DE660341C

DE660341C - UEberstromselbstschalter mit Kniehebelschaltwerk

Info

Publication number: DE660341C
Application number: DEST53652D
Authority: DE
Original assignee: Stotz Kontakt GmbH
Current assignee: Stotz Kontakt GmbH
Priority date: 1935-06-29
Filing date: 1935-06-29
Publication date: 1938-05-21

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM

21. mai

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21c GRUPPE ü8

Stotz-Kontakt G. m. b. H. in Mannheim-Neckarau

Überstromselbstschalter mit Kniehebelschaltwerk Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Juni 1935 ab

Unter den verschiedenen Schaltergesperren, die, für Überstromselbstschalter geeignet sind, spielt das Kniegelenkschaltwerk die verbreitetste Rolle, weil es die Möglichkeit der erwünschten Kipphebel- oder Druckknopfbedienung bietet, ohne große Schwierigkeiten auf kleinem Raum untergebracht werden kann und ferner eine Ausbildung zuläßt, die auch von Hand eine sprunghafte Aus- oder Einschaltung gewährleistet. Ein Nachteil der bekannten Kniehebelschaltwerke besteht darin, daß sie große Massen zu bewegen haben und eine verhältnismäßig große Zahl von Gelenkstellen im Kniegelenk aufweisen, die die Reibung im Kniegelenk erhöhen. Dadurch wird die Schaltgeschwindigkeit beeinträchtigt und damit auch die Eigenzeit des Schalters, d. i. diejenige Zeit, die das Schaltwerk braucht, um mit der Öffnung der Kontakte zu be-

ginnen, herabgesetzt. . -

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kniegelenkschaltwerk für Überstromselbstschalter jeder Art, bei dem die bisherigen Nachteile vermieden bzw. um ein beträchtliches Maß gemindert sind. Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, die Kniehebel als Rohrstücke auszubilden, zwischen denen in entsprechenden Aushöhlungen der einander zugekehrten Rohrenden eine Kugel gelagert ist. Das zu weite Durchdrücken der Kniehebel über die Totpunktlage hinaus wird in einfacher Weise dadurch vermieden, daß das eine der Rohrstücke stirnseitig mit einem Ansatz versehen wird, mit dem es sich in der Einschaltstellung auf dem anderen Rohrstück abstützt.

Der Eingriff der Kniegelenkteile kann noch durch besondere Ausbildung gesichert werden. Zweckmäßig ist es, die Kugel selbstklemmend an dem Ende des einen Rohrstückes anzuordnen und an dem zweiten Rohrstück einen die Kugel teilweise umfassenden Lappen vorzusehen, dem, um ein Durchknicken des Gelenkes zu ermöglichen, an dem ersten Rohrstück eine Ausnehmung entspricht. Schließlich ist es auch noch möglich, die beiden Rohrstücke einschließlich der zwischen ihnen ruhenden Kugel durch eine umschließende Schraubenfeder in ihrer Lage zu sichern.

Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes erkennen; angenommen ist ein Getriebe für einen sog. Sockelselbstschalter. Abb. 1 zeigt unter Fortlassung aller für die Erfindung unwesentlichen Teile die Einschaltstellung. Abb. 2 stellt das Kniegelenk für sich in einer anderen Ansicht dar. Abb. 3 veranschaulicht die Ausschaltstellung. Abb. 4 läßt ebenfalls die Ausschaltstellung" erkennen, jedoch mit bereits wieder gestrecktem Kniegelenk.

Auf einem Schaltersockel α ist ein fester Schaltkontakt tr und eine Feder C befestigt, die als Ausschaltfeder wirkt und an ihrem freien Ende den beweglichen Schaltkontakt d trägt. Zum Antrieb beim Schalten von Hand dient

ein Kipphebel e. Als Kniehebel dienen zwei Rohrstücke / und g, von denen das erstere über eine Lasche h am Kipphebel e angelenkt ist, während das zweite Rohrstück g an seinem freien Ende vermittels eines Bolzens / eine Rolle/ trägt, die auf der Federn abrollen kann. Der Bolzen/ ist in einem Schlitz/« des Schaltergestelles k (nur in Abb. 4 dargestellt) geführt; der Gelenkbolzen η des oberen Rohrstückes/ ist durch die Laschec um einen festen Punkt drehbar gelagert. Zwischen den beiden Rohrstücken f, g liegt eine Kugel p. Die Kugel/9 ist in das untere Rohrstückg einfach fest eingedrückt, das obere Rohrstück/ besitzt stirnseitig zunächst einen Ansatz/·, mit dem es sich, am oberen Rande des Rohrstückes g abstützt, so daß ein Durchknicken über die in Abb. 1 gezeichnete Lage hinaus nach links im Zeichnungsbilde nicht möglich ist. Weiter besitzt das obere Rohrstück / einen Lappen s, dem eine Ausnehmung i des unteren Rohrstückes σ entspricht (vgl. besonders Abb. 2). Hierdurch wird der Eingriff zwischen dem oberen Rohrstück/ und der Kugel gesichert und gleichwohl ein Durchknicken in die Ausschaltstellung (Abb. 3 und 4) ermöglicht. Um das Durchknicken des Gelenkes herbeizuführen, ist an dem unteren Rohrstückg ein 'Bolzen« vorgesehen, auf den die Auslösevorrichtungen, Elektromagnet, Thermostat oder eines von beiden, einwirken. Die Wirkungsweise ist folgende:

Das Zusammensetzen des Kniegelenkes erfolgt durch Anlenken des oberen Rohrstückes/ an die Laschen Λ und c sowie das Einsetzen des Bolzens/ in den Schlitz/« und das Einlegen der Kugel p. In Abb. 4 ist angenommen, daß die Rohrstücke /, g einschJießlieh der Kugel ρ von einer Schraubenfeder ν umschlossen sind, die den Eingriff der Teile zusätzlich, sichert. Diese Feder ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.

Beim Ansprechen des Schalters wirkt die Auslösevorrichtung auf den Bolzen« ein und bringt dadurch das Kniegelenk zum Durchknicken (Abb. 3). Der Betätigungshebel a kann durch Eigengewicht oder durch eine besondere Feder in die aus Abb. 4 ersichtliche Stellung umgelegt werden, wodurch das Kniegelenk wieder gestreckt wird (Abb. 4). Das Einlegen des Schaltstückes d in die Einschaltstellung erfolgt dann wie bei jedem anderen Kniehebelschalter.

Claims

Patentansprüche:

1. Überstromselbstschalter mit Kniegelenkschaltwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Kniehebel als Rohrstücke (f, g) ausgebildet sind, zwischen denen in entsprechenden Aushöhlungen der einander zugekehrten Rohrenden eine Kugel (p) gelagert ist.

2. Überstromselbstschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das eine (/) der Rohrstücke (/, g) mit einem stirnseitigen Ansatz (/·) versehen ist, mit welchem es sich in der Einschaltstellung auf dem anderen Rohrstück (g) abstützt.

3. Überstromselbstschalter nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriff der Teile {f,g>p) durch selbstklemmende Anordnung der Kugel (p) in dem einen Rohrstück (g) und durch einen an dem zweiten Rohrstück (/) · vorgesehenen/ die Kugel (p) teilweise umfassenden Lappen (s) gesichert ist, dem am ersten Rohrstück (/) eine Ausnehmung (t) entspricht.

4. Überstromselbstschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (/, g) und die zwischen ihnen gelagerte Kugel (p) durch eine umschließende Schraubenfeder (v) in ihrer Lage zueinander gesichert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen