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Antriebsvorrichtung -für selbsttätige doppeltwirkende Bremsgestängesteller
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für selbsttätige doppeltwirkende
Bremsgestängesteller derjenigen Art, bei denen beim Anlegen der Bremse ein Sperrglied
auf dem einen Teil einer zweiteiligen 'Bremsstangle unter Zusammendrücken einer
Speicherfeder verschoben wird, die sich beim Bremslösen wieder ausdehnt und dabei
den genannten Stangenteil gegenüber dem anderen Stangenteil verschiebt und das Bremsspiel
verkleinert.
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Gewöhnlicherweise wird die 'Verschiebung des Sperrgliedes entgegen
der Kraft der Speicherfeder vom Festpunkthebel des Bremsgestänges abgeleitet. Es
ist aber bei einfach wirkenden Bremsgestängestellern auch bekannt, zur Verschiebung
des Sperrgliedes unter Zusammendrücken der Speicherfeder einen zusätzlichen Übertragungshebel
zu verwenden (französische Patentschrift 544023). Während es bei den einfach wirkenden
Bremsgest:ängestel'lern echt notwendig ist, die Speicherfeder stärker auszubilden,
als zur gegenseitigen Verschiebung der Stangenteile beim Bremslösen erforderlich-ist,
muß bei doppelt wirkenden Bretnsgestängestellern, bei denen (las Sperrglied in beidenRichtungen.gegenüber
dem anderen Stangenteil verschiebbar ist, die Speicherfeder so stark, ausgebildet
bzw. vorgespaniit sein, daß sie beim Ansetzen der Bremse ohne nachzugeben auch ein
sehr schwerläufiges Gestänge mitzunehmen vermag. Da bei diesen doppelt wirkenden
Bremsgest,ängestellern die Speicherfeder bei jeder Bremsung von der Antriebsvorrichtung
mehr oder weniger zusammengedrückt werden muß, wirkt sich die hierfür erforderliche
große Kraft als ein sehr unerwünschter Widerstand gegen die Bremskraft aus, der
besonders den Ansprung der Bremse und die Bremswirkung bei kleinen Bremsstufen erheblich
stört.
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Die Erfindung beiweckt, diesen Nachteil zu beheben und besteht darin,
daß, unter Verw en.-dun;g eines zusätzlichen Übertragungshebels für die Verschiebung
des Sperrgliedes entgegen der Kraft der Speicherfeder dieser Übertragungshebel den
Kolbenweg stärker ins Kleine übersetzt als der Zylinder- und Pestpunkthebel der
Bremse.
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Die Erfindung wird in zwei Ausführungsbeispielen auf der Zeichnung
veranschaulicht.
Fig. i zeigt schaubildlich ein Bremsgestänge mit
darin untergebrachter Antriebsvorrichtung gemäP# einer Ausführungsform der Erfindung
bei gelöster Bremse.
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Fig.2 zeigt ebenfalls schaubildlich ein Bremsgestänge mit darin untergebrachter
:Intriebsvorrichtung gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ebenfalls
bei gelöster Bremse.
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Fig. ; zeigt eine Teilansicht der in Fig. dargestellten Ausführungsform
mit der Antriebsvorrichtung in der Lage, welche sie bei Vollendung der begrenzten
Verschiebung des Sperr(Irgans einnimmt.
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Auf der Zeichnung bezeichnet i den Bremszylinder, 2 den Zylinderhebel,
der durch die Zugstange oder Zugstangen 3 bzw. 3" mit dem Festpunktliebel ,4 verbunden
ist, `nährend 5 und (i die beiden Teile der zweiteiligen Bremsstange bezeichnen,
in welcher der selbsttätige doppelt wirkende Gestängeteller eingebaut ist, welcher
von der Antriebsvorrichtung nach der Erfindung angetrieben wird. Der Gestängcsteller
besteht in bekannter Weise aus einem verschiebbaren Gehäuse ; , in welchem das nicht
gezeigte Sperrglied und eine _ Speicherfeder S, die zwischen dem Gehäuse und einem
Anschlag auf dem StangenteiI5 eingespannt ist, untergebracht sind. Die Antriebsvorrichtung
verschiebt nach dein Erreichen des den gewünschten Bremsklotzspi;elräumen entsprechenden
Bremskolbenhubes bei fortgesetzter Bremsbewegung das Gehäuse 7 unter Zusammendrücken
der Speicherfeder 8 gegenüber dem Stangentei15. Die Antriebsvorrichtung besteht
.aus einer Stange 9, welche im üblichen Bremsgestänge mit dem Ztigstangende des
Festpunkthebels 4. verbunden ist und welche einen Anschlag io trägt, der beim Bremsen
die Verschiebung des Gehäuses unter entsprechender Zusammendrückung der Speicherfeder
8 bewirkt.
