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Zuführungsvorrichung für selbsttätige Waagen Die Erfindung bezieht
sich auf solche Zuführungsvorrichtungen für selbsttätige Waagen, bei denen das Wägegut
aus einer schrägen Zuführungsleitung der Waagschale über eine Rüttelrinne zugeführt
wird, die bei Erreichung des Gewichtes durch eine von der Waage beeinflußte Vorrichtung
abgestellt und nach Entleerung der Waagschale wieder angestellt wird. Gegenüber
bekannten Vorrichtungen vorstehender Art, bei denen innerhalb der Zuführungsleitung,
gegebenenfalls in .kammerartigen Erweiterungen derselben, zum Durchrühren und Weiterbefördern
des Wägegutes dienende, in Richtung des zufließenden Gutes umlaufende Flügelwalzen
angeordnet sind, besteht das Neue der Erfindung darin, daß in oder nahe dem von
der Rüttelrinne mit der Zuführungsleitung gebildeten Winkel eine mit Stiften oder
ähnlichen Mitnehmern besetzte. Verteilerwalze an sich bekannter Art angeordnet ist
und in einer dem Strom des aus der Zuführungsleitung zufließenden Wägegutes entgegengesetzten
Umlaufrichtung gedreht wird. Infolgedessen wird das in der schrägen Zuführungsleitung
zufließende Wägegut durch die Walze in seinem Lauf zur Rüttelrinne aufgehalten,
und es wird durch die Stifte, der Walze eine verhältnismäßig kleine, gegebenenfalls
in bekamlter Art durch eine verstellbare Abdeckplatte regelbare Schicht entnommen
und in gleichmäßiger Stärke auf die Rüttelrinne geliefert. Es findet also durch
die Walze gewissermaßen ein Abschälen von einer größeren Masse in verhältnismäßig
kleiner Menge statt, die sich dann auf der Rüttelrinne in einer dünnen Schicht verteilen
kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft für zähes faseriges Wägegut, wie Tee, Tabak,
Band- oder Fadennudeln u. dgl., welches sonst infolge seiner Neigung zum Intinanderhaften
oder Zusammenballen Störungen in der gleichmäßigen Zuführung zur Waagschale verursachen
und dadurch die Zuverlässigkeit der Abwiegungsarbeit ungünstig beeinflussen kann.
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Bei an sich bekannter.Anordnung von zwei aufeinanderwirkenden Waagschalen
mit zwei Rüttelrinnen, deren untere von der oberen durch eine in dieser vorgesehene
Durchlaßöffnung beschickt wird, ergibt sich bei Anordnung der Durchlaßöffnung der
oberen Rüttelrinne unterhalb dieser Verteilerwalze der weitere Vorteil, daß-die
Walze auch eine gleichmäßige Beschickung der unteren Rüttelrinne gewährleistet,
indem sie infolge ihrer entgegengesetzten Laufrichtung das Material immerwährend
von der Durchtrittsöffnung zurückdrängt, also übermäßige Mengen auf die untere Rüttelrinne
nicht gelangen können.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Abb. r ist eine , Seitenansicht der Zuführungsvorrichtung.
Abb.2
stellt einen Teil der Zuführungsvorrichtung in senkrechtem Längsschnitt dar, und
Abb. 3 ist ein senkrechter Querschnitt nach der gebrochenen Linie A-B-C-D der Abb.
i. Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine solche selbsttätige
Waage gewählt, die mit zwei übereinander angeordneten und aufeinanderarbeitenden
Waagschalen 37 und 38 versehen ist. Dabei bewirkt die obere durch die Rüttelrinne
2 gespeiste Waage 37 die Vorwiegung -und die untere durch die Rüttelrinne 3 gespeiste
Waage 38 die Fertigwiegung. Die Zuleitung des Wägegutes erfolgt durch das trichterartige
Zuleitungsrohr i; welches so auf die obere Rüttelrinne 2 mündet, daß es rnit dieser
einen stumpfen Winkel bildet. Ein Teil des zugeführten Wägegutes tritt durch eine
Durchlaßöffnung q. und einen Stutzen 2' auf die untere Rüttelrinne 3.
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Nachdem die obere Waagschale 37 aus der Rüttelrinne :2 mit der für
die Vorwiegung bestimmten Füllgutmenge beschickt worden ist, wird die Rüttelrinne
2 abgestellt. Dies erfolgt im vorliegenden Fall durch ein Knickgelenk 39d, 39b,
dessen Arm 39d auf einer Welle 3o befestigt und dessen Arm 39b an einer bei 4oa
drehbar gelagerten Kurbel 40 angelenkt ist. Während des Wiegevorganges ist das Knickgelenk
39a, 39b durchgeknickt, so daß die Rolle 39c entgegen der Abb. i nicht in Berührung
mit der Rüttelrinne2 ist. Wenn hingegen die Waage 37 ihre Gleichgewichtslage erreicht,
so wird in der bekannten Weise durch das Gestänge dieser Waage der Stromkreis eines
Elektromagneten geschlossen, der mittels eines Zwischengestänges die Welle 30 so
dreht, daß das Knickgelenk 39a, 39b gemäß der Stellung der Abb. i gerade gestreckt
und infolgedessen mittels der Rolle 39® die Rüttelrinne 2 von ihrer nicht dargestellten
Rüttelvorrichtung abgehoben, also stillgesetzt wird. Nach dem Abstellen der Rüttelrinne
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wird die Waagschale37 geöffnet, und die grob vorgewogene Menge ergießt
sich in die untere Waagschale 38, welcher jetzt -durch die inzwischen in Tätigkeit
gesetzte untere Rüttelrinne 3 die am vollen Gewicht fehlende Füllgutmenge zugeführt
wird. Erreicht die Waage 38 ihre Gleichgewichtsstellung, so wird in ähnlicher Weise,
wie für die Rüttelrinne 2 beschrieben, auch die untere Rüttelrinne 3 stillgesetzt;
es erfolgt jetzt die Auslösung der unteren Waagschale 38. Nachdem die Lastschale
37 sich wieder geschlossen hat, ist die obere Rüttelrinne 2 dadurch, daß das Knickgelenk
39a, 39v wieder durchgeknickt worden ist, erneut in Tätigkeit gesetzt worden, so
daß während der Wiegung und Entleerung der unteren Waagschale 38 bereits die obere
Waagschale 37 wieder be--schickt wird.
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Zwischen der Zuleitung i und der oberen Rüttelrinne :2 ist in bzw.
nahe dem von diesen beiden Teilen gebildeten stumpfen Winkel eine Verteilerwalze
5 angeordnet, die mit Stacheln 6 über ihren ganzen Umfang besetzt ist und in der
Pfeilrichtung gedreht werden kann, d. h. also entgegengesetzt zur Bewegung des auf
dem Boden der Zuleitung i zufließenden Wägegutes. An Stelle der Stacheln können
auch Zähne, Haken, schaufelförmige oder ähnliche Gebilde angeordnet werden, die
als Mitnehmer und Verteiler wirken. Die Durchlaßöffnung q. der oberen Rüttelrinne
ist unterhalb der Verteilerwalze 5 angeordnet.
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Die Walze 5 ist mittels Welle 7 in Lagern drehbar und wird absatzweise
so gedreht, daß sie während der Rüttelung der Rinne 2 umläuft und während der Stillsetzung
der Rüttelrinne 2 gleichfalls stillgesetzt wird. Diese absatzweise Drehung kann
durch eine entsprechend gesteuerte Antriebsvorrichtung beliebiger Art bewirkt werden,
im vorliegenden Fall wird sie in besonders einfacher Weise durch die Abstellvorrichtung
der Rüttelrinne in Verbindung mit einem Reibradantrieb bewerkstelligt. Zu diesem
Zweck ist auf der Achse 7 ein Reibrad 8 befestigt, mit dem ein Reibrad 9 in und
außer Eingriff gebracht werden kann. Das Reibrad 9 ist auf einem bei 34 drehbar
gelagerten Hebel 33 auf einer Achse io gelagert und wird durch ein Stirnrad i i
ständig gedreht, das an dem Reibrad 9 seitlich durch die Schrauben iia befestigt
ist und in Eingriff mit dem Stirnrad 13 steht. Das Zahnrad 13 ist auf der Welle
12 befestigt, die durch das Kettenrad 14 in Richtung des Pfeiles gedreht wird. Die
Drehung des Kettenrades 14 erfolgt durch eine Kette 15, die mit einem Trumm seitlich
über das Kettenrad 14 und an beiden Enden über die Kettenräder 17 und 16 läuft,
von denen das letztere von der Hauptantriebswelle ständig gedreht wird.
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Der Hebel 33 ist durch die Gelenkstange 32 mit einem auf der
Abstellwelle 3o befestigten Arm 31 gekuppelt.
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Wenn während der Arbeit der Rüttelrinne 2 das Kniehebelgelenk 39a,
39b durchgeknickt ist, so befindet sich der Arm 31 entgegen Abb. i in einer solchen
(nach rechts verdrehten) Stellung, daß durch Gelenkstange 32 und Hebel 33 das ständig
gedrehte Reibrad 9 gegen den Umfang des Reibrades 8 gedrückt und infolgedessen auch
die Verteilerwalze 5 gedreht wird. Wird jedoch zwecks Abstellung der Rüttelrinne
2 das Kniehebelgelenk 39a, 39b gestreckt, so wird hierdurch auch der Arm 31 in die
aus Abb. i ersichtliche Lage gedreht und mittels Gelenkstange
32
und Hebel 33 das Reibrad 9 von dem Reibrad 8 abgehoben, also die Drehung der Verteilerwalze
5 - unterbrochen, wobei das gegen diese Walze anliegende Füllgut ohne weiteres hemmend
auf die Verteilerwalze 5 wirkt. Das Lagerauge 35 von Hebel 33 ist als Längsschlitz
ausgebildet, so daß durch Verstellung des Lagerbolzens io der Grad der Reibung zwischen
den Rädern 8 und 9 eingestellt werden kann.
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Oberhalb der Verteilerwalze ist eine Abdeckplatte 25 angeordnet, welche
in einer auf der Zuleitung i angebrachten Schlitzführung 26 verschoben und festgestellt
werden kann, um hierdurch die Zuführung des Füllgutes durch die Verteilerwalze 5.
zur Rüttelrinne 2 zu regeln.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Anordnung und der Betrieb
der Verteilerwalze gemäß der Erfindung auch für solche selbsttätigen Waagen verwendbar
ist, die nur eine einzige Waagschale und Rüttelrinne besitzen.