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Waage Es sind Waagen mit als laufende Fördereinrichtung ausgebildeter
Lastschale und einer die Zufuhr des Wiegegutes zu dieser Lastschale regelnden Steuerung
zum Herbeiführen eines bestimmten gleichbleibenden Wiegegutsstromes bekannt. Diese
Waagen bedurften vielfach einer recht empfindlichen Regeleinrichtung und arbeiteten
gewöhnlich in der Weise, daß durch verschiedene Stellung eines Abstreifers-bzw.
eines Schiebers die Wiegegutbewegung innerhalb des Zulauftrichters ungleichmäßig
gestaltet wurde.
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Die Erfindung bezweckt, das gleiche Ziel, die Herbeiführung eines
gleichbleibenden Wiege gutsstromes, durch möglichst einfache und unempfindliche
*Mittel zu erreichen und gleichzeitig die Nachteile einer ungleichförmigen Gutbewegung
im Zulauf (Brückenbildung) zu vermeiden, indem sie die Gutbewegung an dieser Stelle
gleichförmig erhält. Sie besteht darin, daß das in bekannter Weise dein Aufgabetrichter
ständig entfließende Wiegegut entweder durch eine Relativverschiebung zwischen Lastschale
und Zulaufstrom oder durch Regelung einer den letzteren mehr oder weniger aus seiner
Bahn ablenkenden Steuereinrichtung in einer dem Ausschlag der Waage entsprechenden
Stärke der Lastschale oder einer das überschüssige Gut in bekannter Weise wieder
dem Aufgabetrichter zuführenden Fördervorrichtung zugeleitet wird.
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Beim Arbeiten mit einer Relativbewegun, zwischen Lastschale und Zulaufstrom
wird zweckmäßig. die als laufende Fördereinrichtun- ausgebildete Lastschale seitlich
bewegbar mit der Lastausgleichvorrichtung verkoppelt, derart, daß sie beim Ausschlagen
der letzteren mehr oder weniger aus dein Zulaufstromdes Wiegegutes heratisbewegt
wird. Soll dagegen die Regelung durch eine den Zulaufstrom mehr oder weniger aus
seiner Bahn ablenkenden Steuereinrichtung erfolgen. so empfiehlt es sich, eine im
Zulaufstrom de: Wiegegutes liegende Einrichtung (gblenkplatte, Trichter o. dgl.)
über von der Waage beeinflußte Glieder dem Ausschlag der Waage entsprechend zu verstellen
und dadurch mehr oder weniger von dem Wiegegutsstrom auf die Lastschale oder in
den überschußbehälter zu leiten.
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Einige beispielsweise Ausführungsformen sind auf der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. i zeigt schematisch den Aufbau einer Waage nach der Erfindung, Fig.2 erläutert
den Zusanunenbau dieser Waage mit dem Aufgabe- und Abgabebehälter,
Fig.
3 veranschaulicht einen anderen Waagenaufbau ebenfalls in schematischer Form.
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Bei der Waage nach Fig. i wird das Gut a aus einem Abgabetrichter
b der z. B. aus einem umlaufenden Band bestehenden Fördervorrichtung c zugeleitet.
Diese Fördervorrichtung gibt in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise das Gut
auf eine zweite Fördervorrichtung d ab. deren oberes Jörderband die eigentliche
Plattform der Waage darstellt.
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Die Fördervorrichtung d ist an zwei Hebeln in aufgehängt, deren untere
Enden gelenkig an der Verbindungsstangen. der beiden Förderbandrollen o angreifen,
während die oberen Enden gelenkig an die kurzen Hebel p angesetzt sind. Diese Hebel
p sind um feststehende Zapfen q v erschwenkbar. Mit dem einen Hebel p steht der
Neigungshebel r in starrer Verbindung, der .am unteren Ende das einstellbare Gewicht
e trägt.
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Der Neigungshebel r besitzt eine schlitzförmige Öffnung
s, die über einen Zapfen t
am Steg u greift. der beiderseits gelenkig
mit den Hebeln ria verbunden ist.
