DE574800C - Selbsttaetige Schusssuchvorrichtung fuer Webstuehle mit Doppelhubschaftmaschinen - Google Patents
Selbsttaetige Schusssuchvorrichtung fuer Webstuehle mit DoppelhubschaftmaschinenInfo
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- DE574800C DE574800C DEG81525D DEG0081525D DE574800C DE 574800 C DE574800 C DE 574800C DE G81525 D DEG81525 D DE G81525D DE G0081525 D DEG0081525 D DE G0081525D DE 574800 C DE574800 C DE 574800C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D45/00—Looms with automatic weft replenishment
- D03D45/20—Changing bobbins, cops, or other shuttle stock
Description
Während für die gebräuchlichen Geschlossen- und Gffenfach-Schaftmaschinen,
bei welchen der Kartenzylinder Schuß um Schuß gewendet wird, die Anwendung von
selbsttätigen Schußsuchern bereits bekannt i st, ist es bislang noch nicht möglich, ein selbsttätiges
Schußsuchen bei Doppelhubschaftmaschinen mit Schützenwechsel durchzuführen.
Hier liegt der Fall schwieriger als bei anderen Webstuhlsteuerarten, weil die Karte
bzw. der Kartenzylinder nur jeden zweiten Schuß geschaltet wird und deshalb jede
• Karte zwei Fachbildungen nacheinander vornimmt, so daß erst die obere und dann die
untere Wahlreihe der Karte in Arbeitsbereitschaft kommt. Bei diesen Webstühlen mit
Schützenwechsel erfolgt in bekannter Weise die Wechseleinleitung durch einen mit dem
Schaf tzylinder gekuppelten -sogenannten Wechselzylinder.
Naturgemäß bedingt die Wechseleinleitung jeweils ein Voreilen um einen Schuß, so
daß bei Doppelhubschaftmaschinen einmal die Wechseleinleitung und Fachbildung so
erfolgt, daß die vorhergehende Wechselkarte in der unteren Reihe den Wechsel und die
nachfolgende Schaftkarte mit der oberen Reihe das Fach liest. In diesem Falle erfolgt
der gesamte Arbeitsvorgang von zwei Karten aus.
Beim nächsten Vorgang geschieht die Wechseleinleitung von der oberen Reihe der
Wechselkarte aus, während die Fachbildung von der unteren Reihe der Schaftkarte aus
erfolgt. In diesem Falle werden die Arbeitsbewegungen von einer Kartenblattreihe aus
gesteuert.
Aus den vorerwähnten Begleitumständen geht hervor, daß ein und derselbe Schußsucher
von Fall zu Fall zweierlei Schußsuchen vornehmen muß, wobei naturgemäß
die Arbeitszeiten, das Stillsetzen und das Inbereitschaftbringen in beiden Fällen gleich
sein müssen.
Bisher wurde das Schußsuehen entweder von Hand oder durch halbmechanische Mittel
bei Doppelhubschaftmaschinen durchgeführt. ■
Im allgemeinen wird wie folgt vorgegangen:
Bei Schußfadenbruch steht der Webstuhl still. Der Weber muß die Schaftmaschine
von dem mechanischen Antrieb loskuppeln, den Warenbaumregulator abstellen und mit
der Hand das Schußsuehen vornehmen, d. h. also die Schaftmaschine durch eine Handkurbel
zurückdrehen. Ist der Schuß gefunden, dann hat der Weber die Schaftmaschine
wieder in Verbindung mit dem Webstuhl zu bringen und ebenso den Regulator in Arbeitsstellung.
Ganz schwierig wird das Schußsuehen bei
verschiedenen Warenbildern, wo der Weber erst an Hand Von selbst anzufertigenden Tabellen
das Schußsuehen für die verschiedenartigen Bindungen vornehmen muß.
Zu betonen ist noch, daß durch das nicht gleichmäßige Zurückdrehen der Maschine
von Hand die Kette nicht schonungsvoll beansprucht wird.
Gleich umständlich sind die sogenannten Rücklaufvorrichtungen, wobei ebenfalls die Schaftmaschine in jedem Falle vom Stuhl losgekuppelt und ebenso der Regulator stillgesetzt werden muß.
