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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen der Anthrachinonreihe
Es wurde gefunden, daB Verbindungen der Anthrachinonreihe vom allgemeinen Aufbau
worin A den Rest eines Anthrachinons, X Sauerstoff, Schwefel, Selen, Tellur oder
eine 1.minogruppe, R eine Atombrücke mit einem an den Azolring gebundenen, nicht
hydrierten, unverküpbaren RinZ, Y eine Iminogruppe,
und Z einen ringförmigen Rest bedeutet, wertvolle Küpenfarbstoffe sind.
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Man kann diese Verbindungen in der Weise herstellen. daB man Verbindungen
vom Aufbau
mit Verbindungen vom Aufbau Z - W2 umsetzt, worin W1 und W2 Halogen, eine Oxy-,
Amino-- oder Cyangruppe oder eine Carbonsäure-, Carbonsäureamid-; -anhydrid- oder
-halogenidgruppe bedeutet, wobei man die Ausgangsstoffe so wählt, daß die Gruppen
W, und W2 den Rest
mit dem Rest Z mittels Y zu verknüpfen gestatten, oder daB man Verbindungen vom
Aufbau Z - Y - R -V, worin eine Gruppe - C O O H, - C O Hal, -CHO, -CH(Hal)2, -C(Hal)3
oder - C O N H2 bedeutet, mit Aminoanthrachinonen umsetzt, die die Angliederung
eines Azolrings gestatten.
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Beispielsweise kann man also so verfahren, daB man Anthrachinonazole,
die an dem Kohlenstoffatom des Azolrings mindestens einen nicht hydrierten, unv.erküpbaren
Ring enthalten, der wenigstens einen austauschfähigen negativen Rest (z. B: Halogenatome
oder Nitrogruppen) enthält, mit ringförmigen Verbindungen umsetzt, die mindestens
ein an Stickstoff gebundenes austauschfähiges Wasserstoffatom enthalten (z. B. primäre
oder sekundäre Aminoabkömmlinge ringförmiger Verbindungen), oder daB man auf solche
Anthrachinonazole Amide ringförmiger Carbonsäuren einwirken läBt. Die so erhältlichen
Verbindungen sind entweder Iminoverbindungen oder Carbonsäureamide.
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Die Carbonsäureamide erhält man, wenn man Anthrachinonazole mit mindestens
einem an,den Azolring .gebundenen, ,nicht hydrierten, unverküpbaren Ring, der wenigstens
eine Aminogruppe mit einem ersetzbaren Wasserstoffatom enthält, mit Acylierungsmitteln
behandelt, die einen ringförmigen Rest Z enthalten. Weiterhin kann man auch Anthrachinonazole
der erwähnten Art, die in dem an den Azolring gebundenen Ring eine Aminogruppe enthalten,
in Gegenwart saurer Mittel mit Amiden ringförmiger Carbonsäuren umsetzen.
Man
kann ferner ringförmige Aminoverbindungen mit mindestens einem ersetzbaren Wasserstoffatom
mit Anthrachinonazolen umsetzen, die mindestens einen an den Azolringgebundenen,
nicht hydrierten, ünverküpbaren Ring und in diesem Ring eine Carboxylgruppe in einer
Form enthalten, die sie zur . Bildung von Säureamiden befähigt: Ein anderer Weg
zur Herstellung der neuen Farbstoffe besteht darin, daß man ringförmige Verbindungen,
die, über eine Amino- oder Carbonamidgruppe gebunden, mindestens einen nicht hydrierten,
unverküpbaren Ring `und in diesem eine Carboxyl-, Carbonamid-, Carbonsäurehalogenid-
oder Aldehydgruppe oder eine Di- oder Trihalogenmethylgruppe enthalten, mit Aminoanthrachinonen
umsetzt, die sich mit diesen Verbindungen unter Bildung eines Azolrings umzusetzen
vermögen. Beispielsweise seien hier Aminoanthrachinone erwähnt, die in ö-Stellung
zur Aminogruppe Halogen oder eine Oxy-, Merkapto-, Seleno-, Telluro- oder Aminogruppe
enthalten. Die Herstellung von Thiazolen kann man ferner auch so durchführen, daß
man die Umsetzung mit einem Aminoanthrachinon unter gleichzeitiger oder nachträglicher
Zugabe von Schwefel oder schwefelnden Mitteln vornimmt. Entsprechendes gilt für
die Herstellung der Selenazole. In manchen Fällen kann man auch andere für die Herstellung
von Azolen übliche Verfahren benutzen.
