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Vorrichtung zum Nachimprägnieren stehender Holzmaste Die Nachimprägnierung
stehender Holzmaste an der Erdaustrittsstelle durch Verwendung schutzstoffhaltiger
Bandagen, deren, Inhalt durch die aufsteigende Bodenfeuchtigkeit gelöst wird, oder
durch andere an dieser Stelle anzubringende Schutzmittel in Behälterform ist bereits
bekannt und in der Wirkung befriedigend. Noch nicht befriedigend gelöst ist aber
die Sicherung des aufgehenden Mastes durch Nachimprägnierung.
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Eine hierzu geeignete Vorrichtung bildet den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Bekannt ist die Anbringung :einfacher; mit Imprägniersalz gefüllter Beutel
auf dem Mastkopf; diese entleeren sich bei starken Niederschlägen durch Lösung des
Salzes sehr bald. Die Imprägnierlösung hat dabei aber nicht genügend Zeit, in den.
dann ohnehin nassen. Mast einzudringen.
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Zur Vermeidung des vorgenamnten übelstandes hat man vorgeschlagen,
solche salzgefüllte Beutel mit einem Schutzdach aus wasserdichtem Stoff zu versehen,
in dem nur wenige öffnungen den Zutritt einerg geringeren Niederschlagsmenge gestatten,
als ,auf die Mastkopffläche entfällt.
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Bekannt ist es auch, die zu schnelle Auflösung des Salzes während
des Regenfalles dadurch zu vermeiden, daß man dem Salzgemisch ein lösungsverzögerndes
Kolloid zusetzt und diese Paste unmittelbar auf den Mastkopf aufstreicht.
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Grundsätzlich erreicht man mit diesen beiden letztgenannten Ausführungen
aber nichts anderes, als daß man während des Regens den Hauptteil des Regenwassers
verhindert, Salz zu lösen, und den Hauptteil des Regens ungenutzt abfließen -läßt.
Dementsprechend ist auch die gebildete Salzlösungsmenge gering; und da sie mangels
Speicherung :des Regenwassers auch nur während des Regens gebildet wird, so wird
auch diese ;geringe Menge noch zum größten Teil nutzlos an dem zu nassen Mast abgespült,
ohne in. das Holz eindringen zu können. Infolgedessen schützen erfahrungsgemäß diese
Mittel nur den aller-,obersten Teil des Mastes auf eine sehr begrenzte Länge. Selbst
wenn ,nun der zum Einsacken der Salze verwendete Stoff ein großes Aufsaugevermögen
hätte, so könnte er doch nur einen ,ganz unheachtlich kleinen Teil des Regenwassers
und nur für diesen Teil die Salzauflösung verzögern. Gespeichert undverzög.ert könnte
nämlich nur diejenige Regenmenge werden, die dem Unterschiede zwischen der von Stoff
aufsaugb,aren Wassermenge und der tropfenfreien Durchfeuchtungsmenge des Stoffes
entspricht. Weder aus der Beschreibung der bekannten Ausführungen noch aus deren
praktischer Ausbildung ist aber zu ersehen, daß der zur Einsackung verwandte Stoff
überhaupt saug efähig sein soll; er soll nur durchlässig sein.
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Dazu dürfen die bekannten Zopfschutzvorrichtungen nie größer als die
Mastkopffläche sein, weil sonst die durch das Regenwasser gebildete Salzlösung auch
noch ,außerhalb des Mastumfanges abtropfen und auf diese Weise
dem
Holz gar nicht zugeführt würde. Die nutzbaren Salzlösungsmengen.sind also bei den
bekannten. Ausführungen recht klein- und.,. können dabei auch nicht etwa durch Vei.
