DE658073C - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen

Info

Publication number
DE658073C
DE658073C DEI55333D DEI0055333D DE658073C DE 658073 C DE658073 C DE 658073C DE I55333 D DEI55333 D DE I55333D DE I0055333 D DEI0055333 D DE I0055333D DE 658073 C DE658073 C DE 658073C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carboxylic acids
parts
dyes
anthraquinone
amino
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI55333D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Koeberle
Dr Heinrich Scholz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI55333D priority Critical patent/DE658073C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE658073C publication Critical patent/DE658073C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B6/00Anthracene dyes not provided for above

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen Es wurde gefunden, daß man neue, wertvolle Farbstoffe erhält, wenn man verküpbare Carbonsäuren mit unverküpbaren heterocyklischen Aminoverbindungen umsetzt, deren Aninogruppe mindestens ein austauschfähiges Wasserstoffatom enthält, wobei man die Ausgangsstoffe so wählt, daß mindestens einer von ihnen gefärbt ist.
  • Als Arninoverbindungen eignen sich beispielsweise Dehydrothiotoluidin, Primulinbase, weiterhin primäre und sekundäre Amine der Pyridin-, Chinolin- und Isochinolinreihe, der Azaphenanthren-, Hydroazaphenanthren-, Azaperylen-, Azapyren, a- und P-Azabenzanthron, Carbazol-, Benzthioazol-, Benzimidazol-, Benzoselenazol-, Diphenylenoxyd-, Diphenylensulfid-, Acridin-, Acridon-, Benzoxazin-, Thiodiphenylamin-, Diazin-, Pyrimidin-, Chinazolin-, Pyridazin-, Periinidin-, Phenazin-, Antliracin- und Fluorindinreihe. Diese Amine liefern besonders wertvolle Farbstoffe, wenn sie noch Gruppen enthalten, die Verwandtschaft zur Faser haben, z. B. den Phthalonrest, Äthylenreste oder Carbonsäureamidgruppen. Die erwähnten Arninoverbindungen kann man finit den verschiedenartigsten verküpbaren Carbonsäuren umsetzen, wobei es vorteilhaft ist, Carbonsäuren zu wählen, die noch farbtragende oder farbvertiefende Gruppen enthalten, z.B. Nitro- und/ oder Amino- oder Acylaminogruppen. Die Carboxylgruppe kann sich in beliebiger Stelle des Moleküls befinden. In erster Linie seien als verküpbare Carbonsäuren Anthrachinoncarbonsäuren genannt. Diese Carbonsäuren können die Carboxylgruppe auch in einem Acylrest enthalten. Weiter kommen auch Carbonsäuren von Verbindungen in Betracht, die vom Anthrachinon durch Angliederung beliebiger Ringe abgeleitet sind. Diese Ringe können entweder in 1,:2-, a, 3- oder i, 9-Stellung angegliedert sein. Die Anzahl der so angegliederten - ein- oder mehrkernigen -Ringe kann auch mehr als i betragen, immer vorausgesetzt, daß diese Carbonsäuren verküpbar sind. Bei der großen Mannigfaltigkeit solcher Carbonsäuren seien hier nur die wichtigsten aufgezählt. Man kann beispielsweise Carbonsäuren verwenden, die sich vom Benzanthrachinon, von Anthrachinonoxazolen, -thiazolen, -imidazolen, -triazolen und -selenazolen, von Pyridinoanthrachinonen, Pyrazolanthrachinonen, Indazolanthrachinonen, Pyridonoanthrachinonen, Anthrachinonazinen, Anthrachinoncarbazolen, Anthrachinonbenzacridonen, Anthrachinonthioxanthonen, Bz-Azabenzanthronen, Anthrapyrimidonen, Anthrapyridonen, i, 9-Pyrazolanthronen, i, 9-Thiazolanthronen, i,9-Isothiazolanthronen, i,9-Selen- oder i, 9-Tellurazolanthronen, Thiophenanthronen, Pyrroloanthronen, Coeroxonen und Coeramidoninen ableiten. Endlich seien noch verküpbare Carbonsäuren ge-. rannt; die der Naphthindenon-, Pyrenchinorl4;>el Perylenchinon-, Anthanthron-; Dibenzp enchinon-,Perylentetracarbonsäurediiinid#e un.d-Naphthalintetracarbonsäurediimidreihe argehören, sowie die entsprechenden Imidazolcarbonsäuren.
  • Wenn man für die Umsetzung die freien Carbonsäuren benutzt, arbeitet man im allgemeinen in Gegenwart wasserentziehender Mittel, wie Thionylchlorid, Phosphorhalogenden oder Phosphorpentoxyd. Vorteilhaft benutzt man jedoch umsetzungsfähige Abkömmlinge der Carbonsäuren, z. B. ihre Halogenide, Ester oder Amide. In dem zuletzt genannten Fall führt man die Umsetzung zweckmäßig in Gegenwart saurer Mittel durch. Im allgemeinen empfiehlt es sich, die Umsetzung in Gegenwart eines Verdünnungsmittels vorzunehmen: Beispielsweise benutzt man hierfür höher siedende Kohlenwassers.toffe, wie Xylol oder Diphenyl, ferner Halogen- oder Nitrokohlenwasserstoffe oder Basen von der Art des Pvridins oder Chinolins. Die zuletzt genannten Verdünnungsmittel wendet man günstig dann an, wenn man von Säurehalogeniden ausgeht. Auch Gemische von Verdünnungsmitteln sind manchmal von Vorteil, wobei man im Falle der Verwendung von Säurehalogeniden am besten als einen Mischungsbestandteil eine säurebindende Verbindung wählt, also etwa Dimethylanilin oder eine Verbindung von der Art des Pyridins oder Chinolins.
  • Bei der Umsetzung erhält man im allgemeinen Carbonsäureamide. Wenn die benutzte Aminoverbindung in o-Stellung zur Aminogruppe eine umsetzungsfähige Gruppe, z. B. eine weitere Aminogruppe oder eine Oxy-, Mercapto- oder Selenogruppe enthält, entstehen unter den Umsetzungsbedingungen die entsprechenden Azole.
  • Man erhält die neuen Stoffe fast durchweg in ausgezeichneter Ausbeute und vorzüglicher Reinheit. Man kann sie erforderlichenfalls auch nach gebräuchlichen Verfahren reinigen, z. B. durch Umlosen, durch stufenweises Umfällen, Sublimieren oder Behandeln mit Oxydationsmitteln. Sie sind im allgemeinen kräftig gefärbt und fast alle in der gebräuchlichen Weise verküpbar. Auf Fasern pflanzlicher und tierischer Herkunft liefern sie aus der Küpe die verschiedenartigsten Färbungen. Vielfach sind die so erhaltenen Färbungen sehr klar und kräftig und von vorzüglicher Echtheit. Zum Teil lassen sich die neuen Farbstoffe auch zum Färben von Kunstseide in der Masse oder für andere färberische Zwecke verwenden. Beispiel r Man erhitzt ein Gemisch von 14. Teilen 8-Axninö-2-chinophthalon, 13 Teilen Anthra--;.chinon-2-carbonsäurechlorid, 3 Teilen wasser-'Zeiem Natriumacetat und 3oo Teilen Nitrö-..lenzol i Stunde lang zum Sieden. Nach dein Abkühlen saugt man die entstandene gelbe Verbindung ab und wäscht sie mit Alkohol aus. Die Ausbeute beträgt rund 25 Teile. Der Farbstoff liefert aus rotbrauner Küpe auf pflanzlichen und tierischen Fasern kräftige, klare grüngelbe Färbungen: An Stelle von Nitrobenzol kann man auch Halogenbenzole oder andere organische Verdünnungsmittel verwenden. Die Benutzung eines säurebindenden Mittels ist nicht unbedingt erforderlich.
  • In ähnlicher Weise lassen sich auch andere Aminochinophthalone, Aminoazanaphthaline oder Benzalabkömmlinge von Aminoalkylazanaphthalinen mit verküpbaren Carbonsäuren umsetzen, z. B. mit i-Nitroanthrachinon-2-oder -6-carbonsäuren, i-Amino-q.-nitroanthrächinoncarbonsäure, i-Amino-4-brom- oder -4-alkoxyanthrachinoncärbonsäuren, Anthrachinonacridoncarbonsäuren, Anthrachinonthioxänthroncärbonsäuren, Pyrazolanthroncarbonsäurem, Thiazolanthronaarbönsäuren, Benzanthrachizi;onc;arbonsäunen,"i,t2-Txiaxoloanthra.-chinon-N-2,ryltäarbonsäuren oder Pyrroloanthrachinöncarbönsäuii«n.
  • Beispiel e Eine Mischung von 9,5 Teilen i-Nitroanthrachinon-2-carbonsäurechlorid, 7,2 Teilen Dehvdrothiotoluidin und Zoo Teilen o-Dichlorbenzol erhitzt man etwa r1/2 Stunden lang zum Sieden, läßt sie dann abkühlen, saugt die erhaltene gelbliche Verbindung ab und wäscht sie mit Alkohol aus. Die Ausbeute beträgt etwa 15,5 Teile. Der Farbstoff liefert aus (dunkelbraunerKüpe klare, kräftig ,'blaustichigrote Färbungen.
  • In entsprechender Weise kann man auch durch Umsetzen der im letzten Absatz des Beispiels i angeführten Carbonsäuren, die man am besten in Form ihrer Halogenide benutzt, mit Dehydrothiotoluidin Küpenfarbstoffe mit durchweg wertvollen Eigenschaften erhalten, die je nach den Farbtönen der als i Ausgangsstoffe benutzten Carbonsäuren die verschiedenartigsten Färbungen liefern. Beispiel 3 Man erhitzt eine Mischung von 3,7 Teilen 3-Aminodiphenylenoxyd, 6,3 Teilen i-Nitroanthrachinon-2-carbonsäurechiorid und 125 Teilen Dichlorbenzol i1/2 Stunden lang zum Sieden. Man erhält nach dem Aufarbeiten 8,5 Teile eines Farbstoffs, der pflanzliche Fasern aus braunroter Küpe in roten Tönen färbt. Man kann auch andere Aminodiphenylenoxyde, Arninodiphenylensulfide oder Aminocarbazole benutzen. Außerdem kann man auch liier die Chlioride der im letzten Absatz des Beispiels i angeführten Carbonsäuren verwenden. Beispiel Ein Gemisch von 7,8 Teilen Anthrachinonbenzacridon-Bz 3-carbonsäurechlorid, 3,9 Teilen 9 Amino-4-azaphenanthren und iooTeilen Dichlorbenzol erhitzt man etwa i1/2 Stunden lang zum Sieden. Nach dem Aufarbeiten des Umsetzungsgemischs erhält man ein rotes Pulver, das aus dunkelvioletter. Küpe Baumwolle in roten Tönen färbt. Die Ausbeute beträgt etwa io Teile.