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Die zu Anfang des dritten Absatzes als Ausgangsstoffe erwähnten Anthrachinonazole
können den Azolring an zwei beliebigen, benachbarten Stellungen des Anthrachinöns
enthalten. Außer den für die Umsetzung erforderlichen Gruppen in dem an dem Azolring
befindlichen Ring können sie sowohl in diesem Ring als auch im Anthrachinonteil
noch beliebige Atome oder Gruppen aufweisen. Man kann sie nach den für die Herstellung
von Anthrachinonazolen üblichen Verfahren gewinnen. Die Verbindungen, deren Reste
Z über die Brücke R - Y - an das Kohlenstoffatom des Azolrings gebunden sind, können
der Benzol-; Naphthalin-, Anthräcen-,
ist ein gelbes Kristallpulver, das über 36o° schmilzt. Er färbt pflanzliche Fasern
aus Pyren-, Perylen-; Anthrachinon-, Anthrapyrimidin-, Anthanthron-, Pyranthron-,
Dibenzpyrenchinön-, Naphthindenon-, Benzanthron-, Benzanthrachinon-, Azanthrachinon-,
Azabenzanthron-, Anthrapyridon-, Pyrazolanthron-, Thiazolanthron-, Anthrachinonbenzakridon-,
Anthrachinonthioxanthronreihe, ferner auch der Azanaphthalin-, Azanthracen-, Azaphenanthren-;
Azapyren-, Azaperylen- und Carbäzolreihe angehören.
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Die Umsetzung wird im allgemeinen durch Erwärmen und zweckmäßig in
Gegenwart eines Verdünnungsmittels bewirkt. In vielen Fällen kann man sie durch
Zugabe von katalytisch wirkenden Stoffen, wie etwa Kupfer und seinen Verbindungen,
und/oder durch Anwendung säurebindender Mittel begünstigen.
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Die so erhältlichen neuen Küpenfarbstöffe besitzen je nach den Ausgangsstoffen
die verschiedensten Farbtöne. Die Ausbeuten sind im allgemeinen sehr gut und entsprechen
in den meisten Fällen den berechneten. Erforderlichenfalls kann man die Farbstoffe
in der üblichen Weise reinigen; z. B. durch Umlösen, Behandeln mit Oxydationsmitteln,
in manchen Fällen auch über ihre Salze mit starken Säuren oder durch Umküpen. Sie
zeichnen sich durch sehr gute Echtheitseigenschaffen aus. Insbesondere sind sie
gut licht-, chlor- und- sodakochecht. Beispiel i Man erhitzt in einem Rührgefäß
eine Mischung von io Teilen C-4-Aminophenylanthrachinon-i-(N)-z-oxazöl (erhalten
aus i-Amino--,-oxyanthrachinon durch Erhitzen mit p-Nitrobenzoylchlorid in Nitrobenzol
und Reduktion der Nitro- zur Aminogruppe mit alkalischer N atriumhydrosulfitlösung),
9 Teilen Anthrachinon-z-carbonsäurechlorid und Zoo Teilen Nitrobenzol so lange zum
Sieden, bis kein Chlorwasserstoff mehr entweicht. Hierauf läßt man auf etwa ioo°
abkühlen, saugt den gelben Kristallbrei ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol und Methanol
aus. Der in sehr guter Ausbeute erhaltene Farbstoff vom Aufbau roter Küpe in kräftigen
grünstichiggelben Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften.
Verwendet
man an Stelle von Anthrachinon-2-carbonsäurechlorid i, 4.-Dichloranthrachinon-6-carbonsäurechlorid,
so erhält man ebenfalls einen gelben Küpenfarbstoff. Durch Austausch der Chloratome
dieses Farbstoffs gegen Aminogruppen oder Reste von Verbindungen, die ein austauschfähiges
Wasserstoffatom an Stickstoff gebunden enthalten, gelangt man gleichfalls zu wertvollen
Küpenfarbstoffen. Beispiel 2 In einem Rührgefäß erhitzt man ein Gemisch von io Teilen
C-q.'-Aminophenylanthrachinon - i -- (N) - 2 - oxazol, 9 Teilen i - Aminoanthrachinon
-:2 - carbonsäurechlorid und Zoo Teilen Nitrobenzol etwa i Stunde lang zum Sieden,
saugt nach dem Erkalten den Kristallbrei ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol und Alkohol
aus. Man erhält so in der berechnieten Ausbeute eine Verbindung vom Aufbau
in Form eines roten Kristallpulvers. Es färbt pflanzliche Fasern aus violettstichigroter
Küpe in echten rotorange Törnen. Geht man von dem C-q.'-Aminophenylanthrachinon-3-(N)-2-oxazol
aus, so erhält man einen roten Farbstoff vom Aufbau
der aus violettstichigroter Küpe Baumwolle in scharlachroten Tönen färbt. Ähnliche
Farbstoffe erhält man, wenn man an Stelle von i-Aminoanthrachinon-2-carbonsäurechlorid
das i-Aminoanthrachinon-6-carbonsäurechlorid oder i - Nitroanthrachinon-2-carbonsäurechlorid
verwendet.
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Beispiel 3 Man erhitzt ein Gemisch von 6,5 Teilen C-q.'-Aminophenylanthrachinon-
i -(N)-2-oxazol, 8 Teilen Anthrachinon-2-(S)-i-thioxanthron-6'-carbonsäurechlorid
und 3oo Teilen Nitrobenzol unter Rühren etwa i Stunde lang zum Sieden, saugt noch
warm den gelben Kristallbrei ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol und Methanol aus.
Man erhält so in der berechneten Ausbeute einen Farbstoff vom Aufbau
als gelbes Kristallpulver. Er färbt pflanzliche Fasern aus brauner Küpe in echten
grünstichiggelben Tönen.
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Verwendet man an Stelle von Anthrachinonthioxanthroncarbonsäurechlorid
Benzanthron-6-caibonsäurechlorid, i-(N)-2-Pyrazoloanthrachinon-Py-3-carbonsäurechlorid
oder seinen N-Methylabkömmling, Py-3-Phenyli - (N) - 2 - pyrazoloanthrachinoncarbonsäurechloride
oder Monophthaloylcarbazolcarbonsäurechloride,
so erhält man ebenfalls
gelbe bis gelbrote Küpenfärbstoffe von guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 4 Man erhitzt ein Gemisch von io Teilen C - q.'-Aminophenylanthrachinon.-
i -(N)-2-oxazol (vgl. Beispiel i), 12 Teilen Anthrachinon-1- (N) - 2, 1', 2'-b,enzolacridon
- 5' - carb.onsäurechlorid und Zoo Teilen Nitrobenzol unter Rühren so lange zum
Sieden, bis kein Chlorwasserstoff mehr entweicht, was nach etwa i Stunde der Fall
ist. Man läßt hierauf abkühlen, saugt den Kristallbrei ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol
und Alkohol aus. Man erhält so ein rotes Kristallpulver, das bei 36o° noch nicht
schmilzt. Es färbt Baumwolle aus rotvioletter Küpe in echten leuchtend rotgelben
Tönen.
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Verwendet man an Stelle von C-4'-Aminophenylanthrachinon- i - (N)
- 2-oxazol das C - q:'- Aminophenylanthrachinon - 2 - (N)-3-oxazol, -das man z:
B. durch Reduktion von C-q:'-Nitrophenylanthrachinon- 2- (N )-3-oxazol (hergestellt
aus 2-Amno-3-oxyanthrachinon durch Erhitzen mit p-Nitrobenzoylchlorid in Nitrobenzol
auf 2oo°) gewinnt, so erhält man ebenfalls einen roten Farbstoff.
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Beispiels Man stellt zunächst das C-4'-Aminophenylanthrachinon-r-(S)-2-(N)-thiazol
her, indem man i-Merkapto-2-aminoanthrachinon mit p-Nitrobenzoylchlorid in Nitrobenzol
zum Sieden erhitzt und das entstandene C-4'-Nitrophenylantlirachinon-i-(S)-2-(N)-thiazol
mit Natriumhydrosulfit in alkalischer Lösung behandelt. Ein Gemisch von io Teilen
des so erhaltenen Thiazols, 9 Teilen Anthrachinonä-carbonsäurechlorid und Zoo Teilen
Nitrobenzol erhitzt man dann etwa i Stunde lang zum Sieden, läBt es auf etwa i5o°
abkühlen, saugt den gelben Kristallbrei ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol und Methanol
aus. Der erhaltene Farbstoff ist ein gelbes Kristallpulver und ist wie folgt aufgebaut:
Er färbt pflanzliche Fasern aus violettstichigroter Küpe in kräftigen echten gelben
Tönen.
