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Mehrfachregler für Lokomotivdampfmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf Mehrfachregler für Lokomotivdampfmaschinen, bei denen das Ventilgehäuse des
Reglers innerhalb der Rauchkammer des Kessels untergebracht ist, und insbesondere
auf solche Mehrfachregler, bei denen das Ventilgehäuse mit einem Überhitzerdampfkasten
vereinigt ist. Bei derartigen Mehrfachreglern ist es bisher üblich gewesen, die
verschiedenen Reglerventile nebeneinander anzuordnen, derart, daß ihre Längsachsen
in einer Ebene quer zur Längsachse des Lokomotivkessels liegen. Die Höhenlage des
Reglergehäuses ist z. B. bei mit einem Überhitzerdampfkasten verbundenen Mehrfachreglern
dadurch bedingt, daß durch das mit dem Überhitzerdampfkasten verbundene Reglergehäuse
der Ausbau der amDampfkasten angeschlossenen Überhitzerelemente nicht gestört werden
darf. Andererseits muß der Überhitzerdampfkasten so hoch über dem Rauchrohrfeld
liegen, daß er die mit Überhitzerelementen besetzten Rauchrohrreihen nicht versperrt.
Bei der bekannten Anordnung ergeben sich vielfach solche Abmessungen des Ventilgehäuses;
daß dieses bei der erforderlichen hohen Lage nicht mehr innerhalb des Rauchkammermantels
untergebracht werden kann. In diesem Falle werden dann Ausbauten am Rauchkammermantel
notwendig.
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Die Erfindung bezweckt nun, diesen Nachteil zu vermeiden, indem die
Länge des Gehäuses eines Mehrfachreglers so verkürzt wird, daß es ohne die erwähnten
Ausbauten innerhalb des
Rauchkammermantels Platz hat. Nach der Erfindung
liegen die verschiedenen Ventile des Mehrfachreglers in der Rauchkammer in zwei
entsprechend kurzen, quer zur Längsachse des. Kessels angeordneten Reihen von etwa
gleicher` Länge. Nach einer Ausführungsform der Er-; findung stehen die Ebenen der
Ventilachsen unter einem Winkel zueinander. In diesem Falle werden die Ebenen der
Ventilspindeln bei Mehrfachreglern mit Entlastungskammer vorteilhaft so angeordnet,
daß die Schnittlinie der Ebenen der Ventilachsen in der Entlastungskammer liegt.
Alsdann kommt man mit einer einzigen Nockenwelle zum Heben und Senken der Ventile
in den beiden Reihen aus. Hierbei ordnet man die Nockenwelle in der Entlastungskammer
derart an, daß die Schnittlinie der Ebenen der Ventilreihen durch die Nocken der
Steuerwelle geht. Die Achsen der Ventile der beiden Reihen können in zur Längsachse
des Kessels parallelen Ebenen liegen oder auch seitlich gegeneinander versetzt sein.
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Außer dem erwähnten Vorteil der Verkürzung der Baulänge des Ventilgehäuses,
so daß es innerhalb des Rauchkammermantels ohne Ausbauten untergebracht werden kann,
ergibt sich aus der Verkürzung des Ventilgehäuses in der Querrichtung auch eine
entsprechende Verkürzung der Steuerwellen, die dadurch starrer werden und weniger
Schwierigkeiten in der zweckentsprechenden Lagerung gegenüber einer längeren Nockenwelle
bereiten.
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Die Zeichnung stellt einige beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dar. Fig. i der Zeichnung zeigt ein Ventilgehäuse eines Mehrfachreglers in einem
senkrechten Schnitt nach Linie I-I der Fig. 2.
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Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. i. Fig. 3 bezeichnet eine Einzelheit.
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Fig. 4 zeigt in Draufsicht auf ein Ventilgehäuse eine andere Ausführungsform.
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Fig. 5 bezeichnet eine Einzelheit hierzu.
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Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 6 in einem senkrechten Längsschnitt
durch die Rauchkammer einer Lokomotive nach Linie VI-VI der Fig. B.
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Die Fig. 7 ist ein Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. B.
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Die Fig. 8 zeigt ein Ventilgehäuse in Ansicht von oben, teilweise
im Schnitt.
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Das Ventilgehäuse i ist mit drei übereinanderliegenden Kammern 2,
8 und 5 versehen. Die Verbindung zwischen der Abströmkammer 8 und der Einströmkammer
2 wird durch Kegelventile 6 geregelt. Die untere Kammer 5 ist die sogenannte Ausgleich-
oder Entlastungskammer.
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Wie sich aus Fig. i und 2 ergibt, sind die Achsen der einzelnen Ventile
6 in zwei senkrechten, zueinander parallelen Ebenen oder Reihen, die quer zur Längsachse
der Rauchkammer verlaufen, angeordnet, wodurch es ermöglicht wird, dem Ventilgehäuse
eine solch geringe Länge zu geben, daß es, wie aus Fig. i ersichtlich ist, innerhalb
des Mantels 29 der 2:iichkammer des Kessels untergebracht werden Der Rauchkammermantel
29 ist im '.`:Hefen Teil mit einer durch einen Deckel ver-.":chtössenen Öffnung
30 versehen, durch welche das Ventilgehäuse von oben ein- und ausgebaut werden
kann.
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Zum Heben und Senken der verschiedenen Ventile sind zwei Steuerwellen
io und 15 vorgesehen, von denen die Welle io in der Ausgleichkammer 5 gelagert und
mit Nocken ii versehen ist, die auf entsprechende Anschlagflächen an den Ventilspindeln
28 einwirken. Diese Welle wird von außen, z. B. durch ein (nicht dargestelltes)
Gestänge vom Führerstande aus gedreht, wobei die Nocken oder Hubdaumen ii bei einer
Drehung der Welle io in Richtung des Pfeiles der Fig.3 zunächst das bekannte Hilfsventil
4 und danach erst die Ventile 6 der Reihe nach anheben. Die Nockenwelle io besitzt
gegenüber dem Hubdaumen ii eine Gabel 13, in welche ein Finger 14 eingreift,
der an der zweiten Nockenwelle 15 angebracht ist, die parallel zur Nockenwelle io
verläuft und innerhalb der Ausgleichkammer 5 der zweiten Ventilreihe angebracht
ist. Diese 'Welle 15 besitzt gegenüber dem Finger 14 Hubdaumen 16, so daß beim Drehen
der Nockenwelle io im Sinne des Pfeiles der Fig. 3 die Welle i5 in entgegengesetztem
Sinne gedreht wird und die Ventile 6 der beiden Reihen angehoben und bei Drehung
der Welle io in entgegengesetzter Richtung gesenkt werden. Im letzteren Falle wirken
die Hubdaumen ii und 16 auf die unteren Anschläge 17 an den Verlängerungen der Ventilspindeln
28 unterhalb der Ausgleichkolben 7 bzw. auf einen Bund 18 am unteren Ende der Spindel
des Hilfsventils q.. Die Reihenfolge, in der die verschiedenen Ventile geöffnet
und geschlossen werden, wird durch eine entsprechende gegenseitige Anordnung der
Hubdaumen ii und 16 auf den Wellen io und 15 bestimmt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i, 2 und 3 liegen die Ventile
innerhalb der beiden Querreihen in Ebenen, die parallel zur Längsachse des Lokomotivkessels
verlaufen. Bei dem Ausführungsbeispiel -nach Fig. 4 und 5 sind dagegen, wie sich
aus Fig.4 der Zeichnung ergibt, die Ventile in den Querreihen seitlich gegeneinander
versetzt, wie aus der Anordnung der Deckel 21 bzw. 27 des Reglerventilgehäuses ersichtlich
ist. Die Hauptnockenwelle 23 überträgt ihre Bewegung' auf die zweite, zu ihr parallele
Nockenwelle 24 durch Vermittlung von Zahnsegmenten 25 und 26, die an den Wellen
23 und 24 außerhalb des Ventilgehäuses angebracht sind. Das Hilfsventil wird durch
die Welle 24 betätigt.
Bei den beiden Ausführungsbeispielen ist
die Anordnung so, daß die zweite Nockenwelle, wie bekannt, von der Hauptnockenwelle
durch ein einziges Zwischenglied angetrieben wird. Man kann statt dessen auch für
jedes der Ventile der zweiten Reihe ein besonderes Übertragungsglied verwenden.
In jedem Falle ist aber die Anordnung so, daß das Hilfsventil zuerst geöffnet und
zuletzt geschlossen wird, während die Hauptventile in entsprechender Reihenordnung
folgen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6, 7 und 8 sind die gleichen
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das Ventilgehäuse i ist mit einem
Überhitzerdampfkasten 31 in der Rauchkammer 29 vereinigt. Der Kesseldampf
durchströmt, wie üblich, die in den Rauchrohren des Kessels untergebrachten Überhitzerrohre
und tritt dann in überhitztem Zustande in das Ventilgehäuse i ein, aus dem der Dampf
durch die Stutzen 9 zu dem zur Maschine führenden Dampfrohr 37 strömt. Die Reglerventile
6 sind hier ebenfalls in zwei quer zur Längsachse des Kessels angeordneten Reihen
untergebracht, aber nicht so, wie bei den beiden ersten Ausführungsbeispielen, daß
die Achsen 28 der Ventile in den beiden Reihen parallel zueinander sind, sondern
die Achsen der Ventile in der einen Reihe stehen unter einem Winkel zu den Achsen
der Ventile in der anderen Reihe. Ferner ist die Anordnung bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel so, daß die Schnittlinie der Ebenen, in denen die Spindeln 28
der beiden Ventilreihen liegen, durch die untere Ausgleichkammer 5 geht und daß
auf dieser Linie die Mittelpunkte der Hubdaumen =i der Nockenwelle zo liegen. Bei
diesem @ Ausführungsbeispiel ist für beide Reihen der Ventile 6 nur eine einzige
Nockenwelle =o notwendig.