DE67224C - Speisevorrichtung für HEILMANN' sehe Kämm - Maschinen - Google Patents
Speisevorrichtung für HEILMANN' sehe Kämm - MaschinenInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01G—PRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
- D01G19/00—Combing machines
- D01G19/06—Details
- D01G19/14—Drawing-off and delivery apparatus
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 76: Spinnerei.
Bei der Heilmann'sehen Kämm-Maschine richtet sich die Reinheit des Kammzuges nach
der Stellung des Vorstechkammes. Je näher beim Abreifsen des von der Kammwalze ausgekämmten
Bartes der: Vorstechkamm an der Spitze des Bartes in denselben eindringt, desto
mehr Fasern werden zurückbleiben, so dafs nur die längeren . Fasern in den Kammzug
übergehen, aber auch mehr Kämmling erzielt wird. Je weiter der Vorstechkamm von der
Spitze des Bartes eindringt, desto mehr Kammzug erhält man. . Die äufserste Grenze, bis zu
der man hierbei gehen kann, ist durch diejenige Linie bestimmt, in welcher die Spitzen
des letzten Nadelstabes der Kammwalze den Bart durchdringen. Will man also je nach
der · Feinheit des Fasermaterials und der Art seiner Verwendung in der Spinnerei den Reinheitsgrad
des Kammzuges verändern, so kann dies nur durch eine Verstellung des Vorstechkammes
geschehen. Mit dieser Verstellung mufs aber die Einstellung der Abreifsvorrichtung
Hand in Hand gehen, und da letztere aufserordentlich mühsam und zeitraubend ist, so
pflegt man bisher überhaupt auf die Einstellung des Vorstechkammes zu verzichten.
Bei der vorliegenden Maschine wird nun die Reinheit des Kammzuges in anderer Weise
geregelt, und zwar so, dafs an der Abreifsvorrichtung überhaupt keine Einstellung erforderlich
ist, dafs dieselbe vielmehr stets bis zur gleichen Entfernung gegen die Zange hin sich
bewegen kann.
Diese Regelung erfolgt durch Vermittelung der Speisevorrichtung, welche in einer von der
bisher üblichen abweichenden Weise eingerichtet ist und arbeitet.
Fig. ι und 2 der Zeichnung veranschaulichen die bisher benutzte Speisevorrichtung
der Heilmann'schen Kämm-Maschine. Dieselbe besteht im wesentlichen aus
zwei Theilen, dem aus zwei Platten r zusammengesetzten Rost und dem Speisekamm g.
Die beiden Platten r sind in einem gewissen Abstande fest mit einander verbunden und
nehmen das Faserband zwischen sich auf. Die Nadelreihen des mittelst der Stangen-v bewegten
Speisekammes g können durch Schlitze der Platten r hindurch in das Faserband treten,
und der Speisekamm g führt sich zu diesem Zwecke mittelst der Stifte u an dem Rost r.
Letzterer ruht auf der die untere Zangenbacke bildenden Platte t und ist gelenkig mit den
beiden um Zapfen / drehbaren Hebeln m verbunden,
durch deren Schwingungen die ganze Speisevorrichtung auf der Platte t hin- Und
herbewegt wird. Für die Führungsstifte u sind zu diesem Zwecke Schlitze in der Platte t
vorgesehen. Der Vorstechkamm ρ ist mittelst der beiden Arme w mit dem Zapfen 0 der
Hebel m verbunden, so dafs derselbe neben der üblichen selbständigen Verticalbewegung
auch die gleiche Verschiebung in Richtung des Faserbandes erhält. Die Hauptstellungen der
Zange, des Vorstechkammes und der Speisevorrichtung sind in den Fig. 3 bis 6 wiedergegeben.
Die Auskämmung des Faserbartes durch das Nadelsegment der Kammwalze erfolgt bei geschlossener Zange \ t, Fig. 3. Während
dieser Zeit tritt der Speisekamm g im
Sinne des Pfeiles ι aus dem Rost r, so dafs beide Theile im Sinne der Pfeile 2, Fig. 4,
um den der Speisung entsprechenden Betrag χ nach rückwärts gleiten können, ohne das von
der geschlossenen Zange % t festgehaltene Faserband mitzunehmen. Nach erfolgter Rückwärtsbewegung
mufs sich bei noch immer geschlossener Zange \ t der Speisekamm g wieder
senken im Sinne des Pfeiles 3, Fig. 5, weil die jetzt stattfindende Speisung nicht durch die
glatten Flächen der Rostplatten r, sondern durch die Nadeln des Kammes g vermittelt
werden kann.
Wenn sich dann nach dem Vorübergang des Kammsegmentes die Zange \ t geöffnet
hat, erfolgt die Speisung durch Vorbewegung des Rostes r mit dem Kamm g im Sinne des
Pfeiles 4, Fig. 6.
Der Vorstechkamm nimmt an diesen Bewegungen Theil und senkt sich in den vom
Nadelsegment der Kammwalze gekämmten Faserbart (Fig. 6), sobald die Spitze desselben
von der Abreifsvorrichtung erfafst ist. Während des Abreifsens hat nicht allein der Vorstechkamm
ρ im Faserbande zu verharren, sondern auch der Speisekamm g, weil letzterem
jetzt die Führung der abgerissenen Fasern obliegt. Vorstechkamm p, Rost r und Speisekamm
g bleiben also während des Abreifsens unbeweglich, bis sich die Zange wieder geschlossen
hat (Fig. 3). Alsdann erfolgt wieder der Austritt des Speisekammes und des Vorstechkammes,
wie vorhin beschrieben.
Die neue Speisevorrichtung unterscheidet sich nun dadurch von der bisher beschriebenen,
dafs Vorstechkamm, Rost- und Speisekamm bei geöffneter Zange \ t, Fig. 6, nicht in
ihrer Lage verharren, sondern gemeinsam eine Rückwärtsbewegung im Sinne des Pfeiles 5,
Fig. 7, ausführen, und zwar entweder kurz vor Schlufs des Abreifsens, also zu einer Zeit, wo
sämmtliche Fasern noch von der Abreifsvorrichtung erfafst sind, oder unmittelbar nach erfolgtem
Abrifs, jedenfalls aber bevor die Zange \ t wieder geschlossen ist. Infolge
dessen wird das Faserband in der gleichen Richtung zurückbewegt, so dafs also nach
Schlufs der Zange (Fig. 8) der aus der Zange hängende Bart um den Betrag y jener Rückwärtsverschiebung
gekürzt ist. Da die Menge des ausgeschiedenen Kämmlings abhängig ist von der Länge des beim Kämmen durch das
Nadelsegment der Kämmwalze aus der geschlossenen Zange vorstehenden Bartes und offenbar geringer wird, wenn in der beschriebenen
Weise das Faserband um den Betrag^, Fig. 8, zurückgeschoben ist, so ergiebt sich,
dafs man durch Veränderung jenes Betrages die Menge des ausgeschiedenen Kämmlings und
damit die Reinheit des Kammzuges regeln kann. Da der Vorstechkamm ρ ferner beim
Abreifsen wie bisher stets dicht an den Abreifscylinder herangebracht werden mufs, so
ergiebt sich, dafs die Speisevorrichtung nicht wie bisher um den Betrag χ der Speisung
gegen die Zange im Sinne des Pfeiles 4, Fig. 6, sondern nunmehr um den Betrag (x + y)
vorgeschoben werden mufs, also um den Betrag der Speisung χ vermehrt um den Betrag y
der Rückwärtsbewegung des Faserbandes bei offener Zange. Dafs diese Art der Speisung
gestattet, die Regelung der Reinheit des Kammzuges vorzunehmen, ohne dafs die Abreifsvorrichtung
eingestellt zu werden braucht, ergiebt sich sofort aus Fig. 9. Da nur die äufserste
linke Stellung I des Vorstechkammes p, Fig. 6, unverändert zu bleiben braucht, so hat man
nur den Endpunkt II der Rückwärtsbewegung des Vorstechkammes nebst Speisevorrichtung
zu verändern, derart, dafs einmal diese Theile um den Betrag y, das andere Mal um einen
Betrag^' bei geöffneter Zange sich rückwärts bewegen und in die Endstellung II bezw. II'
gelangen. Die Speisung ist dann nur so einzurichten, dafs sie stets um den gleichen Betrag
χ erfolgt, also III bezw. III' die Endstellungen der Speisevorrichtung darstellen,
welche der Fig. 4 entsprechen würden.
Man kann also die Abreifsvorrichtung ein für alle Mal zur Zange in den Abstand einstellen,
welcher dem schwierigsten Fasermaterial bezw. der gröfsten Kämmlingsmenge entspricht,
und durch Veränderung der Bewegungsmechanismen für die Speisevorrichtung den Betrag^
bestimmen, um den das Faserband bei geöffneter Zange jedesmal wieder zurückbewegt
werden mufs.
Die ganze Regelung der Reinheit der Kämmung beschränkt sich nunmehr auf eine stets
einfach einzurichtende Einstellung von Bewegungsmechanismen für die Speisung, von der
die Abreifsvorrichtung ganz und gar unabhängig ist.
Die Bedingungen, welchen dieser Bewegungsmechanismus zu entsprechen hat, ergeben sich
aus Fig. 9. Die Speisevorrichtung mufs bei geöffneter Zange um einen veränderbaren, bei
geschlossener Zange um einen nicht veränderbaren Betrag zurückgeschoben und in jedem
Fall um die Summe beider Beträge vorgeschoben werden.
Ein diesen Bedingungen entsprechender, besonders einfacher Mechanismus ist als Beispiel
in den Fig. 10 bis 13 in den verschiedenen Hauptstellungen dargestellt, während Fig. 14
die obere Ansicht des Hebelwerkes zum Antrieb der Hebel m zeigt.
Der durch eine Feder η beständig nach abwärts gezogene Hebel m ruht mittelst der
Rolle s auf dem Arm f" des um Zapfen d drehbaren Hebels f, dessen Rolle f" auf dem
Umfang der Daumenscheibe c der Triebwelle a
läuft. Um den Zapfen d ist ein zweiter Hebel e lose drehbar, dessen Rolle e" auf
dem Umfang einer zweiten Daumenscheibe b läuft, welche neben der Scheibe c auf der
Triebwelle α angeordnet ist. An den Naben der Hebel ef sitzen ferner Arme e'f, von
denen e' mit einer Stellschraube i versehen ist, welche gestattet, die Stellung der Hebel e
und /gegen einander beliebig zu verändern.
In Fig. ίο ist die Stellung der Theile veranschaulicht
in dem Augenblick, wo das Nadelsegment der Kammwalze seine Arbeit beendet, die Zange sich geöffnet und die Vorwärtsbewegung
des Faserbandes begonnen hat. Die in Richtung des Pfeiles sich drehende
Daumenscheibe c hebt den Hebel / und damit auch den Hebel m. Diese Bewegung des
Hebels / bleibt ohne Einflufs auf den Hebel e, dessen Rolle e" in Berührung mit der Daumenscheibe
b verbleibt, so dafs bei der weiteren Drehung der Scheiben b c, Fig. 11, die Schraube i
den Arm /' verläfst. So lange die Rolle /" auf dem concentrischen Theil der Daumenscheibe
c läuft, bleibt der Hebel / und somit auch die Speisevorrichtung r g und der Vorstechkamm
ρ in Ruhe, es erfolgt bei geöffneter Zange das Abreifsen. Gelangt die Daumenscheibe
c in die Lage Fig. 12, so beginnt der Hebel f sich wieder zu senken, Speisevorrichtung
nebst Vorstechkamm bewegen sich bei geöffneter Zange rückwärts im Sinne des
Pfeiles 5, Fig. 7, bis der Arm /' des Hebels/ an der Schraube i einen Anschlag findet
(Fig. 13). Der Weg, den die Speisevorrichtung bisher nach rückwärts gemacht hat, entspricht
der Strecke y, Fig. 9, und es ist sofort klar, dafs man bei geeigneter Form der Scheiben b
und c durch Stellung der Schraube i diesen Betrag y verändern kann. Die Rolle /" des
Hebels / verläfst nun die Daumenscheibe c, und das ganze Hebelsystem nebst Speisevorrichtung