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Einen ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn man die Schiffsche Base
aus 2-Aminoänthrachinon und den 4'-(Anthrachinon-2-carbamido)-benzaldehyd mit Schwefel
und/ oder Schwefelbromür in hochsiedenden Lösungsmitteln erhitzt. .
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Beispiel 6 Man erhitzt ein Gemisch von 16 Teilen C- q.'-Aminopheny
länthrachinön -1- (S e)- 2 - (N )-selenazol -(hergestellt durch Erhitzen von i-Seleno-2-aminoanthrachinon
in Form des Natriumsälzes mit p-Nitrobenzoylchlorid in i-Chlornaphthalin und Reduktion
des entstandenen C-4'-Nitrophenylanthrachinon- i - (Se)-2-(N)-selenazols mit alkalischer
Natriumhydrosulfitlösung), 13 Teilen i-Aminoanthrachinon-2-carbonsäurechlorid und
16o Teilen Nitrobenzol unter Rühren so lange zum Sieden, bis kein Chlorwasserstoff
mehr entweicht. Nach dem Erkalten saugt man den Farbstoff ab, wäscht ihn mit Nitrobenzol
und Alkohol aus und trocknet ihn. Er ist ein gelbrotes Pulver, das wie folgt aufgebaut
ist
Er färbt pflanzliche Fasern aus braunroter Küpe in rotbraunen Tönen.
Beispiel
7 Man erhitzt ein Gemisch aus io Teilen C-q.'-Aminophenylanthrachinon-i, 2-imidazol,
das durch Reduktion von C-q.'-Nitrophenylanthrachinon-i, 2-imidazol (erhalten aus
i, 2-Diaminoanthrachinon durch Kochen mit p-Nitrobenzoylchlorid in Nitrobenzol)
hergestellt wurde, g Teilen Anthrachinon-2-carbonsäurechlorid und Zoo Teilen Nitrobenzol
etwa i Stunde lang unter Rühren zum Sieden. Nach dem Abkühlen auf etwa i5o bis 16o°
saugt man den Farbstoff ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol und Methanol aus. Er ist
ein gelbes Kristallpulver, das bei 36o° noch nicht schmilzt und folgenden Aufbau
hat:
und färbt Baumwolle aus brauner Küpe in echten gelben Tönen.
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Verwendet man an Stelle von Anthrachinon-2-carbonsäurechlorid die
schon öfter erwähnten Säurechloride, so erhält man ebenfalls echte Kürpenfarbstoffe.
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Statt der i, 2-Imidazole kann man auch die 2, 3-Imidazole verwenden.
Das Wasserstoffatom des Imidazolringes kann man durch Behandlung mit alkylierenden
Mitteln durch eine Alkylgruppe ersetzen.
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Verwendet man an Stelle von C-q.'-Aminophenylantlarachinon-i, 2-imidazol
das C-4.'-Aminophenyl-4-aminoanthrachinon-i, ä-imidazol (erhältlich aus i, 2, 4-Triaminoanthrachinon
durch Kochen mit p-Nitrobenzoylchlorid in i-Chlornaphthalin und Reduktion des entstandenen
C-4.'-Nitrophenyl-4.-aminoanthrachinon-i, 2-imidazols, so erhält man ebenfalls wertvolle
Küpenfarbstoffe.
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Beispiel 8 Man erhitzt unter Rühren ein Gemisch von 17 Teilen C-4'-Aminophenylanthrachinoni-(N)-2-oxazol,
io Teilen Benzoylchlorid und 17o Teilen Nitrobenzol so lange zum Sieden, bis kein
Chlorwasserstoff mehr entweicht. Hierauf läßt man erkalten, saugt ab und wäscht
den Rückstand mit Nitrobenzol und Methanol aus. Das so erhaltene C-4.'-Benzoylaminophenylanthrachinon-
i - (N) - 2 - oxazol ist ein gelbes Kristallpulver, das aus roter Küpe Baumwolle
in gelblichen Tönen färbt.
