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Rückstausicherheitsventil Bei starken Regengüssen, Hochwasser usw.
besteht bekanntlich die Gefahr, daß infolge der Überlastung des Abwassersystems
das Wasser sich staut und durch die Abflußleitungen von tiefgelegenen Ausgußbecken
herausströmt und so zu Überschwemmungen von Kellerräumen usw. führt. Es ist daher
vorgeschrieben, in diese Abflußleitungen ein Ventil einzusetzen, das im Gefahrsfalle
zu schließen ist.
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Es ist an sich bekannt, solche Rückstausicherheitsventile als Teller-
oder Kegelventile auszubilden, deren Ventilsitze mit dem Umfang der Leitungswandung
ein Stück bilden. Diese Ventile arbeiten mit Schraubengewinde oder auch selbsttätig
nach Art von Rückschlagventilen. Beiden Ventilarten haften Mängel an. Es ist eine
Hubhöhe von mindestens 5o mm erforderlich. Bei einem durch Schraubengewinde anhebbaren
Ventil sind zahlreiche Umdrehungen des Schaftes erforderlich. Andererseits arbeiten
selbsttätig sich öffnende und schließende Rückschlagventile in Leitungen für stark
verunreinigte Flüssigkeiten unzuverlässig, weil die am Ventil und Ventilsitz nach
kurzer Zeit sich absetzenden Ablagerungen von Wasserstein und anderen Unreinlichkeiten
nach kurzer Zeit einen sicheren Abschluß verhindern können.
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Gemäß der Erfindung wird zur Betätigung des Ventilkörpers ein Gelenkhebelsystem
vorgesehen, mit dessen Hilfe das Ventil auch dann gehoben und gesenkt werden kann,
wenn andere Ventilbetätigungen versagen würden, weil das Hebelsystem außerhalb des
Rohrkrümmers und frei zugänglich angeordnet ist, so daß die Gefahr der Verschmutzung
"der Hebel, insbesondere ihrer Gelenke, durch die Ablagerungen des Wassers vermieden
ist. Andererseits ergibt .die Ausbildung als Hebelsystem die Möglichkeit eines schnellen
Öffnens und Schließens des Ventils.
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Zweckmäßig wird das Gelenkhebelsystem derart ausgebildet, daß es sich
in der angehobenen Stellung des Ventils, z. B. durch Einknicken, feststellt.
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Weiterhin wird das Gelenkhebelsystem vorteilhaft derart drehbar gelagert,
daß es sich um die Ventilstange als Mittelpunkt drehen läßt. Man erreicht hierdurch,
däß der an der Ventilstange befestigte Handhebel ohne Rücksicht auf die Einbaustelle
des Ventils leicht und bequem zugänglich ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt in teilweisem Längsschnitt ein Sicherheitsventil gemäß
der Erfindung, und Abb. a zeigt einen Schnitt längs der Linie 1-I.
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i ist ein Rohrkrümmer, an welchen die von dem Ausgußbecken kommende
Leitung und die zu dem Abwassersystem führende Leitung a angeschlossen ist. Um ein
Eindringen von Wasser aus der Abflußleitung 2 in
den zu dem Ausgußbecken
führenden Rohrkrümmer zu verhindern, ist zunächst eine um den Zapfen 3 schwenkbar
gelagerte Klappe q. vorgesehen, die sich durch den Druck des aus dem Rohrkrümmer
kommenden Wassers öffnen, aber bei einem Rückstrom des Wassers gegen ihren Sitz
anpressen soll. Die Erfah-= rung hat jedoch gelehrt, daß eine solche Klappe allein
nicht ausreicht, um ein Rückstauen von Wasser mit Sicherheit zu verhindern. Es ist
daher in den Rohrkrümmer als weiterer Abschluß noch ein Ventil gemäß der Erfindung
eingebaut. Dieses besteht aus einem Ventilgehäuse 5, welches auf den eigentlichen
Rohrkrümmer i aufgesetzt und an welchem die Abflußleitung 2 mittels Schrauben o.
dgl. befestigt ist. In diesem Ventilgehäuse befinden sich in bekannter Weise der
Ventilteller 6, der mit einer Dichtung 7 aus Gummi o. dgl. umkleidet ist, und die
Ventilstange B. Der Ventilsitz 9 ist in ebenfalls bekannter Weise aus dem Ventilgehäuse
oder aus der Krümmerwandung selbst herausgearbeitet. An der Oberseite ist das Ventilgehäuse
5 durch einen ein- oder aufgeschraubten Deckel io abgeschlossen, der gleichzeitig
als Führung für die Ventilstange und als Träger für das Gelenkliebelsystem zur Betätigung
des Ventils dient. Dieses Gelenkhebelsystem besteht aus einem Hebel i i, einem mit
diesem gelenkig verbundenen Hebel 12 und dem Handhebel 13, welcher an dem Hebel
12 und außerdem an der Ventilstange 8 mittels des Zapfens 1:1. schwenkbar befestigt
ist. Der Hebel i i ist an einem Flansch 15 angebracht, der um eine Führungsmuffe
16 drehbar ist. Man erreicht auf diese Weise, däß das ganze Gelenkhebelsystem zusammen
mit der Ventilstange um die Ventilstange als Mittelpunkt drehbar ist. Hierdurch
kann, wie bereits erwähnt, der Handhebel immer in eine bequem zugängliche Stellung
gebracht werden. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Ventilen dieser Art, da diese
sich vielfach an schwer und unbequem erreichbaren Stellen befinden. Vielfach ist
es vorteilhaft, den Ventilteller 6 starr an der Ventilstange zu befestigen, so daß
sich der Ventilteller bei einer Drehung der Ventilstange mitdreht. Hierdurch kann
der Ventilsitz von irgendwelchen kleinen Unreinigkeiten gereinigt «erden.
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Falls es erforderlich ist, kann die Muffe 16 als Dichtungsbuchse für
die Durchführung der Ventilstange 8 durch den Deckel io ausgebildet werden.
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Normalerweise befindet sich das Ventil in der 0 -ffenstellung. In
dieser ist, wie in der hbb. i gestrichelt angedeutet, das Gelenkhebelsystem nach
innen durchgeknickt, so daß das Ventil in der Offenstellung verbleibt. Selbstverständlich
kann man aber auch das Ventil in einer seiner beiden Stellungen durch besondere
Haltemittel sichern.
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Sobald die Gefahr eines Rückstaus von Wasser, z. B. infolge
-heftiger Regengüsse, besteht, wird das Ventil geschlossen. Dies geschieht
durch Herunterdrücken des Handhebels. Da das Ventil normalerweise außerhalb des
Bereiches des durchfließenden Wassers ist, ist praktisch ein Festsitzen des Ventils
ausgeschlossen, so daß dieses immer betriebsfähig ist und mit einem Griff in die
wirksame Stellung gebracht werden kann.