-
Selbsttätige Kupplung für Fahrzeuge Das Patent 66o 833 betrifft eine
selbsttätige Kupplung für Fahrzeuge mit Kuppelgliedern, die nach einem Kreislauf
zusammenarbeiten, wobei die Kuppelglieder bei unbenutzter Kupplung sich in Lösestellung
befinden und erst beim Kuppelvorgang in die Schlußlage geführt werden und mit den
Koppelgliedern Luft-, Heizleitungsabsperrhähne und elektrische Kabelkupplungen unmittelbar
oder mittelbar derart verbunden sind, daß beim Lösen der mechanischen Kupplung die
Absperrhähne geschlossen und die Kabelkupplungen ausgeschaltet, beim Schließen der
mechanischen Kupplungen die Absperrhähne geöffnet und die Kabelkupplungen eingeschaltet
werden. Das Lösen der Kupplungen erfolgt mittels Preßluft durch Betätigung eines
Löseventils, das im Führerstand der Wagen oder anderweitig angeordnet werden kann,
das Schließen der Kupplungen in bekannter Weise durch eine Koppelfeder. Die weitere
Ausbildung der vorstehenden Kupplung besteht nun darin, daß das Hahnküken für die
Luftleitung auf der Verlängerung des Hauptbolzens der Kupplungsglieder sitzt und
als Steuerorgän für die Bewegungen des Hauptbolzens und der mit diesem verbundenen
Kupplungsglieder beim Schließen und Lösen der Kupplung ausgebildet ist. Es- entfällt
also ein besonderer Lösehahn. Das Hahnküken des Steuerhahns wird mit Nebenbohrungen
zum Steuern der Preßluft nach dem Steuerzylinder versehen. Diese Nebenbohrungen
sind so angeordnet, daß Preßluft nach beiden Steuerzylindern strömt, und zwar nur
während des Schließ- und Lösevorgangs, nicht jedoch in den beiden Grundstellungen
der Kupplung koppelbereit und gekuppelt.
-
In den Abb. i bis 6 ist die Kupplungseinrichtung unter Zugrundelegung
einer Scheibenhakenkupplung als mechanische Kupplung schematisch in waagerechten
und senkrechten Schnitten dargestellt. Abb. i bis 3 zeigen den Koppelvorgang, Abb.
q. bis 6 den Lösevorgang. Abb. ia bis id zeigen die Kupplungseinrichtung in der
Betriebsstellung »koppelbereit«, Abb. 2a bis ad die Kupplungseinrichtung während
des Kuppelns (Koppelvorgang), Abb. 3a bis 3d dieselbe in der Betriebsstellung »gekuppelt«,
Abb. q. das Aufdrehen des Steuerhahns, Abb. 5 die Einrichtung während des Lösens
und Alb. 6 die Einrichtung gelöst.
-
Wie aus eiriemVergleich derAbb. ia und 3a hervorgeht, befinden sich
die Koppelglieder der mechanischen Kupplung grundsätzlich in Lösestellung und werden
erst beim Koppelvorgang in die Schlußstellung gebracht. Die Koppelglieder, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel Herzstück i und Koppelöse z, stehen über den Hauptbolzen 3 und
den Hebel
unter Einwirkung des Preßluftkolbens 5. Durch den Kolben
5 ist der Steuerzylinder 6 in zwei Kammern 7 und 8 geteilt, welche durch Luftleitungen
9 und fo mit dem als Steuerhahn ausgebildetenLuftleitungsabsperrhahn 30 in
Verbindung stehen. Auf einer Verlängerung des senkrechten Hauptbolzens 3 der mechanischen
Kupplung ist ein Hahnküken i i drehbar angeordnet, welches .durch einen Hebel 12
mit einem Handzug 13 in Verbindung steht und sich stets unter Einwirkung
einer Feder 14 befindet. Der Handzug 13 ist mit einer Nase 15 versehen, mittels
der der Steuerbahn in der gelösten Stellung festgelegt werden kann. Der Druckstift
16, welcher unter Einwirkung einer Feder 17 sich befindet, ist mit einer Kulisse
18 versehen, welche auf die Nase 15 des Lösezuges 13 einwirkt. Das Hahnküken i i
ist mit dem Hebel i9 und den Druckstangen 2o versehen. Dieses Parallelogrammgestänge
dient zur Übertragung der Bewegung des Luftleitungssteuerorgans 3o der einen Kupplung
auf die andere. Das Hahriküken i i ist nun weiter mit Anschlägen 21 versehen, welche
mit Anschlägen 2a zusammenarbeiten, wie es sich aus der weiteren Beschreibung ergibt.
Die Anschläge 22 befinden sich an einer Spindelmutter 23, welche im Kuppelkopfgehäuse
24. senkrecht geführt ist und beim Kuppelvorgang durch die Drehbewegung des Hauptbolzens
3 angehoben wird.