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Wenn man C-4-Chlor- bzw. C-4.'-Aminophenylanthrachinon-i-(N)-2-oxazol
mitBenzamid umsetzt, erhält man denselben Farbstoff.
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An Stelle von Benzoylchlorid kann man auch Methyl-, Halogen-, Nitro-
und Cyanbenzoylchloride, ferner Dipheny1monocarbonsäurechloride, Benzophenoncarbonsäurechloride
oder Chinolin-6-carbonsäurechlorid verwenden. Man erhält dabei gleichfalls echte
Küpenfarbstoffe.
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Verwendet man an Stellevon C-q.'-Aminophenylanthrachinon-i-(N)-2-oxazol
das C-2', 4'-Diaminophenylenanthrachinon- i -(N)-2-oxazol (erhältlich aus i-Amino-2-oxyanthrachinon
durch Kochen mit 2, 4-Dinitrobenzoylchlorid in i-Chlornaphthahn und Reduktion des
entstandenen C-2', 3'-Dinitrophenylanthrachino%-i-(N)-2-oxazols mit alkalischer
Natriumhydrosulfitlösun;g), so kann man beide Aminogruppen ,des Phenylrestes in
Acylaminogruppen Beispiel g Man erhitzt in einem Rührgefäß eine Mischung aus 18
Teilen C-4.'-Chlorphenylanthrachinon-i-(N)-2-oxazol (erhalten aus i-Amino-2-oxyanthrachinon
durch Kochen mit p-Chlorbenzoylchlorid in Nitrobenzol), 11,3 Teilen i-Aminoanthrachinon,
8 Teilen entwässertem Natriumacetat, i Teil Kupferacetat und 25o Teilen Nitrobenzol
so lange zum Sieden, .bis kein Ausgangsstoff mehr vorhanden ist. Nach dem Erkalten
saugt man ab, wäscht den entstandenen Farbstoff mit Nitrobenzol, Alkohol und Wasser
und trocknet ihn. Er ist ein braunes Kristallpulver, das bei 36o° noch `nicht schmilzt
und sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüngelber Farbe löst, die auf Zusatz
von Formaldehyd nach Blaugrün umschlägt. Er färbt pflanzliche Fasern aus roter Küpe
in sehr echten braunroten Tönen und ist wie folgt aufgebaut:
Einen ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn man C - 4'- Aminophenylanthrachinon
- i - (N)-2-öxazol mit i-Chloranthrachinon umsetzt.
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Verwendet man an Stelle von C - 4'- Chlorphenylanthrachinon - i -
(N)- 2 - Üxazol C - 4.'- Chlorphenylanthrachinon- i, 2-imidazol, - i -(S)- 2 - (N)
-tlliazol oder - i - (Se)-2-(N)-selenazol, so erhält man ebenfalls echte Küpenfarbstoffe.
Beispiel io Man erhitzt in einem Rührgefäß eine Mischung aus 18 Teilen C-q.'-Chlorphenylanthrachinon
- i - (N) - 2 - oxazol, 17,2 Teilen i-Amino-5-benzöylaminoanthrachinon, 8
Teilen wasserfreiem Natriumacetat, i'Teil Kupferacetat und 25o Teilen Nitrobenzol,
wie in Beispiel 9 angegeben, und ,arbeitet in der dort beschriebenen Weise auf.
Man erhält einen rotbraunen Farbstoff, der sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit gelber Farbe löst, die auf Zusatz von Formaldehyd nach Grün umschlägt und Baumwolle
aus roter Küpe_ in rotbraunen Tönen von sehr- guten Echtheitseigenschaften färbt.
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Verwendet man an Stelle von i: Amino-5-benzoylaminoanthrachinon .
das i-Amino-4-benzoylaminoanthrächinoiz,- so erhält man einen oliven Farbstoff,
der- pflanzliche Fasern aus roter Küpe in oliven Tönen von guter Echtheit färbt.
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Wenn man 5-Amino-i, 9-anthrapyrimidn an Stelle von i-Arnino-5-benzoylaminoanthrachinon
verwendet, erhält man einen violettstichigbraunen. Farbstoff, der Baumwolle aus
roter Küpe in schokoladebraunen Tönen färbt.