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Wird die Waage in Gang gesetzt, so beginnen beide Fördervorrichtungen
c und d zu laufen, und zwar läuft das Förderband der Vorrichtung d in umgekehrter
Richtung zum Förderband der Vorrichtung c. Während dieses Laufes fällt der durch
die Führung v geleitete Gutsstroin von der Fördervorrichtung c auf die Förderv orrichtung
d ab. Auf letzterer bewegt sich das abgefallene Gut langsam von rechts nach links.
In dem Maße, wie das Wiegegut auf die Förderv orrichtungd abfällt, senkt sich die
Fördervorrichtung d und verschwenkt damit den. 1@Teigungshebel r. Durch diese Verschwenkbewegung
wird über den Zapfen s der Verbindungssteg 7s mitgenommen, so daß die Hebel in allmählich
aus der ausgezogen gezeichneten Lage in die strichpunktiert eingetragene Lage gelangen.
In dieser Läge fällt, wie aus Fig. i ersichtlich ist, nur noch eine Teilmenge des
Wiegegutes von der Fördervorrichtung c auf die Fördervorrichtung d ab, da diese
inzwischen um einen bestimmten Betrag aus dem Weg des von der Fördervorrichtung
e abfallenden Gutsstroines lierausgekomnien ist.
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In Fig. = ist die gleiche Waage veranschaulicht. Es ist dort zu erkennen,
daß das von der Fördervorrichtung d abfallende Gut über die Rutsche lt in den Abgabebehälter
i gelangt, während das bei seitlich verschobener Fördervorrichtung d abfallende
überschüssige Gut über die Rutsche k in den Aufgabebehälter f zurückfällt, von wo
es durch die Fördervorrichtung ; in den Aufgabetricliter b zurückgefördert wird.
Bei der Ausfiihrungsforin der Waage nach Fig.3 sind die gleichenFördervorrichtungen
c und d zur Anwendung gekommen. Die Fördervorrichtung d hängt ebenfalls an Hebeln
in, die wieder gelenkig mit den Hebeln p, die sich um feste Drehpunkte q drehen,
verbunden sind. Der 'Neigungshebel r ist wieder starr mit dem einen Hobel p verbunden.
Er greift jedoch nicht mehr mit einem Schiltz über einen Stift des Verbindungssteges
zi, vielmehr wird in diesem Fall durch den Anschlag des Neigungshebels eine Schurre
1 verschwenkt, die den von der Fördervorrichtung c abfallenden überschüssigen Gutsstrom
von der Fördervorrichtung d ablenkt. Infolgedessen braucht die Fördervorrichtung
d keine wesentliche seitliche Verschiebung von rechts nach links zu erfahren.
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Der -Neigungshebel r kann mit der Schurre 1 durch irgendein beliebiges
Gestänge in Verbindung stehen. Maßgebend ist nur, daß beim Ausschwingen des Neigungshebels
r die Schurre so verstellt wird, daß der überschüssige Teil des Gutsstromes nicht
mehr auf das obere Band der Fördervorrichtung d, sondern unmittelbar in den Aufgabebehälter
f (vgl. Fig. a) abfällt. Die Ausführung der Einzelheiten ist für den Erfindungsgedanken
ohne Bedeutung. Maßgebend ist nur, daß bei Erreichung der an der Waage eingestellten
Gutsmenge eine Bewegung ausgelöst wird, die den überschüssigen Teil des weiter zuströmenden
Gutes nach dem Aufgabebehälter zurückgelangen läßt.
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Die Waage gemäß der Erfindung ist für die verschiedensten Zwecke anwendbar,
in denen es sich um die genaue laufende Zuteilung von strickigem, pulvrigem oder
staubförmigem Gh'iegegut handelt. Sollen verschiedenartige Güter in bestimmtem Verhältnis
gemischt werden, so können mehrere Waagen nach der Erfindung zur Herstellung eines
gleichbleibenden Wiegegutsstromes nebeneinander angeordnet werden und auf eine gemeinsame
Mischmaschine arbeiten.