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Verfahren zur Mitverarbeitung von Seifenabfällen zu Kernseifen Bei
der üblichen Herstellung von Kernseife entstehen während der Zusc.hneidung des Fertigerzeugnisses
Abfälle in Höhe von 15 bis 300/" die zweckmäßig zur Weiterverarbeitung in
den Siedekessel zurückgegeben werden. Enthalten diese Abfälle als Füllmasse das
meist zur Verwendung kommende Wasserglas, so geht diese Füllung für die Seifenherstellung
verloren, weil sie sich im Siedekessel als schwierig zu entfernende Silicathaut
abscheidet. Es entstehen also nicht zu unterschätzende@Umarbeitungskosten, und es
besteht das Bedürfnis, dieses unwirtschaftliche und technisch unbefriedigende Verfahren
zu verbessern.
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Die sich hieraus ergebende Aufgabe besteht darin, eine Arbeitsweise
zu finden, bei der man die Seifenabfälle, anstatt sie in den Siedekessel zurückzugeben,
in flüssiger, schaumfreier Form dem ungefüllten abgesetzten oder dem bereits gefüllten
Seifenleim zusetzt, ohne dadurch die Güte des Enderzeugnisses in Aussehen und Beschaffenheit
ungünstig zu beeinflussen. Die an sich nächstliegende Arbeitsweise, die erstarrten
Seifenabfälle auf einer Lösung mit genügend hoher elektrolytischer Wirkung, beispielsweise
auf Natronlauge oder Kochsalz, zum Schmelzen zu bringen, hat sich als praktisch
nicht brauchbar erwiesen, da sie zu einem unerwünscht hohen Gehalt der Fertigseife
an diesen Stoffen führt und bei den notwendigerweise über roo° liegenden Arbeitstemperaturen
Schaumbildung auftritt, die die homogene Verbindung der geschmolzenen Abfallseife
mit dem F rischseifenleim verhindert.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden die Forderungen, die an ein einwandfreies
Umschmelzen der Seifenabfälle gestellt werden müssen, mit bestem Erfolg erfüllt,
wenn die Natronlauge bzw. das Kochsalz durchAlkalimetasilicat-, vorzugsweise Natriummetasilicatlösung
ersetzt werden. Metasilicate sind Stoffe, welche eine genügende elektrolytische
Wirkung in wäßriger Lösung ausüben, so daß beim Umschmelzen der Abfälle sich auf
dem Silicat eine Seifenlösung von einwandfreier Beschaffenheit ansammelt, d. h.
es wird eine schaumfreie, ausgesalzene Seife von nicht leimartiger Beschaffenheit
erhalten. Zur Durchführung des Schmelzvorganges wird eine Temperatur zwischen 9o
und zoo° gewählt, die mit Hilfe eines Wasserbades leicht erreicht werden kann. Die
abgesetzte Abfallseifenschmelze mischt sich einwandfrei mit der Frischseife, so
daß die oben angegebenen Nachteile der Schaum- und Streifenbildung nicht eintreten.
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Etwa in die Fertigseife miteingebrachtes Metasilicat ist im Gegensatz
zu Natronlauge oder Kochsalz. vollkommen unschädlich. Es stellt im Gegenteil eine
sehr wertvolle Füllmasse
her, da es sich nicht nur als Füllmittel,
Blas weder zu Ausblühungen oder anderen nachteiligen Erscheinungen am Enderzeugnis
Anlaß gibt, an sich vorzüglich eignet, sondern außerdem noch bei Verwendung der
Seife die reinigende Wirkung derselben erhöht.
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Als besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens gegenüber den bekannten
ist zu werten, daß die Aufarbeitung der Abfälle und im Bedarfsfälle die Füllung
der Frischseife in einem Arbeitsgang auf einfache Weise ohne zeitraubendes Wägen
und Analysieren- des Enderzeugnisses beendet werden können.
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Beispiele i. ioookg Seifenmasse mit 63°o Fettsäure sollen unter Mitverwendung
von Zoo kg Seifenabfällen mit 25o kg einer Füllösung, bestehend aus 4o kg Natriummetasilicat-5-hydrat,
iookg Wasserglas und i iokg Wasser, gestreckt werden. Um dies zu erreichen, wird
zunächst eine Lösung von 4o kg Natriummetasilicat-5-hydrat in iiokg Wasserhergestellt.
Auf dieser Lösung werden bei 9o bis ioo° die in einem früheren Arbeitsgang angefallenen
200 kg Seifenabfälle geschmolzen. Die Schmelze trennt sich vollständig von der Metasilicatlösüng
und wird den iooo kg Frischseife zugesetzt. Die heiße Silicatlösung, die während
des Schmelzvorganges die Füllmasse aus den Seifenabfällen aufgenommen hat, wird
unter Zugabe von ioo kg Wasserglas auf etwa 5o° gebracht und ebenfalls der Frischseife
zugesetzt. Es entsteht ein Enderzeugnis mit etwa 5o0/, Fettsäure von einwandfreier
Beschaffenheit.
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2. In ein eisernes Gefäß mit einer Vorrichtung zum Erwärmen mit direktem
und indirektem Dämpf werden i2o kg Natriummetasilicat-9-hydrat mit 7o kg Wasser
eingebracht, darauf 3oo kg Seifenabfälle zugesetzt und anschließend durch Erwärmen
mit indirektem sowie direktem Dampf die Lösung bzw. Schmelzung bewirkt.
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Die abgesetzte Seife wird abgeschöpft und in- iooo kg abgesetzte Frischseife
mit etwa .6#-% Fettsäure eingekrückt, während die im eisernen Kessel verbliebene
Lösung mit 3oo:kg Wasserglas ergänzt und nach dem Erwärmen auf etwa 70° C ebenfalls
der Frischseife zugeführt wird: Die Füllung der Frischseife unter Aufarbeitung der
Schnittabfälle ist damit beendet. Die gestreckte Seife weist etwa 40% Fettsäure
auf: Es ist im Bedarfsfalle ohne besondere Umstände möglich, in bekannter Weise
auch noch andere gewünschte Zusätze, z. B. Farbstoffe, Riechstoffe, Überfettungsmittel,
organische Kolloide, wie Stärke oder Leim, einzuverleiben. Vor allem bei letzteren,
bekanntlich sehr temperaturempfindlichen Stoffen ist die neue Arbeitsweise von Vorteil,
da die Verarbeitung bei Temperaturen unterhalb ioo° erfolgt, so daß der schädliche
Einfluß der im Siedekessel. herrschenden höheren und lang anhaltenden Temperatur
vermieden wird.