DE560985C - Verfahren zum Karbonisieren von Lumpen - Google Patents

Verfahren zum Karbonisieren von Lumpen

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DE560985C
DE560985C DEG78411D DEG0078411D DE560985C DE 560985 C DE560985 C DE 560985C DE G78411 D DEG78411 D DE G78411D DE G0078411 D DEG0078411 D DE G0078411D DE 560985 C DE560985 C DE 560985C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C5/00Carbonising rags to recover animal fibres

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Description

  • Verfahren zum Karbonisieren von Lumpen Für das Karbonisieren von Lumpen, d. h. die Isolierung der animalischen Wollanteile derselben durch Zerstörung der in ihnen enthaltenen Baumwolle und sonstigen vegetabilischen bzw. Cellulosebestandteile mittels Säuren u. dgl., sind verschiedene Verfahren bekannt. Nach der sog. Naßkarbonisiermethode wird derart gearbeitet, daß die Lumpen mit flüssiger Säure getränkt, hierauf z. B. durch Zentrifugieren oder durch Dampfbehandlung von dem Säureüberschuß befreit und alsdann karbonisiert werden. Dieses Verfahren hat sich nicht besonders bewährt, vor allem weil es verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt, kostspielig ist und den angestrebten Karbonisierungseffekt nicht immer gleichmäßig und mit Sicherheit erzielen läßt. Nach einem anderen bekannten Verfahren werden die Lumpen mit Chlorwasserstoffgas behandelt. Bei einem solchen Vorgehen besteht jedoch der Nachteil der gefährlichen Handhabung mit diesem Gas und die Schwierigkeit, daß die Lumpen vorher einer gleichmäßigen Durchfeuchtung unterworfen werden müssen, da Chlorwasserstoffgas als solches allein auf die Lumpen nicht einwirkt.
  • In der Praxis wird daher bisher im allgemeinen derart gearbeitet, daß die Lumpen in einer sog. Karbonisiertrommel zunächst getrocknet und hierauf durch Einleiten. von Säuredämpfen, die man außerhalb des Behandlungsgefäßes z. B. in einer Retorte erzeugt hat, karbonisiert werden. Doch auch dieses wohl an sich zu guten Karbonisierungseffekten führende Verfahren ist mit großen Nachteilen und Schwierigkeiten verbunden, die vor allem darin bestehen, daß die unter erheblichem Wärmeaufwand und mittels besonderer kostspieliger Apparate bei ,sehr hohen Temperaturen, z. B. solchen von etwa 8oo°, erzeugten Säuredämpfe außerordentlich aggressiv wirken und so das Baumaterial der Erzeugungs- und Behandlungsapparatur verhältnismäßig sehr schnell zerstören und zu einer Gefährdung des Bedienungspersonals führen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man alle vorgenannten Schwierigkeiten und Nachteile beheben und unter geringem Material- und Wärmeaufwand in einfachen, praktisch keinem Verschleiß unterliegenden Apparaturen ausgezeichnete Karbonisierungseffekte erzielen kann, wenn man die Lumpen in einer Karbonisiertrommel zunächst in bekannter Weise trocknet und hierauf die Säure, z. B. Salz- oder Schwefelsäure, in flüssiger Form und feiner Verteilung, z. B. durch Einspritzen mittels Düsen, in die auf passende Temperaturen beheizte Karbonisiertrommel einführt. Die Behandlungstemperaturen innerhalb. der Trommel brauchen dabei z. B. bei Verwen- Jung von Salzsäure als Karbonisiersäure -im allgemeinen 1q0° C nicht zu übersteigen. Im nachstehenden sei dieses Verfahren an Hand der beiliegenden Abbildungen im einzelnen näher erläutert. Diese zeigen in Abb. z einen der Durchführung des vorliegenden Verfahrens dienenden Karbonisierapparat in beispielsweiser schematischer Darstellung in der Draufsicht und in Abb.2 einen solchen im Querschnitt.
  • Nachdem die Trommel t durch Öffnen der beiden Deckel v zugänglich gemacht und mit Lumpen gefüllt ist, werden die Deckel v wieder geschlossen und die Beheizung, in diesem Falle die Gasheizung g, in Betrieb gesetzt, um zunächst die in den Lumpen enthaltene natürliche Feuchtigkeit zu entfernen. Die erwärmte Luft steigt dabei in dem Heizraum h nach oben und umspült die gesamte Außenwand der die Trommel t -enthaltenden Kammerk. Hierdurch werden auch das Innere der Trommel und die darin enthaltenen Lumpen rasch erwärmt und deren Feuchtigkeit ausgetrieben. Die überschüssigen Heizgase können durch das Rohr r, die verdampfte Feuchtigkeit durch das Rohr a entweichen. Bei elektrischer oder mittels Dampf vorgenommener Beheizung kann das Rohr r in Wegfall kommen.