gräßerung der Vorrichtung vermehrt wer eil Im langjährigen Mittel vieler Jahre verteeF#,;
sich nämlich in Deutschland die Niederschläge wie folgt:
Januar ....... . 39,3 mm |
Februar ....... 37,6 - |
März ......... 48,9 - |
April ......... 40,4 |
Mai .......:.. 53,3 - |
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Juni .....:.... 72,6 |
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Juli .......... 80,6 |
August ........ 69,3 - |
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September ..... 58,1 |
Oktober ....... 65,4 - |
November ..... 46,8 - |
Dezember ..... 47,5 - |
66o mm. |
Zieht man die in Form von Schnee fallenden, für Imprägnierzwecke unbrauchbaren Niederschläge
hiervon ab; also etwa für
Dezember ..... 47,5 mm |
Januar ........ 39,3 - |
Februar ....... 37,6 - |
124,4 |
so verbleiben nutzbare Niederschläge in Regenform rund 535 je Jahr. Auf leinen normalen
Freileitungsmast von etwa 1
8 cm Zopfdurchmessen entfallen also im Jahresmittel
Davon werden bei Abdeckung mit gelochten, im übrigen wasserundurchlässigen. Stoffen
oder bei- Mischung der Salze mit lösungshindernden Kolloiden höchstens 25 % zur
Lösung von Salz verwandt, d. h. rund 3,5 1/Jahr. Diese Salzlösungsmenge wird in
ihrem überwiegenden Hauptteil auch noch während des Regens gespendet; sie wird also
dem dann nassen Holzmast erfolglos angeboten. Der in das Holz nutzbar einzuverleibende,
also wirksame Anteil darf daher zu etwa 30 % geschätzt werden, so däß nur etwa i
1 Salzlösung in der am Zopf bereiteten Konzentration jährlich wirksam einverleibt
werden kann.
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In grundsätzlicher Abkehr gegenüber den bekannten Vorrichtungen geht
die Erfindung von dem Gedanken aus, soviel Niederschläge wie möglich in einem Vorratsbehälter
aufzufangen und zu speichern, wobei dieser Vorratsbehälter auch größer als der Mastquerschnitt
sein kann. Das so gespeicherte Wasser wird mittels heberärtig säugend wirkender
f'Iberleitungs- und Verzögerungsmittel (Dochte) dem Salzvorratshehälter langsam
zugeführt und nach Lösung von. Salz durch gleiche tlberleitungs- und Verzögerungsmittel
zum -lesiz geleitet, und zwar im wesentlichen erst rt@h dem Regen. Das Aufnahmegefäß
für '#<i',-Niederschlagswasser und der Imprägniersälzbehälter können dann neben-
oder übereinander angeordnet sein: Durch diese Einrichtung wird sowohl die Menge
der Impfstöfflösung als auch der Zeitraum für ihre Einverleibung in das Holz möglichst
groß. Dieser Zeitraum. kann durch Art, Anzahl und Stärke der Verzögerungsmittel
beliebig eingestellt werden, während die gesamte aufzufangende Wassermenge durch
Wahl der Größe der Auffangfläche beliebig geregelt werden kann. Wählt man z. B.
den Auffangbehälter mit einem Durchmesser von 30 cm, so entspricht dies jährlich
-einer aufgefangenen Regenmenge von
Niederschlagsfeuchtigkeit. Dieses Wasser wird in seiner Hauptmenge nach Lösung von.
Salz dem Holz zugeführt; abzuziehen ist von dieser Menge lediglich derjenige Teil,
der zur tropfenfreien Durchfeuchtung der überleitungs- und Verzögerungsmittel verlörengeht.
Das mag höchstens 1/s der Jahreswassermenge sein, so daß jährlich rund 251 Salzlösung
an das Holz abgegeben werden. Da bei dieser Vorrichtung während des Regens dem dann.
zu nassen Mast nur wenig Salzlösung angeboten wird, so werden mindestens 70 % der
bereiteten. Salz-Lösung dem Holz auch wirklich einverleibt. Das wären also rund
17,5 1 Salzlösung jährlich, entsprechend einer etwa I7,5fachen Wirkung gegenüber
den bekannten, auf anderen Grundsätzen. beruhenden Zopfschutzvorrichtungen.
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Dabei ist die Höhe des Wasserauffang- und des Salzvorratsbehälters
zweckmäßig so zu wählen, daß in ihnen auch ganz besonders starke Regen restlos aufgefangen
und gespeichert werden können, also wenigstens 5o bis 6o mm in einem Züge fallende
Niederschläge.
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Eine Nachpflege des Mastschaftes nach dem vorbeschriebenen Verfahren
setzt allerdings auch noch einen. besonderen Schutz der alg. meisten gefährdeten
Erdaustrittsstelle voraus.
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Die Zeichnung gibt mehrere Durchführungsbeispiele an. In Fig. i stellt
az einen auf dem Mastkopf angebrachten Wasser äuffangbehälter dar; aus ihm wird
z. B. mittels geeigneter beliebig vieler Dochte d, die über Tauchwände
b
hinweggeführt sind, das Wasser zum Behälter/ geleitet, in dem sich der Imprägnierstoff
e befindet. Die in ihm in mehreren Schleifen verlaufenden. wassergesättigten
Dochte
d lösen den Schutzstoff langsam auf und fördern ihn als Lösung zur Austrittsöffnung
über dem Mastkopf. Der Wasserbehälter hat geringeren Umfang als der Imprägnierstoffbehälter
f, so daß auch der sich auf der Außenwand des Wasservorratsbehälters a nachts bildende
Tau dem Imprägnierstoffbehälter /unmittelbar zugeleitet wird.
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An der Austrittsstelle des Imprägnierstoffbehälters f ist zur besseren
Verteilung der Lösung noch ein saugefähiger Pfropfeng, z. B. aus Werg, Naturschwamm,
Gummischwamm,-Wattebausch, Putzwolle, vorgesehen. Reicht bei längeren starken Regenfällen
die Größe des Wasservorratsbehälters a nicht aus, so fließt das überschußwasser
durch das überlaufrohr e nicht etwa in den Imprägnierstoffbehälter f, sondern, es
vereinigt sich erst am Austrittsstutzen mit der Imprägnierlösung und schont so den
Imprägnierstoffvorrat. Mit Haltern k ist die kleine Imprägnieranlage auf den Mastkopf
i befestigt. Damit sich die Dochte d nicht vom Boden des Wasserbehälters a lösen,
sind sie durch kleine Ösen. am Boden des Wasserbehälters gesteckt.
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Nimmt der Imprägnierstoffvorrat ab, so drückt der auf der Imprägnerstoffüllung
lastende Wasserbehältera den Imprägnierstoff zusammen, und es können sich um die
Dochte herum keine Hohlräume bilden, die eine weitere Lösung des Schutzstoffes verhindern
könnten. Reicht hierzu das Eigengewicht des Wasserbehälters a nicht aus, so kann
das Gewicht durch Einlegen von Feldsteinchen vergrößert werden.
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Ist der Imprägnierstoff im Behälter/ verbraucht, so kann man ihn in
einfachster Weise entweder nachfüllen, oder man nimmt die ganze kleine Imprägniereinrichtung
ab und verwendet sie an anderen Leitungsstrecken. Die Einrichtung ist also nur einmalig
anzuschaffen, während später nur noch der billige Umprägnierstoff selbst nachzubeschaffen
ist. Diese Einrichtung wird daher für den Verbraucher billiger als solche Einrichtungen,
bei denen der Impfstoff in feste Verbindung mit den Einrichtungen zu seiner Einverleibung
in das Holz gebracht ist, deren Anschaffung also immer wieder nötig wird.
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Fig. 2 zeigt eine ähnliche Anordnung, nur ist hier als Verzögerungsmittel
keim. Docht, sondern etwa nach Art der Kaffeefilter ein schwachdurchlässiges Filter,
etwa eine Filzplatte, verwendet. Der Boden des über dem Iniprägnierbehälter f angeordneten
Wasserbehälters a ist gelocht und mit einer Filzplatte belegt, an d,ie die zur Weiterleitung
der gelösten Imprägniersalze an den Holzmast dienenden Dochte d herangeführt sind.
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Fig. 3 stellt eine kleinere Anlage dar, bei der beide Behälter nicht
übereinander, sondern nebeneinander angeordnet und voneinander durch eine senkrechte
Wand getrennt sind. Der Imprägnierstoffvorratsbehälter f ist durch einen Deckel
gegen unmittelbare Auslaugung durch Regen geschützt, während der Deckel durch seine
Schräglage doch die auf ihn entfallenden Niederschläge dem Wasserbehälter a zuleitet.