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Kreuzbodenbeutelmaschine Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine
für Kreuzbodenbeutel, die aus einem Papierschlauch hergestellt werden.
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Sie stellt sich die Aufgabe, die Leistung einer solchen Maschine zu
erhöhen und zugleich zu ermöglichen, daß mit einer Maschine, die für die Verarbeitung
einer bestimmten größten Schlauchlänge eingerichtet ist, auch größere Schlauchlängen
verarbeitet werden können, als dem Umfang der Falzzylinder entspricht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine gemeinschaftliche
Steuerungsvorrichtung für die Anlegevorrichtung, den Falzzylinder für den Mittelfalz,
die Kleisterauftragvorrichtung und den Falzzylinder für die Seitenfalze vorgesehen
wird, welche Steuerungsvorrichtung diese letztgenannten Vorrichtungen wahlweise
bei jedem -zweiten Umlauf des Arbeitszylinders abhebt, um auch längere Beutel als
der Umfang des Arbeitszylinders herstellen zu können.
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Der Anpassung der Anlegeleistung an die bei den verschiedenen Schlauchlängen
verschiedenen Leistungen dient dabei eine Zuführungsvorrichtung, die in an sich
bekannter Weise finit mehreren nacheinander arbeitenden Zugrollenpaaren arbeitet,
wobei die zuerst wirksame Zugrolle in Armen gelagert ist, die auf einer Welle befestigt
sind, die v erschwenkt wird, sobald der Papierschlauch in den Bereich des zweiten
Zugwalzenpaares gelangt ist.
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Bei bekannten Kreuzbodenbeutelinaschinen dieser Art ist eine Verarbeitung
größerer Schlauchlängen, als sie dem Umfange des Arbeitszylinders entspricht, nicht
möglich, da die mit dem Arbeitszylinder zusammenwirkenden Vorrichtungen bei jedem
Umlauf des Arbeitszylinders wirksam werden. Im übrigen ist bereits vorgeschlagen
worden, zur Führung einer Blätterbahn in der Führungsrichtung aufeinanderfolgend
angeordnete, an Hebeln gelagerte und leicht gefederte Rollen zu verwenden. Demgegenüber
wird nach der Anweisung der Erfindung eine Steuerung der nacheinander arbeitenden
Zugrollenpaare bewirkt.
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Für die Ansprüche 2 bis 16 wird nur in Verbindung mit dem Gegenstand
des Anspruches i Patentschutz beansprucht.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt; es zeigt
Abb. i die Anlegevorrichtung im Aufriß mit einem abgeschwenkten Zugwalzenpaar, Abb.2
die Änlegevorrichtung im Aufriß mit allen Zugwalzen in Wirkstellung, Abb.3 eine
Gesamtdarstellung im Aufriß mit abgeschwenktem Falzzylinder für den Mittelfalz,
Abb.
4 eine Gesamtdarstellung' im Aufriß mit abgeschwenktem Falzzylinder für die Seitenfalzung
und abgeschwenkter Kleisterauftrage orrichtung, Abb.5 die Anordnung der umlaufenden
Falzstäbe im Aufriß, in der Falzstellung für die vorauslaufende Seitenklappe, Abb.6
die Anordnung der umlaufenden Falzstäbe im Aufriß, in der Falzstellung für die nachfolgende
Seitenklappe, Abb. 7 einen Grundriß zu den Abb. i und 2, Abb. 8 einen Grundriß zu
den Abb. 3 und 4, Abb. 9 einen Grundriß zu den Abb. 5 und 6. Die Papierschläuche
i kommen auf der Bandleitung 2, die über die Rollen 3 und 4 geführt ist, in schuppenförmiger
Übereinanderlagerung an. Mit der Rolle .4 arbeitet eine Zugwalze 5 zusammen, die
in Armen 6 drehbar gelagert ist. Die Arme 6 sind auf einer Achse 7 befestigt, auf
welcher ein Hebelarm 8 aufgebracht ist. Am Hebelarm 8 greift die Zugstange 9 an,
die an einen Schwinghebel i i angelenkt ist. Eine Rolle 12 des Schwinghebels i i
wird durch eine Feder 13 gegen eine Kurvenscheibe 14 gezogen, die auf einer Antriebswelle
15 befestigt ist.
