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Vorrichtung zur Unterhaltung und Belehrung sowie auch für Reklamezwecke
Bekannt sind Vorrichtungen zur Unterhaltung und Reklame,. bei denen Körper im Luftstrom
schwebend gehalten werden, indem an ihnen Bälle vorgesehen sind, die von einer Düse
oder zwei in bestimmtem Abstand voneinander stehenden, gemeinsam bewegten, unter
einer mit Schlitz versehenen Abdeckplatte angeordneten Düsen mittels Druckluft angestrahlt
werden. Diese bekannten unter der Abdeckplatte beweglichen Düsen laufen dabei um
eine Achse um, so daß ihre Bahn nur kreisförmig oder in Form einer ähnlichen geschlossenen
Kurve ausgebildet ist.
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Bekannt ist auch die Anordnung einer Blasdüse zum Schwebendhalten
eines Körpers auf einer in gerader Richtung oder anderweitig beweglichen Vorrichtung;
bei diesen Vorrichtungen ist jedoch die Blasdüse sichtbar.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der erstgenannten
Art und besteht darin, daß die Düsen starr mit einem in jeder Richtung einer Ebene
frei beweglichen Winderzeuger verbunden sind und dieAbdeckplatte mit in beliebiger
Richtung verlaufenden Führungsschlitzen versehen ist. Dies hat den Vorteil, daß
die im Raum durch den Luftstrahl frei schwebend gehaltenen Flugmodelle in beliebigen
nur durch die Führungsschlitze der Abdeckplatte bestimmten Bahnen bewegt werden
können, und zwar ohne daß die Blasdüsen sichtbar werden, so daß der Eindruck eines
wirklichen Fliegens der Modelle erzeugt wird.
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Werden aber zwei starr miteinander verbundene Blasdüsen verwendet,
dann können diese- mittels einer außerhalb der Deckplatte liegenden Stellvorrichtung
verdrehbar auf dem Winderzeuger gelagert sein. Beim Verdrehen des die beiden Düsen
tragenden Düsenkopfes werden dann die beiden Bälle des Flugmodells und damit das
ganze Flugmodell mitgedreht.
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Sind dem frei beweglichen Winderzeuger Einrichtungen zum Regeln der
Menge der der Düse oder den Düsen entströmenden Druckluft vorgesehen, dann ist dadurch
die Flughöhe der Flugmodelle bzw. ihr Start und ihre Landung regelbar. Sind bei
einer Mehrzahl von Düsen durch eine solche Vorrichtung die Stärken der Strömungsstrahlen
unabhängig voneinander regelbar, so kann auch die Stellung des Körpers in bezug
auf die Waagerechte verändert werden, indem die beiden Bälle des Flugmodells verschieden
stark angeblasen werden.
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Der Flugkörper weist beispielsweise mehrere oben offene kugelschalenähnliche
Teile auf, und das die Kugelschalen verbindende Gestell ähnelt einem Flugzeug oder
Luftschiff, wobei die den Düsen entströmenden Luftstrahlen auf diese Teile treffen
und so den Körper frei schwebend halten. Die oben offenen Schalen haben den Vorteil,
daß sie den Flugkörper seitenstabil halten, was durch Einbringung von Ballast in
die Schalen verbessert werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es zeigen: Fig. i ein Ausführungsbeispiel in schaubildlicher Darstellung,
Fig.2
den frei beweglichen Winderzeuger in größerem Maßstabe von oben gesehen, Fig. 3
einen Aufriß dazu, Fig. 4 einen senkrechten Mittelschnitt durch den Blaskopf des
in den Fig.2 und 3 das gestellten. Winderzeugers in noch größerem Maßstabe, Fig.5
eine besondere Ausführung eines Ho1ilkörpers von oben gesehen, wie er als Führungskörper
eines Modellflugzeuges o. dgl. verwendet werden könnte, Fig.6 einen Schnitt dazu,
Fig.7 einen ähnlichen Hohlkörper von oben gesehen, Fig.8 einen Schnitt dazu.
