DE668650C

DE668650C - Turbinenlokomotive mit nur einer Hauptturbine und nur einer Zusatzturbine

Info

Publication number: DE668650C
Application number: DEK139065D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Erich Burmeister
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1935-08-25
Filing date: 1935-08-25
Publication date: 1938-12-07

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 7. DEZEMBER 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 668 KLASSE 20 b GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1935 ab

Die Erfindung !knüpft an die bekannten Turbinenlokomotiven mit nur einer Hauptturbine und nur einer Zusatzturbine an, die mit größerer Übersetzung auf die Treibräder arbeitet als die Hauptturbine. Der Zweck der Erfindung besteht darin, die Zusatzturbine so auszubilden und anzuordnen, daß sie lediglich die für die Vor- und Rückwärtsfahrt beim. Rangieren notwendige Leistung hergibt, 'dabei eine günstige Dampfausnutzung gewährleistet und erforderlichenfalls, z. B. beim. Anfahren, mit ihrer vollen Leistung zu der Hauptturbine zugeschaltet werden kann. Die Erfindung will also die Möglichkeit schaffen, mit einer einzigen, nur für die Verhältnisse beim Rangieren ausgelegten Zusatzturbine wirtschaftlich vor- und rückwärts zu fahren und diese Turbine gegebenenfalls noch zum Anfahren heranzuziehen.

Dier Erfindung am nächsten kommt eine Turbinenlokomotive der eingangs erwähnten bekannten Art, bei der die mit der größeren Übersetzung auf die Treibräder arbeitende Zusatzturbine über ein Wendegetriebe treibt.

Diese bekannte Zusatzturbine ist so· gebaut, daß sie bei geringeren Fahrgeschwindigkeiten an die Stelle der Hauptturbine tritt, um 'dann den Dampf mit günstigem Wirkungsgrad auszunutzen. Beide Turbinen sind also· für annähernd gleiche Leistungen ausgelegt und dampfseitig so* geschaltet, daß die Dampfzufuhr zu der einen Turbine abgesperrt wird, wenn sie zu der anderen Turbine freigegeben wird. Die gleichzeitige gemeinsame Verwendung beider Turbinen ist also· ausgeschlossen.

Es ist ferner bei einer Turbinenlokomotive mit besonderen Vor- und Rückwärtsturbinen die dampfseitige Hintereinanderschaltung einer Haupt- und einer mit größerer Übersetzung treibenden, etwa gleich starken zusätzlichen Vorwärtsturbine bekannt. Diese Lokomotive hat den Mangel, daß mindestens drei Turbinen vorhanden sein müssen, von denen stets wenigstens eine Turbine leer mitgeschleppt werden muß. Die Zusatzturbine für die Vorwärtsfahrt läuft ferner beim Rangieren nur mit Teillast und muß daher mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten. Außerdem hat diese Lokomotive den Nachteil, daß die Hauptturbine beim Zusammenarbeiten mit der zusätzlichen Vorwärtsturbine wegen der dampfseitigen Hintereinanderschaltung unter ungünstigen Bedingungen arbeiten muß, weil die Hauptturbine für den Frischdampfdruck ■eingerichtet ist. Dieselben Nachteile besitzt, abgesehen von dem letztgenannten, eine andere bekannte Turbinenlokomotive, die sich von der soeben erläuterten nur durch die dampfseitige ParaUelschaltung der Zusatzturbine für die Vorwärtsfahrt mit der Hauptturbine unterscheidet.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Erich Burmeister in Essen.

Demgegenüber besteht die Erfindung 'darin, daß die für die Verhältnisse beim Rangieren ausgelegte, mit der Hauptturbine dampfseitig parallel geschaltete Zusatzturbine die Loko*- motive wahlweise allein über ein Wendegetriebe in jeder von den beiden Fahrtriehtungen oder, z. B. beim Anfahren, zusammen mit der Hauptturbine treibt. ■

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes sehematisch an einer teilweise dargestellten Lokomotive erläutert.

Am Vorderende der Lokomotive ist von vorn gesehen links die Hauptturbine i, davor rechts -die als Zusatzturbine dienende Rangierturbine 2 angeordnet. Die Welle 3 der Hauptturbine ι ist von der Welle 4 der Rangierturbine 2 abschaltbar.

Die Hauptturbinenwelle 1 trägt ein Doppelritzel 5, das mit einem auf einer Zwisehenwelle 6 gelagerten Doppelzahnrad 7 in Eingriff steht, auf der wiederum ein Doppelritzel 8 sitzt, das in ein auf der als Blindwelle ausgebildeten Treibwelle 9 befestigtes Doppelzahnrad ro eingreift.

Auf der Rangierturbinenwelle 4 sitzt ein Ritzel 11, das in ein Zahnrad 12 eingreift, mit dem gleichachsig ein kleineres Zahnrad 16 zu gemeinsamer Drehung verbunden ist. Das Zahnrad 12 kämmt dauernd mit einem gleich großen Zahnrad 15, mit dem ein dem Zahnrad 16 entsprechendes Zahnrad 17 undrehbar in Verbindung steht. Die Zahnräder 16 und 17 können wahlweise mit einem auf der Hauptturbinenwelle 3 sitzenden Zahnrad 18 in zwangsläufige Verbindung gebracht werden. Die Zahnräder 12,15, 16, 17 bilden zusammen mit dem Rad 18 das Wendegetriebe. Dampfseitig sind die Haupt- und Rangierturbine parallel geschaltet. Das Zahnrädergetriebe gestattet folgende Benutzungsweisen:

a) beide Turbinen vorwärts, b) Rangierturbine allein vorwärts, c) Rangierturbine allein rückwärts,

Claims

Patentanspruch:

Turbinenlokomotive mit nur einer Hauptturbine und nur einer Zusatzturbine, die mit größerer Übersetzung auf die Treibräder arbeitet als die Hauptturbine und kleiner ist als diese, dadurch gekeimzeichnet, daß die für die Verhältnisse beim Rangieren ausgelegte, mit der Hauptturbine (1) dampfseitig parallel geschaltete Zusatzturbine (2) die Lokomotive wahlweise allein über ein Wendegetriebe (12, 15, 16, 17, 18) in jeder von den beiden Fahrtrichtungen oder, z.B. beim Anfahren, zusammen mit der Hauptturbine (1) treibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen