DE365618C - Verfahren zum Verseifen von Fetten oder OElen mittels Alkalikarbonaten - Google Patents

Verfahren zum Verseifen von Fetten oder OElen mittels Alkalikarbonaten

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DE365618C
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THILO KROEBER DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D13/00Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
    • C11D13/02Boiling soap; Refining

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  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verseifen von Fetten oder Ölen mittels Alkalikarbonaten. Die Herstellung von Seifenerfolgte bisher derartig, daß man entweder Fettsäureglyzerid'e (tierische oder, pflanzliche Fette oder Öle) mit Ätzalkalien verseifte, oder die Fettsäureglyzeride durch Erhitzen mit Wasser, Schwefelsäure oder Anwendung von Fettspaltungsmitteln in die geien Fettsäuren überführte und diese mit Alkalikarbonaten umsetzte.
  • Die unmittelbare Überführung von Fettsäureglyzeriden durch . Einwirkung von Alkalikarbonaten in -Seifen konnte technisch bisher nicht durchgeführt werden. Man wußte zwar, daß beim, Erhitzen von Fetten mit wasserfreier Soda in Abwesenheit von Wasser -bei 26o° fettsaures Alkali entsteht, doch wurde das Fett teilweise weitgehend zersetzt, so daß die Ausbeute an Seife und ihre Qualität schlecht waren. Man wußte auch; daß beim Erhitzen eines Gemisches von Fett- und Sodalösungen in eisernen Röhren bei Temperaturen von etwa aoo bis 300° unter Druck fettsaures Alkali entsteht. Da man die Fette unter Druck in Gegenwart von Wasser erhitzte; so mußte dieser Vorgang derartig gedeutet werden, daß durch die Einwirkung des. Wassers unter Druck eine ,Spaltung der Fette in Glyzeride und Fettsäuren eintrat und die gebildeten freien; Fettsäuren sich dann mit dem vorhandenen Alkalikarbonat umsetzten.
  • Man hat auch vorgeschlagen (Seifensiederzeitung 1907, 'Seite io6i), Fett in Kohlenwasserstoffeh zu lösen-und nach Zugabe eines Emulgierungsmittels, wie Seifen oder Saponine, mit wäßrigen Lösungen -von AIkalikarbonat auf ioo bis i2o° C zu erhitzen. .Hierbei war aber die Verwendung von Seife oder Saponin und großer Mengen von Kohlenwasserstoffeh erforderlich. Letztere blieben in der erhaltenen Seife, so,daß ledigdich Seife mit Petroleum und Terpentinöl hergestellt werden konnte. Dies .beschränkte das Verfahren auf die Herstellung von Seife .mit Kohlenwasserstoffüllung. Die .Verwendung großer Mengen von nach einem anderen: Verseifungsverfahren hergestellter 'Seife verteuerte das Verfahren, welches mit Rücksicht auf die Notwendigkeit der Verwendung ,bereits ' fertiger Seife nur in beschränkter Hinsicht ,als Verseifungsverfahren anzusehen ist.
  • Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Seife besteht darin;, daß man Fette oder öle mit Alkalikarbonat in Gegenwart geringer Mengen Wassers auf etwa 16o bis aoo° C erhitzt, hierbei für eine gute Durchmischung Sorge trägt und das verdampfende oder durch die Reaktion verbrauchte Wasser ständig ergänzt. Die notwendige und zulässige Menge Wasser richtet sich nach der für die Verseifung einzuhaltenden. Temperatur und der Art des Fettes oder öSes. Eine zu große Menge von Wasser darf nicht vorhanden sein, weil sonst die für die Reaktion erforderliche Temperatur nicht erzielt werden kann. Die Menge des Wassers ist daher derartig zu wählen, daß die für -die Verseifung erforderliche Temperatur von etwa i5o (genauer 16o°) bis 2oo° C erreicht werden kann. Die Reaktion wird durch Rühren unterstützt. Am geeignetsten ist die Temperatur von aoo°, doch können auch niedrigere Temperaturen, beispielsweise 16o oder 18o° C angewendet werden. Die Temperatur muß sich unter derjenigen Temperatur halten, bei welcher eine Zersetzung der Fette, der Öle oder der gebildeten Seife eintreten kann.
  • Das Verfahren ist für alle in der Seifenfabrikation benutzten Fette und Öle anwendbar. Man kann verschiedene Fette und Öle in Mischung miteinander verarbeiten. Die Aufarbeitung der Seife geschieht in der üblichen Weise, z. B. durch, Aussahen und Gewinnen des Glyzerins aus der Unterlauge. Man kann Natriumkarbonat oder Kaliumkarbonat oder Mischungen derselben anwenden, so daß man entweder Natron- oder Kaliseifen oder Gemischederselben enthält.
  • Das Verfahren kann derartig ausgeführt werden, daß man eine Mischung von Fetten oder Ölen mit Alkalikarbonat in Gegenwart der erforderlichen Wassermenge im offenen Gefäße erhitzt und das verdampfte Wasser ersetzt.