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Nach der Erfindung ist die Stange 9 am freien Ende eines besonderen,
vom Festpunkthebel :l des Bremsgestänges unabhängigen Übertragungshebel i i angelenkt,welcher
durch eine besondere Zugstange 12 mit dem Zylinderhebel2 verbunden ist, wobei diese
Zugstange den Zlinderh:ebel z und den Übertragungshebel i i der Antriebsvorrichtung
in ein Hebelarinverli:iltnis teilt, das den Kolben weg stärker ins Kleine übersetzt
als der Zylinder-und Festpunktliebel der Bremse. Dadurch wird erreicht, daß der
von der Feder 8 der Bremskraft entgegengesetzte Widerstand mir in geringerem Ausmale
auf den Bremskolben zurückwirkt als beim üblichen Bremsgestänge.
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Diese Ausführungsform ist besonders für Bremsgestänge mit mehreren
durch ein- und ausschaltbare Zugstangen 3 und 3" bestimmten i`bersetzun-g,verhältnissen
zwischen Bremskolben und Bremsklötzen geeignet, da das Übersetzungsverhältnis der
Antriebsvorrichtung von Änderungen des Übersetzungsverhältnisses des Bremsgestänges
beim Übergang von der einen Bremskraftstufe zur anderen unabhängig ist.
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Bei der in Fig.2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung wird das
Mitnehmen des Gehäuses ; und des darin untergebrachten Sperrgliedes durch die Antriebsvorrichtung
begrenzt. Hierbei ist die Stange 9 am freien Ende des gewöhnlichen Festpunkthebels
q. anyelcnl<t. ['in den Kolbenwehr ins Kleine zu übersetzen, ist ein Übertragungshebel
13 auf dem Stangenteil 5 schwenkbar gelagert und über ein Glied 14 an das
Gehäuse 7 -angelenkt. Zum Antrieb des Gestängestellers wirkt ein lnschlag i o" der
Stange 9 mit dem freien Ende 15 des Übertragungshebels 13 zusammen,
wobei das Hebelende 15 derart winkelig abgebogen ist, daß es sich bei Erreichung
des gewünschten Ausmaßes der gegenseitigen Verschiebung des Gehäuses 7 und des Stangenteils
5, d. 1i. bei voll ausgeschwenkter Lage des Hebels 13, parallel zur Stange
9 legt und dieser dadurch gestattet, mit ihrem Endanschlag i o" am Hebel vorbeizugleiten,
ohne das Gehäuse 7 weiter mitzunehmen. Der Anschlag i o« der Stange 9 ist als eine
in ihrem Ende gelagerte Rolle dargestellt, welche an dem .abgebogenen Ende
15 des Hebels r3 entlangrollt. Um einen bestimmten Abstand zwischen dem Anschlag
i o" und dem Stangenteil 5 einzuhalten, ist die Stange 9 durch eine am Gelenkkopf
des Stangenteils 5 angebrachte .Gabel 16 geführt, zwischen deren' Schenkeln eine
Stützrolle 17 gelagert ist. Durch die Wirkung des Übertragungshebels 13 wird auch
bei dieser Ausführungsform der von der Feder 8 der Bremskraft entgegengesetzte Widerstand
in geringerem Ausmaße auf den Bremskolben übertragen als durch das übliche Bremsgestänge.
In diesem Ausführungsbeispiel steht es außerdem frei, die Verschiebung des Gehäuses
7 auf dem Stangenteil 5 beliebig klein zu wählen.