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Nach Fig. i befindet sich auf einer Spielfläche i6 eine gedruckte
oder gezeichnete Landkarte 17. Die Spielfläche 16 befindet sich auf einer
ebenen Unterlage aus starrem oder halbstarrem Stoff, beispielsweise aus Metallblech
oder Sperrholz.
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Auf der Karte sind verschiedene Flugstrecken 22 verzeichnet, und zwar
als Verbindung von Städten untereinander. Die Flugstrecken 22 sind als Führungsschlitze
in der Spielfläche 16 ausgebildet, durch die mehrere zum Tragen von Flugmodellen
dienende Luftstrahlen aus mehreren unter der Abdeckplatte 16 bewegbaren Düsen hochgeblasen
werden. Die Führungsschlitze münden jeweils (bei den Städten) in größere Ausschnitte
der Abdeckplatte 16, die die Wendung eines Düsenkopfes von einem Führungsschlitz
in den anderen und damit die Wendung des Flugmodells erleichtern.
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Die Fig. 2, 3 und 4 veranschaulichen einen Winderzeuger 31 mit zwei
Blasdüsen. Der Winderzeuger 31 hat einen kleinen elektrischen Motor 32, der auf
einem allseitig frei beweglichen Fahrwerk ruht; das Fahrwerk besteht im Beispiel
aus mehreren Kugeln 33, vorzugsweise Glaskugeln, die unter dem Gehäuse des Motors
32 durch Drahtösen 34 in Stellung gehalten sind, und zwar so, daß die Kugeln 33
sich in den Ösen 34 vollkommen frei drehen können. Die Drahtösen 34 sind an einer
Platte 36 fest angebracht, auf der das Gehäuse des Motors 32 sitzt und in die kleine
Vertiefungen 37 eingedrückt sind, die auf ihrer Unterseite je einer der Kugeln 33
als Widerlager dienen.
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Ein Blasgehäuse 41 ist an dem vorderen Ende des Motorgehäuses 32 angebracht.
Das Gebläse (nicht dargestellt) sitzt in dem Gehäuse 41 und saugt, wenn der Motor
32 eingeschaltet ist, Luft in das Gehäuse 4i durch eine Einlaßöffnung 42 hinein
und bläst sie aus dem Gehäuse 4i durch einen nach oben sich erstreckenden Auslaßkana143
wieder hinaus. Ein Kopfstück 44 (Fig. 4) ist auf das obere Ende des Auslaßkanals
43 frei drehbar aufgesetzt. Dieses Kopfstück 44 trägt einige, und zwar vorzugsweise
z-,vei Düsen 46, deren Öffnungen 47 mit der Bohrung 48 des Kanals 43 dauernd in
Verbindung bleiben.
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:Die Wirksamkeit der den Düsen 46 .entströmenden Druckluftstrahlen
in bezug auf das Hochhalten kugeliger Gegenstände wird wesentlich begünstigt, wenn
ein stromlinienförmiger Ablenkkörper 51 in den zu der Düse 46 hinführenden Kanal
43 eingebaut wird. Dieser Ablenkkörper 51 wird vorteilhafterweise -auf der Unterseite
des Kopfstückes 44 angebracht.
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Ein Stift 52 erstreckt sich quer durch den Kanal 43; und auf diesem
Stift 52 ist ein Stehbolzen 53 befestigt, der nach oben sich erstreckt und mitten
durch das Kopfstück 44 hindurchgeht. Das Kopfstück 44 ist auf dem Stehbolzen 53
drehbar. Eine Mutter 54 des Stehbolzens 53 hält das Kopfstück 44 gegenüber dem Druckluftstrom
des Gebläses in Stellung.
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Der Motor 32, der Bläser 41 und das Kopfstück _44 sind verhältnismäßig
klein und leicht, so daß die Vorrichtung 31 leicht beweglich ist. Zum Bewegen der
Antriebsvorrichtung 31 ist ein langer, rohrförmiger Handgriff 56 vorgesehen.
In dem Rohr 56 sitzt eine hin und her bewegliche Stange 57 mit einem ringförmigen
Griff 58. Das innere Ende der Stange 57 trägt eine kleine Scheibe 59 aus dielektrischem,
reibungsfestem Stoff, vorzugsweise Fiber. Diese Scheibe 59 drückt dauernd nach unten
gegen einen aus einer Blattfeder bestehenden elektrischen Kontakt 61, der mit seinem
einen Ende am Motorgehäuse befestigt ist. Das Federungsvermögen der Blattfeder 61
ist bestrebt, diese Blattfeder gegenüber einer Wicklung 62 aus blankem Widerstandsdraht
hochzuhalten. Die einzelnen Windungen dieses Widerstandes sind voneinander getrennt
und gegenseitig isoliert, geben aber mit der Blattfeder 61 Kontakt, sobald diese
mittels der Scheibe 59 niedergedrückt wird. Wenn die Stange 57 mit Bezug auf Fig.3
ganz nach rechts zurückgezogen wird, wird die' Feder 6i von den Windungen des Widerstandes
62 sich. abheben. Die Feder 61 und die Wicklung 62 sind in den elektrischen Stromkreis
des Motors 32 eingeschaltet. Wenn die Feder 6 1 sich hochstellt, dann ist
der Motor 32 stromlos, d. h. ausgeschaltet. Wenn die Stange 57 mit Bezug auf die
Fig. 3 nach links verschoben wird, wird entsprechend der Größe der Verschiebung
dieser Stange jeweils eine bestimmte Länge der Feder 61 nach unten gegen den Widerstand
bzw. die Wicklung 62 gedrückt, also der Motor 32 erregt und der Bläser mit einer
Geschwindigkeit proportional der Größe der Verschiebung der Stange 57 angetrieben.
Die
Stange 57 wirkt somit gleich einer Drossel sowie auch als Schalter, um den Motor
32 aus- und einzuschalten sowie auch die Drehgeschwindigkeit des Motors und dadurch
die Flughöhe der Modelle über der Platte 16 zu regeln. Der Widerstand 62, die Kontaktplatte
61 und die Scheibe 59- sind mit einer Platte 64 abgedeckt.
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Ein Halter 71 auf dem äußeren Ende des röhrenförmigen Handgriffes
56 trägt eine von Hand bewegliche drehbare Rolle 72. Eine endlose Schnur 73 verbindet
die Rolle 72 mit einer Ringnut des drehbaren Kopfstückes 44 derart, daß, wenn die
Rolle 72 gedreht wird, auch das Kopfstück 44 mit seinen beiden Düsen 46 entsprechend
gedreht wird.
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Der Winderzeuger 31 wird auf die Grundplatte 18 unterhalb der Abdeckplatte
16 aufgesetzt und unter dieser mittels des Handgriffes 56 bewegt. Der Handgriff
56 ist genügend lang, um die Rolle 72 und die Öse 58 der Drosselstange bei jeder
Stellung des Winderzeugers noch bequem erreichbar zu machen. Durch Drehen der Rolle
72 können die Düsen-46 so eingestellt werden, daß die Verbindungsgerade zwischen
den Düsen zu einem gewünschten Führungsschlitz 22 parallel gerückt wird und beide
Strahlen der Düsen nach oben durch den Schlitz hindurch können. Durch entsprechendes
Handhaben des Handgriffes 56 kann die Antriebsvorrichtung 31 als Ganzes so über
die Grundplatte 16 bewegt werden, daß die Düsen jeweils einem Führungsschlitz 22
folgen.
