spiegelmaser gemalt.
Diese Maserflüssigkeit wird auf folgende Weise hergestellt:
50 g gereinigte Potasche werden in 30 g warmem Regenwasser aufgelöst. Nach dem
Erkalten werden in diese Lösung 4 g Salicylsäure und fein pulverisirtes frisches Zinkweifs
eingerührt. Die Masertinctur ist jetzt fertig und kann in Glas- oder Steingutflaschen zum Gebrauch
aufbewahrt werden.
Das Spiegelmalen kann geschehen, wenn die gekämmte Maserung trocken ist. Dieselbe kann
aber auch nafs sein, um das Malen vorzunehmen.
Geschieht das Spiegelmalen auf nasse Maserfarbe, so kann die Masertinctur erst dann abgewaschen
werden, wenn die Maserfarbe trocken ist, wird jedoch auf trockene Maserfarbe der
Spiegelmaser gemalt, so ist die bestimmte Fläche vorher mit einem nur feuchten Schwamm abzureiben,
damit die Masertinctur gleichmäfsig angreift.
Die Masertinctur kann nach Belieben nach einer bis drei Stunden, je nachdem der Maser
hervortreten soll, mit einem nassen Schwamm abgewaschen werden. Auf den Stellen, wo die
Masertinctur sitzt, verschwindet durch das Abwaschen die dunklere Maserfarbe, es kommt
also die hellere Grundfarbe zum Vorschein, welche den Spiegelmaser bildet.
Ist das Abwaschen geschehen, dann kann der Gegenstand mit Wasser oder Oelfarbe lasirt,
und nachdem die Lasur trocken ist, lackirt werden.
Wird beim Malen auf getrocknete Maserfarbe ein falscher Strich mit der Masertinctur hervorgebracht,
so ist derselbe gleich mit einem Schwamm zu entfernen, wenn er nicht bleiben soll; letzteres läfst sich beim Malen auf nasse
Maserfarbe nicht anwenden.
Nach dem bis jetzt allgemein gebräuchlichen Verfahren kann der genannte Maser nur mit
einem feuchten Waschleder oder Lappen in der noch nassen Maserfarbe ausgewischt werden.
Nach dem neuen Verfahren jedoch wird der Maser mit einem feinen Haarpinsel und mittelst
obiger Tinctur gemalt, was den grofsen Vortheil hat, dafs die Arbeit viel feiner, genauer
und ca. 70 pCt. rascher ausgeführt werden kann, als es mit dem allgemein bekannten Verfahren
möglich ist; denn während nach dem alten Verfahren ein geübter Holzmaler nicht mehr als
5 bis 6 qm per Tag masern kann, kann derselbe Maler in derselben Zeit 20 bis 25 qm
masern.
Publications (1)
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