  • Ist die Feuchtigkeit in genügendem Umfange aus den Lumpen ausgetrieben, dann wird durch die in einem der beiden Trommelwellenstümpfe angeordnete Düse d flüssige Säure, z. B. Salzsäure, gewöhnlicher Temperatur feinst verteilt in die Trommel t eingespritzt. Die Säure wird dabei der Düse d durch die Leitung z zugeführt.
  • In Abb. 2 ist beispielsweise dargestellt, wie die Säure der Düse d zugeleitet wird. Dabei wird mittels des Treibriemens rd der Luftkompressor lk angetrieben, die Preßluft durch die Leitung 11 nach dem Säurebehälter sb geleitet und dadurch die Säure durch die Zubringerleitung z nach der Düse d gepreßt. Gegen zu hohen Druck wird dabei der Säurebehälter zweckmäßig mittels eines Sicherheitsventils sv geschützt.
  • Wie das Einspritzen der Säure im einzelnen erfolgt, ob z. B. mittels Preßluft oder mittels Pumpe o. dgl., ist an sich ohne Bedeutung. Wesentlich ist nur, daß die Säure fein verteilt bzw. vernebelt in .das Innere der Trommel gelangt. Hierdurch ist es möglich, daß die in der Trommel befindlichen, durch deren Rotation ständig durcheinanderfallenden Lumpen gleichmäßig und innig mit der Säure in Berührung kommen und die Reaktion zwischen Säure und Lumpen rasch und vollständig vonstatten geht.
  • Vor dem Einführen der Säure in die Trommel wird die Klappe s des Ableitungsrohres d geschlossen, so daß die Kammer k vollkommen abgedichtet ist und keine Säuredämpfe oder Staub nach außen entweichen können.
  • Ist der Karbonisierungsprozeß beendet, so -wird die Heizung g abgestellt, worauf die Temperatur verhältnismäßig rasch fällt und etwa vorhandene überschüssige Säure sich mit der Celluloseasche am Boden der Kammer k sammelt, von wo sie ebenso wie das karbonisierte Material aus der Trommel leicht und ohne Belästigung des Bedienungspersonals entfernt werden kann. Beispiel Etwa roo kg Lumpen werden in eine siebartig gelochte Karbonisiertrommel eingeführt, die in einer zweckmäßig z. B. mittels Gas, Dampf oder auf elektrischem Wege heizbaren Heizkammer drehbar angeordnet ist und innerhalb des einen Trommelwellenstumpfes eine in das Innere der Trommel mündende Säureeinspritzvorrichtung, z. B. eine sog. Vernebelungsdüse, aufweist. Hierauf wird Trommel und Heizkammer gut verschlossen, die Trommel in Bewegung gesetzt, die an dem Apparat bzw. der Heizkammer befindliche Entlüftungsklappe geöffnet und die Beheizungsvorrichtung angestellt. Nachdem in der Trommel die Temperatur eine Höhe von etwa go bis 95' erreicht hat und die natürliche Feuchtigkeit aus den Lumpen verdrängt ist, was je nach Größe und Art des Apparates und -der Heizungseinrichtung in etwa 314 bis z Stunde erreicht ist, schließt man die Entlüftungsklappe und führt durch die Säureeinspritzvorrichtung j e nach Beschaffenheit der Lumpen etwa 8 bis zo °/o, bezogen. auf deren Gewicht, flüssige Salzsäure von 22° Be und gewöhnlicher Temperatur in fein verteilter Form in den Trommelraum ein. Die durch die Säurezugabe etwas erniedrigte Temperatur innerhalb des Apparates wird dann durch weiteres Aufheizen zweckmäßig auf etwa 9o bis rq.o° C erhöht und auf dieser Höhe gehalten, bis der Karbonisierprozeß beendet ist, was je nach Art der Lumpen und Größe des Apparates in % bis r112 Stunde der Fall ist. Dann wird die Heizungsanlage abgestellt, die Entlüftungsklappe geöffnet und etwa noch vorhandene Salzsäurenebel durch einen angeschlossenen Filterapparat absorbiert. Nach erfolgter Abkühlung, die im allgemeinen nicht länger als 114 Stunde in Anspruch nimmt, werden dann die Lumpen ausgebracht, die so unter weitgehendster Schonung des Apparaturmaterials und geringem Wärme- und Materialaufwand in ausgezeichneter Weise karbonisiert sind.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Karbonisieren von Lumpen durch Einwirkung von Säure auf das vorher getrocknete Material in einer Karbonisiertrommel, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure in flüssiger Form und feiner Verteilung, z. B. durch Einspritzen mittels Düsen, in die beheizte Karbonisiertrommel eingeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel bei Verwendung von Salzsäure als Karbonisiersäure auf i4o° C nicht übersteigende Temperaturen beheizt wird.
DEG78411D 1931-01-02 1931-01-03 Verfahren zum Karbonisieren von Lumpen Expired DE560985C (de)

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