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Vorzugsweise werden die Teile so bemessen, daß die Düsen 46 etwas
über die Abdeckplatte 16 hinausstehen, d. h. durch jeweils einen der Schlitze 22
nach oben 'hin durchragen.` Es empfiehlt sich dabei, jede Düse 46 mit einer kleinen
drehbaren Hülse 76 zu besetzen, um die Reibung zwischen der ortsfesten Abdeckplatte
16 und der Düse auf ein Geringstmaß herabzusetzen.
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Fig. 2 und 3 zeigen ein Flugzeugmodell 9i, das mit zwei Düsen 46 betrieben
wird. Der Rumpfkörper des Modells 91 besteht aus zwei Kugeln 92, die in einem gewissen
Abstande angeordnet und der Kugel 82 des Ballons 81 ähnlich sind. Der gegenseitige
Abstand der beiden Kugeln 92 soll dem Achsabstand der Düsen 46 möglichst genau entsprechen.
Das Modell hat ferner ein Schwanzstück 93, das durch einen mit den beiden Kugeln
92 verbundenen Drahtbügel 94 gehalten wird. Die seitlich an den Kugeln 92 angebrachten
Tragflügel 96 sind aus Drahtbügeln 97 hergestellt, die nur an ihren äußeren
Enden eine Bespannung 98 erhalten, so daß die Luftstrahlen nur die Kugeln 92, nicht
aber irgendwelche andere Teile des Modells treffen. Entsprechend kleinere Flächen
99 sind seitlich am hinteren Ende des Schwanzstückes 93 vorgesehen. Propeller ioi
sind an der Vorderkante des Tragflügels 96 angeordnet. In jede der Kugeln 92 wird
vorzugsweise eine kleine Menge Ballast hineingebracht, um den Schwerpunkt einer
jeden Kugel möglichst tief zu legen.
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Durch die'Verwendung mehrerer Kugeln 92 am Flugmodell und eines drehbaren
Düsenkopfes mit je einer Düse 46 zum Anblasen jeder Kugel 92 ist es möglich, das
Modell in bestimmte Richtungen zu drehen. Man kann also durch Drehen der Rolle 72
in der oben angegebenen Weise die Richtung des Modellflugzeuges 9i bestimmen.
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Die den Rumpf des Modellflugzeuges 9i darstellenden Kugeln 92 sind
'vorteilhaft unten etwas abgeplattet, da solche Bälle zum Freischwebendhalten des
Flugmodells einen geringeren Rauminhalt bzw. einen geringeren Luftdruck als kugelige
erfordern.
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Fig. 5 und 6 veranschaulichen eine etwas andere Ausführungsform eines
Balles. Auch diese Ausführungsform hat sich als sehr wirksam erwiesen. Hier ist
der Ball im wesentlichen kugelig und oben mit- einer Öffnung 112 versehen, durch
die der Innenraum frei zugänglich wird. Des weiteren sind verhältnismäßig kleine
Löcher 113 ringsum in einer Reihe dicht unter dem Rande der Öffnung 112 vorgesehen.
In einigen Fällen der Verwendung eines solchen Balles erwies es sich als zweckmäßig,
ebenso wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform eine Abplattung auf der Unterseite
vorzusehen.
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Fig.7 und 8 veranschaulichen einen Ball 116 noch anderer Ausführungsform.
Hier ist der Ball nicht mehr kugelig, sondern mehr länglich gestaltet. Oben ist
wieder eine Öffnung 117 vorgesehen, durch die der Zugang zum Innenraum möglich ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist sowohl für Ausstellungs- und Reklamezwecke
als auch für Unterhaltungs- und Lehrzwecke verwendbar und ermöglicht, Flugmodelle
im Raum frei schwebend zu halten und dabei in beliebigen, nur durch die Führungsschlitze
der Abdeck-platte bestimmten Bahnen zu bewegen, und zwar durch unsichtbare Mittel,
so daß der Gesamteindruck der Wirklichkeit des Fluges der durch die Modelle dargestellten
Fahrzeuge in sehr hohem Maße entspricht.