ίο Dieselben Bedingungen sind auch für das Ausbrechen der Schüsse maßgebend, wenn es sich darum handelt, daß falschfarbig eingetragene Schüsse entfernt werden sollen. Hier muß das Ausbrechen und sogenannte Zurückarbeiten Schuß um Schuß in richtiger Reihenfolge erfolgen.
Gleich umständlich sind die sogenannten Rücklaufvorrichtungen, wobei ebenfalls die Schaftmaschine in jedem Falle vom Stuhl losgekuppelt und ebenso der Regulator stillgesetzt werden muß.
ίο Dieselben Bedingungen sind auch für das Ausbrechen der Schüsse maßgebend, wenn es sich darum handelt, daß falschfarbig eingetragene Schüsse entfernt werden sollen. Hier muß das Ausbrechen und sogenannte Zurückarbeiten Schuß um Schuß in richtiger Reihenfolge erfolgen.
Die Erfindung besteht nun darin, daß ein durch die Schaftmesserbewegung eingestellter
Steuerteil mit dem die Rückdrehung der Kartenzylmder bewirkenden Gestänge (Wendehaken)
und gleichzeitig mit dem die normale Kartenschaltung bewirkenden Wendehaken derart in Verbindung steht, daß durch entsprechende
Drehung des Kartenzylinders das in Betracht kommende Fach geöffnet wird. Dadurch, daß der Steuerteil von der
Schaftmesserbewegung aus eingestellt wird, wird selbsttätig die richtige Einstellung der
für die Drehung des Kartenzylinders in Betracht kommenden Mittel herbeigeführt. Es
l*ann auf diese Weise die jeweils erforderliche Umschaltung bzw. Mitwirkung des normalen
Kartenzylinderschaltmechanismus herbeigeführt und gleichzeitig die besonders vorgesehenen
Mittel in die richtige Stellung gebracht werden, welche der Rückwärts- bzw. Vorwärtsdrehung des Kartenzylinders dienen,
so daß ganz mechanisch je nach der Einstellung der Schaftmesser die richtige Drehschaltung des Kartenzylinders vorgenommen
wird.
Handelt es sich um das Schußsuchen unter dem Einfluß des vom Schußwächter in Tätigkeit
gesetzten Schußsuchergetriebes, dann besteht das Gestänge zur Umschaltung des Kartenzylinders in zwei zusätzlichen Wendehaken,
die mit dem normalen Kartenschaltmechanismus zusammenarbeiten, wobei die
Einstellung dieses Gestänges vom Schuß-Suchergetriebe aus erfolgt, derart, daß je
nach Einstellung des von den Schaftmessern beeinflußten Steuerteils zwei Rückdrehungen
und eine Vorwärtsdrehung oder nur eine Rückdrehung erfolgt.
Handelt es sich um das Ausbrechen von Schüssen, bei denen das Zurückarbeiten Schuß
um Schuß in richtiger Reihenfolge erfolgen muß, dann ist ein von Hand einstellbares
Zylinderrückdrehungsgestänge vorgesehen, welches von dem" Steuerteil unter gleichzeitiger
Ausschaltung des normalen Kartenzylinderschaltgetriebes so beeinflußt wird,
daß es bei jeder zweiten Ausschwingung der Lade bzw. des Kartenzylinders einmal zur
Wirkung kommt.
Auf der Zeichnung ist in Abb. 1 in Vorderansicht und in Abb. 2 in Seitenansicht eine
beispielsweise Ausführung der Schußsuchvorrichtung dargestellt.
Abb. 3 zeigt eine Vorderansicht, bei der einige Teile der Deutlichkeit wegen fortgelassen
sind.
Abb. 4 zeigt hierzu einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb. 3.
Abb. S zeigt ebenfalls eine Vorderansicht, in der die in der Abb. 3 fehlenden Teile in
Erscheinung treten.
Abb. 6 zeigt hierzu eine Seitenansicht von rechts gesehen.
Die Abb. 7 bis 13 sind schematische Dar-Stellungen, welche zur Erörterung der Arbeitsweise
der beispielsweise dargestellten Vorrichtung und anderer Ausführungsformen dienen.
