DE662209C

DE662209C - Schussfadenabschneid- und -festklemmvorrichtung an Wechselwebstuehlen

Info

Publication number: DE662209C
Application number: DEL87118D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-12-12
Filing date: 1934-12-12
Publication date: 1938-07-07

Description

Schußfadenabschneid- und -festklemmvorrichtung an Wechselwebstühlen Beim Weben quergestreifter bzw. karierter Waren entstehen bekanntlich an der auf der Schützenwechselseite des Webstuhls gelegenen Webleiste die sog. Wechsel- oder Schußschlingen, die die Schußquerstreifen der gleichen Schußsorte miteinander verbinden. Diese Schußschlingen wurden bisher entweder während des Webens oder in einem besonderen Arbeitsgang von Hand oder mittels besonderer Maschinen abgeschnitten. Die am Webstuhl selbst angebrachten Schußschlingenabschneidvorrichtungen arbeiten meist in der Weise, daß die Schußschlingen zunächst von .in und hergehenden oder umlaufenden Greifvorrichtungen erfaßt, angespannt und in diesem Zustande einer Abschneidvorrichtung in Gestalt einer Schere oder eines Kreismessers dargeboten werden.
Gleichviel ob das Abschneiden der Schußschlingen im Webstuhl oder außerhalb des Webstuhls stattfindet, in jedem Falle ging das abgeschnittene Fadenmaterial bisher verloren.
Es ist zwar eine Schußfadenabschneid- und -festklemmvorrichtung für Wechselwebstühle bekannt, durch welche das Entstehen der Schußfadenschlingen ebenfalls verhindert wird. Diese Vorrichtung gestaltet sich aber dadurch baulich außerordentlich verwickelt, daß die Schußfadenabschneidvorrichtung von der hin und her gehenden Weblade aus, die Schußfadenklemme hingegen von der Schützenwechselvorrichtung aus betätigt wird. Das hierzu erforderliche Hebelgestänge bedingt nicht nur genaueste Einstellung, wenn @es überhaupt ordnungsgemäß arbeiten soll, sondern ist wegen seiner weit ausladenden, leicht verbiegbaren Teile zu empfindlich für den Webereibetrieb, hindert den Weber überdies bei der Bedienung des Webstuhls und verbaut ihm. die Sicht auf den Schützenwechselhasten.
Demgegenüber werden die am Breithalter gelagerte scherenartig arbeitende Abschneidvorrichtung und die Schußfadenklemmvorri:chtung. beide unabhängig voneinander von der Weblade in Tätigkeit gesetzt. Durch die Ableitung der Bewegung beider Vorrichtungsteile von der Weblade aus wird, ohne daß die Einstellung hindernde Abhängigkeiten entstehen, eine wesentliche bauliche Einfachheit erzielt, die für die praktische Lebensfähigkeit der Vorrichtung von Bedeutung ist.
Der Gegenstand der Erfindung ist in Abb. i in Seitenansicht, in Abb. z teilweise in Draufsicht und in Abb.3 teilweise in Vorderansicht dargestellt.
Am Breithalterstelleisen 2q. ist mittels der Schraube i i ein Lagerstück 8 einstellbar befestigt. In diesem ist eine Welle g drehbar gelagert, die an einem Ende den beweglichen Oberschenkel einer Schere 7 trägt. Der mit .dieser zusammenarbeitende Unterschenkel ist starr am Lagerstück 8 angebracht.
Anderenendes ist auf der Welle g ein Hebel io befestigt, der mit einem nach unten ragenden Verlängerungsstück 13 einstellbar verbunden ist, an dessen Endbolzen 14 eine Schlitzzugstange 15, 1 6 verstellbar angreift. Diese Schlitzzugstange 15, 16 ist mittels eines;. Bolzens 17 an einem am Ladenklotz 1g," festigten Böckchen 18 angelenkt, nimmt älso an der Hinundherbewegung der Weblade t@" s1, wodurch die Schere 7 geöffnet und geschlössen wird.