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Gegen eine zweite, auf der Antriebswelle 15 befestigte Kurvenscheibe
16 Wird die Rolle 17 eines Schwinghebels 18 durch eine Feder i9 gezogen. Am Schwinghebel
i8 ist eine Verbindungsstange 21 angelenkt, welche über einen Hebelarm 22 einen
Anschlag 23 steuert. Im Bereiche dieses Anschlages ist eine leichte Knickung der
Bahn der ankommenden Papierschläuche vorgesehen, um eine erhöhte Sicherheit der
Anschlagwirkung zu erreichen'. Neben dem Zugwalzenpaar 4, 5 ist ein zweites Zugwalzenpaar
--4,:25 vorgesehen, das festliegend angeordnet ist bzw. lediglich sich unter Federwirkung
auf die Stärke des Papierschlauches einstellt.
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Der Antrieb der Zugwalzenpaare erfolgt von einem auf der Achse 7 gelagerten
Zahnrad 26 aus, das unmittelbar die obere Zugwalze 5 und über ein Zwischenrad 27
die unteren Zugwalzen 4, 24 und 25 antreibt.
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Auf der Antriebswelle 15 ist auch der Falzzylinder 28 in der unten
näher beschriebenen Weise gelagert, der mittels des Falzmessers 29 den Mittelfalz
bildet. Über die Walze 25 und zwei weitere Walzen 31 und 32 (Abb. i) ist eine am
Mantel des Falzzylinders 28 vorbeilaufende Bandleitung geführt.
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Die Anordnung der Falzzylinder ist folgende: Die Welle 15 des Falzzylinders
28 ist in exzentrischen Büchsen 43 gelagert. Mit den exzentrischen Büchsen 34 sind
Hebelarme 35 und 36 verbunden (Abb. 3 und 4). Am Hebelarm 35 ist eine Zugstange
37 angelenkt, welche über einen Zwischenhebel 38 in einer Zugstange 39 fortgeführt
wird. Die Zugstange 39 ist mit einem Schwinghebel 41 verbunden, dessen Rolle 42
durch eine am Hebelarm 36 angreifende Feder 43 gegen eine Kurvenscheibe 44 gezogen
wird. Die Kurvenscheibe 44 ist auf einer Welle 45 befestigt, auf welcher auch eine
zweite Kurvenscheibe 46 angeordnet ist.
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An die Kurvenscheibe 46 wird unter dem Zug einer Feder 47 die Rolle
48 eines Hebels 49 angedrückt. Der Hebel 49 greift über eine Zugstange 5 i, einen
Winkelhebel 52 und eine Zugstange 53 - an einem Arm 54 einer exzentrischen Büchse
55 an, in welcher die Welle So des Falzzylinders 56 zum Bilden der Seitenfalzung
des Bodens gelagert ist.
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Die exzentrischen Büchsen 55 sind in den Seitenteilen drehbar gelagert.
Auf der Welle So ist auch das Antriebszahnrad 58 des Falzzylinders 56 gelagert,
das von einem Zahnrad 59 (Abb. 9) angetrieben wird. Das Antriebszahnrad 57 treibt
über ein Zahnrad 6o die Kleisterauftragvorrichtung an.
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Der Kleisterzylinder 61 ist auf einer Achse 62 angeordnet, die gleichfalls
in exzentrischen Büchsen 63 gelagert sind. Diese exzentrischen Büchsen 63 sind ebenfalls
in den Seitenteilen drehbar angeordnet. Der Kleisterauftrag wird durch ein Kleistermuster
65, das auf dem Zylinder 61 befestigt ist, bewirkt. Die exzentrische Büchse 55 des
Seitenfalzzylinders 56 trägt einen zweiten Hebel 66 (Abb.4), die exzentrische
Büchse 63 Hebelarme 67 und 68. Die Hebelarme 66 und 68 sind durch eine Verbindungsstange
69 miteinander: verbunden.' Am Hebelarm 67 greift eine Feder 71 an, welche die exzentrischen
Büchsen 63 und 55 rechtsdrehend beeinflußt.
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Der Falzzylinder 28 zum Bilden des Mittelfalzen besitzt, wie bereits
erwähnt, ein Falzmesser 29, der Falzzylinder 56 zum Bilden der Seitenfalzung des
Bodens zwei Falzmesser 72 und 73, gegebenenfalls in einstellbarem Abstand. Das Falzmesser
29 arbeitet jeweils mit der mittleren von drei Falznuten 74 zusammen, die an dem
Hauptarbeitszylinder 75 diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
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Im Hauptarbeitszylinder 75 sind in bekannter und daher nur schematisch
angedeuteter Weise Stangen 76 gelagert, welche zum Festhalten des einen Schlauchteiles
dienen, wenn der Boden durch die Falznase 77 in der aus Abb.4 ersichtlichen Weise
auseinandergezogen wird. Die Falznase 77 setzt sich in einem parallel zum Umfang
des Arbeitszylinders 75 verlaufenden Druckbügel 78 fort.
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Die beiden außenliegenden Falznute 74 arbeiten mit den Falzmessern
72 und 73 des Falzzylinders 56 zum Bilden der beiden
Seitenfalze
zusammen. Über einen Zylinder 81 und eine Walze 82 ist eine Bandleitung 83 geführt,
welche die fertiggefalzten Beutel aus der Maschine herausleitet.
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Der Durchmesser des Hauptarbeitszylinders 75 ist doppelt so groß wie
der Durchmesser der beiden Falzzylinder 28 und 56. Das gleiche Verhältnis gilt also
für den Umfang der Falzzylinder zum Arbeitszylinder. Dieses Verhältnis ist für den
Erfindungsgedanken von wesentlicher Bedeutung, wie sich aus der späteren Beschreibung
der Wirkungsweise ergibt.
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Die Falzstäbe zum Umlegen der gefalzten Seitenklappen sind in folgender
Weise angeordnet: Auf der Achse 50 ist ein Zahnrad 8.1 und auf jeder Seite
des Falzzylinders 56 ein Kettenrad 85 befestigt. Das Zahnrad 84 treibt über Zahnräder
88 und 89 mit wesentlicher Übersetzung ins Schnelle ein Kettenrad 9i an. Eine Kette
92 ist über die Kettenräder 85 und 9i und ein drittes Kettenrad 93 geführt. Diese
Kette 92 trägt einen Falzstab 94 zum Falzen der zweiten, nacheilenden Seitenklappe
des Bodens.
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Auf der Welle des Zahnrades 86 ist ferner ein umlaufender Arm 95 befestigt,
der einen Zapfen 96 trägt. Der Zapfen 96 arbeitet mit einem Malteserkreuz 97 zusammen,
für dessen zeitweilige Sperrung eine Sperrscheibe 98 auf der Welle des Zahnrades
86 befestigt ist. Das Malteserkreuz 97 ist mit der Welle 79 fest verbunden, so daß
seine absatzweise Antriebsbewegung sich über das mit dem Zahnrad 87 .in Eingriff
befindliche Zahnritzel 99 und über die Zahnräder ioi und rot auf das mit dem Zahnrad
io2 fest vei:bundeneKettenrad 103 überträgt. Auf dem Kettenrad 103
und einem
Kettenrad 104, das auf der Achse des Kettenrades 93 gelagert ist, wird eine Kette
io5 geführt, die zwei Falzstäbe io6 gleicher Art trägt, die abwechselnd zum Umlegen
der ersten vorauseilenden Seitenklappe zur Wirkung kommen.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Die schuppenförmig
übereinanderlagernden Schläuche i kommen auf der Bandleitung z an und werden hier
zunächst in der aus Abb. i ersichtlichen Weise von Anschlag 23 aufgehalten. Die
Walze 5 befindet sich dabei in der abgeschwenkten Stellung. Soll nun ein neuer Schlauch
in die Maschine eingeführt werden, so tritt die Rolle 17 des zweiten Hebels 18 in
die Vertiefung der umlaufenden Kurvenscheibe 16 ein (Abb. 2), während gleichzeitig
die Rolle i2. des Schwinghebels i i von der Kurvenscheibe 14 angehoben wird. Damit
ergibt sich, daß der Anschlag 23 aus der Bahn des ankommenden Papierschlauches ausgeschwenkt,
gleichzeitig aber die Walze 5 an die Walze 4 angeschwenkt, das Walzenpaar 4, 5 also
wirksam wird. Dieses Walzenpaar fördert nun den Papierschlauch so weit, bis er mit
genügender Sicherheit vom zweiten Walzenpaar 24, 25 erfaßt ist. Sobald dies der
Fall ist, wird die Walze 5 wieder abgeschwenkt, da die Rolle 12 von der Erhebung
der Kurvenscheibe 14 abgleitet. Ebenso wird der Anschlag 23 wieder in seine Wirkstellung
bewegt, da die Rolle 17 von der Kurvenscheibe 16 wieder angehoben wird.
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Die Walzen 24 und a5 fördern den Schlauch nun weiter zwischen die
Bandleitung 33 und den Falzzylinder 28. Diese übernehmen die weitere Förderung des
Schlauches. Es sei nun angenommen, daß ein Schlauch in der Maschine verarbeitet
werden soll, dessen Länge größer ist als der Umfang des Falzzylinders 28. Es ergibt
sich dann folgende Wirkung: Beim ersten Umlauf des Falzzylinders 28 befindet- sich
die Kurvenscheibe 44 in der unwirksamen Stellung und der Falzzylinder 28 somit in
der wirksamen Lage nach Abb.4. Der Papierschlauch wird daher in die mittlere der
Falznuten 74 des Arbeitszylinders 75 hineingedrückt, und der Mittelfalz wird hergestellt.
Der dem Arbeitszylinder 75 zugewandte Teil des Schlauches wird in unmittelbarem
Anschluß an diese Falzung von der Zange 76 erfaßt, und bei der weiteren Förderung
wird der Boden durch die Falznase 77 auseinandergezogen und unter dem Druckbügel
78 glattgepreßt.
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Die Rolle 48 des Schwinghebels 49 ist inzwischen von der Kurvenscheibe
46 abgeglitten, und dadurch ist die Kleisterauftragvorrichtung 61 und der Falzzylinder
56 in die Wirkstellung gelangt. Der auseinandergezogene Boden des Schlauches gelangt
nun zur Kleisterauftragvorrichtung 6i, und diese führt mittels ihres erhöhten Teiles
65 in bekannter Weise den Kleisterauftrag durch.
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Da sich das Ende des Schlauches noch im Bereich des ersten Falzzylinders
28 befindet, wird der Falzzylinder 28 nun durch die Kurvenscheibe 44 in der aus
Abb. 3 ersichtlichen Weise durch Ausschwingen des Hebels 41 in die unwirksame Stellung
überführt, so daß sein Falzmesser 29 beim zweiten Umlauf nicht nochmals zur Wirkung
gelangen kann.
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Der auf dem Arbeitszylinder 75 weitergeförderte Papierschlauch ist
inzwischen in den Bereich des Falzzylinders 56 gelangt, der nun mittels seiner beiden
Falzmesser 72 und 73 die beiden Seitenfalzungen des Bodens herstellt, wobei diese
beiden Falzmesser in die beiden außenliegenden Nuten des Arbeitszylinders 75 eintreten.
Sobald
die Kleisterauftragvorriehtung 61 und der Falzzylinder 56 ihre Arbeitswirkung durchgeführt
haben, gelangt die Kurvenscheibe 46 wieder zur Wirkung, schwingt den Hebel 49 nach
links (Abb. q.) aus und führt die Kleisterauftragvorrichtung und den Falzzylinder
56 wieder in die unwirksame Stellung zurück. Das Ende des Schlauches, das bei der
Weiterförderung an der Kleisterauftragvorrichtung und am Falzzylinder 56 vorbeiläuft,
bleibt also unbeeinflußt.
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Die vom Falzzylinder 56 gefalzten Seitenklappen werden nun in folgender
Weise umgelegt: Die die Umlegestäbe tragenden Ketten 92 und 105 laufen mit einer
größeren Geschwindigkeit um als der Umfang des Arbeitszylinders 75. Infolge des
Malteserkreuzantriebs 95, 96, 97 ist aber die Geschwindigkeit der Falzstäbe io6
zu den einzelnen Zeitpunkten verschieden groß. Der Antrieb ist so geregelt, daß
der Stab io6 im Bereich der vorauseilenden ersten Seitenklappe seine Geschwindigkeit
kurzzeitig verzögert. Die vorauseilende Seitenklappe schiebt sich unter den seine
Geschwindigkeit verzögernden Stab io6 (Abb. 5), und die Seitenklappe wird dadurch
umgelegt. Sobald dieses Umlegen bewirkt ist, eilt der Falzstab io6 jedoch wieder
mit erhöhter Geschwindigkeit weiter. Der Falzstab 94 auf der Kette 92 kommt in diesem
Augenblick mit der die Umfangsgeschwindigkeit des Arbeitszylinders >?5 übertreffenden
Geschwindigkeit nach und legt . nun in der aus Abb.6 ersichtlichen Weise auch die
zweite Seitenklappe um.
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Der Papierschlauch gelangt nun zwischen die Bandleitung 83 und den
Arbeitszylinder 75 und wird nun aus der Maschine teerausbefördert bzw. an einen
Stapel abgegeben.
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Soll hingegen die Verarbeitung eines Papierschlauches erfolgen, dessen
Länge gleich oder geringer als der Umfang der Platzzylinder 28 und 56 ist, so kann
in geeigneter Weise, beispielsweise die axiale Verschiebung der Kurvenscheiben 44
und 4.6, die Steuerungsvorrichtung zum Abheben der Falzzylinder und der Kleisterauftragvorrichtung
unwirksam gemacht werden. In diesem Falle wird bei jedem Umlauf des Falzzylinders
28 ein Mittelfalz und bei jedem Umlauf des Falzzylinders 56 eine Seitenfalzung hergestellt.