In dem Webstuhlgestell G sind die Füh- 8g
rungsschlitze 1 für die Schaftmesser 2 vorgesehen. An den Kloben 3, die an den Schaftmessern
2 befestigt sind, greifen die Gestänge 4 an, die an den zweiarmigen Hebel 5 bei 4' angelenkt sind. Der zweiarmige Hebei
5 sitzt auf der Achse 6", die in bekannter Weise während zweier Umdrehungen der
Hauptantriebswelle einmal hin- und hergedreht wird. An den Kloben 3 des unteren
Schaftmessers ist, wie insbesondere aus Abb. 4 ersichtlich ist, ein bügeiförmiger Auslader 3'
mit Armen 7, 8 und 9 vorgesehen. An den Armen 7 und 8 sind Schlitze 7' bzw. 8' angebracht,
in welchen die Rollen 10 verstellbar und feststellbar gelagert sind. Der Arm 9
hat ein Kurvenstück 9', dessen Form insbesondere aus Abb. 3 ersichtlich ist. Mit dem
unteren Schaftmesser 2 werden also die Arme 7 bis 9 mitbewegt. Mit den Rollen 10
wirken die Kurven 11' bzw. 12' zusammen, die an den Hebeln 11 bzw. 12 angebracht
sind. Die Hebel 11 und 12 sind auf dem am
Maschinengestell G befestigten Zapfen 25 gelagert und mit ausladenden Teilen 11" bzw.
12" ausgerüstet, an denen die Federn 13 angreifen, die an dem am Maschinengestell G
ingeschraubten Stabe 14 befestigt sind. Durch
die Federn 13 werden die Kurven 11' bzw.
12' mit den Rollen 10 im Eingriff gehalten. An dem Auslader 11" ist ferner ein Stift 15 11g
vorgesehen, der von dem am Lenker 16 vorgesehenen Längsschlitz 16' umfaßt wird
(Abb. 5). An dem Auslader 12" ist ein Stift 17 vorgesehen, der von dem am Lenker 18
vorgesehenen Längsschlitz 18' umfaßt wird. Die Lenker 16 und 18 greifen bei 19' bzw.20'
an den Hebelarmen 19 bzw, 20 an, die durch
die Lagerbüchse 21 miteinander verbunden sind. Der Bolzen 19' wird weiterhin von dem
Längsschlitz 22' des Lenkers 22 umfaßt, der bei 23' am Stellhebel 23 angelenkt ist. Der
Hebel 23 ist bei 24 am Maschinengestell drehbar gelagert und mit einer Handhabe 23"
versehen. Mittels der Handhabe 23" kann der Stellhebel 23 aus der aus Abb. 1 ersichtlichen
Stellung in die aus Abb. 5 ersichtliche ausgezogene Stellung geschwenkt werden. In der
ausgeschwungenen Stellung legt sich ein am Hebel 23 vorgesehener Anschlag 23s gegen
den Lenker 22 und bestimmt hierdurch die Endstellung.
Auf der Welle 26, die den Zylinder für die Schaftkarte 27 und den Zylinder für die
Wechselkarte 28 trägt, ist die Schaltlaterne29 befestigt, die in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
" mit acht Zapfen 29' versehen ist. Die Welle 26 wird von den Hebeln 30 getragen, die auf der Achse 31 sitzen. Mittels
dieser Hebel 30 wird die Welle 26 und mit ihr die Schaltlaterne 29 und die Kartenzylinder
auf und ab geschwungen.
Der bei normalem Betrieb arbeitende Wendehaken 32 sitzt mit seinem Nabenteil 32'
auf dem Zapfen 25. An ihm greift bei 32" (Abb. 3) die Feder 32s an, die an dem Hebel
11 befestigt ist. Durch diese Feder wird der Wendehaken 32 gegen eine am Hebel 11 vorgesehene
Nasen3 gezogen, so daß, wenn der Hebel 11 nach unten schwingt, der Wendehaken
32 in den Bereich der Wendelaternenstifte 29' geführt wird.
Auf dem Achszapfen 25 sitzt mit seinem Nabenteil 33' der Hilfswendehaken 33. Der
nach oben ragende Auslader des Hilfswendehakens 33 ist mit zwei Augen versehen, in
denen die Bolzen 34 und 35 befestigt sind.
Während der Bolzen 34 in den Bereich einer Kurve 36 ragt, erstreckt sich der Bolzen 35
in den Bewegungsbereich der Kurve 9', die mit dem unteren Schaftmesser 2 hin und her
bewegt wird. Weiter sitzt auf dem Achszapfen 25 der Hilfswendehaken 37 mit seinem
Nabenteil 37' (vgl. Abb. 4). An einem Auge 373 des Hilfswendehakens 37 ist ein
Bolzen 38 vorgesehen, der in den Bewegungsbereich des normalen Wendehakens 32 so
ragt, daß immer nur entweder der normale Wendehaken 32 oder der Hilfswendehaken 37
mit den Wendelaternenstiften 29' im Eingriff sein kann. Auf dem Achszapfen 25 ist noch
(vgl. insbesondere auch Abb. 5 und 6) der Hilfswendehaken 39 mit seinem Nabenteil 39'
gelagert. An dem Wendehaken 39 greift bei 39" die Feder 40 an (Abb. 1), die anderen
Endes an dem Hebel 12 befestigt ist. Durch die Feder 40 wird der Wendehaken 39 gegen
eine Nase 123 gezogen, die an dem Hebel 12
vorgesehen ist.
Die Hubkurve 41 (Abb. 2) der Schußsuchvorrichtung, die in bekannter Weise von den
Schußfühlernadeln bei Fadenbruch o. dgl. in Gang gesetzt wird, wirkt die Rolle 42 zusammen,
die an dem zweiarmigen Hebel 43 gelagert ist. Der Hebel 43 ist um den Zapfen 44 schwenkbar am Maschinengestell befestigt.
An seinem freien· Arme greift bei 43' der Lenker 45 an, der mit dem zweiarmigen
Hebel 46 in' Verbindung steht. D;er zweiarmige Hebel 46 ist auf der Achse 47 gelagert und
mit einem Pufferstück 48 versehen. Wird der zweiarmige Hebel in Richtung des in Abb. 2 eingezeichneten Pfeiles α von der
Kurve 41 zum Ausschwenken gebracht, dann trifft das Pufferstück 48 gegen einen Anschlag
49' des dreiarmigen Hebels 49. An dem dreiarmigen Hebel 49, der bei 50 seinen
Drehpunkt hat, sind die Gelenkstücke 51 gelagert, in denen die Zugstangen 52 und 53
(Abb. 3) geführt werden. Während die Zugstange 52 bei 33'" an dem Hilfswendehaken
33 gelenkig angreift, ist die Zugstange 53 bei 37" am Hilfswendehaken 37 angelenkt.
Das Gestänge wird durch eine bei 49" angreifende Feder 54 in der aus Abb. 1 bzw. 3
ersichtlichen Stellung zu halten versucht. Die Feder 54 ist bei 54' (Abb. 1) am Maschinengestell
befestigt.
Auf der Welle 26 ist der Kulissenschieber 55 gelagert, der mit seinem Schlitz 55' den-Achszapfen
25 übergreift. Dieser Kulissenschieber 55 trägt die Kurve 36, die mit dem Bolzen 34, und die Kurve 56, die mit dem
Bolzen 57 zusammenwirkt, der an einem Auge 39'" (Abb. 6) des Hilfswendehakens 39 befestigt
ist. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
Bei normalem Betriebe befinden sich die Hilfswendehaken 33, 37, 39 in der aus Abb. 1
ersichtlichen Stellung. Durch die Bewegung der Schaftmesser 2 werden die an den Ar-.
men 7 und 8 gelagerten Rollen 10 hin und her verschoben. Befinden sich die Schaftmesser 2
in der aus Abb. 1 ersichtlichen Stellung, dann befinden sich auch die Hebel 11 und 12, da
ihre Kurventeile 11' bzw. 12' von den Rollen 10 abgestützt werden, in der aus Abb. 1
ersichtlichen oberen Stellung. Gehen die Schaftmesser 2 in die entgegengesetzte Stellung,
d. h. das untere Schaftmesser 2 geht nach rechts und das obere Schaftmesser 2 geht nach links im; Sinne der Abb. 1, dann
werden die Kurven 11' bzw. 12' von den RoI-len
10 freigegeben. Der normale Wendehaken 32, der mit dem Hebel n in Verbindung
steht, wird nun durch das Nachuntenschwenken des Hebels 11 in die aus Abb. 1 ersichtliche
punktierte Stellung gebracht, wodurch der Wendehaken 32 mit den Stiften 29' der nach unten gehenden Wendelaterne zusam-
mentritt, wodurch die Schaltung der Wechselbzw. Schaftzylinder um eine Karte herbeigeführt
wird.
Der Hebel 12 kann dem Zuge der Feder 13
hierbei deshalb nicht' folgen, weil er von dem Gestänge 18 daran gehindert wird. Nach
Ausführung der Schaltung der Welle 26 gehen die Messer wieder in die aus Abb. 1
ersichtliche Stellung zurück, wodurch auch . 10 der normale Wendehaken 32 wieder in die
aus Abb. 1 ersichtliche ausgezogene Stellung zurückgeführt und dadurch aus dem Bereich
der Wendelaternenstifte 29' gebracht worden ist. Da der Hinundherwechsel der Schaftmesser
2 innerhalb zweier Umdrehungen der Webstuhlhauptwelle geschieht, wird also auch während dieser beiden Umdrehungen
der normale Wendehaken 32 nur einmal an die Wendelaterne herangebracht. Dafür werden
aber bei jeder Schaltung der Wendelaterne mit den neuen Karten zwei Lochreihen in die Wirkungsstellung gebracht.
Handelt es sich um das Schußsuchen unter dem Einfluß des vom Schußwächter in Tätig-
»5 keit gesetzten Schußsuchergetriebes, dann ist zunächst zu berücksichtigen, daß bei Doppelhubschaftmaschinen,
auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht, zwei Fälle möglich sind, die zur besseren Unterscheidung mit
Fall α und Fall b bezeichnet werden sollen.
Ist beispielsweise bei Fall α der Schuß im
Fach ι gerissen, d. h,- die oberen Platinen
sind ausgezogen (gesteuert von der ersten Lochreihe), so wird die zweite Lochreihe angedrückt.
In diesem Falle muß zweimal rückwärts und einmal vorwärts gearbeitet werden. Die Wechsellochreihe Hegt in diesem
Falle auf der vorhergehenden Karte.
Im zweiten Fall, der mit Fall b bezeichnet werden soll, ist der Schuß im Fach 2 gerissen,
d. h. die unteren Platinen sind ausgezogen (gesteuert von der zweiten Lochreihe).
In diesem Falle würde die erste Lochreihe angedrückt. Es braucht hier nur einmal rückwärts
gearbeitet zu werden, da die Schaft- und Wechsellochreihe auf derselben Karte
liegen.
Im Falle a, bei welchem also die Teile die aus Abb. 7 ersichtliche Stellung einnehmen,
würde die Vorrichtung folgendermaßen arbeiten:
Von der Hubkurve 41 aus wird der Hebel 49 in die aus Abb. 8 ersichtliche Stellung
gebracht. Hierbei ist der Hilf swendehaken 33 durch das Gestänge 52 und der Hilfswendehaken37
durch das Gestänge 5 3 an die Wendelaterne 29 herangebracht worden. Gleichzeitig
ist der normale Wendehaken 32 vom Anschlagstift 38 des Wendehakens 37 aus dem 6Ό Bereich der Wendelaterne geschwenkt worden.
Beim Zurückgehen der · La-de und dem gleichzeitigen Hochschwenken der Wende-
' laterne 29 wird der Zylinder vom Hilf swendehaken 33 einmal rückwärts gedreht. Beim
darauffolgenden Vorwärtsgehen der Lade wird der Zylinder durch den Hilfszughaken
37 (Wendelaterne 29 geht nach unten) ein weiteres Mal rückwärts gedreht. Nun wird
von der Kurve 41 der Schußsuchvorrichtung der Hebel 49 wieder zurückgeschwenkt (vgl.
Abb. 9). Hierdurch werden die Hilf swendehaken 33 und 37 wieder aus dem Bereich der
Wendelaterne entfernt und gleichzeitig der normale Wendehaken 32 an die Laterne herangebracht.
Im offenen Fach wird jetzt die Wechsellochreihe angedrückt, und beim Vorwärtsgehen
der Lade wird die Wendelaterne 29 vom normalen Wendehaken 32 einmal
vorwärts geschaltet. Hierauf wird im offenen Fach die Schaftlochreihe angedrückt. Da
hiernach der normale Wendehaken 32 von der Rolle 10 unter Vermittlung der Kurven'
blockiert ist bzw. zurückgehalten wird, tritt eine Schaltung der Wendelaterne nicht ein.
Sobald das offene Fach erreicht ist, wird der Webstuhl durch den Schußsucher in bekannter
Weise stillgesetzt.
