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Vorrichtung zur Gesamtpreisermittlunggewogener Waren Gegenstand vorliegender
Erfindung ist eine Vorrichtung, die den Preis einer Ware aus gegebenem Grundpreise
und dem Gewicht eines Wiegegutes ermittelt und selbsttätig aufzeigt.
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Es sind bereits Waagen bekannt, bei denen durch die Wiegeeinrichtung
Schwenkhebel verstellt werden, auf denen einstellbare Angriffspunkte für die den
Gesamtpreis feststellenden Organe, dem jeweiligen Einheitspreise entsprechend, verschoben
werden.
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Ihre wechselnden Abstände vom Drehpunkte der Schwenkhebel beeinflussen
dabei die Ermittlung und Anzeige des Gesamtpreises.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art weisen eine sehr verwickelte
Konstruktion mit außerordentlich zahlreichen Gelenkpunkten auf, deren Reibung ein
einwandfreies Arbeiten der Vorrichtung erschwert.
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Die Erfindung bezweckt nun, diese Nachteile zu beheben, die Konstruktion
zu vereinfachen und so auszubilden, daß die Preisermittlungsvorrichtung mit Leichtigkeit
den meisten Wiegesystemen angepaßt werden kann.
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Das Wesen der Erfindung wird darin gesehen, daß auf den von der Waage
einstellbaren Schwenkhebeln mit der Gesarntpreisermittlungsvorrichtung durch Zugorgane
in Verbindung stehende Schieber vorhanden sind, die bei ihrer Verschiebung auf den
Schwenkhebeln gemäß dem jeweiligen Einheitspreise durch entsprechende Längenänderungen
der mit der Preisermittlungsvorrichtung in Verbindung stehenden Zugorgane die Ermittlung
und Anzeige des Gesamtpreises in einer beliebigen, beispielsweise nach Arteiner
Nachlaufvorrichtung wirkenden Anzeigevorrichtung gestatten.
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Dabei bestehen zwecks Vermeidung von Drehzapfenreibung in den veränderlichen
Zugpunkten und zwecks Benutzung einer möglichst großen Anzahl von Einheitspreisen
die Zugorgane, welche die auf den Schwenkhebeln sitzenden Schieber mit der Gesamtpreisermittlungsvorrichtung
verbinden, aus biegsamen Bändern o. dgl., die mit den freien Enden der Schwenkhebel
verbunden sind.
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Die infolge der Verschiebung der Einheitspreisschieber auftretenden
Gewichtsverlagerungen an den Schwenkhebeln sind in jeder Lage der Schieber selbsttätig
ausgeglichen durch den mit den Schiebern wandernden Hub des Zuggewichtes 35.
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Eine weitere Vereinfachung der Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht
darin, daß die mit dem Klapphebelsystem verbundenen Zugorgane unmittelbar die zu
ermittelnden Werte anzeigen.
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Die Gesamtpreisermittlung geschieht also durch den Wiegeakt selbst.
Die Konstruktion ist nicht an ein bestimmtes Wiegesystem gebunden, sondern ist bei
entsprechender Änderung der Verbindungsteile den meisten Wiegesystemen leicht anzupassen.
In
der Darstellung ist die Erfindung in Verbindung mit einer Ladentischwaage von 2o
Pfund Wiegebereich gedacht.
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Der Wiegemechanismus ist nicht gezeigt, sondern nur die von ihm betätigten
Verbindungsteile (Segmente 23, 24).
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Fig. i zeigt Eine Seitenansicht der Vorrichtung im Schnitt A-B in
Fig. 2.
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Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Vorrichtung im Schnitt C-D in Fig.
i.
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Fig.3 stellt den Arbeitsvorgang schematisch dar.
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Fig.4-.zeigt eine Aufsicht auf Grundpreiseinstellung und Ablesung.
Beschreibung der Vorrichtung Zwei einarmige Hebel i, 2, .schwenkbar in den auf Lagerbock
7 angeordneten Spitzen oder Schneiden 3, 4, 5, 6, werden von den Hubbändern 8, g,
die am hinteren Ausleger der Hebel i, 2 in Punkt i o, ii befestigt sind, durch ein
Zugseil i2 bewegt, das mit Verbindungsstück 13 die Hubbänder 8, q zieht.
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Zugseil 12 ist am Seilrad 14 befestigt, das fest mit dem Zylinder
15 für Gewichtsanzeige verbunden ist (Fig.2). Zylinder 15, leicht drehbar mit seiner
Achse 16 in den Rollenlagern 17, 18 (Fig. i), ist mit dem Wiegemechanismus
wie folgt verbunden: Von zwei auf Achse 16 exzentrisch angeordneten Hubberichtigungsscheiben
ig, 2o laufen die Stahlbänder 21, 22 zu zwei vom Wiegemechanismus wechselseitig
auf- und abwärts bewegten Segmenten 23, 24, deren längste Bewegungen bei z. B. 2o
Pfund Wiegelast den Zylinder 15 eine Vollumdrehung machen lassen (Fig. i).
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Durch die Exzenterscheiben I g, 2o auf Achse 16 wird die in ungleichen
Bewegungsmomenten verlaufende Wiegebewegung berichtigt.
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Ein zweites Paar Hubbänder 25, 26, in Punkt 27, 28 am vorderen Ausleger
der Hebel i, 2 befestigt, ist durch Verbindungsstück 2g an ein Zugseil 3o angeschlossen,
von dem es bewegt wird.
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Das Zugseil 3 0 ist, an Seilrolle 3 1 befestigt, fest
auf Achse 32. Achse 32 mit ihren Rollenlagern 33, 34 wird auf Drehung beansprucht
von dem Zuggewicht 35.
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Das Zuggewicht 35 hängt in den Stahl--bändern- 36, 37, 38 und wirkt
so ständig im Sinne einer Verdrehung auf die in den Rollenlagern 33 gelagerte Achse
32 ein.
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Die Hebel r, 2 werden durch ein Zuggewicht 39, das an Stahlbändern
40, 41, 42, 43 hängt, um die Drehpunkte 3, 4, 5, 6 auf die Lagerkissen 44, 45 herabgezogen.
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Zuggewicht 39 überwiegt das Zuggewicht 35. Seilrolle
31 ist durch Friktionsscheibe 46 und Druckfeder 47 auf Reibungsmitnahme mit
dem Zylinder 48 für Preisanzeige verbunden.
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Zwei Gleitschieber 49, 5o an den Hebeln 1,:2 können von dem endlosen
Schnurzug 51 auf den Gleitrohren 52, 53 und auf den Hubbändern 25, 26 aufeinander
zu bzw. voneinander fort bewegt werden.
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Schnurzug 51, , an den die beiden Gleitschieber 49, 5o angeklemmt
sind, läuft durch die Gleitrohre 52, 53 unter der losen Rolle 54 entlang zu einer
zweiten losen Rolle 55, an der er befestigt ist. Die lose Rolle 55 besitzt eine
zweite Schnurführung 56, in diese greift ein zweites endloses Kabel 57 und kann
sie drehen.
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Kabel 57 tritt bei C-D an die@ußenseitc der Vorrichtung und läuft
dort über die Grundpxeisskala 58, die am feststehenden Gehäuse des Rollenlagers
34 befestigt ist.
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Griffknopf 59, mit Zeigerfingern versehen, dient zur Bewegung
des Kabels 57 und hierdurch zur Betätigung der Gleitschieber 419, 50 zur
Grundpreiseinstellung.
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Die losen Schnurscheiben 54, 55 laufen auf der festen Welle 6o.
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Die Stablinsen 61, 62 dienen'zur besseren Sicht der Anzeigen an den
Ableselinealen 63, 64 für Gewichts- und Preisanzeige und sind in die Außenhülle
der Vorrichtung eingelassen.
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Die Ablesungslineale 63, 64.sind ihrerseits befestigt an der oberen
Verbindung 65 der feststehenden Gehäuse der Rollenlager 17, 18, 33, 34.
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Fixierstift 66 hält bei Einstellung des Grundpreises durch Griffknopf
59 Zylinder 48 in ETullstellung.
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Wirkungsweise der Vorrichtung Bei Belastung der Waage mit Wiegegut
schwingt der Wiegemechanismus in die Gleichgewichtslage ein und bewegt hierdurch
die Verbindungssegmente 23, 24.
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Die Stahlbänder 21, 22 übertragen dies Bewegung über die Exzenterscheiben
1g, 20 auf Achse 16, dabei den Zylinder 15 für Gewichtsanzeige drehend. Die
auf diesem Zylinder 15 befindlichen Indexlinien und Ziffern bewegen sich hart unter
den feststehenden, entsprechend eingeteilten Ableselinealen 63, 64 fort bis zum
Halt im Gleichgewichte und zeigen durch die Stablinsen das Resultat. Es sind zwei
Ablesestellen für Käufer und Verkäufer eingerichtet.
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Die Rotation des Gewichtsanzeigezylinders 15 hebt gleichzeitig die
Hebel r, z über Seilrad 14, Zugseil 12 und Hubbänder 8, g von ihrer Ruhestellung
auf den Lagerkissen, die
Hebel r, 2 hierbei um ihre Lagerungen 3,
4, 5, 6 schwenkend.
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Das zweite Paar Hubbänder 25, 26 folgt der Aufwärtsbewegung, gezogen
von dem Zuggewicht 35 über Zugseil 3o, befestigt an Seilrolle 34 wobei Zylinder
48, der den Gesamtpreis anzeigt, durch Friktionsscheibe 46 und Druckfeder 47, um
Achse 32 drehend, mitgenommen wird.
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Die Drehbewegung des Zylinders 48 kommt zum Stillstand, wenn Zylinder
15 in Gleichgewichtslage stillsteht, da Zuggewicht 35 nur so lange wirken kann,
als die durch die Aufwärtsbewegung der Hebel z, 2 lose werdenden Hubbänder 25,
26 dies gestatten; denn die Hebel i, 2 mit ihrem dem ersten Zuggewicht 35
entgegenwirkenden Zuggewicht 39 halten das Zuggewicht 35 auf, wenn die Hubbänder
abermals gestrammt sind.
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Durch die Gleitschieber 49, 50 wird die Länge der Hubbänder
25, 26 dergestalt verändert, daß sie am größten ist (vgl. Stellung 8, 9), wenn die
Gleitschieber in Punkt ro, z r stehen, und gleich Null, wenn sie im Hebeldrehpunkt
3, 4, 5, 6 stehen.
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Im letzten Falle entsteht kein Zug am Zugseil 30, so daß Zylinder
48 keine Drehbewegung erhält.
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Jede Position der Gleitschieber 49, 50 zwischen den Hebeldrehpunkten
3, 4, 5, 6 und den Endpunkten a o, za der Hebel z, 2 erlaubt also dem Zylinder 48,
nur den Teilweg einer Vollumdrehung zurückzulegen, demnach in Halbstellung zwischen
beiden Punkten eine halbe, in Viertelstellung eine Viertelumdrehung usw.
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Zylinder 48 zeigt also stets nur einen Teil der Drehung des Zylinders
15 an, und zwar den, welchen die Gleitschieber zulassen.
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Jeder Stellung der Gleitschieber kann nun ein bestimmter Pfundpreis
zugeordnet werden. Wählt man z. B. 8o Einheitspreise, immer um 5 Pfennig steigend,
so wäre der höchste Pfundpreis 4 Mark und würde der äußersten Stellung der Gleitschieber
in to, r z entsprechen.
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Vor Aufbringung des Wiegegutes auf die Plattform wird der Grundpreis
der Ware eingestellt, indem man Fixierknopf 66 niederdrückt und Griffknopf 59 zum
gewählten Grundpreise führt.
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Der Fixierstift 66 hält während dieser Operation Zylinder 48 in der
Nullstellung fest, während Zugseil 30 oder Zuggewicht 35, je nach Einstellungsrichtung,
die Friktion 46, 47 überwinden.
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Dies ist notwendig bei Einstellung aller Grundpreise (den Nullwert
ausgenommen, bei dem keine Zylinderdrehung eintreten kann).
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Kabel 57 bewegt über Schnurkranz 56 die lose Schnurscheibe 55, die
mit dem endlosen Schnurzug 5 T die Gleitschieber 49, 5o bewegt, hierbei die Hubbänder
25, 26, verlängernd bzw. verkürzend, je nach der Bewegungsrichtung.
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Die durch Fixierstift 66 bei Einstellung des Grundpreises verhinderte
Verstellung des Preiszylinders aus der Nullstellung tritt ebenfalls nicht ein, wenn
die Hebel r, 2 in der Nullstellung waagerecht liegen. Die in der Zeichnung angewandte
Ruhelage der Hebel z, 2 weicht von der Horizontalen ab, weil sie schon bei kleinstem
Hube ein sicheres Resultat in der Preisanzeige ergibt.
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Die Hebel i, 2 mit ihren Hubbändern und Zugseilen können auch direkt
zur Anzeige benutzt werden, ohne Zuhilfenahme der Zylinder 15 und 18, wenn
man den Hub entsprechend vergrößert.
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Zugseil 12 würde in diesem Falle einen Zeiger tragen, der z. B. an
einer vertikalen Skala links aufwärts gleitet, während Zugseil 30 einen Zeiger
trägt, der an einer rechten vertikalen Skala steigt, so daß Zugseil 12 für Gewichtsanzeige
und Zugseil 30 für Preisanzeige dient.
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An Stelle von Anzeigezylindern können auch Scheiben in Verbindung
mit dem Hebelsystem angewandt werden.
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Die Erfindung gestattet ferner, die Anzeige der Resultate für Fernsicht
bedeutend höher zu legen durch einfache Verlängerung der Zugseile.
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Selbstverständlich können die Hubbänder auch durch Lenkstäbe ersetzt
werden und die Zugseile durch Zahnstangen, wobei das Hängegewicht 35 vermieden wäre.
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Bei Entlastung der Waage sinken die Hebel r, 2 durch die Wirkung von
Zuggewicht 39 auf ihre Lagerkissen 44, 45 zurück. Zuggewicht 39 ist dem Gewicht
35 entsprechend gewählt und dient dazu, die beim Anheben der . Hebel r, 2 auftretende
Schwerpunktsverlagerung in ihrer Wirkung herabzusetzen. Die Einwirkung der Verschiebung
der Einheitspreisschieber 49, 50 wird durch entsprechende Wahl des Zuggewichtes
35 ausgeglichen, dessen Zug direkt, ohne Hebelübersetzung, der Verschiebung folgt.
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Die Anzeige des Wiegeresultates ist in Fig. 4 gezeigt. Volle roo Gramm
und Pfunde sind in Ziffern am Nullpunkt des Ableselineals 63 ablesbar, Bruchteile
davon an dem entsprechend eingeteilten Ableselineal, an dem die schraubenförmigen
Indexlinien des Zylinders 15 entlang gleiten.
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In gleicher Weise erfolgt mit Zylinder 48 die Anzeige für Mark und
Pfennig.
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Eine besondere Festsellung des Seilzuges 57 nach der Einstellung des
Grundpreises ist
nicht erforderlich, weil schon beim leisesten Hube
sich der Schnurzug 5 i in den Hebeldrehpunkten knifft und so sich jeder weiteren
Bewegung widersetzt.