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Vorrichtung zur Nachahmung der Bewegungen eines Flugzeuges für Schul-,
Übungs- und Belustigungszwecke Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Nachahmung der Bewegungen eines Flugzeuges für Schul-, Übungs- und Belustigungszwecke.
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Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen ein einem Flugzeug
nachgebildeter Apparat auf einem Ständer beweglich befestigt ist und von dem in
seinem Innern angebrachten Sitz her durch den Benutzer vorwärts und seitlich geneigt
sowie in derWaagerechten gedreht werden kann. Zu diesem Zweck ist am Vorderteil
des Rumpfes eine durchElektromotor angetriebeneLuftschraube vorhanden, deren Luftstrom
auf die Flugzeugflügel und das Leitwerk durch Beaufschlagung oder mittels Führungskanälen
in den Flächen einwirkt. Durch Betätigung der ähnlich wie beim wirklichen Flugzeug
vorhandenen Steuerorgane kann der Apparat bewegt werden.
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Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, entweder nur die
Drelubewegung in der waagerechten Ebene ausführen zu können, oder aber sehr großer
Kardan- oder Lauflagerringe zu bedürfen, wenn ein Rollen um die Längsachse über
mehr als nur einen kleinen Winkel möglich sein soll. Hierdurch wird das Standgerüsi
sehr groß, der Luftstrom des Propetlers zu den Flächen des Trag-und Leitwerks wird
in unerwünscht hohem Maße gestört, und schließlich wird der angestrebte Eindruck
des Benutzers, sich in einem frei fliegenden Flugzeug zu befinden, stark beeinträchtigt.
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Zweck derErfindung ist es, eineVorrichtung zu schaffen, bei der gerade
die für Übungs-und Schulzwecke besonders wichtige und für Belustigungszwecke besonders
reizvolle Bewegung des Rollens möglichst unbeeinträchtigt ausgeführt werden und
das Ganze aus Gründen der Vereinfachung der Bauteile, insbesondere der Lagerungen,
von einer einfachen Säule oder einem Ständer getragen werden kann.
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Zu diesem Zweck wird an einer Stelle, die ungefähr im Schwerpunkt
der besagten Vorrichtung liegt, der Flugzeugrumpf unterbrochen und ein in der Flugzeuglängsachse
gelegenes Lager geschaffen; um das sich die ganze Flugzeugnachbildung drehbn kann.
Die Ausbildung kann in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise so, daß der
Flugzeugrumpf aus zwei voneinander getrennten Teilen besteht, deren einander zugekehrte
Wände in einem im wesentlichen durch die Lagerlänge bestimmten Abstand voneinander
stehen und durch den Lagerzapfen miteinander verbunden sind. Das Lagergehäuse trägt
senkrecht zu seiner Achse ein zweites Lager, an diesem greift das Auge eines senkrechten
Drehzapfens ein. Die beiden Lager. können dabei einander schneidende oder kreuzende
Achsen besitzen. Bei dieser Anordnung machen beide Rumpfteile gemeinsam die
durch
den Benutzer eingeleitete Rollbewegung mit. In einer anderen Ausführungsform kann
der vordere Teil des Rumpfes in beäug auf seine Längsachse drehfest angeordnet sein
und nur der hintere Rumpfteil sich mit dem Sitz für den Benutzer drehen lassen.
-In -diesem Falle greift der beispielsweise am Lagerschild des vorderen Rumpfteiles
befestigte Zapfen durch eine am Lagerschild des hinteren Rumpfteiles befestigte
Lagerhülse hindurch und ist gegen Verschiebung dieser gegenüber in Längsrichtung
gesichert. Das waagerechte Querlager ist dann am vorderen Rumpfteil allein befestigt.
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Weitere Einzelheiten, die auch Teile der Erfindung bilden, gehen aus
der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele hervor, die in der Zeichnung
durch Abb. i und 2 in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt, dargestellt sind.
Die Zeichnung ist nur als schematisch anzusehen, insbesondere auch was Größe und
Lage von Leitwerk und Flächen zueinander angeht.
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Auf einem Ständer i ist in einem Lager 2 der senkrechte Tragzapfen
3 gelagert, der den Flugzeugrumpf trägt.
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In Abb. i besteht der Flugzeugrumpf aus dem Vorderteil 4 und dem Hinterteil
5.. In dem vorderen Teil 4 ist ein Elektromotor 6 untergebracht, der die Schraube
7 antreibt. Die nicht dargestellte Stromzuführung kann in bekannter Weise an den
Lagerstellen des Rumpfes über Schleifringe 37 erfolgen, und die Schaltung entweder
von außen oder vom Innern des Apparates her bedienbar sein. Am Hinterteil 5 des
Rumpfes sind die mit Querrudern ausgestalteten Tragflächen 8 sowie das Höhenruder
9 und Seitenruder io befestigt. In diesemTeil 5 ist der Sitz ii mitAnschnallgurt
12 angebracht, vor dein in bei Flugzeugen üblicher Weise die das Leitwerk betätigenden
Steuerknüppel 13 und Fußsteuer 14 angeordnet sind. Teil 5 ist nach vorn durch Wand
15 und der vordere Rumpfteil 4 nach hinten durch die Wand 16 abgeschlossen. Diese
Wände sind als tragende Glieder der zugehörigen Rumpfteile ausgebildet und miteinander
durch den in der Längsachse angeordneten starken Lagerzapfen 17 verbunden. Um diesen
faßt die Lagerhülse i8, die ihrerseits wieder Lagerzapfen oder Hülsen für das quergerichtete
Drehgelenk i9 besitzt, an dem der Tragzapfen 3 angreift. Soll der Spalt zwischen
den Wänden 15 und 16 überdeckt werden, so kann Lagerhülse 18 entweder selbst oder
mit Hilfe einer Verkleidung 34 so großen Durchmesser erhalten, daß ihr Umfang bündig
mit der Rumpfverkleidung verläuft.
