-
Baß- und Diskantregistersteuerung für Handharmoniken Die Erfindung
bezieht sich auf Baß- und Diskantregistersteuerungen für Handharmoniken, bei welchen
die Bewegungen der im Griffbrett angeordneten und senkrecht gegen den Luftschieber
bewegten Druckleiste durch ein Hebelwerk in eine abwechselnd hin und her gehende
Bewegung des Registerschalthebels umgewandelt werden.
-
Diese Registersteuerungen müssen folgende Forderungen erfüllen: Der
Luftabsperrschieber muß bei jedem Druck auf die Druckleiste seine Stellung immer
zuverlässig und vollständig wechseln. Auch bei leichten und kurzen Drücken muß die
Steuerung einwandfrei arbeiten. Sie darf nicht in ihrer Stellung verbleiben oder
nach Wegnahme des Druckes in die gleiche Stellung zurückkehren. Die Steuerung muß
ferner sicher arbeiten, wenn dieser Druck an den Außenenden der meist verhältnismäßig
langen Druckleiste, die bei Pianoharmoniken annähernd die ganze Länge der Tastatur
einnehmen kann, erfolgt, auch dann, wenn der Druck an diesen Stellen mit einer nur
geringen Kraft ausgeübt wird.
-
Diese Forderungen werden von den bekannten Registersteuerungen nicht
vollkommen erfüllt. Bekannte Ausführungen haben den Nachteil, daß die Umwandlung
der Druckkraft auf die Druckleiste in eine hin und her gehende Bewegung des Luftabsperrschiebers
auf einem zu längen Wege über eine Vielzahl von Federn und Hebeln, die durch die
Eigenart ihrer Anordnung keinen genügenden Widerstand gegen seitliches Verschieben
bzw. Verkanten bieten, bewirkt wird, so daß, wenn der Druck auf die Druckleiste
nicht in der Mitte oder wenigstens annähernd in der Mitte, sondern einseitig ausgeübt
wird, ein Verklemmen und infolgedessen ein Versagen eintritt.
-
Zweck der Erfindung ist es, eine Registersteuerung zu schaffen, bei
der Hemmungen und Fehlschaltungen nicht vorkommen können und die bei jedem Druck,
ganz gleich an welcher Stelle er auf die Druckleiste ausgeübt wird, den Luftabsperrschieber
sicher umschaltet. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwei untereinander
verbundene, von der Druckleiste gegen Federdruck in das Gehäuse einschiebbare Zahnleisten
zwei doppelarmige Hebel, welche durch Zahnradausschnitte miteinander in Eingriff
stehen oder ganze Zahnräder bilden, in Kippbewegungen versetzen, die ihrerseits
über Schwenkstücke an die letzteren angelenkte Schubstangen für die Bedienung des
Registerschalthebels bewegen.
-
Zahnleisten zur abwechselnden Hinundherbewegung eines Zahnrades, welches
mit dem
Registerschalthebel in Verbindung steht, anzuwenden, ist
bei einer bekannten Einrichtung aufgezeigt. Die Zahnleisten sind dabei aber nicht
miteinander fest verbunden, bilden, also keine Parallelführung und werden auch nicht
unmittelbar von der Druckleiste beeier," flußt, sondern über eine Hebel- und Schur=i
stangeneinrichtung, der die obenerwähnten Nachteile in gleicher Weise anhaften.
-
Die doppelarmigen Hebel oder Zahnräder können beim Gegenstand der
Erfindung eine beliebige Längenerstreckung besitzen, weil die Verzahnungen ein Verkanten
auch bei Druckausübung auf die Außenenden der Druckleiste nicht zulassen, sondern
auch den leichten Druck an diesen Stellen auf die Schubstangen für die Schaltung
des Luftabsperrschiebers weiterleiten und sich dabei durch die gleichzeitige Bewegung
beider doppelarmiger Hebel gegenseitig unterstÜtzen.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt.
-
Abb. i ist eine Vorderansicht der neuen Einrichtung bei abgenommenem
Schutzdeckel und Abb. 2 ein senkrechter Schnitt.
-
Abb. 3 zeigt die Anordnung der Druckleiste an einem Harmonikagriffbrett.