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Zur Herstellung dieser Farbstoffe kann man auch statt von dem C-¢'-Chlor-
won dem C - 4'- Aminophenylanthrachinön- : i.- (N) - z - oxazol ausgehen und dieses
mit den entsprechenden Halogenverbindungen umsetzen.
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Statt der Anthrachinonabkömmlinge kann man auch die Amino- oder Halogenabkömmlinge
höhermolekularer ringförmiger Verbindungen, wie des Anthanthrons, Dibenzpyrenchinons,
Dibenzanthrons oder Pyrazolanthrons, verwenden. Dabei erhält man gleichfalls echte
Küpenfarbstoffe.
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i Beispiel iz Man erhitzt unter Rühren einer Mischung aus 18,5 Teilen
C-3'-Nitrophenylanthrachinon-,i-(N)-2-oxazol, 11,2 Teilen i Aminoanthrachinon; 8
Teilen Nätriumacetat, i Teil Kupferacetat und Zoo Teilen Nitrobenzol etwa 2o Stunden
lang zum Sieden. Hierauf läßt man auf etwa 3o° abkühlen, saugt den entstandenen
Farbstoff ab, wäscht ihn mit Nitrobenzol, Methanol und Wasser und trocknet ihn.
Malz erhält so ein graubraunes Pulver; das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit gelber Farbe löst und Baumwolle aus roter Küpe in gelboliven Tönen färbt.
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Verwendet man an Stelle von i-Aminoänthrachinon i-Aznino-5-benzoylaminoanthrachinon,
so erhält man einen braunen Farbstoff, der Baumwolle aus roter Küpe ebenfalls in
oliven Tönen färbt.
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Wenn man an Stelle von C-3'-Nitrophenylanthrachinon- i - (N) - 2 -
oxazol die Oxazole verwendet, die man erhält, wenn man i-Amino-2-oxy- oder a-Amino-3-oxyanthrachinon
mit Nitrödiphenylcarbonsäurechloriden, 5-Chlorchinolin-8-carbonsäurechlorid, Nitro-
oder Halogenmethylbenzoylchloriden, Nitro- oder Halogenna@hthoylchloriden umsetzt,
erhält man ebenfalls sehr echte Küpenfarbstoffe. Beispiel 12 Man erhitzt unter Rühren
ein Gemisch aus 2o Teilen C-2', q.'-Dichlorphenylanthrachinoni-(N)-2-oxazol (erhalten
aus i.-Amino-2-oxyanthrachinon durch Erhitzen mit 2, q.-Dichlorbenzoylchlorid in
Nitrobenzol), 17,5 Teilen i Amino-5-benzoylaminoanthrachinon, 8 Teilen Natriumacetat,
i Teil Kupferacetat und 25o. Teilen Nitrobenzol etwa 15 Stunden lang zum
Sieden. Hierauf saugt man heiß ab, wäscht den Rückstand mit - Nitrobenzol, Methanol
und Wasser aus und trocknet ihn. Man erhält so ein dunkelbraunes Kristallpulver,
das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe löst und Baumwolle aus
roter Küpe in braunen Tönen färbt.
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-.Verwendet man an Stelle von C-2', q.'-Dichlorphenylanthrachinon-i-(N)-2-oxazol
den entsprechenden 3', q.'-Dichlorabkömniling, so erhält man einen Farbstoff; der
Baumwolle in braunroten Tönen färbt. Bei Verwendung des 2', 5'-Dichlorabkömmlings
erhält man einen Farbstoff, der Baumwälle in bräunkorinthen Tönen färbt.
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Ersetzt man das i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon durch i-Aminoanthrachinon,
so erhält man mehr rotstichige Farbstoffe. .Ersetzt man es durch i-Amino-4.-benzoylaminoanthrachinon,
so erhält man graue bis olive Farbstoffe. ' Beispiel 13 Man erhitzt eine Mischung
aus 13 Teilen i-Amino-2-oxyanthrachinon, 2o Teilen q:'- (i-Anthrachinonylamino)
-benzoylchlorid (erhalten durch Umsetzung von p-Aminobenzoesäure mit i-Chloranthrachinon
und Behandeln der entstandenen q.'-(i-Anthrachinonylamino)-b@enzoesäure mit Thionylchlorid),
0,4 Teilen p-Toluolsulfonsäure und 3o0 Teilen Nitrobenzol etwa 2 Stunden lang zum
Sieden. Man saugt nach dem Erkalten ab und wäscht
den Rückstand
mit Nitrobenzol und Alkohol aus. Der erhaltene Farbstoff ist ein rotbraunes Pulver,
das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbgrüner Farbe löst und pflanzliche
Fasern aus roter Küpe in braunroten Tönen färbt. Er stimmt mit dem nach Beispiel
g erhältlichen Farbstoff überein.
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Läßt man das q.'-(i-Änthrachinonylamino)-benzoylchlorid auf 2-Oxy-3-aminoanthrachinon
einwirken, so erhält man das entsprechende 2, 3-Anthrachinonoxazal; bei der Einwirkung
auf o-Merkapto-bzw. o-Selenoaminoanthrachinone entstehen die entsprechenden Anthrachinonthiazol-
bzw. Anthrachinonselenazolabkömmlinge.
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Beispiel 1q.
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Man erhitzt ein Gemisch von 12 Teilen i-Amino-2-oxyanthrachinon, 2o
Teilen .I'- (Anthrachinon -:2 - carbamido) -benzoylchlorid (erhalten aus p-Aminobenzoesäure
durch Acylierung mit Anthrachinon-2-carbonsäurechlorid und Überführung der entstandenen
,4'- (Anthrachinon -:2 - carbamido) - benzoesäure mittels Thionylchlorid in das
Säurechlorid), o,5 Teilen p-Toluolsulfonsäure und 25o Teilen Nitrobenzol etwa 2
Stunden lang unter Rühren zum Sieden. Nach dem Erkalten auf 9o bis ioo° saugt man
den Farbstoff ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol und Methanol aus. Er ist ein
-gelbes Kristallpulver und stimmt mit dem nach Beispiel i erhältlichen überein.
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Auf dieselbe Weise erhält man die Anthrachinonthiazol- oder -selenazolfarbstoffe,
wenn man das q.'-(Anthrachinon-2-carbamido) -benzoylchlorid auf i-Mercapto-2-amino-
bzw. i-Seleno-2-aminoanthrachinon einwirken läßt. Die entsprechenden Oxazolfarbstoffe
kann man auch erhalten, wenn man das oben beschriebene Säurechlorid auf o-Halogenaminoanthrachinone
einwirken läßt. Enthalten diese o-Aminooxy- bzw. o-Aminohalogenanthr achinone weitere
Reste (z. B. i,5-Diamino-2-oxyanthrachinon, i,¢-Dioxy-2-aminoanthrachinon, i, 2,
5-Triaminoanthrachinon), so erhält man die entsprechenden Oxazolfarbstoffe. Beispiel
15 Man erhitzt unter Rühren eine Mischung von 24 Teilen i-Amino-2-oxyanthrachinon,
22,5 Teilen i-Aminoanthrachinon, 21 Teilen Isophthalylchlorid, 2 Teilen p-Toluolsulfonsäure
und 4.oo Teilen Nitrobenzol etwa 2 Stunden lang zum Sieden. Hierauf läßt man auf
etwa 6o bis 7o° erkalten, saugt den gelben Kristallbrei ab und wäscht ihn mit Nitrobenzol
und Methanol aus. Der erhaltene Farbstoff ist ein gelbes Pulver und hat wahrscheinlich
folgenden Aufbau:
Er färbt .aus violettstichigroter Küp.e Baumwolle in grünstichiggelben Tönen.
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Man kann ihn auch so herstellen, daß man zunächst i Mol i-Amino-2-oxyanthrachinon
mit i M o1 Isophthalylchlorid umsetzt, so daß noch eine Säurechloridgruppe des Isophthalylchlorids
frei ist, und behandelt dann dieses Säurechlorid mit i-Aminoanthrachinon, oder man
setzt ,die C-Phenylanthrachixion- i - (N) -2-o xazol-3'-carbonsäure (die man aus
dem C-3'-Methylphenylanthrachinon-i-(N)-2-oxazol durch Oxydation mit Natriumbichromat
und Schwefelsäure erhält) in Form ihres Chlorids finit i-Aminoanthrachinon um.