  • Wenn man 9-Methylamino-4.-azaphenanthren mit dem erwähnten Carbonsäurechlorid umsetzt, erhält man einen blauroten Farbstoff.
  • An Stelle der erwähnten Aminoverbindungen kann man auch andere Aminoazaphenanthrene, Aminoazanaphthaline, Aininoazapyrene, Aminoazachrysene oder Aminoazaperylene verwenden. Beispiel 5 Man erhitzt ein Gemisch von 3,7 Teilen 2-Aminodiphenylenoxyd, 6 Teilen Thiazolanthroncarbonsäurechlorid und 125 Teilen Dichlorbenzol i1/2 Stunden lang zum Sieden, läßt es dann erkalten und saugt die ausgeschiedene gelbrote Verbindung ab. Die Ausbeute berägt 8,4 Teile.
  • Wenn man als Aminoverbindung 9-Aminoq.-azaphenanthren benutzt, erhält man einen Küpenfarbstoff, der aus violetter Küpe gelbe Färbungen liefert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man verküpbare Carbonsäuren mit unverküpbaren heterocyklischen Aminoverbindungen umsetzt, deren Aminogruppe mindestens ein austauschfähiges Wasserstoffatom enthält, wobei man die Ausgangsstoffe so wählt, daß mindestens einer von ihnen gefärbt ist.
DEI55333D 1936-06-26 1936-06-26 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen Expired DE658073C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI55333D DE658073C (de) 1936-06-26 1936-06-26 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI55333D DE658073C (de) 1936-06-26 1936-06-26 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE658073C true DE658073C (de) 1938-03-22

Family

ID=7194098

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI55333D Expired DE658073C (de) 1936-06-26 1936-06-26 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE658073C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE658073C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen
DE734846C (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
DE1544450C3 (de) Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher Monoazofarbstoffe
DE836689C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE1006557C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonkuepenfarbstoffen
DE2705716A1 (de) Anthrachinoide farbstoffe
DE661925C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen der Anthrachinonreihe
AT166463B (de) Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen
DE573556C (de) Verfahren zur Darstellung von 1, 9-Anthrapyrimidinen
US2111011A (en) Vat dyestuffs of the anthraquinone series
DE590746C (de) Verfahren zur Herstellung von Acridonen der Anthrachinonreihe
DE1140300B (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4,9,4-Tetraoxo-1,4,9,10,1,4'-hexa-hydrochinolino-(2,3,2,3)-acridinen
DE683317C (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Kohlenstoffverbindungen
DE855290C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE857995C (de) Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonkuepenfarbstoffen
DE719199C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen
DE645251C (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Anthrachinonreihe
DE732970C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrapyrimidinreihe
DE846592C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE825577C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE633207C (de) Verfahren zur Herstellung von Acylaminoanthrapyrimidinen
DE692750C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen der Anthrachinonreihe
DE857842C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE965260C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE821385C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen