DE671369C

DE671369C - Turbinenlokomotive mit nur einer Hauptturbine und nur einer von dieser abkuppelbaren Zusatzturbine

Info

Publication number: DE671369C
Application number: DEK145336D
Authority: DE
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1935-08-25
Filing date: 1935-08-25
Publication date: 1939-02-06

Description

K 145336

Die Erfindung bezieht sich auf Turbinenlokomotiven mit nur einer Hauptturbine und nur einer von dieser abkuppelbaren Zusatzturbine, die mit größerer Übersetzung als die Hauptturbine und über ein Wendegetriebe auf die Treibräder arbeitet.

Die Erfindung bezweckt, eine Lokomotive dieser Art zu schaffen, die gestattet, daß bei normaler Streckenfahrt (vorwärts) die Hauptturbine allein, beim Anfahren (vorwärts) die Haupt- und Zusatzturbine zusammen und beim Rangieren vorwärts und rückwärts die Zusatzturbine über die große Übersetzung arbeitet. Dabei soll während der Streckenfahrt nur die Hauptturbine mit ihren der Antriebsübertragung dienenden Gliedern —"mit· Ausnahme einer die Verbindung mit der Zusatzturbine bewirkenden Kupplungshälfte — in Bewegung sein.

Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie dadurch, daß die Welle der Hauptturbine und ein Wellenstück, das mit der Welle der Zusatzturbine über ein mit einer Zahnradübersetzung ins Schnelle vereinigtes Wendegetriebe verbunden ist, durch die lösbare Kupplung miteinander in Verbindung stehen.

Eine solche Anordnung hat die. günstigen

Eigenschaften, daß einmal die sämtlichen obengenannten Fahrmöglichkeiten bestehen, zum anderen jedoch für die am meisten vorkommende Streckenfahrt eine Verschlechterung des Wirkungsgrades durch Ventilationsverluste praktisch vollkommen und durch Reibungsverluste, die durch das Kämmen leer laufender Zahnräder entstehen, gänzlich vermieden ist. Die Auslegung der Zusatzturbine für die Verhältnisse beim Anfahren ergibt ferner ziemlich kleine Kupplungen zwischen dem erwähnten Wellenstück und der Antriebswelle der Hauptturbine.

Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung steht das Ritzel der Zusatzturbinenwelle mit einem Zahnrad in Eingriff, das in ein gleich großes Zähnrad eingreift, und diese beiden Zahnräder sind mit Zahnrädern kuppelbar, die ihrerseits in ein gemeinsames Zahnrad eingreifen, das fest auf dem mit der Hauptturbinenwelle kuppelbaren Wellenstück sitzt. Diese Anordnung hat zur Folge, daß die für das Umschalten der Zusatzturbine von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt vorgesehenen Kupplungen ganz besonders klein ausgeführt werden können.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Abb. ι zeigt eine Turbinenlokomotive nach der Erfindung in Ansicht. Abb. 2 ist ein teilweise durch die Hauptturbinenwelle, teilweise durch die Zusatzturbinenwelle gelegter Querschnitt in größerem Maßstabe von vorn auf die Lokomotive gesehen. Abb. 3 ist der Schnitt nach der Linie IH-III der Abb. 2, und Abb. 4 ist der. Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb. 3.

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Am Vorderende der Lokomotive ist von vorn gesehen links (Abb.2) die Hauptturbine I₁ rechts die Zusatz- oder Rangierturbine 2 angeordnet, die mit größerer Übersetzung als die Hauptturbine 1 auf die Treibräder arbeitet. Die Welle 3 der Hauptturbine ι ist mit der Welle 4 der Zusatzturbine 2 über ein mit einem abschaltbaren Wendegetriebe vereinigtes Vorgelege und eine weiter unten erläuterte lösbare Kupplung verbunden (s. bes. Abb. 3). Die Welle 4 der Zusatzturbine 2 liegt bei Betrachtung der Lokomotive von vorn vor der Hauptturbinenwelle 3. Diese trägt ein Doppelritzel 5 (Abb. 1, 3 und 4), das mit einem auf einer Zwischenwelle 6 gelagerten Doppelzamirad 7 in Eingriff steht, auf der wiederum ein Doppelritzel 8 sitzt, das in ein auf der als Blindwelle ausgebildeten Treibwelle 9 befestigtes Doppelzahnrad 10 eingreift.

Auf der Zusatzturbinenwelle 4 (Abb. 2 und 3) sitzt ein Ritzel 11, das mit einem Zahnrad 12 in Eingriff steht. Dieses Rad 12 ist frei drehbar, aber unverschiebbar auf einem in dem Getriebegehäuse 30 festen Bolzen 13 gelagert. In gleicher Weise ist auf einem weiteren Bolzen 14 ein Zahnrad 15 gelagert, das mit einem Rade 12 in dauerndem Eingriff steht. Auf beiden Bolzen 13 und 14 sitzt frei drehbar, aber unverschiebbar je ein Zahnritzel 16 bzw. 17; beide Ritzel 16 und 17 greifen dauernd in ein Zahnrad 18 ein, das fest auf einem zur Hauptturbinenwelle 3 gleichachsigen Wellenstück 19 sitzt. Das freie Ende des Wellenstückes 19 trägt eine Bremse 40, die dazu dient, die mit der Zusatzturbine 2 verbundenen umlaufenden Teile nach dem Abschalten dieser Turbine schnell zum Stillstand zu bringen. Auf der Nabe des Zahnrades 18 ist eine Kupplungsmuffe 20 verschiebbar, aber undrehbar, die in einen entsprechenden Gegenkupplungsteil 21 der Hauptturbinenwelle 3 einzugreifen vermag (Abb. 2 und 4). Entsprechend dem Zahnrade 18 sind auf den Naben der Zahnritzel 16 und 17 Kupplungsmuffen 22 und 23 (Abb. 3) verschiebbar, aber undrehbar, die mit an den Zahnrädern 12 und 15 befindlichen Gegenkupplungsteilen in Eingriff treten können. Gabeln 24, 25, 26, die an einer im Getriebegehäuse 30 gelagerten Welle 27 bzw. an je. einer diese umschließenden Hohlwelle 28, 29 befestigt sind, greifen in die Ringnuten der Kupplungsmuffen 22, 23 und 20 ein und gestatten, daß entweder das Ritzel 16 mit dem Zahnrade 12 oder das Ritzel 17 mit dem Zahnrade 15 gekuppelt ist und daß das Wellenstück i9mit der Hauptturbinenwelle 3 verbunden ist. Eine nicht dargestellte Vorrichtung gestattet folgende Schaltungen: . a) die Zusatzturbine 2 treibt allein (oder mit der Hauptturbine 1) vorwärts: Kupplungen 20 und 22 sind eingerückt, Kupplung 23 ist ausgerückt;

b) die Zusatzturbine 2 treibt allein rückwärts: Kupplungen 20 und 23 sind eingerückt, Kupplung 22 ist ausgerückt;

c) Die Zusatzturbine 2 ist von der Hauptturbine ι abgeschaltet, diese treibt also allein (Streckenfahrt): Kupplung 20 ist ausgerückt, dgl. eine der Kupplungen 22 oder 23.

Dampfseitig sind, wie an sich bekannt, die Haupt- und Zusatzturbine parallel geschaltet, und zwar dient eine Leitung 31 (Abb. 2) zur Zuführung des überhitzten Dampfes in die Hauptturbine 1, während eine Leitung 32 für die Zuführung des überhitzten Dampfes zur Zusatzturbine 2 vorgesehen ist. Beide Leitungen 31 und 32 sind jede für sich absperrbar. Die Abdampf leitung 33 der Hauptturbine ι ist unmittelbar an einen Kondensator 34 angeschlossen (Abb. 1), während die Abdampfleitung 35 der Zusatzturbine 2 (Abb. 2) in das andere Ende des Kondensators 34 auf der gegenüberliegenden Seite der Lokomotive mündet.

Claims

Patentansprüche:

i. Turbinenlokomotive mit nur einer Hauptturbine und nur einer von dieser abkuppelbaren Zusatzturbine, die mit größerer Übersetzung als die Hauptturbine und über ein Wendegetriebe auf die Treibräder arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (3) der Hauptturbine (r) und ein Wellenstück (19), das mit der Welle (4) der Zusatzturbine (2) über ein mit einer Zahnradübersetzung ins Schnelle . vereinigtes Wendegetriebe (18, 17, 16, 15, 12) verbunden ist, durch die lösbare Kupplung (20, 21) miteinander in Verbindung stehen.
2. Turbinenlokomotive nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (11) der Zusatzturbinenwelle (4) mit einem Zahnrad (12) in Eingriff steht, das in ein gleich großes Zahnrad (15) eingreift, und daß diese beiden Zahnräder (12,15) mit Zahnrädern (16, 17) kuppelbar sind, die ihrerseits in ein gemeinsames Zahnrad (18) eingreifen, das fest auf dem mit der Hauptturbinenwelle (3) kuppelbaren Wellenstück (19) sitzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen