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Lastausgleichsvorrichtung, insbesondere für Waagen Die Erfindung betrifft
eine Lastausgleichsvorrichtung, insbesondere für Waagen, bestehend aus zwei oder
mehr an Tragbändern oder ähnlichen elastischen Tragmitteln unter Last auf oder ab
steigenden und mit verschiedener Winkelgeschwindigkeit ausschwingenden Neigungspendeln
nach Patent 643 592.
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Nach dem Hauptpatent wird mit einem an Tragbändern o. dgl. auf oder
ab steigenden Neigungspendel, an dem die Belastung mittels elastischer Bänder o.
dgl. angreift, ein zweites oder auch mehrere zusätzliche Neigungspendel derart gekuppelt,
daß vom Augenblick ihres Zusammenwirkens an die zwei oder mehr Neigungspendel mit
verschiedener Winkelgeschwindigkeit ausschwingen. Unter Wegfall weiterer Übertragungsmittel
kann dabei das am raschesten ausschwingende Pendel unmittelbar zur Lastanzeige benutzt
werden. Durch die Überlagerung der Drehmomentwerte entsteht eine zusammengesetzte
Lastausgleichswirkung dieser gekuppelten Pendel, die im allgemeinen in anderem Maße
zunimmt als der Winkelausschlag der Pendel; die Skalenteilung wird dabei ungleichmäßig.
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Zeichnet man in einem Schaubild als Abszissen die Ausschlabgvinhel
.eines der Pendel, vorzugsweise des raschesten, und als Ordinaten die dem zugehörigen
Ausschlag entsprechenden Drehmomente der Pendel übereinander ein, so ergibt sich
eine Summenkurve als Kennlinie der jeweiligen Pendelkombination (Charakteristik),
die auch die ausgeglichene Last angibt. Auf Strecken gleicher Skalenteilung verläuft
diese Kennlinie geradlinig, dagegen bei ungleicher Skalenteilung gekrümmt; ihre
Neigung gegen die Waagerechte, die Abszisse, bildet für jeden Kurvenpunkt, also
für jeden Ausschlag der Pendel und für die damit ausgeglichene Belastung das Maß
für die Größe der Teilung auf der Anzeigeskala.
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Die Erfindung bezweckt eine Weiterbildung der Pendelanordnungen gemäß
dem Hauptpatent in nützlicher Weise, derart, dah sich für einen beträchtlichen Teil
des Meßbereiches eine gleiche oder annähernd gleiche Skalenteilung ergibt, ohne
daß besondere zusätzliche Einrichtungen hierfür erforderlich werden. Solche gleichmäßig
geteilte Meßbereichstrecken können am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Gesamtmeßbereiches
erwünscht sein. Sie sollen zumeist auch eine größere Ablesegenauigkeit bei entsprechend
flacherem Verlauf der Kennlinie als auf dem
Skalenrest ergeben,
d. h. auch kleinste Lastzunahmen sicher erkennen lassen.
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Es ist bekannt, bei Neigungswaagen mit-, kleinerem Schwingbereich
(etwa bis 5o° Aus schlag) eine gleichmäßige Skalenteilung durch zu erreichen, daß
der Lastarm bei stei=-gender Belastung verkleinert wird; dabei, wird z. B. der Lastarm
durch eine Halbkreislastkurve ersetzt, an der die Belastung mittels eines Bandes
angreift. Es ist auch bekannt, Zahnräder oderZahnstangen mit dem bekannten Übelstand
des Zahnspieles für die Betätigung des beweglichen Teiles der Anzeigevorrichtung
zum gleichen Zweck zu benutzen. Die Herstellung solcher besonderen Einrichtungen
ist dabei meist teuer und nicht einfach.
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Demgegenüber gestattet die Anordnung gekuppelter Neigungspendel gemäß
dieser Erfindung dieVerwendung schneidenlos gelagerter und einen großen Eigenschwingbereich
besitzender Wälzkörper, deren wirksame Flächen als Kreiszylinder einfach und mit
größter Maßhaltigkeit herzustellen sind und deren Abmessungen so gewählt werden
können, daß die nötige Unveränderlichkeit der wirksamen Hebelarme gewährleistet
ist.
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Die Erfindung bewirkt lediglich durch die Abstimmung der Lastausgleichswirkung
und des Zusammenwirkens der Pendel, die alle einen zum L astausgleich benutzten
Schwingbereich von mehr als 9o° besitzen, über einen größeren Teil des Meßbereiches
hin eine gleiche oder annähernd gleiche Teilung der Meßstrecken, wobei das rascher
ausschwingende Pendel seine größte Lastausgleichswirkung bereits erreicht, bevor
die Lastausgleichswirkung des langsameren Pendels bzw. des ersten der langsameren
Pendel ein Drittel ihres Höchstwertes erreicht hat.
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Vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich werden solche Neigungspendel
benutzt, die abwechselnd negativen und positiven Lastausgleich bewirken. Je nach
dem beabsichtigten Zweck der Ausbildung eines bestimmten Teiles des Meßbereiches
mit geradlinigem oder flachem Verlauf der Kennlinie kann zunächst nur ein Pendel
allein und erst nach Durchlaufen eines Teiles seines Schwingbereichs dieses Pendel
mit dem zweiten oder auch mit einem dritten usw. gemeinsam zum Lastausgleich dienen
oder eine Kuppelung beider Pendel von Anfang an vorgesehen werden.
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Abb.I zeigt das Zusammenwirken zweier Pendel derart, daß für den größeren
Teil des Gesamtmeßbereiches (in Prozent der Höchstlast ausgedrückt) der Lastausgleich
durch das zugleich als Ablesemittel benutzte raschere Pendel mit der Kennlinie 1-i
allein erfolgt, das gekuppelt mit dem zweiten Pendel sodann den flachen Teil 2-2
der Kennlinie für den Rest des Meßbereiches mit nahezu gleicher Teilung ergibt.
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Abb. II zeigt das Zusammenwirken eines bis 36o° benutzbaren Skalenpendels
mit einem nur halb so rasch umlaufenden, his 18o° seines eigenen Ausschlages benutzbaren
zweiten Pendel (gestrichelte Kennlinie).
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Ab.b. III zeigt in vereinfachter schematischer Darstellung eine Ableseanordnung
für ein mit einer Spiralskala versehenes, unter Last an seinen Tragbändern aufsteigendes
Pendel gemäß der Erfindung und Abb. IV eine Abwandlung der Ableseanordnung ebenfalls
an einem unter Last aufsteigenden Pendel mit Unterteilung der Skala in (gestrichelt
gezeichnete) spiralige Streifen.
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Die erfindungsgemäße Pendelkombination nach Abb. I ergibt einen angenähert
geradlinigen Verlauf der Kennlinie im Bereich 2-2, also in der -Nähe der Höchstlast.
Der Anfang der Kennlinie 1-z-2-2 wird durch die reine Kosinuskurve i-i gebildet,
die die Kennlinie jedes ungekuppelten Umlaufpendels von mehr als 9o° Schwingbereich
darstellt; ebenso würde die Kennlinie des zweiten, langsameren Pendels, für sich
allein gezeichnet, eine reine Kosinuskurve sein, wie dies in Abb.II der Fall ist.
Nach der Pendelkuppelung geht die Kennlinie in ihren flachen Teil 2-2 über, der
sich bis zu einem Ausschlag von d.4o° des Skalenpendels (Hauptpendel) erstreckt.
Von 21o° Ausschlag an beginnend und ausdehnbar bis d.40°, kann so das letzte Viertel
der Höchstlast, also für iooo kg die letzten 25o kg von 75o kg ab, mit erhöhter
Ablesegenauigkeit an der Skala des Hauptpendels angezeigt werden. Am ungekuppelten
Pendel i-1 verzichtet man aber im allgemeinen auf die ersten Ausschlagwinkelgrade
dicht beim Mullpunkt, so daß das letzte Viertel des Meßbereiches zweckmäßig erst
bei 22o° beginnt. Die Kennlinie verläuft in ihrem Teil 2-2 praktisch geradlinig
zwischen 24.0° und 38o° des größtmöglichen Umlaufes des Hauptpendels; von 38o° bis
44o°, wo durch den Meßbereich dieser Pendelkombination der Höchstwert erreicht wird,
denn nunmehr sinkt der Kurventeil 2-2 der Kennlinie wieder; verläuft die Kennlinie
absichtsgemäß flacher, liefert hier also eine noch etwas größere Meß- und Ablesegenauigkeit
(weitere Skalenteilung) als auf dem geraden Teil zwischen 24.0° und 38o°. Von dem
bis q4o' ausdehnbaren Meßbereich des Hauptpendels entfallen also die letzten 2oo°
auf den Teil der erhöhten Meßgenauigkeit für das letzte Viertel der Höchstlast.
Tatsächlich können aber alle Belastungen dadurch, daß auf der Lastseite entweder
s/4 oder 1/2 oder-/, der Höchstlast zu kleineren Belastungen, etwa durch
Schaltgewichte, hinzugefügt
«erden, in dein flachen Teil der Kennlinie
und in diesem Bereich höherer Genauigkeit gemessen werden; für Grobwägung genügt
stets die Genauigkeit des Teiles 1-1. Wählt man beispielsweise den Durchmesser der
mit dem Hauptpendel fest verbundenen Skala, die um 44o° umläuft, mit 36 cm, so ist
am Skalenaußenrand für die letzten 25o Tausendstel der Höchstlast eine Meßstrecke
von Ego mm verfügbar, d. h. für 1/400o der Höchstlast etwa 0,7 inm. Der Skalenscheibenaußenrand
läßt sich bei Pendelumläufen von mehr als 36o° für den Schlußteil der Kennlinien
am besten bei unter Last absteigenden Pendeln verwenden, wenn ähnlich, wie inAbb.III
gezeigt, etwa oben an der Skala durch ein Fenster oder eine Blende abgelesen wird.
Bei unter Last ansteigendem Pendel kann aber auch unten an der Skala abgelesen werden,
wobei der Lastträger (Lastschale) neben oder über dein Skalenpendel angeordnet sein
kann. Das Skalenpendel kann nach Überschreiten der Höchstlast entweder auf seinem
Stützträger den Lastträger aufsitzen lassen oder sich selbst gegen einen Anschlag
anlegen.
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Die Grundlage der Kennlinie des in Abb. I gezeigten Beispiels einer
Pendelkombination gemäß der Erfindung ist ein Winkelverhältnis von 20: 17 und ein
Produktverhältnis von 30 : 42 bei Kuppelung von 16o° Umlauf des Hauptpendels an.
Das besagt: .
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Bis zu seinem Umlauf um 16o Zentriwinkelgrade bewirkt das rascher
ausschwingende Hauptpendel allein den Lastausgleich. Bei 16o° beginnt das langsamer
ausschwingende Zusatzpendel mit dein Hauptpendel so zusaminenzuwirken, daß es jedesmal
nur 17 Zentriwinkelgrade umläuft, wenn das mit ihm nunmehr gekuppelte Hauptpendel
um 2o Zentriwinkelgrade umläuft. Das Produkt aus dem Gewichtswert des Umlaufgewichts
mal Mittelpunktsabstand des Umlaufgewichtschwerpunktes ist bestimmend für den durch
das zugehörigePendel bewirkbarenLastausgleich; multipliziert mit dem Kosinus des
durch die Verbindungslinie dieses Schwerpunktes mit dem Mittelpunkt des Pendels
und durch die Waagerechte gebildeten Zentriwinkels ergibt dieses Produkt die ausschlaggebende
Veränderliche in der Bestimmungsgleichung für die Einzeldrehmomente, deren Summenliurvc
die Kennlinie der Pendelkombination ist. Das Produkt des Hauptpendels verhält sich
also zum Produkt des Zusatzpendels im Beispiel wie 30 : 4a. Durch die Festlegung
des Produktverhältnisses, des Winkelverhältnisses und des Pendelstandes beim Kuppelungsbeginn
ist jede Kombination eindeutig bestimmt.
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Durch Verlegen des Punktes des Kuppelungsbeginnes (im Beispiel bei
i(o°) und Änderung sowohl des Produktverhältnisses wie des Verhältnisses der Winkelintervalle
beim Zusammenwirken der Pendel ergeben sich Änderungen der Kennlinie und somit der
Meßgenauigkeit an beliebigen Stellen der Kennlinie; es kann auch durch Einkoppelung
eines dritten Pendels am ersten oder zweiten Pendel der flache oder geradlinige
Verlauf der Kennlinie beliebig verändert und insbesondere erweitert werden.
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Bei einem Winkelintervallverhältnis von 2o : 16 und einem Produktverhältnis
von 30 : 46 bei Kuppelung voll 15o° Umlauf des Hauptpendels an verläuft z. B. die
Kennlinie praktisch geradlinig von 25o° bis 41o° und sodann wieder etwas flacher
bis 4401 des Umlaufes des Hauptpendels. Mißt man das letzte Viertel der Höchstlast
auf dem fast völlig gleichmäßigen Teil zwischen 25o° und 41o°, so stehen dazu 16o
Skalenbogengrade zur @Terfügung.
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Schaltet man zu zwei Pendeln ein drittes zwecks weiterer Ausdehnung
des flachen, nahezu geradlinig verlaufenden Teiles der Kennlinie hinzu, bevor die
Kennlinie der ersten beiden Pendel ihren Höchstwert ' erreicht, so erzielt man leicht
mehr als 11/2 Umläufe des Hauptpendels und damit sehr große Meßstrecken für das
letzte Viertel. Eine vorteilhafte Kombination von drei Pendeln bestimmt sich etwa
für ein Produktverhältnis von 30:43 :42 bei einem Winkelintervallverhältnis von
20: 16:15 und Kuppelung des zweiten Pendels mit dein Hauptpendel ab 1:I5° Umlauf
des Hauptpendels und des dritten ab 445° Umlauf des Hauptpendels. Dabei fällt das
letzte Viertel der Höchstlast in den Meßbereich zwischen 285° und 625° und kann
über 34o° oder reichlich den halben Gesamtausschlag hin gemessen werden; das Hauptpendel
macht dabei etwa 13/4 Umläufe, wenn man es so, wie in Abb. I eingezeichnet, von
Anfang an über seinen ganzen möglichen Schwingbereich benutzen will. Selbstverständlich
kann man aber auch nur einen kleineren Schwingbereich benutzen, ohne die Kennlinie
zu verändern, für die erfindungsgemäß wesentlich ist, daß das Hauptpendel seine
größte Lastausgleichswirkung bereits erreicht, bevor die Lastausgleichswirkung des
langsameren Pendels bzw. des ersten der langsameren Pendel ein Drittel ihres Höchstwertes
erreicht hat.
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Auch bei den in Abb. II gezeigten Pendelkombinationen erreicht das
Hauptpendel seine größte Lastausgleichswirkung, bevor das langsamere Pendel (gestrichelt)
ein Drittel des Höchstwertes seiner Lastausgleichswirkung erreicht hat. Würden beide
Pendel gleichzeitig ihre größte Lastausgleichswirkung erreichen, so würde der Verlauf
der Kennlinie
nicht gestreckt, sondern im Gegenteil stärker gekrümmt.
Das langsamere Pendel füllt in Abb. I und in Abb. II den Lastausgleichsverlust des
Hauptpendels, den dieses nach Erreichen seines Höchstwertes erfährt, dadurch gemäß
dem Hauptpatent aus, daß seine Lastausgleichswirkung stärker wächst, als die des
mit ihm gekuppelten Hauptpendels abnimmt. Verlegt man nach Abb. I den Kuppelungsbeginn
von 16o0 des möglichen Hauptpendelumlaufes nicht nur bis i5o' zurück, sondern bis
zu 9o0, also bis zum Durchgang des Hauptpendelschwerpunkts durch die durch seine
Mittelachse gelegte senkrechte Ebene, und wählt weiter -den Kuppelungsbeginn zugleich
als Skalennullpunkt, so entsteht aus Abb. I genau die Kennlinie der Abb. II dann,
wenn das Winkelintervallverhältnis 2o : 1o statt 20:17 und das Produkts erhältnis
30:210 oder i : 7 statt 30 : 42 oder i : 1,4 beträgt.
