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Behälter für Tabletten, Pillen o. dgl. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Behälter für Tabletten, Pillen o. dgl. derjenigen bekannten Art,
bei welcher der Deckel -eine durch einen Flachschieber verschließbare Ausgabeöffnung
besitzt und der Schieber derart mit die Füllung des Behälterraums zeitweilig von
einem -Ausgaberaum abriegelnden Mitteln zusammenwirkt, daß mit einer die Ausgabeöffnung
freilegenden Schieb,erbewegung auch die Abriegelung des übrigen Behälterinhalts
eintritt und jeweils ;nur eine Tablette, Pille o. dgl. !entnommen -,v.erden kann.
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Bei den bekannten Einrichtungen obiger Art verwendet man als Flachschieber
einen Drehschieber, und man muß daher edle gewisse Abhängigkeit dieser Bewegung
und der Formung des Behälters in Kauf nehmen, d. h. dem letzteren entweder eine
kreisrunde oder halbrunde Gestalt geben, was für die raumfüllende und den Raum richtig
ausnutzende Lagerung der Tabletten vielfach unerwünscht und schwierig ist. Die Herstellung
nur halbrunder Behälter verursacht infolge der verschiedenen Materialverdrängung
beim Pressen der Stanzlinge außerdem außerordentliche Schwierigkeiten, weshalb sie
nur ungern vorgenommen wird.
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Ferner bedingt die bekannte Ausführung des Schiebers und die Anpassung
der Behälterform an den Bewegungsweg des Schi,-bers den Nachteil, daß stets sogar
bei der Abriegelung des Füllraums von dem die Ausgabeöffnung besitzenden Ausgaberaum
gewisse Durchbrechungsstellen in der Behälterwandung, z. B. die Durchgangsschlitze
für den Schaft oder Hals des als Handhabe des Flachschiebers dienenden Knopfes oder
Griffes, unverschlossen bleiben. Ferner sind bei der Schleberbewegung auch Klemmungen,
Zertrümmerungen und Ausgabehemmungen der zu entnehmenden Gegenstände unvermeidlich,
weil die Füllung unmittelbar auf der Schieberfiäche aufruht. Infolge des ungeraden
Bewegungsweges des Schiebers kann sich dessen Verriegelungsanschlag zur
Ab-
sperrung des Füllraums vom Ausgaberaum seinen Weg nicht zwischen den Stoßfugen
der Tablette bahnen, diese also leicht verlagern, sondern trifft ,auch auf solche
umfängliche Punkte der Tabletten, bei denen der Stoß genau gegen den Mittelpunkt
der Tablette hin gerichtet ist. Die in der gleichen Richtung vorgelagerten Tabletten
wirken dann als ortsfeste Widerlager.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß der
Schieber geradlinig beweglich zwischen zwei ihn beiderseits ganz oder teilweise
abdeckenden Behälterteilen eingeschaltet ist und sowohl sein eigenes Verriegelungsmittel
als auch die Verriegelungsteile des ihn raumwärts bedeckenden Behälterteils als
in den Füllraum stiftartig eingreifende Vorsprünge ausgebildet, gelagert und so
wirksam sind, daß sie die Zahl und die Reihenlänge des mit ihm in Berührung
kommenden
Füllguts gegenüber den nachfolgenden Füllgutreihen sowie auch den Füllgutraum selbst
an keiner Stelle ein; schränken. '` In den Fig. i bis 8 der beiliegenden Z nungen
ist ein erfindungsgemäß gestal Ausführungsbeispiel einer derartig,enAusgabe-und
Verschlußvorrichtung bei einer rechteckigen Dose für tablettenförmige Ausgabegegenstände
dargestellt, und zwar zeigt . Fig. i eine Außenansicht auf die Deckelfläche der
neuartigen Dose, Fig. ia Beinen Längsschnitt durch den ganzen Dosenkörper nach Linie
A-B der Fig. i, Fig. z eine Innenansicht des Deckelteils der Dose, Fig. 2a einen
Längsschnitt nach Linie C-D der Fig. 2, Abb.3 eine Grundansicht auf die raumwärtige
(Innen-) Fläche des Flachschiebers, Fig. 3a einen Längsschnitt nach Linie E-F der
Fig.3. Fig. 4 die füllraumwärtige Grundansicht auf ,einen einlageartigen Behälterteil,
dessen umfänglicher Rahmen die Anlagefläche für den Deckel- und Bodenkörper der
Dose bildet, Fig. 4a einen Längsschnitt nach Linie G-H der Fig.4. Fig. 4b einen
Querschnitt nach Linie J-1( der Fig.4, Fig.5 die Draufsicht auf eine Papiero. dgl.
Einlage, mit der der Bodenkörper ausgestattet wird, Fig. 5a einen Querschnitt nach
Linie L-M der Fig.5. Fig. beinen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Querschnitt
durch den gefüllten Dosienkörper nach der Linie N-0 der Fig. i, Fig.7 eine bei abgenommenem
Bodenkörper und geschlossener Ausgabeöffnung ausgeführt gedachte Seitenansicht auf
die im Bildfeld der Zeichnung übungsgemäß schräg nach unten gerichtete Endlage bei
einer Schüttelbewegung des Dosenkörpers, Fig. 8 die der Lage des Dosenkörpers nach
Fig.7 im Augenblick der erfolgten Öffnung der Ausgabeöffnung nachfolgende Freigabe
einer Tablette.
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Mit i ist der bei 3 mit eMer schlitzförmigenAussparung versehene rechteckige
Decke.lkörp.er, mit 5 ein entsprechender Bodenkörper, der ebenso wie der Deckel
ringsum einen abgekröpften Umfangsrand besitzt, mit 2 eine Schieberplatte, die einen
die Schlitzöffnung 3 durchsetzenden Schi@eberknopf 2a aufweist, mit 6 ein umfänglich
rahmenartig abgesteifter Einlagekörper und mit 14 eine Papiereinlage bezeichnet,
die zwischen der Füllung 16 und der Innenfläche des Bodenkörpers 5 lose eingelassen
oder auch an einer oder mehreren Stellen des Bodens festgeklebt ist. Der Schieber
2 wird, wie die Fig. i, ia und 6 zeigen, bei oben liegendem Deckel i .einerseits
durch die Innenfläche des Deckels i, :yandererseits durch die Außenfläche der Ein-Iage
6 abgedeckt bzw. gegen Abheben gesichert. Die Maßverhältnisse des Schlitzes 3 und
Knopfes 2a sind dabei so gewählt, daß die Oberfläche des letzteren nur ganz wenig
über der Ebene der äußeren Deckelfläche 3 hervorsteht, aber trotzdem dem Daumen
genügendgroße Auflage und Druckfläche bietet, um den Schieber in geradliniger Bewegungsbahn
leicht, aber doch selbstsperrend in seine durch Formung und Länge des Schlitzes
3 bedingten Endlagen zu bringen. Bei diesen Schieberbewegungen bleibt der Füllraum
6b gegen die Außenluft hin aber ständig abgeschlossen, so daß ein Zutritt von Krankheitserregern.
oder Staub in den Füllraum unter keinen Umständen eintreten kann. Dazu trägt allerdings
auch der , dichte, gegebenenfalls durch Plombierung, Versiegelung Moder sonstige
Mittel gesicherte Anschluß der Umfangswände des Deckel- bzw. Bodenkörpers i bzw.
5 gegen den Einlagekörper 6 bei.
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Die Füllung 16, z. B. in Form einer Vielzahl von Tabletten,
ist im Raum des Einlagekörpers 6 so verteilt untergebracht, daß alle Tablettenreihen,
sei es der Länge, sei es der Quere nach betrachtet, bei voller Beschikkung die durch
die Form des Dosenkörpers bedingte gleichmäßige Anzahl von Füllkörpern aufweisen,
ohne darin durch um einen Ausschnitt 6a in der Einlagefläche herum verteilt angeordnete,
raumwärts vorspringende Lappen 7, 8, 9 und iz gehindert oder beeinträchtigt zu w,-rden.
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Die Lappen 7, 8, 9 und 12 können entweder auf der raumwärtigen Oberfläche
der Einlage 6 festgelötet oder festgeschweißt sein. Sie können aber auch durch in
die Fläche 6 ,eingeschnittene und raumwärts vorgebogene Zungen gebildet sein. Ein
Gleiches gilt auch für einen aus der Fläche des Schiebers --
durch den Ausschnitt
6a raumwärts vorspringenden Lappen 13. Dieser tritt bei der in Fig. ; veranschaulichten
Stellung, -welche der Endlage einer im Bildfelde schrägen, auf den Dosenkörper in
der Pfeilrichtung 17 ausgeübten kurven, also stoßartigen Schüttelstellung entspricht,
in Gleichrichtung und dichte Neb:eneinanderlage mit dem randwärts gelegenen, Lappen
12. Bei dieser Stellung der Lappen 12 und 13 zueinander bzw. des Schiebers 2 zu
den Behälterteilen i, 5 wird der z. B. in einer der Ecken des Deckelkörpers i liegende
Ausgaberaum 6a, der in seiner Flächengröße dem Ausschnitt 6a entspricht, welcher
seinerseits in steter Korrespondenzlage mit der Ausgabeöffnung 4 im Deckelkörper
i steht, von der in den Fig.7 und 8 in der
Richtung der durch den
Pfeil 17 kenntlich gemachten Bewegungsbahn der Tabletten des Füllraums 6U nicht
abgeriegelt, so daß z. B. die Tablette i ungehindert aus dem Füllraum 6b in den
Ausgaberaum 6a übertreten und sich dort anlagern kann.