Am Lagerstück 8 ist ferner noch ein geschlitztes Führungsstück 6 angebracht. Das nach dem Webblatt zu abgebogene untere Ende 6' ist mit Filz belegt und bildet den unteren, starren Teil einer Fadenklemme, die bei anschlagender Weblade bis ziemlich an das Webblatt heranreicht, während die zwischen dieser Klemme und der Webleiste liegende Schere 7 etwas zurücksteht. Auf dem nach oben gerichteten Ende des Führungsstuckes 6 gleitet, durch zwei Schrauben 21 geführt, eine geschlitzte Flachschiene 5, denen unteres Ende 5' ebenfalls winklig abgebogen und mit Filz belegt ist und den oberen, beweglichen Teil der Fadenklemme bildet. Am oberen Ende der Flachschiene 5 ist auf einem Bolzen 4eine Rolle 3 gelagert. Am Bolzen q. greift ferner eine Zugfeder 2o an, die anderenends am Lagerstück 8 mittels Schraube o. dgl. 22 befestigt ist. Die Feder 20 zieht die Flachschiene 5 nach unten und hält so die Fadenklemme geschlossen.
Am Webladendeckel i ist .einstellbar ein Anschlag 2 befestigt, der sich mit schräger Ebene beim Ladenanschlag unter die Rolle 3 schiebt, dadurch die Schiene 5 hebt und so die Schußfädenklemmeentgegen der Wirkung der Feder 2o öffnet.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schußfadenabschneid- und -festklemmvorrichtung ist folgende.
Bei jedem Webladenanschlag wird vom Anschlag 2 am Ladendeckel i unter Vermittlung der Teile 3, ¢ die Schußfadenklemme 5, 6 für ganz kurze Zeit geöffnet. Gleichzeitig führt, veranlaßt durch die Teile 12-18, die Schußfadenschere7 ihre Schneidbewegung aus.
Hat die Schützenwechselvorrichtung einen anderen Webschützen zum Arbeiten gebracht, so erstreckt sich der Schußfaden des vorher in Tätigkeit gewesenen Webschützens vom Schützenkasten nach der Warefeiste zu und gerät nach einigen Schüssen durch den Vorschub des Gewebes in den Bereich der Schußfadenklemme 5, 6, die ihn festhält. Beim .. Weiterwandern des Gewebes in der Abzugsxrehtung gelangt der Schußfaden schließlich ' zynischen die Klingen der Schere 7 und wird <licht an der Leiste abgeschnitten. Das ab-'geschnittene Ende bleibt, weil es vollkommen spannungslos ist, auf dem rauhen Filzbelag der Schußfadenklemme auch dann liegen, wenn sieh die Fadenklemme beim Webladenanschlag kurz öffnet.
Wird der Webschützen, dessen Schußfadenende eingeklemmt liegt, wieder gebraucht, so hält die Fadenklemme 5, 6 das Schußfadenende zunächst noch, bis es durch den Warenvorschub aus ihr herausgleitet.
An Stelle der sonst vorhandenen, je nach dem Schußmuster mehr oder weniger langen Schußfadenschlingen bleiben ganz kurze, aus der Leiste herausstehende Schußfadenstümpfe übrig. Der größte Teil des sonst abfallenden Schußmaterials wird also gespart.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Schußfadenabschneid-und-festkleunmvorrichtung an Wechselwebstühlen zum Abschneiden und Festklemmen der von den nicht arbeitenden Schützen zum Geweberande sich erstreckenden Schußfädlen, dadurch gekennzeichnet, daß die am Breithalter gelagerte scherenartig arbeitende Abschneidvorrichtung und die Schußfadenklemmvorrichtung unabhängig voneinander von der vorgehenden Weblade in Tätigkeit gesetzt werden.
2. Schußfadenabschneidvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schenkel (1o) der scherenartigen Schneidvorrichtung durch eine verstellbare Gelenkverbindung (13-t7) mit der Weblade (i g) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden die Fadenklemme bildenden Klemmteilen (5, 6) beim Ladenanschlag die in einer Führung an der Unterklemme (6) verschiebbar gelagerte Oberklemme (5) durch einen verstellbaren Anschlag (2) am Webladendeckel (i) gegen die Wirkung einer Feder von der Unterklemme abgehoben wird.