-
Im Gehäuse a sind die beiden Zahnleisten b, c geführt, die untereinander
durch eine Querschiene d verbunden sind. An der Querschiene d ist die Druckleiste
e festgelegt, so daß bei Ausübung eines Druckes auf die Druckleiste e eine
Schubbewegung auf die Zahnleisten b, c übertragen wird. In die Zähne der Leisten
b, c greifen die Verzahnungen der Außenkanten zweier doppelarmiger Hebel
f, g ein, die so gelagert sind, daß sie durch die Schubbewegungen ' der Zahnleisten
b, c Kippbewegungen ausführen können. Beide doppelarmigen Hebel besitzen an ihren
aneinanderstoßenden bzw. sich gegenüberliegenden Kanten ebenfalls Verzahnungen wie
an ihren Außenkanten, mittels welcher sie zum Zwecke der Herbeiführung einer gleichmäßigen
Führung ineinandergreifen. An den Lagerstellen der doppelarmigen Hebel sind Schwenkstücke
1a, i
befestigt, an deren Außenenden Schubstangen k, 1 gelenkig angeordnet
sind, die mit ihren freien Enden einen Pendelhebel in hin und her bewegen, welcher
die Register bedient.
-
Die Außenenden. der Schubstangen k, 1 sind zueinander abgeschrägt
und besitzen auf ihren Schrägflächen Rasten 1l, 11, mittels welcher sie auf den
Mitnehmerstift in' des Pendelhebels in bei ihren Vorwärts- bzw. Einwärtsbewegungen
einwirken. ' Die Schubstangen k,1 stehen unter dem Einfluß von Federn, und zwar
derart, daß diejenige k von einer Zugfeder n nach oben ge-..ogen wird, während
diejenige L von einer ~"` rzogenZ.ükfeder o einem entgegengesetzt gerichteten :@;tzg:-unterliegt,
so daß beide Hebel aneinanc-'d gehalten werden.
-
I@ie doppelarmigen Hebel f, g werden von den an den Schwenkstücken
h, i angreifenden Zugfedern p, q so gehalten, daß ihre äußeren Verzahnungen
die Zahnleisten b, c und die auf ihrer Querschiene d sitzende Druckleiste
e
dauernd in Bereitschaftsstellung halten.
-
Auf dem Boden des Gehäuses a sind die Schalldämpfer s angeordnet,
welche die Stöße der Zahnleisten b, c aufnehmen, wodurch die Mechanik geräuschlos
arbeitet.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: Bei Ausübung eines
Druckes auf irgendeine Stelle der Druckleiste e wird dieselbe samt ihren beiden
Zahnleisten b, c in das Innere des Gehäuses a eingeschoben, wodurch die doppelarmigen
Hebel f, g mit ihren Schwenkstücken k, i gegen die Wirkung der Federn p,
q in Pendelbewegungen versetzt werden und die Schubstangen k, l einwärts
schieben. In der Bereitschaftsstellung der Druckleiste e (Abb. i) wird immer eine
der beiden Schubstangen k, l durch ihre Zugfeder mit ihrer Raste am Mitnehmerstift
in' des Pendelhebels in gehalten (in der gezeigten Stellung die Schubstange k).
Bei Druckausübung auf die Druckleiste e wird durch die Einwärts- bzw. Vorwärtsbewegung
der Schubstange k der Pendelhebel na nach rechts verschoben. Die Schubstange 1 führt
,indessen genau die gleiche Einwärts- bzw. Vorwärtsbewegung aus wie die Schubstange
k, sie muß aber, weil der Mitnehmerstift in' bereits in der Raste k1 der Schubstange
k liegt, über den Mitnehmerstift in' himveggleiten, was durch die beiderseitigen
Schrägflächen der Schubstangenköpfe erleichtert wird. Bei der Rückwärtsbewegung
der Einrichtung nach Freigabe der Druckleiste e werden infolge der Federwirkung
die Schwenkstücke T., i der doppelarmigen Hebel f, g, diese selbst und somit
die Zahnleisten b, c samt der Druckleiste e in ihre Anfangs- bzw. Bereitschaftsstellung
zurückgeführt, wobei ein zu hohes Hinausheben der Druckleiste e durch einen Anschlagstift
r verhindert wird. Durch die Schwenkstücke h, i werden auch die Schubstangen
k, 1
zurückgenommen. Bei Rückbewegung derselben wird jetzt die Schubstange
k aus dem Mitnehmerstift na1 des Pendelhebels m herausgenommen, weil letzterer in
der Rechtsstellung stehenbleibt, während sich die Schubstange 1 mit ihrer Raste
11 beim Zurückgleiten an den Mitnehmerstift in' anlegt, so
daß bei
der nächsten Druckausübung auf die Druckleiste e die Schubstange
L den Pendelhebel m nach links verschiebt und die Schubstange k an der Schrägfläche
der Schubstange l abgleitet. Diese beiden Vorgänge wechseln fortgesetzt in der beschriebenen
Weise.