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Der Abstand zwischen den Wänden 15 und 16 hat zur Wirkung, daß sich
trotz Vorhandenseins des Tragzapfelis 3 der Flugzeugrumpf um die Längsachse ebenso
unbegrenzt drehen kann wie um die Tragzapfenachse selbst. Er bewirkt ferner, daß
sich der Rumpf vorwärts .und rückwärts bis zu einem großen Winkel kippen kann, der
durch einen nicht dargestellten Anschlag begrenzt ist, wenn Rumpfteile 4 und 5 undTragzapfen
3 zur Anlage kommen. Je größer der Abstand der Wände 15, 16 oder der Lager 18 und
i9 oder die Abrundung ist, mit der die Wände 15, 16 in die längsgerichteten Wände
des Rumpfes übergehen, um so größer wird naturgemäß der mögliche Kippwinkel. Zur
weiteren Vergrößerung des Anschlages können auch in den Rumpfteilen verlaufende
Ausschnitte 36 von den Wänden 15, 16 her vorgesehen sein. Allerdings verhindert
dann das Eingreifen des Tragzapfens 3 in diese Ausschnitte die Rollbewegung. AusschnitteimunterenRumpfteil
sind aber gerade wegen der Feststellung gegen Rollen, z. B. beim Besteigen des Apparates,
am Platze.
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Um eine derartige Vorrichtung den Erfordernissen der Benutzung aneupassen,
ist eine Einrichtung nötig, durch die der Schwerpunkt zum wenigsten in der Längsrichtung,
sei es durch Bedienung von außen, sei es vom Innern des Apparates her, verschoben
werden kann. Hierzu dienen Belastungsgewichte, beispielsweise in Gestalt von verschiebbaren
festen Gewichten oder von Trimmtanks 2o, 21 mit Pumpvorrichtung 22, durch die Flüssigkeit
von dem einen Tank zum andern gepumpt werden kann. Dabei ist die mit einem Abschlußorgan
versehene Verbindungsleitung 23 durch den Zapfen 17 gehend angeordnet. Sollten
weitere Leitungen, beispielsweise Belüftungsleitungen, erforderlich sein, so gehen
auch diese durch Zapfen 17. Die Trimmpumpe 22 kann selbst dabei als Aibschlußorgan
zur Verhinderung des selbsttätigen Rückflusses bei Schräglagen dienen. Auch etwa
vorhandene Leitungen von einem Schalter in der Nähe des Sitzes i i zum Elektromotor
6 können durch Zapfen 17 geführt werden.
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Die Ausführung nach Abb. 2 bietet der nach Abb. 1 gegenüber den Vorteil,
daß beim Rollen nicht der ganze Rumpf bewegt zu werden braucht. Der hintere Rumpfteil
z4 besitzt an seinem vorderen Ende das tragende Lagerschild 25. An diesem ist nach
vorn vorragend die Lagerhülse 26 befestigt. Das vordere Rumpfstück a7 besitzt die
Tragwand 28, über die hinaus sich jedoch das Rumpfstück 27 mit dem Teil 29 zur Ausfüllung
des Abstandes zwischen denWänden 25 und 28 fortsetzt. An der Wand 28 ist der Lagerzapfen
3o befestigt, der in der Hülse 26 ruht: Zur Verhinderung einer Längsverschiebung
der
Teile 26, 3o gegeneinander ist Zapfen 3o an seinem rückwärtigen
Ende mit Gewinde versehen. Auf dieses schraubt sich vom Innern des Rumpfhinterteiles
her eine Mutter 31 auf, deren Unterlagscheibe Teil eines gegen die Wand 25 wirkenden
Drucklagers 32 bildet. Für die wieder durch den Zapfen 30 zu führende Trimmleitung
23 o. dgl. kann eine bekannte Stopfbüchsenverbindung 35 vorhanden sein, die Verdrehungen
der Leitungsteile gegeneinander zuläßt.
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Die Wand 28 trägt eine oder mehrere Querwände 33, die durch den hinteren
Teil 29 des Rumpfstückes 27 mitgehalten werden können. An diesen Querwänden ist
nunmehr das Quergelenk i 9 für den Tragzapfen 3 befestigt. Um einen möglichst großen
Ausschlag für die Kippbewegung zu erzielen, kann Querlager i9 außerhalb des Rumpfumfanges
gelegt werden. Bei dieser Anordnung ist also der hintere Rumpfteil 24 in der Lage,
Bewegungen um drei Achsen auszuführen, während der vordere Rumpfteil auf Drehungen
um zwei Achsen beschränkt bleibt.