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Beim Kennlinienverlauf nach Abb.II erfolgt auf einen vollen Umlauf
des Hauptpendels (Skalenpendel) also genau ein halber Umlauf des zweiten Pendels.
Die Kuppelung erfolgt so, daß das Hauptpendel sein größtes Drehmoment dann gerade
erreicht, wenn das Zusatzpendel aus der Nullstellung heraus ber ei *ts 45' zurückgelegt
hat.
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Für das Produktverhältnis 1 : 7 und das Winkelverhältnis 20 : 1o ergibt
sich zwischen 9o0 und 27o° des Skalenumlaufes eine größte Abweichung der Drehmomentzunahmen
für je t ° Skalenausschlag um weniger als 1J2 %. Die kleinsten Zunahmen liegen dabei
bei 9o0 bzw.
270' und sind von den größten Zunahmen um höchstens 1,5 °/o
verschieden. Ein reines Sinuspendel als langsameres Pendel, das statt mit einem
Skalenpendel ebenso mit einer ausgewuchteten Skalenscheibe im Winkelverhältnis 2o
: 1o gekuppelt wäre, würde an der Skala zwischen 9o0 und
270'
entsprechendeßrehmomentzunahmen
von sehr viel größerer Verschiedenheit aufweisen, da dann Zunahmen um 175 Einheiten
als Größtwert solche um nur 124 Einheiten als Kleinstwert gegenüberstehen, welch
letzterer also um 30 °% geringer ist als der Größtwert, der die Skalenteilung bestimmt;
die gekuppelten Pendel haben dagegen zwischen 9o0 und 27o° nur Zunahmen um vergleichsweise
i25 oder 126 Einheiten (Grenzen 12q.,8 und 126,2) mit kleinem Spielraum. Verglichen
mit einem reinen Sinuspendel (A) ist für diese Pendelkombination i
: 7 (B)
und eine weitere, die ebenfalls bei 450 Ausschlag des Zusatzpendels den Höchstwert
des Skalenpendelmomentes besitzt, aber ein Produktverhältnis i : 7,3 (C) aufweist
und schließlich für eine das Produktverhältnis 1 :5 und das Skalenpendelhöchstmoment
bei 550 Ausschlag des Zusatzpendels besitzende Pendelkuppelung (D) die Drehmomentzunahme
in gleichen Einheiten je Grad Ausschlag an der Skala bei einem Ausschlag von
20° 400 60° 80° 100° 120° 1.40° i6o° 180° |
A 29 58 86 111 133 15o 164. 172 175 Einheiten |
B 79 98 112 121 125 126 126 126 125 - |
C 76 96 112 121 126 127 127 127 127 - |
D Zoo 125 138 147 145 137 129 =x8 109 - |
Die Pendelkuppelungen B und C liegen ebenso wie das Einzelpendel A symmetrisch;
sie laufen also von i8o0 Skalenausschlag mit Momentzunahmen von 125 Einheiten zwischen
18o0 und igo0 bzw. von nur noch 98 Einheiten bei 32o0 Ausschlag der Skala von B
und entsprechend von 127 Einheiten bzw. 96 Einheiten für C. Die Pendelkuppelung
D hingegen ist unsymmetrisch gegenüber der Skalenmitte gewählt worden (Höchstwert
bei 550 statt q.50); ihre Momentzunahme ist am größten zwischen 6o0 und 12o0 des
Skalenumlaufes und fällt nach beiden Seiten gegen 2o0 und 18o0 zu ab; bei Zoo' ist
die Zunahme nur noch rot Einheiten und bleibt weiterhin zwischen 98 und roo Einheiten
bis 310' Skalenausschlag. Während die Pendel B und C also eine weitgehend gleiche
Teilung über das zweite und dritte Viertel ihres Meßbereiches besitzen, haben die
Pendel D eine solche über die zweite Hälfte ihres Meßbereiches hin und erreichen
für die halbe Höchstlast etwa dasselbe wie die Pendel nach Abb.I für das letzte
Viertel der Höchstlast. Die Anordnungen
B, C und
D nach Abb. II sind
aber besonders auch deshalb vorteilhaft, weil beide Pendel dabei ständig gekuppelt
sind.
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Für die nach Abb. II ständig im Eingriff miteinander arbeitenden Pendel
ist aber auch von Bedeutung, daß jeder Skalenumlauf ein in sich geschlossenes Ganzes
bildet, wobei die Anfangs- und Endneigung der Kennlinie gegen die Waagerechte ineinander
übergehen. Man braucht nun nach dem ersten Vollumlauf der Skala nur ein drittes
Pendel mit den ersten beiden so zu kupppeln, daß es dann zu wirken beginnt, wenn
das zweite Pendel seine größte Lastausgleichswirkung überschreitet und diese nun
weiterhin wieder abnimmt, und das Umlaufgewichtsprodukt doppelt so groß zu wählen,
wie das des zweiten Pendels, und kann auf diese Weise an den ersten Skalenumlauf
einen
völlig gleichartig geteilten zweiten Umlauf anreihen. Dabei liefert das dritte Pendel
nämlich ebensoviel Momentzuwachs, wie anfangs und weiterhin das zweite Pendel es
beim ersten Skalenumlauf tat, weil es den Ausfall beim Rücklauf des zweiten Pendels
ersetzt. Daran anschließen läßt sich ebenso für einen dritten Skalenumlauf ein viertes
Pendel, das wiederum stets doppelt so stark zu wirken hat, wie das zweite Pendel
und so fort. Jedes weitere Pendel braucht also nur ebenso rasch umzulaufen und doppelt
so stark zu wirken wie das zweite; dadurch erhält man eine mehrfach umlaufende Pendelwaage,
die nun auch keine Spiralskala mehr für mehrfachen Skalenumlauf erfordert, weil
jederUmlauf eine volle geschlossene und stets gleichmäßig wiederholbare Periode
darstellt.
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Wohl aber hebt sich dabei das erste und die folgenden Pendel bei aufsteigender
Bewegung an den Stützbändern (bei unter Last absteigender Bewegung der Pendel ist
es umgekehrt), und die Skala liegt daher bei den verschiedenen Umläufen jeweils
um den Betrag der Abwickelung der Stützbänder für einen Vollumlauf höher bzw. tiefer
als beim .vorhergehenden Umlauf. Das führt bei Benutzung einer einfachen Spirale
nach Abb.III oder spiraliger Strahlen nach Abb. IV für die Skala zu einer ebenso
einfachen wie zweckmäßigen Ableseeinrichtung: Am Waagengehäuse wird ein Fenster
nach Abb.III mit Gewichtsstreifen angebracht, hinter denen sich die Spirale oder
zwecks bessererAusnutzung des Skalendurchmessers. wie Abb.IV zeigt, spiralige Skalenstreifen
entsprechend der Belastung bewegen-, sie brauchen nunmehr nur noch die letzten Gewichtsdezimalen
zu enthalten und anzuzeigen, während die vollen Hundert oder Tausend oder ein beliebiges
Vielfaches davon jeweils am zugeordneten Streifenausschnitt des Gehäuses verzeichnet
sind, wie dies die Abb. III und IV zeigen. Bei Unterteilung der Skala in Spiralstreifen
müssen diese selbstverständlich die ihrem Meßbereich jeweils entsprechende Länge
und die Fensterstreifen pas-'sende Höhe besitzen. Der feste Teil der Ableseeinrichtung
kann in üblicher Weise am Gehäuse angebracht sein (Visiermarken) oder nach dem Hauptpatent
durch die Stützbänder des Skalenpendels gebildet werden. In bekannter Weise kann
ferner die von einem der Pendel getragene Skalenscheibe, z. B. auf der Rückseite,
eine zu unmittelbarem Gewichtsabdruck benutzbare Negativform der Skala tragen, die
mittels Farbbandes oder im Hoch-oder Flachdruckverfahren das ausgeglichene Gewicht
auf einer gegen die Negativform angepreßten Wiegekarte o. dgl. aufzudrucken gestattet.
Die Einzelteile der Pendel, ihre Wälzkörper, Skalenscheiben, Umlauf- und Reglergewichtsmassen
können in den bekannten spanlosen Formverfahren,. besonders aus Kunstharzpreßstoffen,
Leichtmetallen usw., mit größter Maßhaltigkeit und Oberflächenhärte hergestellt
und auch miteinander und mit den Stützbändern oder den anderen Bändern oder ähnlichen
elastischen Mitteln zur Sicherung der Belastungsübertragung zweckmäßig verbunden
werden. In seiner Nullstellung kann der den beweglichen Teil der Anzeigevorrichtung
tragende Wälzkörper auch zum Ausgleich der Totlast des Lastaufnahmeorgans oder eines
Teiles dieser Totlast benutzt werden. Die Stützbänder und Stützbandträger können
insbesondere gegen die Senkrechte eine geringe Neigung von 1/2° bis etwa 3° derart
erhalten, daß die Stützbänder gegen Führungsflächen anliegen, wodurch die Stützlinie
der Pendel unter die durch die Pendelachse verlaufende waagerechte Ebene gesenkt
wird.
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Die beschriebene gemeinsame Wirkungsweise schneidenloser Pendel gemäß
der Erfindung beschränkt sich keineswegs nur auf die im einzelnen behandelten Beispiele.
Solche Pendelzusammenstellungen mit jeweils anderer Abstimmung des Gewichtsproduktverhältnisses,
des Winkelintervallverhältnisses und des Pendelstandes beim Kuppelungsbeginn sind,
wie in den Beispielen gezeigt wurde, auf denselben Zweck der Erreichung angenähert
gleicher Skalenteilung über weite Skalenstrecken hin abstimmbar. Sie können sowohl
in ortsfeste als auch in ortsbewegliche Lastausgleichseinrichtungen eingebaut und
in den Anordnungen nach Abb.I oder Abb.II mit Schaltgewichtseinrichtungen auf der
Lastseite oder auf der Gewichtsseite zusammenwirken. Ihre Ausbildung und Verwendung
als Einbauaggregate für ältere Waagen und Druckmeßvorrichtungen, wie Federwaagen,
Neigungswaagen, Laufgewichts- oder Schaltgewichtswaagen, ist oft von Vorteil, entweder
zwecks Verbesserung der Meßgenauigkeit älterer Bauarten durch ein solches Aggregat
oder zwecks Vergrößerung ihres Meßbereiches bei gleicher Ablesegenauigkeit oder
für beide Zwecke zugleich in entsprechendem Maße.
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An Stelle oder neben der vorzugsweise vorgesehenen Verwendung des
raschesten Pendels der erfindungsgemäßen Pendelkombinationen als Träger des beweglichen
Teiles der Anzeigevorrichtung gemäß dem Hauptpatent kann eine Verwendung oder zusätzliche
Verwendung an sich bekannter optischer Ablesemittel vorgesehen werden, für die auch
Winkelspiegel oder Prismen in an sich ebenfalls bekannter Weise benutzbar sind.
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Das Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Zusammenwirkens von zwei
oder mehr Neigungspendeln zwecks Erreichung gleicher
oder annähernd
gleicher Skalenteilung über sehr große Meßbereiche hin ist ungemein vielseitig;
besonders eignen sich solche Pendel, wenn große Neigungshebelausschläge erwünscht
sind und daher zwei Pendel mit dem Winkelintervallverhältnis i : 2 so zusammenwirken,
daß über etwa a5o° oder mehr des Skalenumlaufes, wie z. B. bei den Anordnungen B
und C nach Abb. II, die Drehmoinentzunahmen je Grad Ausschlag nur wenig verschieden
sind. Außer für die bereits erwähnten Zwecke kommen solche Pendelzusammenstellungen
z. B. auch für 2-kg-Wertbriefwaagen, Haushaltswaagen oder Gattierungswaagen u. a.
mehr in Betracht.