-
Der Kuppelvorgang ist in den Abb, i bis 3 dargestellt. Beim Gegeneinanderfahren
zweier Wagen wird der Druckstift 16 zurückgedreht, wie aus einem Vergleich der Abb.
i und 2 hervorgeht. Der Lösezug 13 wird ausgerastet, und unter Einwirkung der Feder
14. dreht sich das Hahnküken i i in die in Abb. 2 dargestellte Lage, und zwar ist
diese Lage begrenzt durch den Anschlag 22 an der Spindelmutter 23, gegen den sich
das Hahnküken i i mit dem Anschlag 2i legt. Es wird dadurch die Hauptluftleitung
25 durch die Nebenbohrung 26 in dem Hahnküken i i mit der Luftleitung 9 verbunden,
welche die Preßluft aus der Hauptleitung 25 in die hintere Kammer8 des Steuerzylinders
6 führt. Dievordere Kammer 7 und die Luftleitung 9 ist dabei durch die Hauptbohrung
27 mit der Außenluft 31 verbunden. Unter Einwirkung der Preßluft wird der Kolben
5 nach vorn gedrückt und dreht die Kuppelglieder in die Schlußlage, wobei die Spindelmutter
23 angehoben wird, so daß der Anschlag 22 den Anschlag 21 an dem Hahnküken i i freigibt
und so dieses aus, der in Abb. 2 dargestellten Lage in die Stellung gemäß Abb. 3
gelangen kann. Der Kuppelvorgang erfolgt auch dann ordnungsgemäß, wenn nur in der
Hauptleitung 25 der einen Kupplungshälfte Preßluft vorhanden ist, was dann der Fall
sein kann, wenn ein nicht betriebsbereiter Wagen gekuppelt wird. Die Hauptbohrung
27 des Steuerhahnes 30 gibt damit den Durchgang für die Hauptleitung 25 frei
(Hahnstellung offen). Die Nebenbohrung' 26 ist aus der Lage gemäß Abb. 2 in die
gemäß Abb. 3 weiter gewandert, die Leitung 9 steht nicht mehr mit der Hauptleitung
25 in Verbindung, sondern ist durch das Hahnküken i i abgesperrt, so daß die in
der Leitung 9 und. der hinteren Luftkammer 8 befindliche Preßluft die geschlossene
Kupplung in der geschlossenen Lage hält.
-
Zwecks Lösen der Kupplung wird der Lösezug 13 aus der in Abb. 3 dargestellten
Lage entgegen der Wirkung der Feder 1.4 in die nach Abb. 4. dargestellte Lage gezogen.
Die Nebenbohrung 26 des Hahnkükens i i verbindet nunmehr die Hauptluftleitung 25
mit der Leitung fo zum Steuerzylinder 6, und es wird Preßluft in die vordere Kammer
7 des Preßluftzylinders 6 geführt, während die hintere Kammer 8 mittels der Leitung
9 und der Nebenbohrung 28 mit der Außenluft 29 in Verbindung gebracht und damit
entlüftet wird. Unter der Einwirkung der Preßluft werden die Kuppelglieder der mechanischen
Kupplung in die in Abb. 5 dargestellte gelöste Lage gebracht. Infolge der Drehung
des Herzstückes i und des Hauptbolzens 3 bewegt sich die Spindelmutter 23 wieder
nach unten und stellt sich mit ihrem Anschlag 2,2 wieder vor den Anschlag 21 des
Hahnkükens i i. Nach Beendigung desLösevorganges wird derLösezug 13 mit seiner Nase
15 an der Kulisse 18 des Druckstiftes 16 abgesetzt, wie in Abb. 6 dargestellt. Das
Hahnküken i i ist aus der in Abb. 5 dargestellten Lage in die in Abb. 6 dargestellte
Lage zurückgegangen; damit ist die Leitung fo von der Hauptleitung 25, die Leitung
9 von der Außenluft 29 abgesperrt. Die Preßluft in der vorderen Kammer 7 und der
Leitung fo sowie die Außenluft in derhinteren Kammer 8 und Leitung 9 halten die
Kuppelglieder der mechanischen Kupplung in der gelösten Stellung; ebtenfalls ist
die Hauptleitung 25 abgesperrt,-der Steuerhahn 30 steht auf Stellung »zu«.
-
Werden die Fahrzeuge voneinander getrennt, so wird der Druckstift
16 infolge Einwirkung der Feder 17 in seine Grundstellung gemäß Abb. i zurückgeführt,
die Kulisse i8 gleitet hinter der Nase i5 an dem Lösezug 13 weg, und der Lösezug
13 setzt sich am Kuppelkopfgehäuse 24. ab. Die Kupplung ist kuppelbereit gemäß Abb.
i.
-
Zum Abstoßen der Wagen ist es erforderlich, daß der Kuppelvorgang
beim Auflaufen der Wagen wahlweise nicht eintritt. Dies kann dadurch erreicht werden,
daß man die Nase 15 am Lösezug 13,' wie in Abb. fe dargestellt,
um
go ° verdreht, so daß die Kulisse i8 des Druckstiftes 16 beim Auflaufen zweier Wagen
leer arbeitet, die Nase 15 des Lösezuges 13 also am Kuppelkopf 2.4 eingerastet bleibt.