  • Man kann auch das Reaktionsgemisch am Rückfiußkühler oder Luftkühler erhitzen, wobei eine Verdampfung von Wasser vermieden wird und keine erneute Zugabe von Wasser notwendig ist.
  • Man kann auch die Fette und Öle mit Alkalikarbonat mischen und das notwendige Wasser in Form von Dampf einleiten. Man kann zunächst Alkalikarbonat und Fette und Üle in Gegenwart der erforderlichen .geringen ' Menge Wasser erhitzen und den Zusatz des verdampften Wassers in Form von Dampf geben.
  • Man kann zunächst eine beliebige Menge Wasser anwenden und im offenen Gefäße verdampfen. Sobald die für das Verfahren notwendige geringe Menge des Wassers vorbanden ist, sorgt man für die Erhaltung derselben durch Zugabe des verdampften Wassers.
  • Man kann .die Öle und Fette mit der für die Verseifung der auf einmal verarbeiteten Öl- oder Fettmengen erforderlichen Menge von Alkalikarbonat erhitzen. Man kann, aber auch die Öl- oder Fettmengen nicht auf einmal verarbeiten, sondern nur einen Teil des Öles und Fettes mit der für die Gesamtmenge erforderlichen Menge von Afkalikanbonat in Gegenwart der geringen Menge Wasser erhitzen und den Rest des Öles oder Fettes allmählich zugeben.
  • Man kann derartig arbeiten, daß man die Öle und Fette nicht mit der Gesamtmenge des zur Verseifung erforderlichen Alkali- i karbonates vermischt, sondern zunächst nur einen Teil des Alkalikarbonats zugibt und,die weiteren Mengen des Alkali'karbornuts allmählich im Verlaufe des Verfahrens zugibt.
  • Das Verfahren besteht in der Verseifung von neutralen Fetten und Ölen. Es können aber natürlich auch Fette verwendet werden, die bereits freie Fettsäuren enthalten. Derartige Fette verseifen sich besonders leicht nach dem vorliegenden Verfahren. Beispiel 1. 5o Teile Talg werden mit 22 Teilen technischer wasserfreier Soda (etwa 95prozentig) unter ständigem Rühren, auf 2oo° erhitzt und allmählich 5o Teile Wasser, von denen ein Teil im Laufe der Reaktion verdampft, hinzugegeben. Das Wasser wird in dem Maße, wie es verdampft, ständig erneuert. Im Verlauf von etwa 2 Stunden werden noch 5o Teile Talg zugesetzt und unter ständigem Rühren und Erneuern des verdampfenden Wassers q. bis 5 Stunden lang auf etwa 2oo° erhitzt. Die Verseifung ist nunmehr beendet, die dick gewordene Masse wird in Wasser aufgelöst, die Seife durch Aussalzen abgeschieden und .die Unterlauge in üblicher Weise auf Glyzerin verarbeitet.
  • Die Reaktion kann auch am Rückftußkühler vorgenommen werden, wobei man 13 Teile Wasser auf die oben angegebene Menge verwendet. Das Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden., daß das erforderliche Wasser in oder auf das erhitzte Reaktionsgemisch in Form von Dampf geleitet wird. Beispiele. Zoo Teile Rizinusöl werden mit --i Teilen technischer Soda und Wasser in der in Beispiel i angegebenen Weise behandelt. Bereits bei einer Temperatur von. i2o -bis iqo° findet im Verlauf einiger Stunden die Verseifung statt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANspR-ücHE: i. Verfahren zum Verseifen von neutralen Fetten oder Ölen mittels Al'kalikarbonaten, .dadurch gekennzeichnet, daß die Fette oder Öle mit Alkalikarbonat unter Erhaltung derartiger Mengen Wasser, daß die für die jeweilige Verseifung erforderliche Temperatur bei Atmosphärendruck erhalten werden kann, vorteilhaft unter Rühren und gegebenenfalls unter Verwendung eines Rüc!kflußkühlers erhitzt werden. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das erforderliche Wasser iu Form von Dampf in oder auf die erhitzte Masse geleitet wird. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine größere als für die Erzlielung der Verseifungstemperatur zulässige Menge von Wasser verwendet und dieses dann bis auf die zur Erzielung der Verseifungstemperatur zulässige Menge eingedampft wird, worauf für die Erhaltung dieser Wassermenge Songe getragen wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß -man :einen Teil des Öles bzw. Fettes tnit der gesamten Menge Alkalikarbonat bzw.- einem Überschuß bei Gegenwart von Wasser erhitzt und den Rest des Öles oder Fettes im Verlauf der Reaktion zusetzt. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zu Anfang nur einen Teil des Alkalikaribonates zusetzt und den Rest im Verlauf der Reaktion.
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