DE670301C - Verfahren zum OElen von Kalkstickstoff - Google Patents

Verfahren zum OElen von Kalkstickstoff

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DE670301C
DE670301C DEB170628D DEB0170628D DE670301C DE 670301 C DE670301 C DE 670301C DE B170628 D DEB170628 D DE B170628D DE B0170628 D DEB0170628 D DE B0170628D DE 670301 C DE670301 C DE 670301C
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calcium cyanamide
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oiled
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides
    • C05C7/02Granulation; Pelletisation; Degassing; Hydrating; Hardening; Stabilisation; Oiling

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Ölen von Kalkstickstoff Es ist bekannt, daß gemahlener Kalkstickstoff zur Verhinderung des Stäubens geölt werden muß. Um eine bessere Verteilung des Öles zu erhalten, ist bereits vorgeschlagen worden, diese Ölbehandlung in der Wärme oder bei dampfförmigem Zustande der Öle vorzunehmen. Hierunter wurde verstanden, (laß die durch Streudüsen o. dgl. zugeführt wurden, nachdem sie, falls erforderlich, auf eine möglichst hohe Temperatur erhitzt worden waren.
  • Es ist bisher nicht der Vorschlag veröffentlicht worden, bei'diesem Vorgang der Ölung in der Wärme die Azotierwärme selbst zu verwerten, die völlig unbenutzt verlorenging. Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, bei dem diese Azotierwärme in der Weise nutzbar verwertet wird, daß das Öl (lein von der Azotierung und Mahlung komnienden, auf etwa ioo° C abgekühlten Kalkstickstoff zugeführt wird. Auf diese Weise erreicht man eine sehr feine Verteilung des Öles, so daß ohne besonderen Wärmeaufwand jede Kl.umpenbildung vermieden und jedes halkstickstoffkorn mit Öl überzogen wird. Es findet gleichzeitig auch eine gewisse Vernebeiuiig des Öles statt, wobei sich bei der folgenden Abkühlung die einzelnen Kalkstickstoffteilchen völlig gleichmäßig mit einer dünnen O111aut überziehen. Außerdem wird erreicht, (laß man mit erheblich weniger Öl auskommt als bisher, und (laß der Stäubungsgrad bei dem heißgeölten Kalkstickstoff mit der Zeit viel weniger zunimmt als bei dem kaltgeölten.
  • Das neue Verfahren bedingt eine völlige Umstellung des bisherigen Arbeitsganges insofern, als dieKalkstickstoffblöckenicht mehr wie bisher ausgekühlt werden, sondern noch in verhältnismäßig heißem Zustande in die Brech- und Mahlanlagen gelangen. Es ist hierfür eine jetzt praktisch immer erfüllte Voraussetzung, daß der Kalkstickstoff nur noch sehr wenig Restcarbid enthält, weil bei hohen Restcarbidgehalten, wie sie früher vorhanden waren, die Temperatur bei der mit der Ölung meist verbundenen, stark exothermen Entgasung zu hoch steigen würde. Aus diesen früheren Erfahrungen der zu starken Ternperatursteigung erklärt sich wohl die -zunächst merkwürdig erscheinende obenerwähnte Tatsache, daß man beim Ölen in der Wärme nur (las Öl erhitzte, aber nicht gewagt hat, die notwendige Wärme aus der fühlbaren Wärme des heißen Kalkstickstoffs selbst zu bestreiten und damit eine Erhitzung des Öles überflüssig zti machen.
  • Ein besonderer Vorzug des Verfahrens besteht darin, daß die niedrig siedenden Bestandteile des Öles entfernt werden. Die Anwesenheit solcher niedrig siedender Bestandteile ist wahrscheinlich der Grund für die häufig beobachtete Erscheinung, daß eine dauernde Entstaubung des Kalkstickstoffs nach (.lein üblichen Ölverfahren manchmal nicht zu erreichen war. Wenn man nämlich Öl mit viel leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen verwen-(let, so verringert sich bei längerer Lagerzeit seine staubbindende Kraft, weil sein Prozentgehalt durch Verdunstung dieser Ant-,le herabsinkt. Wird die Ölung an dem noch heißen Kalkstickstoff vorgenommen. so werden die leichtflüchtigen T3-estandteile durcl: die Deckgase fortespült und können gegebenenfalls gesondert' aufgefangen werden. Bei den bisherigen Verfahren, bei denen die Öle erwärmt und dem kalten Kalkstickstoff zugeführt wurden, war diese Entfernung der leicht siedenden Bestandteile nicht möglich, da sich diese natürlich auf dem kalten Kalkstickstoff -wieder niederschlugen.
  • Die Unterschiede zwischen dein früheren und dem neuen Verfahren sind beispielsweise aus dem beiliegenden Schaubild zu entnehmen.
  • Hier sind Vergleichsversuche dargestellt, bei denen der Stäubungsgrad von geöltem Kalkstickstoff durch Feststellung der Anteile, die beim Fall einer Gesamtmenge von ioo g aus einer Höhe von .4o cm unter dem Einfluß eines Seitenwindes von i m/Sek. abgetrieben wurden, bestimmt wurde.
  • Die durchgezogenen einfachen Linien zeigen den Stäubungsgrad bei nach dem `bekannten Verfahren geöltem und gelagertem Kalkstickstoff, die doppelt durchgezogenen Linien bei demselben Kalkstickstoff, ungelagert, an. Der Ölgehalt bei dem gelagerten Kalkstickstoff betrug 2,340,10, bei dem nichtgelagerten 2,-.2%.
  • Die einfach und doppelt gestrichelten Linien geben die entsprechenden Werte für nach dem neuen Verfahren geölten Kalkstickstoff an.
  • Der Ölgehalt des gelagerten Kalkstickstoffs (einfach gestrichelt) betrug 1,57 °/o, der des nichtgelagerten (doppelt gestrichelt) i,4.9%.
  • Aus der Zeichnung ergibt sich, daß die Lagerbeständigkeit des nach dem neuen Verfahren geölten Kalkstickstoffs trotz erheblich geringerer Ölmengen sich um io °/o erhöht hat.
  • Das nach dem neuen Verfahren hergestellte Erzeugnis besitzt einen weiteren Vorteil insofern, als die hierbei ausreichende geringere Ölmenge in bezug auf den Düngewert des Produktes vorteilhaft ist. Große Ölmengen beeinflussen den Düngewert ungünstig.
  • Die Ölung des Kalkstickstoffs erfolgt nach der Mahlung, Es lassen sich Stein- und Braunkohlenteeröle, Mineralöle sowie andere geeignete Öle verschiedenster Herkunft verwenden. Es ist zweckmäßig, Öle zu wählen, bei Gienen der Flammpunkt etwa io° C Tiber der Höchsttemperatur der Olungsapparatur liegt.
  • Benötigt werden, je nach der Beschaffenheit der Öle und des Kalkstickstoffs sowie des Verwendungszweckes des Kalkstickstoffs 11/2 bis 5 °/o Ölzusatz.
  • Der Vorteil des neuen Verfahrens beruht in einer Vereinfachung der Apparatur, in einer 1>esseren'1Tischung infolge der höheren Temperatur des Kalkstickstoffs unter gleichzeitiger Entfernung der niedrig siedenden Bestandteile des Öles und in einem gleichmäßigeren Erzeugnis mit einer wesentlichen Ersparnis an 01. Die Ölung kann vor oder nach der Entgasung erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, das noch heiße, von den Mühlen kommende Material zu gleicher Zeit und in der gleichen Apparatur, z. B. in den sogenannten Hvdromixern, unter gleichzeitiger Kühlung zu entgasen und zu ölen. Diese Verfahrensweise hat den weiteren Vorteil, daß das Wasser bei Temperaturen von etwa ioo° C mit dem Kalkstickstoff in Berührung kommt und dadurch das für die Dicvandiamidbildung besonders schädliche Temperaturgebiet von etwa 6o bis So' C vermieden wird.
  • Beispiel i Es werden in einer Mischtrommel im Verlaufe von S Stunden i5o t Kalkstickstoff, welche kein Restcarbid enthalten, geölt. Der Kalkstickstoff tritt ununterbrochen in feingemahlener Form mit einer Temperatur von ioo°C in die Mischtrommel ein. Es werden 3 t Gasöl mit einem spezifischen Gewicht von o,9 und einem Flammpunkt von 12o° C mit einer Düse verstäubt; die Trommel wird in der nach dem Austritt zu liegenden Hälfte mit Kühlwasser berieselt. Der fertige Kalkstickstoff verläßt die 1\lischtrommel mit etwa 50° C.
  • Beispiel 2 Es werden i50 t Kalkstickstoff mit 0,7"/, Restcarbid zur gleichen Zeit mit Wasser und Öl behandelt, Die Apparatur besteht aus einer Mischtrommel, in welche der Kalkstickstoff in feingemahlenem Zustande mit einer Temperatur von etwa ioo° C oder wenig darunter eingebracht wird. Es werden im Verlaufe von S Stunden mit einer Düse etwa 3 t Wasser und 3 t Öl mit einer anderen Düse zugesetzt. Die Temperatur steigt infolge der "Zersetzung des Carbides, und die Trommel wird, damit die Temperatur des Kalkstickstoffs ioo° C nicht wesentlich übersteigt, in der ganzen Länge mit Wasser gekühlt. Der fertige Kalkstickstoff verläßt die Trommel mit etwa 6o° C.
  • Bei beiden Beispielen wird inertes Spülgas durch die Trommel geleitet.

Claims (1)

  1. PATCNTANSPRUCI:: Verfahren zum Ölen von Kalksfickstoff in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl dem vori der Azotierung und lilahlung kommenden, auf etwa ioo° C abgekühlten Kalkstickstoff zugeführt wird.
DEB170628D 1935-08-04 1935-08-04 Verfahren zum OElen von Kalkstickstoff Expired DE670301C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE923792C (de) * 1952-11-25 1955-02-21 Lonza Werke Elektrochemische F Verfahren zur Herstellung von als normales Duengemittel und als Kopfduenger verwendbarem Kalkstickstoff
DE1261524B (de) * 1965-01-29 1968-02-22 Georges Walraedt Verfahren zur Herstellung von geoeltem Thomasphosphatschlackenmehl

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE923792C (de) * 1952-11-25 1955-02-21 Lonza Werke Elektrochemische F Verfahren zur Herstellung von als normales Duengemittel und als Kopfduenger verwendbarem Kalkstickstoff
DE1261524B (de) * 1965-01-29 1968-02-22 Georges Walraedt Verfahren zur Herstellung von geoeltem Thomasphosphatschlackenmehl

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