Reißt der Faden im Falle b, dann befinden sich die Teile in der aus Abb. 10 ersichtlichen
Stellung. Auch in diesem Falle wird durch die Kurve 41 der Schußsuchvorrichtung der
Hebel 49 in die aus Abb. 11 ersichtliche Stellung geführt. Hierbei wird durch das Gestänge
53 der Hilfswendehaken 37 an die
Wendelaterne 29 herangebracht und gleichzeitig der normale Wendehaken 32 aus dem
Bereich der Wendelaterne entfernt. DerHilfswendehaken 33 kann hingegen von dem Gestänge
52 nicht in den Bereich · der Wendelaterne 29 gebracht werden, weil der am
Hilfswendehaken 33 befestigte Stift 35 von der Kurve 9 gesperrt wird. In diesem Falle
würde also lediglich eine Verschiebung des entsprechenden Gelenkstückes 51 auf der
Zugstange 52 unter Zusammenpressung der Feder eintreten. Die Schaltlaterne 29 wird
also beim Zurückgehen der Lade nicht geschaltet. Sie erfährt lediglich eine Rückwärtsschaltung
durch den Hilfswendehaken 37, wenn die Lade vorwärts geht und die Schaltlaterne 29 nach unten geführt wird.
Hierauf führt der Hebel 49, in seine Ausgangsstellung
zurückgeschwungen, den Hilfswendehaken 37 aus dem Bereich der Schaltlaterne 29, und gleichzeitig wird unter Entlastung
des Gestänges 52 der Stift 35 des Hilfswendehakens -33 von der Kurve 9' abgeführt. Der normale Wendehaken 32 geht,
vom Hilfswendehaken 37 freigegeben, in den Bereich der Schaltlaterne. Im offenen Fach
wird jetzt die Wechsellochreihe angedrückt.
Beim darauffolgenden Vorgehen der Lade wird die Schaltlaterne nicht vorwärts geschaltet,
da der normale Wendehaken 32 wieder von der Rolle 10 unter Vermittlung" des
Hebels 11 blockiert bzw. sich in der ausgerückten Stellung befindet. Beim offenen Fach
wird hierauf die Schaftlochreihe angedrückt. Der normale Wendehaken 32 schaltet beim
Vorwärtsgehen der Lade einmal vorwärts,
to was lediglich nur den Zweck hat, die richtige Karte beim Stillsetzen der Lade in der
Bereitschaftsstellung zu halten. Ist das offene Fach erreicht, so wird der Stuhl durch den
Schußsucher stillgesetzt.
Handelt es sich um das Ausbrechen von Schüssen, bei denen das Zurückarbeiten Schuß
um Schuß in richtiger Reihenfolge geschehen muß, dann ist zu berücksichtigen, daß auch
hier durch die Stellung der Schaftmesser
ao zwei Möglichkeiten gegeben sind, die des besseren Verständnisses \vegen mit den Fällen
c und d bezeichnet werden sollen.
Soll beispielsweise im Fall c vom Fach 1 (oberen Platinen) ab ausgebrochen werden,
so wird, nachdem die Lade in die vordere Stellung gekommen ist, der Hebel 23 mittels
des Handgriffes 23" aus der in Abb. 5 ersichtlichen punktierten Stellung in die ausgezogene
Stellung geschwenkt. Hierdurch wird der Lenker 22 in die aus Abb. 5 ersichtliche
ausgezogene Stellung gezogen, so daß sich der Stift 19' am Ende des Schlitzes 22'
befindet.
Unter Vermittlung des zweiarmigen Hebels 19, 20 und des Lenkers 18 ist hierdurch der Hebel 12 so freigegeben worden, daß er, wie aus Abb. S, 13 ersichtlich ist, nach unten gehen kann. Hierdurch ist der Hilfswendehaken 39 in den Bereich der Schaltlaterne 29 geschwenkt worden. Gleichzeitig ist durch den Lenker 16 der Hebel 11 so gesperrt worden, daß der normale Wendehaken 32 aus dem Bereich der Schaltlaterne 29 gehalten wird.
