DE66568C - Benzinlampe zum Heizen des Glührohres an Gas- und Petroleummaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Benzinlampen pflegt man die Wärme, welche nöthig ist, um das Benzin im Brennerrohr der Lampe in Dampf zu verwandeln, der Benzinflamme in der Weise zu entziehen, dafs man die Düsenmündung oder andere vom unteren Theil der Flamme erhitzte Theile des Brenners als Wärmeableiter benutzt. Infolge dessen geht der Flamme, ehe sie ihre Wärme an das Glührohr abgeben kann, ein Theil derselben verloren.

Die vorliegende Neuerung vermeidet diesen Uebelstand, indem sich die Flamme erst unter dem Glührohr frei bildet, so dafs sie an dieses ihre ganze Wärme bringen kann. Zur Verdampfung des zugeführten Benzins wird nur ein Theil der in den Verbrennungsgasen enthaltenen Hitze und die strahlende Wärme der Flamme und des Glührohres verwerthet.

Unter dem Glührohr \ einer Gas- oder Petroleummaschine befindet sich in geeignetem Abstand die Düse d des Brennerrohres r, welchem aus einem höher aufgehängten oder unter Druck stehenden Gefäfs G beständig Benzin zufliefst. Um ein gleichmäfsiges Zuströmen des Benzins zu sichern, kann in dem Rohr r ein Docht oder ein ähnlicher, den Querschnitt verengender Körper enthalten sein. Mit dem Brennerrohr r ist ein Blechbügel b verbunden, welcher das Zündrohr umgiebt und in seinem oberen Theil durchlöchert ist.

Wenn der Brenner in Betrieb gesetzt ist, wks durch leichtes Vorwärmen mit einer Spiritus- oder Benzinlampe geschieht, so entweichen die Verbrennungsgase der Flamme oben durch die Löcher des Blechbügels b, welcher hierdurch und durch die strahlende Hitze der Flamme und des Glührohres erwärmt wird und seine Hitze nach dem Brennerrohr r leitet. Auf diese Weise wird ein vollständiges Verdampfen des durch das Brennerrohr r zufliefsenden Benzins bewirkt.

Aus der Mündung d des Rohres r strömt der Benzindampf mit grofser Geschwindigkeit aus, so dafs die Flamme sich erst in ziemlich grofsem Abstand über der Düse d bilden kann. Der Benzindampf mischt sich mit der mitgerissenen Luft und verbrennt mit blauer Flamme vollkommen. Dabei wird der Flamme keine Wärme entzogen, bevor sie ihrem Hauptzweck, der Erhitzung des Glührohres, gedient hat.

Zur vermehrten Ausbreitung des Dampfstrahles, , sowie zur Fixirung der Flammenzone kann ein dünner Stift s zwischen Düse d und Glührohr % eingeschaltet werden; zwischen diesem Stift und dem Zündrohr bildet sich die gleichmäfsig brennende Flamme.

Um die Wirkung der Flamme auf den oberen Theil des Zündrohres zu erhöhen, ist über demselben ein Körper α aus feuerfestem Material befestigt, welcher in Weifsglut geräth und seine Hitze auf das GlUhrohr zurückstrahlt.

Zur Erhöhung der Heizwirkung kann die Anzahl der Brennerrohre r beliebig vergröfsert werden.

An Stelle des Bügels b kann auch ein anders geformter Metallkörper treten, welcher die Wärme der Abgase und die strahlende

Wärme der Flamme und des Glührohres aufnimmt und dem Brennerrohr r zuführt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Benzinlampe zum Heizen des Glührohres von Gas- oder Petroleummaschinen, bei welcher das in eine Düse (d) endigende Brennerrohr (r) mit einem das Glührohr (\) umschliefsenden Bügel (b) derart verbunden ist, dafs die in einer gewissen Höhe über der Düse sich bildende Flamme zunächst das Glührohr (\) und dann durch die Abgase den Bügel (b) erwärmt, welcher seine Hitze an das Brennerrohr (r) zwecks Verdampfung des-zufliefsenden Brennstoffes ableitet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.