und Vorstechkamm bleibt so lange in der Stellung Fig. 13, bis die Daumenscheibe b
dem Hebel e gestattet, sich weiter zu senken. Da mittlerweile die Zange sich geschlossen und
der Speisekamm sich gehoben hat (Fig. 4), so erfolgt durch die Abwärtsbewegung des Hebels e
die dem Betrag χ der Speisung (Fig. 9) entsprechende weitere Rückwärtsbewegung der
Speisevorrichtung. Damit der Mechanismus in der gewünschten Weise thätig ist, mufs hiernach
die Daumenscheibe b so eingerichtet sein, dafs sie unter Beihülfe der Feder η die
Rückwärtsverschiebung des Speiserostes r mit Speisekamm um. den Betrag χ der Speisung
bewirken kann, während die Daumenscheibe c so zu gestalten ist, dafs sie das Faserband um
die Summe beider Beträge χ und y verschieben und den-Vorstechkamm in die richtige Lage
zur Abreifsvorrichtung bringen kann. Der concentrische Theil der Daumenscheibe c entspricht
dann der Stellung der Theile während des Abreifsens. Die Veränderung des Betrages
y, Fig. 8 und 9, wird durch die Stellschraube i erzielt. Ist die Schraube i so hergestellt,
dafs sich die beiden Arme e' und /' berühren können, so kann sich der Hebel /
um den radialen Abstand der concentrischen Theile der Daumenscheiben b c senken (Fig. 13),
und dieser Betrag entspricht dann dem Maximum von y und demgemäfs dem Minimum des in
der Maschine zu erzielenden Kämmlings. Wird die Schraube i aber so weit nach abwärts geschraubt,
dafs ihr unteres Ende bei der Stellung Fig. 12 den Arm /' des Hebels f berührt,
so ist eine Relativbewegung zwischen den Hebeln e und / ausgeschlossen, der Betrag
y wird also Null, es findet keine Verschiebung
des Faserbandes bei geöffneter Zange statt, die Kämmlingsmenge wird ein Maximum und die Maschine arbeitet wie die bisherigen
Kämm-Maschinen. Zwischen diesen beiden Grenzen kann man lediglich mittelst der
Schraube i die Menge des Kämmlings und damit die Reinheit des Kammzuges bequem
regeln.
Claims (2)
1. Eine Heilmann'sche Kämm-Maschine, bei
welcher die Menge des Kämmlings und damit die Reinheit des Kammzuges dadurch geregelt wird, dafs man das Faserband
durch Vermittelung der Speisevorrichtung und des Vorstechkammes gegen Ende des Abreifsens oder nach Beendigung desselben
eine Rückwärtsbewegung bei geöffneter Zange ausführen läfst, deren Betrag
der zu erzielenden Reinheit entsprechend bemessen wird.
2. Eine Heilmann'sche Kämm-Maschine der zu i. gekennzeichneten Art, bei welcher
die Rückwärtsbewegung des Faserbandes durch Vermittelung zweier Hebel (ef) vermittelt
wird, die durch besondere Daumenscheiben (b c) bewegt werden, und deren
gegenseitige Bewegung durch eine Stellschraube (i) geregelt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE67224C true DE67224C (de) |
Family
ID=340870
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT67224D Expired - Lifetime DE67224C (de) | Speisevorrichtung für HEILMANN' sehe Kämm - Maschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE67224C (de) |
-
0
- DE DENDAT67224D patent/DE67224C/de not_active Expired - Lifetime
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