Unter Vermittlung des zweiarmigen Hebels 19, 20 und des Lenkers 18 ist hierdurch der Hebel 12 so freigegeben worden, daß er, wie aus Abb. S, 13 ersichtlich ist, nach unten gehen kann. Hierdurch ist der Hilfswendehaken 39 in den Bereich der Schaltlaterne 29 geschwenkt worden. Gleichzeitig ist durch den Lenker 16 der Hebel 11 so gesperrt worden, daß der normale Wendehaken 32 aus dem Bereich der Schaltlaterne 29 gehalten wird.
Mit dem Hilfsstoßhaken 39 ist es nun möglich, daß der Zylinder rückwärts geschaltet
wird und die Schüsse in richtiger Reihenfolge nach Bedarf ausgebrochen werden können.
Befinden sich im Falle d die Messer 2 in der aus Abb. 12 ersichtlichen Stellung,, dann
würde der mit dem Hilfsstoßhaken 39 in Verbindung stehende Hebel 12 von der entsprechenden
Rolle 10 abgestützt, so daß der Wendehaken in der aus Abb. 12 punktierten
Stellung von der Schaltlaterne 29 zurückgehalten wird. In diesem Falle ist noch ein
Zugriemen 60 nötig, mittels welchem der Hilfsstoßhaken 39 entgegen dem Zuge der
Feder 40 verschwenkt wird. Also auch in diesem Falle kann der Hilfsstoßhaken 39 an
die Wendelaterne herangebracht werden und das Ausbrechen der Schüsse, wie zu Fall c
beschrieben, vorgenommen werden.
Selbstverständlich kann auch die zuletzt beschriebene, insbesondere zum Ausbrechen
der Schüsse dienende Einrichtung auch in jedem Falle zum Schuß suchen benutzt werden.
Zu bemerken sei noch, daß die Kurven 36 und 56 dazu dienen, die Wendehaken 33 und
unbedingt aus dem Bereich der Schaltlaterne zu bringen, wenn diese ihre Arbeit vollendet haben und ein längeres Im-Eingriff-Bleiben
der betreffenden Wendehaken mit der Schaltlaterne Brüche o. dgl. herbeiführen
könnten.
Claims (4)
1. Selbsttätige Schußsuchvorrichtung für Webstühle mit Doppelhubschaftmaschinen,
bei denen die beiden Kartenzylinder auf einer Welle sitzen, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch die Schaftmesserbewegung
eingestellter Steuerteil mit den die Rückdrehung der Kartenzylinder bewirkenden Wendehaken o. dgl. und
gleichzeitig mit dem die übliche Kartenschaltung bewirkenden Wendehaken o. dgl. zusammenwirkt.
2. Schußsuchvorrichtung nach Ansprach i, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Umschaltung der Kartenzylinder zwei zusätzliche Wendehaken (33, 37) Verwendung
finden, die mit dem Wendehaken (32) derart zusammenarbeiten, daß je" nach Einstellung des von den Schaftmessern
beeinflußten Steuerteiles zwei Rückdrehungen und eine Vorwärtsdrehung oder nur eine Rückdrehung erfolgt.
3. Schußsuchvorrichtung nach Anspruch.
ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein von Hand einstellbares Zylinderrückdrehgestänge
(22 bis 24) vorgesehen ist, welches von den Steuerteilen (11, 12)
unter gleichzeitiger Ausschaltung des Wendehakens (32) derart beeinflußt wird,
daß es bei jedem zweiten Webladengang oder Kartenzylindergang einmal zur Wirkung
kommt.
4. Schußsuchvorrichtung nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfswendehaken (33,39) mit Stiften (34, 57) versehen sind, die durch
Steuerkurven (36, 56) am auf und ab gehenden Gestänge (55) der Schaltlaterne (29) eingestellt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG81525D DE574800C (de) | 1932-01-05 | 1932-01-05 | Selbsttaetige Schusssuchvorrichtung fuer Webstuehle mit Doppelhubschaftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG81525D DE574800C (de) | 1932-01-05 | 1932-01-05 | Selbsttaetige Schusssuchvorrichtung fuer Webstuehle mit Doppelhubschaftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE574800C true DE574800C (de) | 1933-04-20 |
Family
ID=7137356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG81525D Expired DE574800C (de) | 1932-01-05 | 1932-01-05 | Selbsttaetige Schusssuchvorrichtung fuer Webstuehle mit Doppelhubschaftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE574800C (de) |
-
1932
- 1932-01-05 DE DEG81525D patent/DE574800C/de not_active Expired
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