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Der der Tablette i folgenden Tablette 2 wird bei der gleichen Stellung
gemäß Fig.7 entweder durch einen Führungslappen io allein oder durch diesen und
einen zweiten Führungslappen i i der Übertritt in den zwischen den Kanten der Lappen
9, 12 liegenden Zugang des Ausgaberaums 6a vorbereitet, derart, daß die Tablette
2 zunächst Anlage an den Lappen 9 und i o findet und mit einem kleinen: Umfangsteil
schon in den durch die Tablette i eingenommenen Ausgaberaum 6a @einzudringen vermag,
während sie bei der dann folgenden Schieberbewegung zur Freilegung der Ausgabeöffnung
4 der durch letztere, entweichenden Tablette i etwas nachdrängt und nun Anlage an
den Lappen io und 13 findet, Lappen 9 also von ihr als Stützpunkt verlassen wird.
Der gleiche Bewegungsweg wird durch die Stütze i i den übrigen aus dem Füllraum
6b in die durch den Pfeil 17 ;angedeutete Zone gelangenden Tabletten vorgeschrieben,
sobald durch eine stoßartige, auf dein Dosenkörper ausgeübte Bewegung in Richtung
des Pfeils 17 der Dosenkörper in die durch die Fig.7 und 8 veranschaulichte Schrägendlage
gelangt ist, bei welcher erst der Tablettenschub. in den Raum da und dann durch
den Schieber die Freilegung der Ausgabeöffnung 4 mit folgender Ausgabe der Tablette
vor sich geht.
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Aus dein geschilderten Vorgängen ergibt sich, daß bei voller Dosenfüllung
die erste zur Ausgabe gelangende Tablette keiner Schüttelbewegung bedarf, um in
den Ausgaberaum zu gelangen, vielmehr darin schon bei Beginn der Entnahme lagert,
und daß nach Freilegung der öffnung 4 durch die Schieberrückziehung aus der Lage
nach Fig.7 in die Labe nach Fig.8 der Dosenkörper nur noch aus der Zeichenbildebene
heraus so weit gewendet oder gedreht werden muß, daß die öffnung 4 abwärts gerichtet
ist, damit die Tablette i im-freien Fall aus ihr z. B. in die ausgebreitete Hand
fallen kann. Ist das geschehen, so muß zunächst der Schieber 2 wieder in die Lage
nach Fig. 7 zurückgebracht und dann der Dosenkörper aufs neue in Richtung der Zeichenebene
und des Pfeils 17 kurz geschüttelt werden, damit jetzt die nächste Tablette 2 an
die Stelle der entnommenen treten kann. Das Spiel wiederholt sich dann, wie schon
beschrieben.
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Es kann nun aber ungewollt oder aus Ungeschicklichkeit eintreten,
daß eine in die Lage nach Fig.7 gebrachte Tablette durch Änderung der Haltung des
Dosenkörpers aus der Bewegungsbahn im Sinne des Pfeils 17 meine dazu entgegengesetzte
zu gelangen bestrebt ist. Um dies zu verhüten, kann die Füllung 16 durch eine Papiereinlage
14 abbedeckt werden, die, wie Fig.6 zeigt, zwischen der Innenfläche des Bodenkörpers
5 und den Füllkörpern 16 entweder lose zu liegen kommt Moder auch an einer oder
mehreren Stellen an-der Bodeninnenfläche festgeklebt ist.
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Die Papiereinlage 14, an deren Stelle selbstverständlich auch jeder
andere gleichwertig wirkende Baustoff treten könnte, besitzt an derjenigen Eckstelle,
die in übereinanderlage mit dem Ausgaberaum 6a bzw. der Ausgabeöffnung 4 tritt,
einen Ausschnitt. 14a vorn etwa viertelkreisförmiger Gestalt und daneben mindestens
noch eine Einschnittstelle 14b, wodurch zwischen dieser und dem Ausschnitt i 4a
eine Zunge 15 entsteht, die im Sinne der Fig. 5a, 6 aus der Ebene der Einlage 14
raumwärts abgebogen wird.
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Die raumwärts abgebogene Zunge 15 legt sich mit ihrer durch die ausgekurvte
Strecke bestimmten Randkante gegen den Umfang der in den Ausgaberaum 6a getretenen
Tablette an. In Fig.7 ist diese Wirkung dadurch anschaulicher zu machen versucht
-worden, daß eine den Ausgaberaum etwas überdeckende und begrenzende Zone schraffiert
dargestellt ist. Die Schraffur soll einen Ausriß der Papiereinlage 14 bedeuten.
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Es ist ohne weiteres klar, daß bei einer Haltung des Dosenkörpers
entgegengesetzt zur Pfeilrichtung 17 die Zunge 15 ,ein Zurückschieben der Tablette
i aus dem Raum 6a verhindern muß.